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J
Halli Hallo,

ich schreibe diesen Beitrag in der Hoffnung, Menschen zu finden, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, wie ich.
Wegen Panikattacken (vor allem nachts), nehme ich seit Juni 2015 Mirtazapin.
Schon mit der ersten Einnahme hat sich mein Traumerleben total verändert. Nicht nur, dass die Träume sehr lebhaft sind, ich sehe die ersten Traumsequenzen bereits vor dem eigentlichen Einschlafen, vor meinem inneren Auge.
Das finde ich schon sehr ungewöhnlich, aber in letzter Zeit hat sich dieses Phänomen noch einmal verändert.
In der Einschlafphase habe ich oft wirre Gedanken, die absolut keinen Sinn ergeben. Das können halbe Sätze oder einzelne Wörter sein. Leider kann ich mich morgens nie daran erinnern, was ich da so konkret dachte.
Jetzt hatte ich es schon zweimal, dass ich in der Einschlafphase Dinge hörte, die unmöglich da sein können.
Beim ersten Mal hörte ich es neben mir Schnarchen. Als mir bewusst wurde, dass ich allein im Zimmer bin und somit niemand neben schnarchen kann, war es auch schon wieder weg.
Letzte Nacht hörte ich dann, wieder beim Einschlafen, eine Frau sprechen. Es klang so, als würde sie in einer Halle stehen. Als mir klar wurde, dass ich im Schlafzimmer liege und wieder richtig zu mir kam, war auch die Stimme wieder weg.
Einmal hatte ich auch den Eindruck, dass ein Mann neben mir auf dem Bett sitzen würde. Das war direkt nach dem Aufwachen, für den Bruchteil einer Sekunde. Als ich nochmal blinzelte war auch dieser verschwunden.
Ab und zu habe ich auch Träume mit mehreren Ebenen. Also ich wache im Traum auf und denke ich wäre wach, aber in Wirklichkeit befinde ich mich in einem neuen Traum. Mein Rekord war es 4 mal hintereinander aufzuwachen innerhalb des Traums. Das ist extrem verwirrend für mich.

Ich habe darüber bereits mit dem Psychiater und Therapeuten gesprochen. Beide sagen, dass es hypnagoge Halluzinationen sind.

Mich beunruhigt das aber trotzdem, vor allem weil ich eine sehr lange Zeit Angst hatte, eine Psychose zu bekommen. Inzwischen empfinde ich es als sehr unrealisitsch, dass ich daran erkranke, aber diese nächtlichen Zustände wecken doch ab und an wieder Zweifel in mir.
Außerdem würde es mich auch interessieren ob das nun tatsächlich an meinem Medi liegt oder ob es eher Ausdruck meiner Angststörung ist.

Vielleicht findet sich ja jemand, der mit mir Licht ins Dunkel bringen kann oder jemand, der diesselben Erfahrungen gemacht hat.

Liebe Grüße

08.04.2016 14:32 • 13.11.2022 #1


38 Antworten ↓


Vergissmeinicht
Liebe Jutschka,

habe das Medi nie genommen, würde es auch nicht, nach Deinen Zeilen. Ist das mit den Träumen seit der Einnahme? Letztlich ist auch der Wirkstoff Mirtazapin und dieser bringt leider viele Nebenwirkungen mit sich. Ich würde in Abstimmung mit dem Psychiater eine Umstellung besprechen.

08.04.2016 14:39 • #2


A


Hypnagoge Halluzination mit Mirtazapin

x 3


evivanvalence
Liebe Vergissmeinnicht..

So kann man das nun auch nicht sehen.. Jedes Medikament wirkt im Endeffekt bei jedem ein wenig anders. Dem einen is speiübel..dem anderen fehlt nichts...und der letzte muss sich übergeben.

Ich nehme Mirtazapin seit über einem Jahr und spüre keine Nebenwirkungen. Es muss auch nicht sein, das das was die TE beschreibt von dem Mirta kommt. Evtl nimmt sie noch andere Medikamente? Oder es kommt letztendlich doch von der Erkrankung? Wer weiss..

Man kann der Sache schon auf den Grund gehen indem man erstmal guckt woher das ganze kommen könnte. Evtl das Mirtazapin vorsichtig absetzen und gucken ob es aufhört. Oder falls noch andere Medikamente genommen werden, das man auch die mal genauer ansieht. Möglich sein kann alles. ( das sollten ja gerade WIR am besten wissen )

08.04.2016 15:07 • x 2 #3


Vergissmeinicht
Hey Evi,

warten wir ab, was die TE schreibt?!

08.04.2016 15:11 • #4


evivanvalence
Zitat von Vergissmeinicht:
Hey Evi,

warten wir ab, was die TE schreibt?!


Richtig.
Es fehlen noch zuviel Infos um ihr nur annähernd hilfreiche Tipps geben zu können.

08.04.2016 15:13 • #5


J
re Medis nehme ich nicht und außer diesen nächtlichen Zuständen habe ich auch sonst keinerlei Nebenwirkungen. Wechseln möchte ich das AD auch nicht. Entweder ich komme mit diesem Phänomen klar und ich schleiche komplett aus.

Ich bin ein richtiger Phobiker in Bezug auf Medis, aber gegen meine Panikattacken hat das Mirta trotzdem gewirkt. Diese Traumsache belastet mich trotzdem. Traumbilder sehen bevor man richtig eingeschlafen ist, das hatte ich seit der ersten Einnahme und davor noch nie. Die anderen Dinge, die ich beschrieben habe traten erst später nach und nach auf.
Ich habe Mirta vor 3 Monaten wegen unruhiger Beine von 60 mg auf 45 mg reduziert. Die unruhigen Beine sind wieder ruhig geworden, aber am Traumerleben hat sich nichts geändert.

08.04.2016 15:19 • #6


Vergissmeinicht
Liebe Jutschka,

dann scheint es definitiv mit dem Medi zusammen zu hängen. Du musst selbst entscheiden, wieviel Angst Dir das Ganze macht. Wie schon geschrieben, ich käme damit nicht wirklich klar.

08.04.2016 15:22 • #7


J
Also wenn ich ganz genau wüsste, dass es eben wirklich nur eine Nebenwirkung ist, dann käme ich damit schon irgendwie zurecht. Irgendwo ist es ja ganz interessant.
Aber in schlechten Momenten kriege ich eben doch Angst und denke ich könnte eine Psychose bekommen..

08.04.2016 15:39 • #8


Schlaflose
Zitat von Jutschka:
Halli Hallo,

ich schreibe diesen Beitrag in der Hoffnung, Menschen zu finden, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, wie ich.
Wegen Panikattacken (vor allem nachts), nehme ich seit Juni 2015 Mirtazapin.
Schon mit der ersten Einnahme hat sich mein Traumerleben total verändert. Nicht nur, dass die Träume sehr lebhaft sind, ich sehe die ersten Traumsequenzen bereits vor dem eigentlichen Einschlafen, vor meinem inneren Auge.
Das finde ich schon sehr ungewöhnlich, aber in letzter Zeit hat sich dieses Phänomen noch einmal verändert.
In der Einschlafphase habe ich oft wirre Gedanken, die absolut keinen Sinn ergeben. Das können halbe Sätze oder einzelne Wörter sein. Leider kann ich mich morgens nie daran erinnern, was ich da so konkret dachte.
Jetzt hatte ich es schon zweimal, dass ich in der Einschlafphase Dinge hörte, die unmöglich da sein können.
Beim ersten Mal hörte ich es neben mir Schnarchen. Als mir bewusst wurde, dass ich allein im Zimmer bin und somit niemand neben schnarchen kann, war es auch schon wieder weg.
Letzte Nacht hörte ich dann, wieder beim Einschlafen, eine Frau sprechen. Es klang so, als würde sie in einer Halle stehen. Als mir klar wurde, dass ich im Schlafzimmer liege und wieder richtig zu mir kam, war auch die Stimme wieder weg.
Einmal hatte ich auch den Eindruck, dass ein Mann neben mir auf dem Bett sitzen würde. Das war direkt nach dem Aufwachen, für den Bruchteil einer Sekunde. Als ich nochmal blinzelte war auch dieser verschwunden.
Ab und zu habe ich auch Träume mit mehreren Ebenen. Also ich wache im Traum auf und denke ich wäre wach, aber in Wirklichkeit befinde ich mich in einem neuen Traum. Mein Rekord war es 4 mal hintereinander aufzuwachen innerhalb des Traums. Das ist extrem verwirrend für mich.

Ich habe darüber bereits mit dem Psychiater und Therapeuten gesprochen. Beide sagen, dass es hypnagoge Halluzinationen sind.

Mich beunruhigt das aber trotzdem, vor allem weil ich eine sehr lange Zeit Angst hatte, eine Psychose zu bekommen. Inzwischen empfinde ich es als sehr unrealisitsch, dass ich daran erkranke, aber diese nächtlichen Zustände wecken doch ab und an wieder Zweifel in mir.
Außerdem würde es mich auch interessieren ob das nun tatsächlich an meinem Medi liegt oder ob es eher Ausdruck meiner Angststörung ist.

Vielleicht findet sich ja jemand, der mit mir Licht ins Dunkel bringen kann oder jemand, der diesselben Erfahrungen gemacht hat.

Liebe Grüße


Ich habe solche Erscheinungen auch oft ohne Mirtazapin. Ich nehme seit 17 Jahren andere schlafanstoßende ADs. Aber ich glaube, ich hatte das auch schon vorher. Ich habe mir aber nie groß Gedanken darüber gemacht. Ist halt so. Solange ich einigermaßen zum Schlafen komme, juckt mich das nicht.

08.04.2016 16:27 • x 1 #9


J
Hey Schlaflose,

danke für deine Nachricht. Es ist beruhigend zu wissen, dass es auch andere Menschen mit diesem Phänomen gibt. Ich habe auch gelesen, dass solche Erscheinungen durch Schlafmangel auftreten können. Deinem Nickname nach ist das ja bei dir der Fall. Schlafstörungen habe ich auch seit 1 Jahr. Gott sei Dank habe ich aber gerade ein Hoch und schlafe seit 2 Wochen fast jede Nacht relativ ok...

08.04.2016 16:35 • #10


P
Schon nach der ersten Mirta Pille hat sich mein Traumleben total verändert. Richtig komisch empfand ich das, weil die Träume teilweise sehr real waren und teilweise einfach nur seltsam und beängstigend. Schlimmer aber die sofortigen Fressattacken und das ständige Hungergefühl. Unterm Tag war die Angst zwar sehr gut gedeckelt, aber ich hatte ständig das Gefühl Watte im Kopf zu haben und nicht wirklich da zu sein. Ich habs dann nach einer Woche wieder abgesetzt.
Das selbe Gefühl hatte ich mit Seroquel auch.
Ich weiß nicht was besser ist: Die Angst auszuhalten, oder das Gefühl zu haben, nicht mehr ich selbst zu sein und dauernd im Nebel zu stehen?

08.04.2016 17:02 • #11


J
@Panikju

Die Watte und den Nebel kenne ich. Anfangs war das so schlimm, dass ich sogar im Wachzustand das Gefühl hatte immer noch zu träumen. Ich war zu der Zeit des Einschleichens in einer Klinik. Daher hab ich die Dinger weiterhin genommen. Alleine zuhause hätte ich sie sofort abgesetzt.
Ich muss aber sagen, der Nebel und die Watte sind nach 2-3 Wochen vollkommwn verschwunden und außer der Traumsache fühle ich mich wieder wie ich selbst, fast so wie vor der Angststörung.

08.04.2016 17:16 • #12


P
Ja sind nur NW aber gerade als Angstpatient nicht einfach damit umzugehen. Ich habe nur 15mg genommen und es war ein komisches Gefühl. Vorallem wie gesagt die Träume und das Gefühl ständig Hunger zu haben.

Nimmst Du nur Mirta gegen Deine Angststörung?
(ist eigentlich nur für Depressionen zugelassen)
Hast Du auch Panikattacken?

Ich nehme ja noch Escitalopram aber es reicht nicht aus, deswegen der Versuch mit dem Mirta.

08.04.2016 17:40 • #13


J
Ja, ich nehme nur Mirta. Davor hatte ich Escitalopram, was nicht half. Ich weiß nur, dass die Angst immer schlimmer wurde, ob nun durch Escitalopram oder durch die Angststörung selbst, weiß ich nicht.
Ich hatte auch Panikattacken. Mirta ist zwar nur für Depression zugelassen, habe aber schon einige Leute kennengelernt, die es Off-Label auch bei Panikstörung bekommen haben. Es wirkt halt sedierend und bei mir kamen auch noch heftige Schlafstörungen dazu...

Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich hatte eine Höllenangst vor jeder Tablette. In der Klinik mussten mich die Ärzte und Therapeuten ordentlich bequatschen. Am Anfang habe ich zusätzlich noch Tavor genommen, die einzige Tablette, vor der ich mich nicht fürchte....^^ Naja, ist ja auch kein Wunder, die Dinger machen mich wirklich angstfrei...

08.04.2016 17:59 • #14


P
Stimmt off-Label - eigentlich hilft fast alles was sediert gegen Angst, weil das Gedankenkarusell ausgeschaltet wird. Du nimmst ja mit 45mg schon eine sehr hohe Dosierung. Aber gut zu wissen das die Watte und Tagesmüdigkeit nachlässt, vielleicht muss ich etwas geduldiger sein
Wem sagst Du das, mit meinem Diazepam hatte ich ein ganz normales, zufriedenes Leben, bis die Toleranz kam und eine Abhängigkeit diagnostiziert wurde, seitdem ist nichts mehr wie es war ....

08.04.2016 18:15 • #15


Vergissmeinicht
Hey Panikju,

wie lange hast Du Diazepam genommen und was heißt Dein letzter Satz?

08.04.2016 18:24 • #16


J
Bei Mirta ist es so, dass die Müdigkeit bei hohen Dosierungen nachlässt, weil dann auch der Noadrenalinhaushalt im Gehirn angesprchen wird. Schlafanstoßend wirkt das Medi am besten bei 7,5 - 15 mg.
Ich war sogar schon auf 60mg. SO eine Dosis bekommt man aber auch nur im klinischen Bereich. Das hab ich aber nach ner Weile nicht mehr vertragen.

Ja, vor Abhänigkeit hatte ich immer Angst. Da hat mich meine Medi-Angst irgendwo auch geschützt. Hab das Tavor nur genommen, wenn es gar nicht mehr ging und bin zum Glück nicht abhängig geworden.

Ich wünsche dir, dass es dir bald besser geht!

08.04.2016 18:26 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

P
@ Vergissmeinnicht

Fast 10 Jahre bei Bedarf. Dann Abhängigkeit, Entzug über Monate...immer noch Symptome und meine Grunderkrankung ist natürlich nicht geheilt und schlägt nun verstärkt an. VT über 8 Monate kein Erfolg, seit Dec. 2015 mit einem SSRI erste Besserung aber weiterhin nicht arbeitsfähig.... alles das ging mit Benzos trotzt Angststörung ... aber ich will ein Leben ohne Abhängigkeit ....

08.04.2016 18:29 • #18


evivanvalence
Mal eine dumme Frage.. Habt ihr mit dem Mirtazapin denn zugenommen?

Ich hatte mal 30mg.. Bin aber jetzt bei 7,5 mg da ich es nur zum schlafen brauche. Gegen meine Symptome hilft das cymbalta sehr gut. Hab das Gefühl, das die Dosis im Bezug auf die Zunahme egal ist?

08.04.2016 18:37 • #19


Vergissmeinicht
Hey Panikju.

Puh, das ist krass, warum so lange Entzugserscheinungen und wie machten sie sich bemerkbar?

Hatte damals lange Tafil (Aprozolam) genommen, war mir aber zu der damaligen Zeit über die Abhängigkeit nicht im Klaren. Machte dann einen Entzug, der so 1-2 Wochen dauerte, dann war der Spuk vorbei.

08.04.2016 18:44 • #20


A


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