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D
Hallo,
eigentlich wollte ich mich erst vorstellen bevor ich hier schreibe, allerdings setzte mich der bisher verfasste Text schon ziemlich unter Stress, von daher wird's noch etwas dauern.

Ich habe vor einigen Jahren schon ADs bekommen (Trimidura und Cymbalta), die haben mir aber nie geholfen. Kein Wunder, ich habe ja auch seit frühester Kindheit etliche Angststörungen und bin nicht per se depressiv. Alles mit Müh und Not abgesetzt, seitdem ohne unterwegs. Bin seit 6 oder 7 Jahren in Therapie. Diagnosen sind eine ausgeprägte Sozialphobie und eine generalisierte Angststörung (quasi Angst vor allem) und noch so ein paar diagnostizierte Nebenängste (Flugzeuge, Spinnen, Zahnarzt, Höhe, enge Räume, Autofahren etc pp). Ich habe einige Jahre ohne Chemie leben können, habe halt wenn der Druck zu viel wurde mit ein bisserl Gras gegengesteuert. Hat immer gut geklappt, mein Therapeut war auch informiert und es war okay für ihn. Für mich sowieso

Jetzt habe ich ein ziemlich krasses Jahr hinter mir (Operation -- Thrombose mit Lungenembolie -- fast ein Jahr nun Nichtraucher) und ich stecke derzeit komplett in der Angstmühle drin. Ich verlasse kaum noch die Wohnung, kann keine lauten Geräusche ertragen, schlafe schlecht und vermeide eigentlich alles was mit Leben zu tun hat. Momentan kann ich auch kaum essen, das wiederum finde ich ganz nett, da ich furchtbar zugenommen habe.

Habe mich nun endlich dazu durchgerungen und mit meiner Hausärztin drüber gesprochen dass ich ein Akutmedikament brauche. Benzos bekomme ich aufgrund meiner früheren Drogikarriere nicht (ist an sich auch gut und richtig so), ich hätte gerne Opipramol verschrieben bekommen. Nix ist, jetzt soll ich Venlafaxin 75mg nehmen. 75mg weil ich irgendwie immer von allem etwas mehr brauche. Selbst nach einer Vollnarkose bin ich sofort wieder voll da, irgendwie verstoffwechsel ich manches zu schnell.

Wie schnell kann ich mit der anxiolytischen Wirkung von Venla rechnen? Noch mal vier bis sechs Wochen in diesem Zustand (Standardwirkdauer bei ADs) kriege ich nicht hin, ich bin schon seit Wochen wie gelähmt vor Angst, und ich weiß meistens nicht mal, wovor überhaupt. Einen Psychiatertermin kriegt man hier in den nächsten Monaten nicht, jegliche Form der stationären Aufnahme verweigere ich, ich bin extrem auf mein Zuhause fixiert und brauche meinen Mann und meine Katze um mich um überhaupt eine gewisse Grundsicherung zu empfinden. Ich war mal stationär untergebracht und kam kaputter raus als rein. Nie wieder...
Ich weiß in etwas welche Nebenwirkungen mich erwarten, die erhöhte Suizidalität habe ich bei allen vorherigen ADs irgendwie hinbekommen, aber was hilft mir jetzt schnell? Baldrian und Johanniskraut kann ich kiloweise futtern, da tut sich gar nichts. Kann ich zumindest hoffen dass die angstlösende Wirkung bald eintritt? Ich will auch nicht wieder anfangen zu rauchen, obwohl es meinen Nerven mit Nikotin echt besser ging. Die Nikotinlutschtabletten die ich seitdem futter, haben leider nicht dieselbe beruhigende Wirkung wie eine Zig.. Rescuedrops habe ich mal probiert, aber selbst nach der halben Dose passierte nichts :/

Werde Montag mit dem Venla anfangen, da ich jetzt am Wochenende die Nebenwirkungen mal so gar nicht gebrauchen kann. Habe leider Sonntag einen Einladung bei den Schwiegereltern, die ich nicht unbedingt reihernd im Bad verbringen mag Angstmäßig kriege ich sowas irgendwie noch hin, auch wenn es sehr viel Energie kostet. Meistens bin ich sowieso nur körperlich da. Dann aber noch Übelkeit Angst vorm Erbrechen? Too much...also erst Montag.
Darf ich eigentlich, falls mir übel wird, zum Beispiel Vomex dagegen nehmen? Arbeiten gehen muss ich nicht, so wie es aussieht bekomme ich dieses Jahr meine dauerhafte AU-Berentung. Mit 38 Jahren...

Sorry für die Wall of text, aber wenn ich erstmal anfange zu schreiben kann ich schlecht aufhören. Das ist derzeit fast mein einziges Kommunikationsmittel nach Außen, und selbst das geht erst seit ein paar Jahren. Ich habe meine Hauptfragen mal extra markiert, ich will nicht verlangen dass man sich so viel durchliest.

Liebe Grüße,
destructed

30.01.2015 15:13 • 03.02.2015 #1


4 Antworten ↓


V
Hey

bei 75mg würde ich mir keine Sorgen für zu große Nebenwirkungen machen, kannst also eigentlich anfangen. Ja wann wirkt das Zeug, pauschal kam das nicht sagen. Meist nach ca. 2 Wochen manche berichten 4-6Wochen. Eine leichte Wirkung habe ich beinahe sofort gefühlt, kann aber auch Placebo-Effekt sein.

Ob du vomex einnehmem darfst weiß ich nciht, wüsste aber nichts was dagegegn spricht.

Ansonsten kann man nur raten dich zu entspannen. Ich empfehle da bineurale Beats, schau mal Youtube funktioniert aber nur mit Kopfhörern.

LG
Valhalla

30.01.2015 21:18 • #2


A


Wann wirkt Venlafaxin 75mg gegen die Angststörung?

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D
Hallo,
diese Beats hatten wir mal ausprobiert, erfüllen bei mir jedoch leider nicht ihren Zweck weil ich auf einen Ohr sehr schlecht höre.
Da tat sich gar nichts, außer dass mir die Musik extrem auf die Eier ging. Ist mal so gar nicht meins...
Ich versuche halt mit Autogenem Training, Muskelentspannung und Atemübungen zu entspannen, nur bin ich momentan an einem Punkt, wo mich das innerlich nicht mehr erreicht.
2 Wochen bis zu einer Wirkung wären ja noch auszuhalten, ich hoffe mal das Beste

Lieben Gruß,
destructed

31.01.2015 10:35 • #3


A
hallo,

ich nehme selbst venlafaxin und muß sagen es hilft mir sehr.ich nehme es seit november und bin nun bei einer dosis von 150mg.wann es denn genau anfängt zu wirken ist denke ich bei jedem anders.probiere es aus und halte durch.ich finde das einschleichen ist echt anstrengend,weil man ja auch erst keinerlei besserung merkt.mittlerweile bin ich so gut wie beschwerdefrei,das heißt ich kann alles machen was ich will ohne angst und panik.

für den notfall hab ich dann noch ein benzo.während dem einschleichen konnte ich nicht darauf verzichten.war einfach alles zu heftig.kopf hoch,das wird schon

31.01.2015 22:09 • #4


D
Moin,
ich denke, ich habe es genau richtig gemacht mit dem Abwarten. Habe gestern die erste genommen, und ich kriege heute mit der zweiten Pille gar nichts mehr geregelt. Nicht nur dass mir gestern ziemlich schlecht war (nicht so schön), ich fühle mich gerade wie auf ´nem LSD-Trip. Da frage ich mich echt ob das so sein soll, und wie jemand damit zurecht kommen würde, der eben keine Erfahrung mit derartigen Körperempfindungen hat. Krasse Sache, ich meine, ich finde das momentan ganz amüsant, aber für jemanden ohne jegliche Dro.erfahrung muss das ja die Hölle sein und die Psychose vorprogrammiert. Normal kann das jedenfalls nicht sein...

03.02.2015 11:10 • #5





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Dr. med. Andreas Schöpf