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J
Hallo!

Zuerst mal Danke dass es dieses Forum gibt! Die Leute hier sind echt so hilfreich! Deshalb versuche ich mal, ob ihr vielleicht auch mir mit Tipps zur Seite stehen könnt.

Seit drei Tagen habe ich enorme Schlafprobleme. Angefangen hat es mit einer schlaflosen Nacht, die mich total verunsichert hat und meine bestehende generalisierte Angststörung, die ich sonst sehr gut im Griff hab, voll angefeuert hat. Ich hatte soooo große Angst vor der nächsten Nacht. Davor, wach zu liegen und unter Druck einschlafen zu wollen, was dann nie geht. Die Leichtigkeit des Schlafens ist wie weggeblasen. Als wär ich früher ein anderer Mensch gewesen. Dabei habe ich beruflich und privat gerne null Stress! :/

Von meinem Arzt hab ich vorgestern trittico retard bekommen, Dosis 75mg abends, Wirkstoff ist Trazodon.

Von vielen lese ich, sie schlafen damit wie ein Stein 7-8 Stunden durch. Ich schaffe 2 Stunden am Stück, dann wachliegen, Angst dass es das mit dem Schlaf schon war, nochmal einschlafen, nach 1-2 Stunden selbes Spiel, bis ich dann nach 5 Schlafstunden aufgerechnet aufstehe. Danach bin ich zumindest bis 11.00 vormittags hangover, sonst keine Nebenwirkungen. Den Tag kann ich halbwegs bewältigen, nur die Angst vor der nächsten Nacht killt mich.

Meinen Arzt sehe ich erst in einer Woche. Schlafstunden reichen wohl, trotzdem unbefriedigend (wenn man bedenkt dass ich früher wie ein Baby schlief, ohne irgendwas)

Was meint ihr? Ist trittico trotzdem das richtige med und ich mache hier aus ein Mücke einen Elefanten? Besser als nichts ist es in dieser Angstphase auf jeden Fall...

Danke für eure Antworten und viel Kraft euch allen!

Johanna

07.07.2018 18:07 • 21.07.2018 #1


18 Antworten ↓


J
War bei mir leider ähnlich mit Trittico... aber wenn du das Problem erst seit 3 Nächten hast, würde ich mir keine allzu großen Sorgen machen. Ich komme schon mein ganzes Leben meist nicht auf mehr Stunden Schlaf als du.

07.07.2018 18:19 • #2


A


Trazodon Trittico - Durchhalten? Erfahrungsberichte?

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Schlaflose
Bei mir hat Trazodon überhaupt keine Wirkung gehabt. Ich habe es zwei Wochen mit bis 100mg probiert und dann aufgegeben. Ich hatte 9 Jahre Amitriptylin, das die ersten Jahre sehr gut half, aber dann ließ die Wirkung nach. Nach einem vergeblichen Versuch mit Opipramol kam ich zu Doxepin, das wiederum gut wirkte. Zwischendurch hatte ich noch erfolglose Versuche mit Trazodon, Trimipramin und Mirtazapin, und bin dann jedesmal wieder zu Doxepin zurückgekehrt. Das nehme ich seit 10 Jahren und es hilft mir ganz gut. Bei Bedarf nehme ich noch Zopiclon oder Alprazolam dazu.

Ich habe übrigens seit 30 Jahren massive Schlafstörungen. Konnte aber schon als kleines Kind nie schnell einschalfen oder gar durchschlafen. Hatte schon mit 3-4 Jahren nur 6-7 Stunden Schlaf, war aber trotzdem fit und gesund.

07.07.2018 18:19 • x 1 #3


F
Zitat von Schlaflose:
Ich hatte 9 Jahre Amitriptylin,


Darf ich fragen,in welcher Dosierung Du es genommen hast?Und warst Du dadurch komplett frei von Angst und Panik?

07.07.2018 18:44 • #4


Schlaflose
Zitat von Flame:
Darf ich fragen,in welcher Dosierung Du es genommen hast?Und warst Du dadurch komplett frei von Angst und Panik?


Ich nahm 75mg. Aber ich hatte keine Angst und Panik, sondern nur Schlafstörungen und daraus resultierenden Depressionen.

07.07.2018 18:50 • x 2 #5


J
Danke - Ja, ich versuche meine Sorgen und Ängste in Grenzen zu halten, wenn sich die Schlafstörung nicht gibt, wäre vielleicht Doxepin eine Alternative. Aber die sind doch deutlich stärker in Sachen Nebenwirkungen oder?

Kann es sein, dass der Schlaf mit Trittico erst nach und nach besser wird? Die beruhigende und sedierende Wirkung ist bei mir sofort da und ich schlafe auch ein, aber das hindert mein blödes Gehirn nicht daran, 1-2h später wach zu werden, auf den Wecker zu gucken Mist, erst eine Stunde geschlafen, und weiter Angst und Panik zu verbreiten. Mist, dabei hatte ich meine Angststörung echt im Griff.

Danke für die lieben Worte!

07.07.2018 19:20 • #6


Schlaflose
Zitat von Jo1985:
Danke - Ja, ich versuche meine Sorgen und Ängste in Grenzen zu halten, wenn sich die Schlafstörung nicht gibt, wäre vielleicht Doxepin eine Alternative. Aber die sind doch deutlich stärker in Sachen Nebenwirkungen oder?


Ich hatte nur in den ersten Tagen des Einschleichens Nebenwirkungen. Man ist halt tagsüber einfach neben der Spur mit Schwummrigkeit, Matschbirne, leichte Übelkeit, Kreislaufbeschwerden u.ä.. Arbeiten oder gar Autofahren wäre nicht möglich geesen. Aber nach einer Woche habe ich habe ich nicht mehr viel davon gemerkt und etwas später gar nichts mehr.

08.07.2018 07:42 • #7


N
Hallo!
Ich habe lange Zeit trittico zum schlafen genommen. Bei mir hat es, was das schlafen betrifft, sofort gewirkt.
Inzwischen nehme ich es nur noch nach bedarf (25 mg) ca. 1 mal im Monat.
Wenn es dir beim einschlafen hilft würde ich dem Medi noch ein bisschen Zeit geben, ob es nicht auch beim durchschlafen wirkt.
Eventuell hast du noch nicht die richtige Dosis gefunden.
Liebe grüße

08.07.2018 09:09 • x 2 #8


J
Hallo ihr lieben, nun nehme ich schon 1 Woche trittico und zwar inzwischen 150mg. Es macht mich auch sehr müde und wirkt schlafanstossend, aber ich wache trotzdem ängstlich und mit vielen unruhigen Gedanken oft halbstündlich oder stündlich auf. Also gegen die innere Unruhe hilft es mir schon mal nicht.

Heute Nacht war ich sogar so frustriert und verängstigt, dass ich 0,25mg Xanor dazu genommen hab. Dabei hab ich normalerweise große Angst vor Benzos.

Ich bin echt verzweifelt! Wie komme ich da jemals wieder raus? Die Nächte sind ein alptraum!

Mein Arzt will die trittico nicht aufgeben und meint, ich soll sie nehmen, bis eine Besserung eintritt. Aber ich glaube, bald schaffe ich diese zermürbenden Nächte nicht mehr. Nachts habe ich Horrorvorstellungen davon, was die ganzen Medikamente mit mir anrichten. Tagsüber habe ich Panik vor der Nacht!


Bitte um Hilfe!

15.07.2018 10:39 • #9


J
So ein sturer Arzt... meine frühere Psychiaterin meinte, sie habe noch nie von einem Patienten gehört, dem Trittico gegen Depressionen oder Angst geholfen hätte. Macht bloß müde.

15.07.2018 14:41 • #10


Acanthurus
Mir hat Trazodon auch nicht geholfen. Du baust Schlaferwartungsängste auf, diese können so mächtig werden das kaum ein Medikament anschlägt, habe es selbst erlebt.

Wenn sich die nächsten Tage nichts tut, lass dir für ein paar Tage richtige Schlafmittel verschreiben um den circulus vitiosus zu durchbrechen. Es gibt ansonsten ja noch weitere schlafanstoßende und beruhigende Medikamente die man ausprobieren kann, wie Doxepin, Amitriptylin, Trimipramin, Mirtazapin u.a.

16.07.2018 18:37 • x 1 #11


J
Zitat von Acanthurus:
Mir hat Trazodon auch nicht geholfen. Du baust Schlaferwartungsängste auf, diese können so mächtig werden das kaum ein Medikament anschlägt, habe es selbst erlebt.

Wenn sich die nächsten Tage nichts tut, lass dir für ein paar Tage richtige Schlafmittel verschreiben um den circulus vitiosus zu durchbrechen. Es gibt ansonsten ja noch weitere schlafanstoßende und beruhigende Medikamente die man ausprobieren kann, wie Doxepin, Amitriptylin, Trimipramin, Mirtazapin u.a.


Hab deinen Rat befolgt und mich doch über ein Schlafmittel getraut. Mit einem Viertel Xanor (0,125) konnte ich zwei Nächte gut schlafen. Mein Arzt meint, ich soll es noch 1-2 Wochen nehmen.

Aber was jetzt? Bin ich nach dem Zeitraum abhängig? Wie soll es dann weitergehen? Benzos sind doch keine Lösung!

18.07.2018 08:56 • #12


Acanthurus
Interessant das dir dein Arzt Alprazolam, ein reiner Angstlöser, verschrieben hat. Normalerweise versucht man es am Anfang eher mit Z-Substanzen wie Zolpidem oder Zopiclon. Nun gut, wenn reine Ängste dich nicht schlafen lassen, war es vielleicht die richtige Entscheidung. Mach dir jetzt keine übermäßige Sorgen und freue dich das du jetzt erst mal runter fahren kannst. Nutze die Zeit um schon tagsüber was für deine Entspannung und Stressbewältigung zu tun. Es gibt keine eindeutige Regel für die Einnahmedauer von Benzodiazepinen, so kurz wie möglich so wenig wie nötig. 3-4 Wochen inkl. aus schleichen steht meistens im Netz.

18.07.2018 13:25 • #13


J
Hallo!

Ich wollte mal berichten: ich habe gegen die Schlafprobleme seit gestern Mirtazepin 7,5 mg (danach eventuell Dosissteigerung) bekommen.

Geschlafen habe ich ganz ok, mehrmals kurz aufgewacht, aber in Summe 10h verschlafen. Untertags aber leider matschige Birne, Benommenheit und Hangover. Und das bei der niedrigen Dosierung. Nimmt hier noch jemand Mirtazepin? Viele Grüße!

19.07.2018 21:38 • #14


Schlaflose
Zitat von Jo1985:
Geschlafen habe ich ganz ok, mehrmals kurz aufgewacht, aber in Summe 10h verschlafen. Untertags aber leider matschige Birne, Benommenheit und Hangover.


Das ist bei schlafanstoßenden ADs normal für die ersten Tage. Als ich Amitriptylin anfing einzuschleichen, habe ich es extra in den Ferien gemacht, weil mir das klar war, dass das so wird. Arbeiten oder gar Autofahren wäre ein paar Tage lang undenkbar gewesen. Das hört dann aber auf, wenn der Körper sich daran gewöhnt hat.

20.07.2018 08:57 • x 1 #15


J
Liebe Schlaflose,

danke für deinen Zuspruch. Die letzte Nacht hat das Mirtazepin schon deutlich weniger sedierend und beruhigend gewirkt. Ab 5 lag ich wach mit Panikgefühlen und Angst im Leichtschlaf. Zumindest 5h Schlaf, besser als nichts.

Ist das dann das richtige Medikament für mich? Wahrscheinlich muss ich noch durchhalten oder? Heute wieder ordentlich benebelt untertags. Furchtbar, und nachts kein richtig erholsamer Schlaf. Bin ich zu ungeduldig?

20.07.2018 09:48 • #16


Acanthurus
Nicht so schnell aufgeben. Das sind ja keine Zaubermittel. Mirtazapin wirkt gerade in niedrigen Dosen bis 15mg am besten schlafanstoßend. In höheren Dosen kommt dann die leichte antidepressive und antrieb steigernde Komponente dazu.

Ein paar Stunden Schlaf sind doch schon mal gut. Und das Alprazolam hast du weggelassen?

20.07.2018 11:58 • #17

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J
Zitat von Acanthurus:
Nicht so schnell aufgeben. Das sind ja keine Zaubermittel. Mirtazapin wirkt gerade in niedrigen Dosen bis 15mg am besten schlafanstoßend. In höheren Dosen kommt dann die leichte antidepressive und antrieb steigernde Komponente dazu.

Ein paar Stunden Schlaf sind doch schon mal gut. Und das Alprazolam hast du weggelassen?



Danke! Ja ein paar Stunden Schlaf holen mich schon mal etwas aus meinem Tief und geben mir Vertrauen in das Medikament! Die meiste Zeit war es ein Leichtschlaf mit ängstlichen Gefühlen dazwischen - richtig unangenehm. Aber Schlaf ist Schlaf, besser als wach liegen.

Genau, das Alprazolam hab ich jetzt mal weggelassen; das würde mich zwar beruhigen und so den ängstlichen Leichtschlaf besiegen, aber die Ängste vergehen bestimmt von selbst, wenn der Schlaf besser wird. Meine Ängste drehen sich ja nur um den Schlaf. Heute Nacht ging mir durch den Kopf: Bitte bitte, Mirtazepin, du musst wirken ... was tue ich nur, wenn es nicht wirkt? Wie dumm oder?

Ach, wenn man den Kopf nur ausschalten könnte!

20.07.2018 13:25 • #18


Acanthurus
Solche Gedanken sind eigentlich normal, sie sollten sich nur nicht manifestieren.

21.07.2018 12:39 • #19


A


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