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M
Moin moin Liebe Forengemeinde,

Kann es möglich sein, das in Vergangenheit eingesetzte Medikamente die Grundsituation vor der Einnahme verschlimmert haben?

Zur Erklärung:

Ich leide seit nun gut 15 Jahren an Angst, Panikstörung mit Mittelschweren Depressionen.
Ich bekam vor gut 12 Jahren das erste mal Fluoxetin, damals noch vom Kinder/Jugendlichen Psychater verordnet.
Ich lief unter dem Medikament immer recht vernünftig, bekam alle 14 Tage mal 2 Tage Panik/Depressionen, nur wurde leider immer von dem Fluoxetin tagsüber sehr müde, was sich durch eine Einnahme Abends leider auch nicht änderte.

Daher beschloss ich Oktober letzen Jahres das Medikament umzustellen, auf drängen eines neuen Neurologens, der mir sagte das es quatsch sei bei dieser Symptomatik Fluoxetin zu nehmen.
Also gut dachte ich mir ,probiers einfach mal aus. Ich schlich das Fluoxetin über 14 Tage aus, und begann darauf mit Venlafaxin 75 mg am Tag. Die Nebenwirkungen waren Anfangs auch überschaubar, eine Wirkung trat nach 3 Wochen nicht ein ,darum sollte ich die Dosis auf 150 mg am Tag hochschrauben. Nach der 8 Woche tat sich immer noch nichts positives, nur das ich nur noch alle 7-10 Tage sehr harten Stuhl hatte, und wirklich jeden morgen mein Bett bis auf die Matraze durchgeschwitzt war.
Nach Absprache mit meinem Neurologen setzte ich Venlafaxin ab, und sollte zu Escitalopram 10 mg wechseln , ohne Ausschleichzeit 1 zu 1. Auf die Frage hin was passieren könne, welche Nebenwirkungen ich zu erwarten hätte, bekam ich die trockene Antwort : Nur 2 Tage ein wehnig Bauchgrummeln, dann wär alles wieder normal.
Nun gut dachte ich ,nehm ich das Cipralex einfach mal.
Am ersten Tag fühlte ich mich sehr benommen und abwesend, was mich erstmal nicht beunruhigte.
Am 2 Tag setzten Brainzapps ein, und Gleichgewichtsstörungen, Appetit hatte ich keinen mehr und Dauerübelkeit.
Am 3 Tag wurde es noch schlimmer , es kam schwindel und Dauerpanik dazu, und ich rief meinen Neurologen an, was ich machen sollte. Da wurde mir gesagt das das nur Symthome meiner Angststörung seien, ich mir keine Sorgen machen müsse, aber die Dosis Citalopram auf die hälfte verringern solle. Was ich auch tat, aber am Tag 4 immer noch keine Besserung in Sicht war, ging ich zu meinem Hausarzt, der sehr besorgt über meinen Zustand schien, vor allem der Blutdruck ziemlich hoch zu sein schien, und er mich sofort ins Krankenhaus einwies.

Dort musste ich auch eine Woche bleiben, bis sich mein Zustand ( einigermaßen stabilisiert hatte). Die weiteren 14 Tage nahm ich auf Anweisung meines Neurologen 5 mg Cipralex weiter ein. Die Nebenwirkungen waren sehr sehr schlimm, das schlimmste was ich je erlebt hatte, und mit meiner Ausgangssymthomatik nicht mehr das gerringste zu tun hatten. 24 h schlimmste Dauerpanik, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, konnte nur Zwieback zu mir nehmen ,alles andere kam wieder raus, unerträgliche innere Unruhe, Sehstörungen und Depressionen.
Dieser Zustand besserte sich nach 14 Tagen, ich begann wieder normal zu Essen, und konnte meinen Alltageinigermaßen bewältigen. Das war leider nur von kurzer Dauer, da alles nach 5 Tagen wieder vorbei war, und das Spiel begann von vorne.

Daraufhin wechselte ich meinen Neurologen.
Mein jetziger Psychater legte mir Paroxetin ans Herz, es sein gut verträglich und hätte seiner Meinungen nach kaum Nebenwirkungen.
Ich sollte mit einer Einschleichdosis von 5 mg anfangen, und sehen wie ich es vertragen würde. Die ersten beiden Tage fühlte ich mich, als ob ich fliegen würde es der auf Dro. wär. Den Dritten Tag auf einmal sehr depressive Gedanken, keine Panik oder sonstiges was eigendlich mein ursprüngliches Problem waren, und dann den 4ten Tag Suizietgedanken ? ,und vollkommen Körperliche Erschöpfung. Die Suizietgedanken waren immer noch das schlimmste, da ich sowas vorher nie hatte, und auch garnich suizietgefährdet war.

Ich setzte das Paroxetin nach 5 Tagen ab.

Nach Erneuter Absprache mit meinem Neurologen, bekam ich nun wieder Fluoxetin verordnet, die erste Woche 10 mg ab der 2ten 20mg.

Bin jetzt seit gut 14 Tagen mit Cipralex und 10 Tagen mit Paroxetin draußen, nehme seit einer Woche wieder Fluoxetin bin seit gestern auf 20 mg.

Nur leider, und da komme ich auf die Frage oben zu sprechen, leide ich immer noch an Meist heftiger Unruhe, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Schwindel Kommt das eurer Meinung nach noch von den abgesetzten Medikamenten, oder haben die das alles noch verschlimmert?

25.02.2015 11:29 • 22.04.2019 #1


12 Antworten ↓


F
Hallo,

Also wenn sich bei dir was verschlechtert hat dann höchstens durch das abrupte Absetzen von Venlafaxin.
Wenn man ein Medikament über so viele Wochen und in einer recht hoher Dosierung nimmt,kann man es nicht einfach von heut auf morgen absetzen!

Paroxetin kann besonders bei jungen Leuten Selbstmordgedanken auslösen und da war es sicher die richtige Entscheidung es nicht weiter zu nehmen.
Bei 5 mg und 5 Tagen dürfte da aber nix zurückbleiben.

Citalopram hätte man sicher auch nicht abrupt absetzen sollen...das war sicher ein Fehler.
Dein früherer Arzt hat da sicher viel schei. gebaut...
Ob und wann das jetzt wieder besser wird kann ich dir leider nicht sagen

LG

25.02.2015 15:09 • #2


A


Panikstörung durch Medikamente noch schlimmer ?

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Schlaflose
Es könnte aber auch durch die viele Wechslerei in kurzer Zeit passiert sein. Der Körper kommt ja ganz durcheinander, wenn er sich dauernd auf etwas anderes einstellen muss.

25.02.2015 15:17 • #3


M
Danke euch für eure Antworten.

Ja ich bereue das alles sehr diesen Mist mit den Medikamenten, ich hoffe das sich das alles wieder so normaliesiert und einpegelt in den nächsten 3 - 4 Wochen.

Am meisten mach ich meinem inkompetenten Neurologen Vorwürfe, bei dem ich fast jede Woche 2mal vorgesprochen hab, als ich trevelor abgestzt hatte und Cipralex bekam. Mir ging so schlecht in der Zeit... Naja ,am besten die ganzen Pillen nehmen und ihm reinschütten, ma gucken ob er dann das nächste mal besser überlegt was er wie und wem gibt...

25.02.2015 18:48 • #4


F
Zitat von Matt2000:
Danke euch für eure Antworten.

Ja ich bereue das alles sehr diesen Mist mit den Medikamenten, ich hoffe das sich das alles wieder so normaliesiert und einpegelt in den nächsten 3 - 4 Wochen.

Am meisten mach ich meinem inkompetenten Neurologen Vorwürfe, bei dem ich fast jede Woche 2mal vorgesprochen hab, als ich trevelor abgestzt hatte und Cipralex bekam. Mir ging so schlecht in der Zeit... Naja ,am besten die ganzen Pillen nehmen und ihm reinschütten, ma gucken ob er dann das nächste mal besser überlegt was er wie und wem gibt...


Leider ist man bei den Psycho und Neurologen meistens ein Versuchskaninchen.
Ich war anscheinend auch so ein schwerer Fall denn er mußte immer wieder in sein schlaues Buch schauen
Probier mal dies,probier mal das und am Ende hat man den Schrank voller Medis aber nix hat geholfen.
Ich war bei 3 Fachärzten und hab von jedem eine andere Diagnose bekommen.
Jetzt hab ich keinen Bock mehr auf dieses Theater.

25.02.2015 19:15 • #5


M
Ja ich hab da jetzt auch keinen Nerv mehr für...

Jetzt kann ich nur noch hoffen das es wieder in die Ausgangssituation zurückgeht.
Und ich habe ziemlich große Angst das es das nicht tut.

25.02.2015 19:51 • #6


K
Ich stimme ein. Ich habe auch immer das Gefühl der Psychiater dreht am Glücksrad und verordnet, was bei rauskommt.

25.02.2015 22:04 • #7


T
Hallo Matt

Auch wenn das in der Situation sehr schwierig ist, nach 2 Wochen kann man einfach nicht beurteilen, ob die Medikation hilft.
Die Unsicherheit, kombiniert mit neuen Substanzen, an die sich dein Organismus gerade gewöhnt, das macht natürlich nervös und angespannt.
Andererseits kannst du davon ausgehen, dass die Nebenwirkungen jetzt weniger werden, und du (hoffentlich) den positiven Effekt der Medikamente bald für dich nutzen kannst.
Und natürlich sagen viele ah so fies, ich bin ja das Versuchskaninchen, aber leider scheint das derzeit noch nicht anders zu funktionieren.
Man verabreicht, beobachtet, ist auf das Feedback des Patienten angewiesen, und hofft so schnell wie möglich das passende zu finden.

26.02.2015 10:42 • x 2 #8


M
Zitat von traumfahrer:
Hallo Matt

Auch wenn das in der Situation sehr schwierig ist, nach 2 Wochen kann man einfach nicht beurteilen, ob die Medikation hilft.
Die Unsicherheit, kombiniert mit neuen Substanzen, an die sich dein Organismus gerade gewöhnt, das macht natürlich nervös und angespannt.
Andererseits kannst du davon ausgehen, dass die Nebenwirkungen jetzt weniger werden, und du (hoffentlich) den positiven Effekt der Medikamente bald für dich nutzen kannst.
Und natürlich sagen viele ah so fies, ich bin ja das Versuchskaninchen, aber leider scheint das derzeit noch nicht anders zu funktionieren.
Man verabreicht, beobachtet, ist auf das Feedback des Patienten angewiesen, und hofft so schnell wie möglich das passende zu finden.


Ja traumfahrer, da magst du recht haben, das man das nach 2 Wochen noch nicht sagen kann. Ich nahm ja Fluoxetin vorher 10 Jahre ein, und ich hab es immer gut vertragen.
Momentanes Problem das alles verrückt spielt.. difuse Panik, Unruhe öfters mal schlimme Suiziedgedanken, aber das schlimmste ist seit 3 Wochen diese drückende Übelkeit und Appetitlosigkeit Heute hab ich das Gefühl ,als ob mir der Kopf platzt ,alles sehr komisch naja hoffe das geht in den nächsten Wochen vorbei.

26.02.2015 17:23 • #9


T
Zitat von Matt2000:
Zitat von traumfahrer:
Hallo Matt

Auch wenn das in der Situation sehr schwierig ist, nach 2 Wochen kann man einfach nicht beurteilen, ob die Medikation hilft.
Die Unsicherheit, kombiniert mit neuen Substanzen, an die sich dein Organismus gerade gewöhnt, das macht natürlich nervös und angespannt.
Andererseits kannst du davon ausgehen, dass die Nebenwirkungen jetzt weniger werden, und du (hoffentlich) den positiven Effekt der Medikamente bald für dich nutzen kannst.
Und natürlich sagen viele ah so fies, ich bin ja das Versuchskaninchen, aber leider scheint das derzeit noch nicht anders zu funktionieren.
Man verabreicht, beobachtet, ist auf das Feedback des Patienten angewiesen, und hofft so schnell wie möglich das passende zu finden.


Ja traumfahrer, da magst du recht haben, das man das nach 2 Wochen noch nicht sagen kann. Ich nahm ja Fluoxetin vorher 10 Jahre ein, und ich hab es immer gut vertragen.
Momentanes Problem das alles verrückt spielt.. difuse Panik, Unruhe öfters mal schlimme Suiziedgedanken, aber das schlimmste ist seit 3 Wochen diese drückende Übelkeit und Appetitlosigkeit Heute hab ich das Gefühl ,als ob mir der Kopf platzt ,alles sehr komisch naja hoffe das geht in den nächsten Wochen vorbei.


Bei mir ist es fast seit einem Monat so, also ich kann dich da gut verstehen.
Und ich muss derzeit meine Medikamente erhöhen, obwohl mir das (typisch für mich) Angst macht.
Was mir gegen Übelkeit echt total gut hilft, ist Iberogast, das ist rein pflanzlich, und hilft mir persönlich mehr als jeder Magenschutz, damit ich auch mal wieder was runterbekomme. Versuch's mal, da ist nicht viel verloren, vielleicht hilft es dir.

26.02.2015 17:32 • #10


M
Moin liebe Forengemeinde, und Interessenten an diesem Thema,

wollte mal ein kleines Update meines Zustands geben.

Bin inzwischen 7 Wochen vom Venlafaxin,
3 Wochen vom Escitalopram und 2 Wochen vom Paroxetin weg.

Es ist immer noch keine Besserung in Sicht

Immer noch ziemlich schlimme Angst und Panikzustände, quälende Unruhe das gefühl total benebelt zu sein, schlimme Depressionen mit Suizieden Gedanken. Kaum Lust irgendetwas zu machen und ständig erschöpft.

Ich bereue das jeden Tag diese Medikamente eingenommen zu haben, weil es mir vorher ohne viel viel besser ging.

02.03.2015 09:24 • #11


F
Zitat von Matt2000:
Moin liebe Forengemeinde, und Interessenten an diesem Thema,

wollte mal ein kleines Update meines Zustands geben.

Bin inzwischen 7 Wochen vom Venlafaxin,
3 Wochen vom Escitalopram und 2 Wochen vom Paroxetin weg.

Es ist immer noch keine Besserung in Sicht

Immer noch ziemlich schlimme Angst und Panikzustände, quälende Unruhe das gefühl total benebelt zu sein, schlimme Depressionen mit Suizieden Gedanken. Kaum Lust irgendetwas zu machen und ständig erschöpft.

Ich bereue das jeden Tag diese Medikamente eingenommen zu haben, weil es mir vorher ohne viel viel besser ging.


Hallo,

Schlimme Sache,aber das sind ja alles SSRI AD... hast du es schon einmal mir trizyklischen AD probiert?
Ich mein,wenn es dir so schlecht geht ist gar nix zu nehmen ja auch keine Lösung.
Ich leide selber schon gut 10 Jahre unter schweren Depressionen und hatte schon 3 Rückfälle in den letzten 4 Jahren...
Ich nehm zur Zeit auch nix,aber die Behandlung mit AD vor 2 Jahren hat meine Situation trotzdem verbessert und ich hab wenn überhaupt nur noch kurz anhaltende Stimmungsschwankungen.
Es gibt ja Alternativen zu SSRI und eigentlich kann es doch nur besser werden oder?

02.03.2015 11:20 • #12


E
Hallo Matt 20 mg Fluoxetin sind viel zu viel zum Einsteigen gewesen, 2,5 bis 5 mg sollten es sein. Vl. brauchst du auch keine SSRI mehr.

22.04.2019 17:42 • #13


A


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