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Ich möchte meinen echten Namen nicht nennen, aber er hört sich ähnlich an wie Engin. Ich bin 27 Jahre alt und wohne in Hessen. Ich bin in der Automobil Branche tätig und ich habe, wie die meisten anderen hier, große Probleme, in Kontakt mit anderen Menschen zu kommen bzw. diese Kontakte zu halten. Ich weiß nicht, warum das so ist. Ich versuche, den Grund zu erfahren. Liegt es an mir oder an den anderen Leuten? Es ist einfach zum verzweifeln. Ich denke einfach, das die meisten Menschen zu sehr auf sich fixiert sind und das ganz große Problem in unserer Gesellschaft ist, das man sich immer das beste aussucht, was man bekommen kann. Wozu mit Leuten in Kontakt bleiben, die keinen unterhaltungswert bieten, wenn man in gehobeneren Kreisen verkehren kann? Die Menschen haben einfach keine Moral mehr.

Ich hatte noch nie besonders viele Freunde, aber in letzter Zeit bin ich total einsam. Meine Freunde aus der Jugend sind entweder umgezogen, haben geheiratet und der Kontakt ist einfach abgebrochen. Ich bin ledig, hatte noch nie eine Freundin und würde nur zu gerne eine Familie gründen, aber ich weiß einfach nicht, wie ich eine Frau kennen lernen soll. Auf der Arbeit sind nur Männer und ich bin absolut kein Freund von Partys oder Disko. Ich bin entweder zuhause oder beim einkaufen oder treibe Sport, alleine. Mein leben verläuft sehr geradelinig und routiniert. Es ist immer wieder das gleiche. Arbeit, Essen, trinken, einkaufen, schlafen. Absolut keine abwechslung. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als eine Familie zu gründen, aber dieser Wunsch wird mir einfach nicht gewährt, obwohl ich mich so sehr bemühe. Es ist echt frustrerend. Und ich bin wirklich wirklich nicht der hässligste. Ich bin relativ gut in Form und ich ernähre mich gesund, ich gebe mein bestes, um meinen mitmenschen gerecht zu werden. Ich versuche, ein guter Mensch zu sein, aber ich kann das nicht mehr lange ertragen. Umso mehr gutes ich tue, desto mehr schlechtes kommt auf mich zurück. Ich habe keinen Menschen, den ich meine inneren Gedanken, meine Ängste und Sorgen mitteilen kann. Ich schmeiße alles in mich rein und versuche irgendwie in dieser einsamkeit zurecht zu kommen. Ich versteh die Welt schon lange nicht mehr. Was muss man eigentlich alles tun, um wenigstens ein funken gutes im Leben zurück zu bekommen. Ein wenig Glück und ein wenig Wärme, zuneigung und Liebe. Ist das zuviel verlangt? Am liebsten würde ich alles hinschmeißen und das leben einfach aufgeben, aber irgendetwas in mir zwingt mich dazu, es weiter zu versuchen. Ich bin ein sehr bescheidener Mensch und ich erwarte wirklich nicht viel vom Leben. Ein bisschen wärme und geborgenheit. Eine Familie und Kinder, um ein für alle mal dieser einsamkeit zu entfliehen. Ist das zu viel verlangt? Verlange ich zuviel vom leben?

29.04.2014 15:49 • 29.04.2014 #1


4 Antworten ↓


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Willkommen hier im Forum. Du wirst hier sicher auf sehr viel Verständnis und auf gleichgesinnte stoßen.
Mir geht es sehr ähnlich wie dir, mein Tag besteht auch nur aus Arbeit, Einkaufen, Schlafen usw. Ganz selten treffe ich mich mal mit entfernten Bekannten oder telefoniere mit ihnen, aber die haben alle einen Partner bzw. Partnerin und sind glücklich im Leben, habe auch das Gefühl das diese Kontakte immer oberflächlicher werden und wenn ich mich von mir aus nicht melde passiert so gut wie gar nix. Beziehungen hatte ich zwar schon (drei Stück), aber die gingen alle aus verschiedenen Gründen kaputt, es war eigentlich schon ziemlich schnell bei allen drei klar das es nicht lange gut gehen würde. Und ich habe das Gefühl das es immer schwerer wird die richtige kennenzulernen, obwohl ich auch nicht hohe Ansprüche stelle. Deine Wünsche und Sehnsüchte decken sich genau wie mit deinen.
Hast du es schon mal mit Online-Partnerbörsen probiert?

29.04.2014 16:55 • x 1 #2


A


Wunsch nach Familie, bin aber sehr kontaktscheu - Tipps?

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nein, weil in partnerbörsen strotzt es nur so vor oberflächlichkeit und die meisten dort wollen doch nur das eine. Ich will eine richtige Ehe, keine beziehungskiste oder so. Ich will heiraten ich will eine richtige Familie mit allem drum und dran. Ich bin ein gläubiger Mensch und bei mir kommt geschlechtsverkehr vor der ehe nicht in frage. Aber ich bin offen und tolerant, ich versuche niemanden, meinen Glauben aufzuzwingen, aber meine zukünftige sollte auch Glauben, ich könnte z.b. nicht mit einer ungläubigen frau zusammen sein. Sie muss wenigstens an Gott glauben und sie muss versuchen, gute Dinge in ihrem Leben zu vollbringen. Eine Frau, die nach einem moralischen Grundprinzip handelt und daran glaubt, das alles unrecht, was die Menschen tun, sich am Ende rächen wird. Sprich, das letzte Gericht. Denn ich bin jemand, der an die Gerechtigkeit glaubt und wenn es kein Gericht gäbe, dann könnten alle Menschen tun und lassen, was sie wollen, ohne dafür zur rechenschaft gezogen zu werden. Und auf dieser Welt geschieht großes unrecht. Gerade die leute in diesem Forum sollten das Wissen.


Ich glaub, alle einsamen Menschen haben diese sehnsucht nach Liebe. Und wenn man diese Liebe nicht bekommt, dann macht das einen Menschen richtig krank im Herzen. Man verliert stück für stück die Hoffnung und wenn man nicht mehr hofft, dann hat man eh schon alles verloren.

29.04.2014 17:04 • #3


E
Zitat von Engin:
Ich glaub, alle einsamen Menschen haben diese sehnsucht nach Liebe. Und wenn man diese Liebe nicht bekommt, dann macht das einen Menschen richtig krank im Herzen. Man verliert stück für stück die Hoffnung und wenn man nicht mehr hofft, dann hat man eh schon alles verloren.


Da hast du recht, mich macht das zunehmend mehr zu schaffen, da ich gerade auf der Arbeit sehr viele Kollegen habe die glücklich vergeben sind und auch viel darüber erzählen. Bei mir ist es irgendwie ein auf und ab: An manchen Tagen geb ich voll die Hoffnung auf und an manchen wiederum Du darfst nicht aufgeben. Nur außer Online-Dating weiß ich auch nicht wie ich jemand versuchen soll kennenzulernen: Auf der Arbeit unmöglich, mit Vereinen zu meinen Interessen hab ich es versucht um auch generell Kontakte zu bekommen: Aber auch da sind viele vergeben und zudem hab ich da sehr oft das Problem den Kontakt in der großen Gruppe zu knüpfen, komme mir da als außenseiter vor weil ich sehr schüchtern bin. Das war zu Schulzeiten ähnlich.
Aber was schreib ich hier, denke viele werden das kennen.

29.04.2014 17:17 • #4


E
Ja, manchmal ist die emotionale schnittwunde so tief, das man am liebsten daran sterben würde. Es könnte so einfach sein, aber die Menschen machen es sich immer selbst schwer. Wozu einfach, wenns auch schwer geht. Ich hasse das, warum muss das leben so sein?

Z.b. hier im Forum. Haben doch alle das gleiche Problem. Aber selbst hier geht das kennen lernen nur schleppend voran, warum ist das so? Es liegt entweder an den anderen, oder an einem selbst. Aber um das herauszufinden...


Ich weiß´nicht, ich wünschte, das leben wäre einfacher. Aber das leben ist schwer und kompliziert. Weil wir alle unseren eigenen Wünschen hinter her laufen.

29.04.2014 17:25 • #5





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