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Angstgehweg
Hallo!

Ich sollte morgen mit dem Medikament Escitalopram starten (5mg) und ich habe leider panische Angst davor.

Kurz zu meiner Geschichte: Also vor 3 Jahren starb unerwartet mein Vater und ich hatte durch Studium und Vollzeitjob sehr viel Stress. Es folgten 1,5 Jahre Panikattacken die ich aber überwinden konnte. Geblieben sind leider verschiedene Symptome, ich denke aber, dass ich schön langsam dem Problem ganzheitlich auf die Spur komme. Mir fehlt durch die schwierige Situation und den ganzen Symptomen einfach eine Sicherheit/Geborgenheit, dadurch komme ich nie zur Ruhe und ich habe dadurch eine Angst vor Langzeitfolgen entwickelt. Ich habe bis vor kurzem kein Medikament genommen, weil ich einfach gedacht habe, dass mir die Nebenwirkungen mehr schaden, als mir die Wirkungen bringen können. Nachdem ich aber seit einigen Wochen nicht mehr richtig schlafen konnte, blieb mir nichts mehr über als zu Medikamenten zu greifen, weil ich einfach fix und fertig war. Seit 1 Woche nehme ich für den Schlaf Trittico in einer Dosis von 50mg, eine Nacht habe ich 100mg genommen, aber ich hatte am nächsten Tag einen ziemlich starken Hangover (was aber noch um ein vielfaches leichter zu verkraften ist, als komplett gerädert zu sein wegen zu wenig Schlaf -- die Schlafprobleme sind auch schon in der kurzen Zeit wesentlich besser geworden), wodurch ich in Abstimmung mit meinen Therapeuten als Basis bei 50mg bleibe und nur bei Bedarf die 100mg nehme. Ab morgen habe ich mir vorgenommen, dass ich mit Escitalopram beginne (5mg) und ich hab extreme Angst vor den Nebenwirkungen, obwohl ich bei Trittico eigentlich keine großen Probleme bis jetzt hatte. Mir geht es aber nicht um mögliche kurzfristige unangenehmen Nebenwirkungen in der Einschleichphase, aber vielmehr darum, dass mich der Gedanke nicht loslässt, dass Nebenwirkungen dauerhaft bestehen bleiben könnten. Also ich habe Angst vor Langzeitfolgen (nicht nur durch Medikamente, sondern auch bei den normalen Symptomen) und das ich immer damit Leben muss bzw. das es nie mehr so werden kann wie es einmal war. Ich bin auch sehr lösungsorientiert, weshalb ich mich immer auf Symptome versteife, zwangshaft eine Lösung dafür suche und nach ein paar Tagen den nächsten Problem hinterherrenne, weil sich das Hauptsymptom verändert hat.
Es gibt aber auch Symptome die ich schon länger mitschleppe bzw. die einfach im täglichen Leben eine größere Belastung sind. Diese sind innere Unruhe (habe ich leider schon länger und komme dadurch nicht mehr zur Ruhe/kann nicht mehr entspannen/habe das entspannen verlernt), die Schlafprobleme (seit kurzem, aber das ist natürlich ein Problem das auch über weniger Wochen richtig reinfährt) -- um ruhiger zu werden und wieder besser schlafen zu können nehme ich Trittico (50mg). Und zusätzlich kommt mein Angstproblem dazu, das geprägt ist durch ständiges grübeln, was mir nicht alles passieren könnte bzw. welche Langzeitfolgen entstehen könnten, obwohl mir bewusst ist, dass diese oft sehr übertrieben sind. Ich male mir dann immer richtige Horrorszenarien aus. Zum Beispiel habe ich Angst vor einem Tremor (zittern), weil ich durch die Unruhe das Gefühl habe, schon etwas zittrig zu sein. Die Angst geht dann soweit, dass ich mir denke, wenn es einmal ausgeprägt ist, habe ich das für immer. Oder das ich Poten. bekomme und mir das eine mögliche Familienplanung zerstört, obwohl alles in Ordnung ist. Oder auch einfach das die Symptome mehr und mehr überhand nehmen und ich irgendwann nicht mehr arbeiten gehen kann, was für mich ein absoluter Horror wäre. Dafür sollte ich Escitalopram (zu Beginn 5mg) nehmen, damit ich nicht mehr so ängstlich bin, was mir auch eingeht bzw. ich glaube, dass das Sinn macht. Aber ich habe einfach große Angst was auf mich zukommt, zumal ich die letzten Wochen jeden Tag Qualen ohne Ende erleiden musste.

Könnt ihr mir Tipps geben wie ich das überstehen kann. Danke.
lg

26.01.2018 22:52 • 06.07.2021 #1


21 Antworten ↓


la2la2
Zitat von Angstgehweg:
Nachdem ich aber seit einigen Wochen nicht mehr richtig schlafen konnte, blieb mir nichts mehr über als zu Medikamenten zu greifen, weil ich einfach fix und fertig war. Seit 1 Woche nehme ich für den Schlaf Trittico in einer Dosis von 50mg, eine Nacht habe ich 100mg genommen, aber ich hatte am nächsten Tag einen ziemlich starken Hangover (was aber noch um ein vielfaches leichter zu verkraften ist, als komplett gerädert zu sein wegen zu wenig Schlaf -- die Schlafprobleme sind auch schon in der kurzen Zeit wesentlich besser geworden), wodurch ich in Abstimmung mit meinen Therapeuten als Basis bei 50mg bleibe und nur bei Bedarf die 100mg nehme.


Ich würde es an deiner Stelle zuerst mit Melatonin probieren zum schlafen, bevor du Escitalopram oder anderen Chemiekram ausprobierst. Zumindest klingt es so, als ob das Schlafproblem dein Hauptproblem ist. Melatonin ist das natürlich Schlafhormon, dass auch vom Körper gebildet wird (jedoch bei viel Stress und bei andere ungünstigen Faktoren viel zu wenig gebildet wird). Das gibts in anderen EU Ländern in Onlineshops frei verkäuflich (wird problemlos nach Deutschland geliefert....). Ich habe damit selbst sehr gute Erfahrungen gemacht. Mit Mirtazapin hatte ich das gleiche Problem wie du (Hangover). Mit Melatonin schlafe ich gut ein und wache munter am nächsten Tag auf. Nebenwirkungen konnte ich keine feststellen und sind auch offiziell keine nennenswerten bekannt. Seitdem lasse ich mir von keinem Arzt mehr irgendwas an Chemiekram fürs Schlafproblem andrehen.

Und für die ständige innere Anspannung könntest du es zuerst mal mit Strophanthin probieren, bevor du es mit Escitalopram probierst. Ist zwar eigentlich für Herzbeschwerden gedacht, aber es wirkt auch super entspannend (eigene Erfahrung). Nebenwirkungen gibt es hier ebenfalls wie beim Melatonin nicht. Lass dir direkt k oder g- Strophanthin Tropfen verschreiben (die frei verkäufliche homöopathische Variante taugt nicht viel). Es ist pflanzlich und hat ebenfalls keine/kaum Nebenwirkungen. Infos gibts hier: http://www.strophanthus.de

Wenn Strophanthin und Melatonin nicht den gewünschten Erfolg bringen, kannst du immer noch Chemiezeug wie Escitalopram ausprobieren....

26.01.2018 23:29 • x 1 #2


A


Angst vor Langzeitfolgen Escitalopram

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Acanthurus
Trazodon kann denn Blutdruck senken, ebenso wie zugeführtes Melatonin. Dieses Strophanthin hat auch eine Wirkung aufs Herz/Kreislaufsystem. Wäre da vorsichtig, wenn dann dafür der Puls explodiert oder schlimmeres ist das auch kontraproduktiv. Es ist ein Widerspruch zu glauben das Trazodon wäre harmlos, und gleichzeitig Angst vor Escitalopram zu haben. Die Kombi hingegen kann gefährlich sein, aufgrund eines möglichen Serotoninsyndroms.

27.01.2018 13:07 • #3


N
Zitat von Acanthurus:
Die Kombi hingegen kann gefährlich sein, aufgrund eines möglichen Serotoninsyndroms.


Diese Kombi ist gut erprobt und wird häufig verschrieben.
Ich habe in der Psychiatrie zu dieser Kombi noch seroquel bekommen und hatte nie ein serotoninsyndrom.

27.01.2018 13:24 • #4


petrus57
Zitat von Acanthurus:
Die Kombi hingegen kann gefährlich sein, aufgrund eines möglichen Serotoninsyndroms.


So schnell bekommt man kein Serotoninsyndrom. Ich habe noch keinen kennengelernt, der eins hatte.

27.01.2018 13:37 • #5


Angstgehweg
Hallo und danke für die Antworten, auch wenn mich die Antworten alles andere als beruhigen...

Ich habe mich heute bereits entschieden und vertraue auf meinen Therapeuten und meinen Hausarzt, die mir die Kombi beide übrigens unabhängig voneinander, aber zufällig exakt gleich empfohlen haben. Habe heute zum ersten mal Escitalopram 5mg genommen und bis jetzt halten sich die Nebenwirkungen in Grenzen, mir ist etwas schwindelig und vor 2 Stunden hatte ich ein wenig innere Unruhe, wobei das im Vergleich zu dem Schwindel (den ich schon seit 3 Jahren herumtrage - mal mehr mal weniger) und den inneren Unruhezuständen der letzten Monate nicht wirklich schlimm sind.

@acanthurus: Ich habe nie gesagt, dass ich Trazodon als harmlos empfinde, ganz im Gegenteil. Die Angst und Bedenken vor Langzeitfolgen treffen bei Trazodon genau so zu wie bei Escitalopram. Auch habe ich mich 3 Jahre lang geweigert Medikamente zu nehmen, obwohl mir unzählige Ärzte dazu geraten haben. Eingeknickt bin ich erst, als ich Ende Dezember nicht mehr schlafen konnte und nach einigen Wochen komplett fertig war (auch weil sich gleichzeitig die innere Unruhe verstärkt hat, weil ich durch die Schlafprobleme am Tag noch aufgekratzter war und tagelang keinen anderen Gedanken mehr fassen konnte, selbst in der Arbeit nicht)
Aus diesem Grund versuche ich schonmal die Dosis so gering wie möglich zu halten, bei Trazodon wurde mir empfohlen 100mg zu nehmen, ich habe aber in Abstimmung mit meinen Therapeuten eine Basisdosis von 50mg vereinbart, auch weil ich bisher gut damit zurecht kam und sich der Schlaf schon wesentlich verbessert hat (Ich schlafe jetzt wieder mehr oder weniger ganz normal durch, ab und an wache ich noch kurz auf, schlafe aber schnell wieder ein). Meine Hoffnung ist, dass ich in ca. einem halben bis dreiviertel schon wieder daran denken kann, dass Zeug abzusetzen, zumindest eines davon. Natürlich kann mir niemand versichern, dass nicht irgendetwas passiert, auf der anderen Seite nehmen doch soviele Leute das Zeug und überleben das auch. Nehmt Ihr keine Medikamente?

lg

27.01.2018 14:15 • #6


Acanthurus
Steht sogar im Beipackzettel vom Trazodon, das bei Kombi mit SSRI ein Serotoninsyndrom entstehen kann. Außerdem sind Wechselwirkungen bekannt. Nur weil es ggl. zus. verschrieben wird, heißt das nicht das es unproblematisch ist. Es ist natürlich auch abhängig von der Dosis! Wenn aber bei einem Betroffenen gar kein Serotoninmangel vorliegt, Ärtzte prüfen so etwas ja nie, kann es mit zwei Medikamenten die auf die gleichen öder ähnliche Rezeptoren wirken, schon recht eng werden.

27.01.2018 21:25 • #7


Schlaflose
Zitat von Acanthurus:
Steht sogar im Beipackzettel vom Trazodon, das bei Kombi mit SSRI ein Serotoninsyndrom entstehen kann.


Das kommt doch wohl auf die Dosierung an. Wenn von beiden eine hohe Dosis verschrieben wird, ist das natürlich möglich. Wenn die Dosis aber so gewählt ist, dass sie sich genau ergänzen, was das Serotonin anbelangt, kann das nicht passieren.

28.01.2018 09:46 • #8


petrus57
Zitat von Acanthurus:
Wenn aber bei einem Betroffenen gar kein Serotoninmangel vorliegt, Ärtzte prüfen so etwas ja nie, kann es mit zwei Medikamenten die auf die gleichen öder ähnliche Rezeptoren wirken, schon recht eng werden.


Bei allen Mangelerscheinungen nimmt man normalerweise erst die Laborwerte ab. Aber vielleicht sind die bei Serotonin etc. nicht so aufschlussreich.

28.01.2018 10:24 • #9


I
leicht beängstigend wie von selbsternannten Internetdoktoren europaweite Onlineshops empfohlen werden.

Nimm Baldran.

28.01.2018 10:47 • #10


petrus57
Zitat von ichwillheiraten:
Nimm Baldran.


Das tut vielleicht Katzen gut. Aber beim Menschen haben die eher kaum Wirkung. Und nimmt man die hochdosiert können die Pillen sogar auf die Bauchspeicheldrüse gehen.

28.01.2018 11:09 • #11


Acanthurus
Hatte ja geschrieben das es dosisabhängig ist. Ja stimmt, Serotonin schwankt im Blut, müsste daher mehrmals messen werden. Macht ja nur keiner. Im Gehirn selbst kann man leider den Spiegel nicht messen. Ist er im Blut stark erniedrigt, könnte ein Mangel auch im Gehirn vorliegen. Wer viel tryptophanreiche Kost isst, hätte dann schon drei Schrauben(Inkl 2 AD`s)am Serotoninrezeptor.

28.01.2018 11:35 • #12


Acanthurus
Zitat von petrus57:

Und nimmt man die hochdosiert können die Pillen sogar auf die Bauchspeicheldrüse gehen.


Das können viele Psychopharmaka mit der Zeit auch ganz gut.

28.01.2018 11:38 • #13


petrus57
Wie schrieb schon Moliere: Die Menschen sterben nicht an ihren Krankheiten sondern an ihrer Medizin.

28.01.2018 11:39 • x 2 #14


Acanthurus
Traurige Wahrheit

28.01.2018 12:52 • #15


E
Zitat von petrus57:

Das tut vielleicht Katzen gut. Aber beim Menschen haben die eher kaum Wirkung. Und nimmt man die hochdosiert können die Pillen sogar auf die Bauchspeicheldrüse gehen.


War doch eh wieder nur ein Schwachsinnsbeitrag...

28.01.2018 13:17 • #16


Angstgehweg
Hallo und vielen Dank für die Antworten.

Ich muss zugeben diesen Thread hier zu eröffnen war ein Fehler, den die ganze Diskussion hat mich nur viel unsicherer gemacht als ich ohnehin schon bin. Dies soll in keinster Weise eine Kritik an jemanden von Euch sein, die nach bestem Wissen und Gewissen eine Meinung dazu abgeben.
Ich stehe in meiner Leidensgeschichte aber leider nicht mehr am Anfang und habe schon viele Erfahrungen gemacht und machen müssen. Dazu gehört auch, dass z.B. Baldrian, Passionsblume und Co. überhaupt keine Wirkung für mein Problem zeigen. Schon garnicht bei meinem Schlafproblem. Trittico habe ich nach ca. 3-4 Wochen fast schlaflosen Nächten in Erwägung gezogen, weil ich vor lauter Müdigkeit schon fast nicht mehr stehen konnte, davor habe ich viele andere Sachen ausprobiert, aber leider ohne Erfolg. Trittico hat bei mir wahre Wunder bewirkt, worüber ich sehr dankbar bin. Ich habe heute z.B. 10 Stunden erholsam geschlafen und bin endlich wieder ausgeruht. Aber über Schlafprobleme brauche ich hier niemanden etwas erzählen, mir ist absolut bewusst, dass einige hier wesentlich umfangreichere Probleme mit dem Schlafen haben. Dafür wünsche ich Euch von Herzen Alles Gute! Nichts geht mehr auf die Substanz als über lange Zeit nicht schlafen zu können.

Im Grunde stehen mir grob 3 Möglichkeiten zur Verfügung, nur leider birgt jede davon Risiken und Gefahren. Ich würde mir so extrem wünschen, dass es einen klaren Weg für mich geben würde, den ich mit reinem gewissen gehen kann, nur gibt es den aus meiner Sicht nicht:
1) Ich nehme keine Medikamente, außer natürliche Helfer wie Passedan oder ähnliches (so wie die letzten 3 Jahre) --
Vorteil: die Risiken sind am geringsten von den 3 Möglichkeiten
Nachteil: 3 Jahre habe ich es versucht ohne Medikamente auszukommen, jetzt bin ich zum einen durch die gesteigerten Symptome, sowie auch durch die Erfolgslosigkeit an einem Punkt angelangt an dem aus meiner Sicht Medikamente notwendig sind. Mir dies einzugestehen hat mich sehr sehr viel Überwindung gekostet. Ohne diese würde ich aber vermutlich meinen Job über kurz oder lang nicht mehr schaffen, was für mich eine Katastrophe darstellen würde.
2) Ich nehme nur ein Medikament (müsste in dem Fall Trittico sein, weil ich den Schlaf als wichtiger empfinde als alles andere)
Vorteil: Die Risiken beschränken sich auf ein AD, was ich bis jetzt gut vertragen habe
Nachteil: die 50mg möchte ich nicht erhöhen aktuell, weil ich zum einen dadurch gut schlafen kann und zum anderen die 100mg (die ich einmal genommen habe, weil ich wieder wach geworden bin) mit einem heftigen Hangover verbunden sind. Eine wirkliche Antidepressive Wirkung entfaltet sich laut meinen Infos erst bei 100mg oder sogar erst ab 150mg (wenn überhaupt) -- Trittico sehe ich für mich mehr als Schlafhilfe
3) Ich nehme Trittico und Escitalopram gleichzeitig
Vorteil: Ich könnte sowohl die beruhigende und schlaffördernde Wirkung von Trittico nutzen, als auch die für mich notwendige Angstlösende Wirkung des Escitalopram und dadurch mMn mit meinem Problem schneller vorankommen, als mit den anderen Möglichkeiten.
Nachteil: Durch die Kombination bzw. dadurch das ich 2 Medikamente gleichzeitig nehme, habe ich die meisten Risiken und muss auf das Urteilsvermögen meines Therapeuten, meines Hausarztes und darauf vertrauen, dass die Kombination dieser 2 Medikamente öfters verwendet werden und dementsprechend hoffentlich erprobt sind.

Die erste Möglichkeit ist aus meiner Sicht schon sehr schwierig, erstens weil ich es schon lange ohne probiert habe und ich es einfach nicht schaffe, ohne Medikamente die Angstspirale zu durchbrechen. Alleine gestern habe ich 2-3 Stunden Sorge gehabt wegen Verlängerung der QT-Zeiten (durch eine Studie von 2011, die durch eine Studie 2016 widerlegt wurde -- jedoch kann ich die Richtigkeit beider Studien nicht überprüfen), 2-3 Stunden wegen dem Serotonin-Syndrom (das abhängig ist von der Dosierung (die bei mir zumindest nicht all zu hoch zu sein scheint), jedoch wird ein Risiko bestehen egal wie ich es drehe und wende) und 1 Stunde wegen leichten Schmerzen am Brustbein, die zu 99% von meinen Verspannungen kommen und die ich auch schon öfters hatte, durch die aktuelle Situation ich aber gleich mit einer AD Einnahme und eines möglichen Serotonin-Syndroms assoziiert habe (obwohl mir der rationale Verstand sagt, dass das zu 99% nicht möglich sein wird wegen einer einzigen 5mg Tablette) ... vielleicht wird jetzt etwas klarer wie ich meine Tage so verbringe.
Durch die Erkenntnis, dass mir Ärzte leider nicht von heute auf morgen helfen können (sondern ich mir nur selbst helfen kann) bzw. das es bei meiner Krankheit keinen Standardprozess gibt (wie wenn sich z.B. jemand den Fuß bricht -- Gips, nicht belasten, 2-3 Wochen warten) habe ich den Zwang entwickelt mir durch Recherchen selbst zu helfen (das hängt auch viel mit meiner Persönlichkeit bzw. mit meiner Arbeit in der ich sehr lösungsorientiert arbeite und arbeiten muss zusammen). Das mag zum einen auch geholfen haben, weil ich die Prozesse bzw. das Problem auch besser verstehen kann, auf der anderen Seite kann ich aber die Angstspirale dadurch nicht mehr unterbrechen und renne sozusagen jede Woche einer anderen Hauptkrankheit nach. Alleine die Thematik in diesem Thread hat innerhalb von 1 Tag 2 neue Baustellen aufgerissen und mittlerweile denke ich selbst, dass es bei manchen Sachen besser ist, wenn man sie nicht weiß. Speziell wenn man wie ich eine Angststörung zu haben scheint. Den selbst durch Aspirin (Blutverdünnung) oder anderen Medikamenten, die man schneller mal nimmt kann man langfristig krank werden. Wenn ich mich ewig auf die Risiken versteife, werde ich nie wieder ein normales Leben führen können und ewig in meinem See voller Qualen gefangen sein. Ganz davon abgesehen denke ich, dass mir die Zustände und Aufregungen der letzten 3 Jahre vermutlich mehr Lebenszeit gekostet haben, als eine Einnahme von Antidepressiva.
So gesehen hatte ich mir von diesem Thread wohl eher Mut und Zuspruch erhofft, was aber nach hinten losgegangen ist. Einmal mehr wurde mir vor Augen geführt, dass ich mit meiner Krankheit Abstand von Foren und dem Internet bezogen auf meine Krankheit nehmen muss. Zum Glück ist mir aber immer noch geblieben jeden Verlauf, den ich teilweise ohnehin zu wenig beeinflussen kann, positiv zu sehen. In dem Fall halt das ich gelernt habe, dass mich die Foren wohl mehr verängstigen, als sie mir bringen.
So muss ich für mich irgendwann eine Entscheidung treffen, denn die kann mir niemand abnehmen. Andernfalls schwanke ich Wochen, Monate oder gar Jahre zwischen richtig oder falsch herum und komme erst recht keinen Millimeter weiter. Dadurch habe ich mich für die Einnahme beider Antidepressiva entschieden und vertraue somit meinen Therapeuten und meinen Hausarzt, die mir unabhängig von einander eine anscheinend erprobte Kombination verschrieben haben. Dazu kommt das mein Therapeut und mein Hausarzt mich und meine Leidensgeschichte besser kennen, als irgendjemand hier im Forum. Außerdem wird es für mich endlich Zeit mir selbst in den Ar. zu treten, aus meinem Schneckenhaus zu kriechen und mich mit Selbstvertrauen dieser verschissenen Krankheit zu stellen. Dazu gehört leider auch Risiken in Kauf zu nehmen.

Danke für Eure Beiträge! Ich wünsche Euch allen, dass Ihr Eure Probleme meistern könnt! Wir können es schaffen, der Glaube daran ist wichtig!
lg

28.01.2018 16:04 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Acanthurus
In einem Forum muss man immer mit Pro`s und Contras rechnen. Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen. Besprich deine Befürchtungen doch mal mit deinem Arzt und schau wie er reagiert. Das dir das Trazodon hilft ist doch schon mal was, Schlaf ist so wichtig. Ein Sprung von 50 auf 100mg ist schon beachtlich, kein Wunder das du einen Hangover bekommen hast, vor allem wenn in der Nacht noch mal nachgelegt wurde. Vielleicht reicht dir ja ein Medikament erst mal. Eine Angstlösende Wirkung hat das Präparat ja auch. Escitalopram kann die Unruhe auch verstärken und ob das Trazodon das Übel dann abfedert, steht auf einem anderen Blatt.

28.01.2018 18:05 • x 2 #18


Isa1982
Lieber Angst!

Der Thread ist zwar schon ein bisschen älter und ich weiß nicht ob du noch hier ins Forum schaust...

Klar, hat jeder so seine Meinung in einem Forum und manche manchen einem Angst mit dem was sie schreiben, aber es gibt auch positives. Schade, dass es das hier in diesem Thread nicht gab.

Meine Meinung zu den Medis: Dein Arzt wird dich lange genug kennen und wird wissen was sich verträgt und was nicht. Ich würde an deiner Stelle Möglichkeit 3 ausprobieren. Es mag Risiken geben, ABER so wie dein Leben die letzten drei Jahre verlaufen ist, kann es ja nicht weiter gehen und wie du selbst schon so treffend gesagt hast, kann es sogar sein, dass dich diese Situation mehr Lebenszeit gekostet hat, als jetzt die Medis.

Ich drücke dir alle Daumen, dass es hilft und du dich langsam aber sicher wieder einem normalen Leben näherst. Ich wünsche es dir sehr!

07.02.2018 12:22 • #19


Angstgehweg
Zitat von Isa1982:
Lieber Angst!

Der Thread ist zwar schon ein bisschen älter und ich weiß nicht ob du noch hier ins Forum schaust...

Klar, hat jeder so seine Meinung in einem Forum und manche manchen einem Angst mit dem was sie schreiben, aber es gibt auch positives. Schade, dass es das hier in diesem Thread nicht gab.

Meine Meinung zu den Medis: Dein Arzt wird dich lange genug kennen und wird wissen was sich verträgt und was nicht. Ich würde an deiner Stelle Möglichkeit 3 ausprobieren. Es mag Risiken geben, ABER so wie dein Leben die letzten drei Jahre verlaufen ist, kann es ja nicht weiter gehen und wie du selbst schon so treffend gesagt hast, kann es sogar sein, dass dich diese Situation mehr Lebenszeit gekostet hat, als jetzt die Medis.

Ich drücke dir alle Daumen, dass es hilft und du dich langsam aber sicher wieder einem normalen Leben näherst. Ich wünsche es dir sehr!


Hallo Isa,

danke für Deine Meinung und den zugesprochenen Mut!

Ich habe mich bereits für Variante 3 entschieden und muss denk ich jetzt einfach etwas geduldig sein, was mir leider schon recht schwer fällt.
- Das Trittico (nehme ich seit 3 Wochen, 50mg) hilft mir meistens sehr gut beim schlafen und die Schlafprobleme sind akzeptabel. Ich kann schon manchmal wieder komplett durchschlafen, wenn nicht wache ich meistens 1x kurz auf, schlafe aber wieder sofort ein. Ab und an ist es noch etwas schlechter, aber im Gegensatz zu vorher kein Vergleich mehr. Hoffe das wird noch besser. Auch beruhigt es mich am Abend meist recht gut.
- Beim Escitalopram (nehme ich seit 2 Wochen, 5mg) habe ich auch eine Frage in die Runde. Den die Nebenwirkungen hielten sich in der 1 Woche relativ in Grenzen, jedoch ist für mich die 2te Woche schwieriger und ich weiß nicht ob das überhaupt sein kann?! Gestern war ich den ganzen Tag (sogar schon bevor ich die Tablette genommen habe) innerlich unendlich unruhig, hatte zum Teil mit Sprach- bzw. Konzentrationsproblemen zu kämpfen und es ging mir einfach nur schlecht. Heute ist es bis jetzt besser, aber auch nicht gut. In der 1 Woche hatte ich nicht so große Probleme wie in der 2 Woche. Mit der innerlichen Unruhe hatte ich aber auch vor der Einnahme von den Ads schon zu kämpfen (die bringt mich irgendwann zur Verzweiflung, abnormal wie grausam die sein kann). Ich nehme in Absprache mit Arzt und Psychotherapeut nach wie vor 5mg. Wirkung verspüre ich gefühlt noch keine bzw. merke ich keinen Unterschied. Auch in der ersten Woche habe ich 1-2 Stunden nach der Einnahme eine Erhöhung der inneren Unruhe bemerkt (ab und an begleitet von leichtem zittern) aber gegen gestern bzw. heute war das relativ harmlos. Kann das wirklich sein, dass es mir die erste Woche besser als in der zweiten Woche geht? Man liest ja eher immer davon, dass die erste Woche am schlimmsten sein soll.

Ich würde mir einfach mal wünschen, dass diese Symptome mich mal über einige Tage in Ruhe lassen und ich somit mal eine Verbesserung und nicht immer nur eine (zugegeben manchmal wohl auch nur subjektive) Verschlechterung verspüre. Das macht mich immer nachdenklich und ängstlich, ob die Dinger (die ich ohnehin schon verabscheue) überhaupt was bringen oder nur noch mehr Probleme aufreißen. Einzig wenn ich Sport mache oder manchmal auch beim meditieren, schaffe ich es das ich leben und nicht nur überleben kann, weil die Symptome wie weggeblasen sind. (Zumindest deutet dieser Umstand wohl sehr darauf hin, dass es wirklich nur psychisch ist) Aber das hält leider nicht lange an und leider kann ich nicht 24h am Tag Sport machen oder meditieren, den ich habe auch noch einen Alltag und einen Job zu bewältigen.

09.02.2018 14:01 • #20


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Dr. med. Andreas Schöpf