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will_wach_werden
Gestern hier angemeldet, heute getrennt. So schnell kann es gehen.
Aber von Anfang an. Wie bereits im Vorstellungspost geschrieben bin ich seit 5Jahren verheiratet und den Umständen entsprechend sogar ziemlich glücklich gewesen.

Die Umstände:
Meine (Noch)Frau leidet seit 15Jahren an Panikattacken, ich an lähmender Müdigkeit und, naja, nennen wir es mal sozialer Inkompetenz.

Wir haben einen gemeinsamen Sohn(5) und einen Sohn hat sie mit in die Ehe gebracht(12).

Unsere Ehe besteht aus gegenseitiger Abhängigkeit und Sympathie allerdings seit 2Jahren ohne sexuelles Verlangen von ihrer Seite. Toxische Mischung.

Ich bin für sie da, wenn sie panikbedingt nirgends allein sein kann, sie ist für mich da, wenn ich mal wieder im Zombiemodus bin. Darüberhinaus haben wir uns aber wirklich mal geliebt, bzw liebe ich sie immernoch.

So wie bei den meisten Paaren hat es heftig und wild angefangen, manchmal hatten wir im Halbschlaf Sex und sind während dessen aufgewacht. War ne schöne Zeit. Dann hieß es nur noch automatisch Nein-jetzt nicht. Immer und immer wieder, egal wie viel Zeit ich ihr gelassen habe.

So wie bei den meisten Paaren haben wir gute und schlechte Zeiten durchgemacht. Die Geburt unseres Sohnes, aber auch eine Abtreibung, ihre Spielsucht gemeinsam bezwungen, uns selbstständig gemacht, eine Affäre, zwei Mal von ihrer Familie über den Tisch gezogen worden und sie hat es geschafft sich aus der emotionalen Abhängigkeit zu ihrer Mutter zu lösen. Aber nicht, dass ihr da jetzt ein falsches Bild bekommt, ich habe in meinem ganzen Leben noch nie einen so aufrichtigen und liebevollen Menschen getroffen. Nur blöd, dass sie mich nicht mehr liebt. Das muss ich akzeptieren und das ist schwer.

Was das angeht scheine ich irgendwas immernoch nicht verstanden zu haben. In meinen Beziehungen vor ihr war immer Sex der Streitpunkt, als stände auf meiner Stirn Nicht-dauerhaft-fi**bar.

So, jetzt bin ich hin und hergerissen und brauche euren Rat:

-eine Trennung im Guten, ist das möglich oder machen wir uns da beide etwas vor? Wie sind da eure Erfahrungen?

-ist es besser, einen Cut zu machen und sofort auszuziehen oder ist es möglich, noch eine zeitlang getrennt in der Wohnung zu leben, bis wir soweit sind (Arbeit/Wohnung/Kinder)? Wie gesagt, wir streiten nicht.

Danke schonmal und ich hoffe, dass ihr mich etwas auf dem schweren Weg begleitet, der vor mir liegt.

Gruß Hannes

26.04.2019 17:24 • 06.05.2019 #1


15 Antworten ↓


Uropanoel
Zitat von will_wach_werden:
-eine Trennung im Guten, ist das möglich oder machen wir uns da beide etwas vor? Wie sind da eure Erfahrungen?


Wenn ihr das hinbekommt, finde ich das gut, hatte bei mir nicht geklappt, da war der streit wegen den Kinder.
Sie wollte sie haben und ich wollte sie haben und ich war der Gewinner, hatte aber auch seine gründe.

Aber sonst mische ich mich nicht in Familienangelegenheiten, da musst du selbst entscheiden wie du es in Zukunft halten möchtest.
Ich wünsche dir, das du das richtige für dich tust.

26.04.2019 17:44 • x 1 #2


A


Trennung steht bevor - Tipps zur Überwindung

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Miami
Ich denke ein schneller Cut ist besser um es friedlich zu gestalten.
Bei einer Trennung kommen jede Menge Gefühle hoch, jeder Art und da ist es von Vorteil sich nicht am Frühstücktisch gegenüber zu sitzen.
Und bei manchen braucht es zur Trennung und Verarbeitung auch eine Zeit eine Schlechtwetterfront bis man dann wieder normal miteinander umgehen kann.

Eine Trennung macht was mit einem was man sich vorher vielleicht nicht so recht vorstellen konnte. Abstand ist da ein sinnvoller Puffer.

26.04.2019 18:14 • #3


Sara80
Wenn ihr normal mit einander reden könnt ohne Streit ist eine Trennung im guten durchaus möglich. Miteinander klar kommen müsst ihr in Zukunft durch euer gemeinsames Kind sowieso, da wäre eine friedliche Trennung erstrebenswert. Wollt ihr die Trennung beide und ist es für beide Seiten besser? Es endet schnell im Streit, wenn der Trennungswunsch einseitig ist.
Wurde wegen deiner Müdigkeit die Schilddrüse untersucht und alles mögliche an Vitaminmangel ausgeschlossen?

26.04.2019 19:38 • x 1 #4


kalina
Wer will sich trennen und warum? Will sie sich trennen?

Wenn man sich noch mag und teilweise noch liebt muss man sich doch nicht trennen, nur weil es se.uell nicht mehr so gut läuft.

Ich glaube dass sehr viele Paare nach langen Jahren nicht mehr so oft Se. haben.

Ich finde das nichts Ungewöhnliches. Hauptsache ist, dass man sich noch liebt.

26.04.2019 19:57 • x 4 #5


will_wach_werden
Update:
Die Trennung war nur sexuell. Wir schlafen jetzt getrennt, verstehen uns aber noch. Heute abend haben wir Kinderfrei und gehen ins Kino.
Gestern dachte ich noch, in einer Woche ziehe ich aus.

Wenn ich sie richtig verstanden habe, steht ihr unser Sexdrama im Weg um ihre Panikattacken in den Griff zu bekommen, aber ich vermute, dass sie mich eben nur noch als guten Freund sieht und sich das nicht mehr ändern wird.
Muss auch zugeben, dass ich teilweise einen richtigen Hass ihr gegenüber entwickelt habe, weil ich so oft abgewiesen wurde.
Das war aber ausschließlich beim Thema Sex.
Für mich gehört Sex mit zur Ehe, ich bin 33 und keine 80.
Sie meinte, wenn mir das so wichtig ist, wäre es für sie auch in Ordnung, wenn ich mit einer Anderen schlafe, nur will ich das gar nicht.
Vor 10Jahren wäre das sicher eine Option gewesen, aber es geht mir eben nicht um Sex allgemein sondern um Sex mit ihr.

Der Plan sieht so aus, dass wir uns beide psychisch auf die Reihe bekommen, ich erstmal für die Kinder da bin bis unser Jüngster etwas älter ist, vor allem da sie in der Gastronomie arbeitet und teilweise sehr spät nach Hause kommt.

Allerdings würde ich gerne zumindest halbtags arbeiten um mir für später wieder etwas Eigenes aufbauen zu können.

Dachte da erstmal an irgend etwas auf freiwilliger Basis/ehrenamtlich um überhaupt wieder ins Berufsleben zu kommen. Kann mich noch ganz gut an meine Zeit vor dem Studium erinnern, wo ich nach nur 8Stunden Arbeit überhaupt nichts mehr auf die Reihe bekommen habe. Teilweise bin ich im Auto auf dem Parkplatz eingeschlafen und bitte, bitte glaubt nicht, dass ich da übertreibe.
Vorwürfe, dass ich einfach nur faul wäre durfte ich mir mein Leben lang anhören.

Die Schilddrüse wurde beim Endokrinologen überprüft, mit der stimmt soweit alles
allerdings ist mein freier Testosteronspiegel extrem niedrig. Am 30ten gibt's ne Nachuntersuchung, ich HOFFE (pessimistisch) dass es einen Zusammenhang mit meinem Zombiedasein gibt.

Letztendlich wird einer von uns beiden einen neuen Partner kennenlernen, da mach ich mir nichts vor, auch wenn wir da momentan beide keine Ambitionen haben. Der Wille ist auf jeden Fall da, das ganze auf erwachsene Art zu regeln, aber es ist für uns beide nicht leicht.

Danke an alle, die mir hier zuhören, ich merke, dass es gut tut alles mal von der Seele zu schreiben.

27.04.2019 18:12 • x 1 #6


Miami
Bei Dir ist jeder Tag ne Überraschung

Würdest Du körperlich schon mal richtig auf den Kopf gestellt deswegen?
Vielleicht gibt's inzwischen neue Erkenntnisse.

27.04.2019 19:02 • #7


will_wach_werden
Zitat von Miami:
Bei Dir ist jeder Tag ne Überraschung

Würdest Du körperlich schon mal richtig auf den Kopf gestellt deswegen?
Vielleicht gibt's inzwischen neue Erkenntnisse.


-CT unauffällig
-EEG unauffällig
-großes Blutbild beim Arzt: erhöhte weiße Blutkörperchen (laut Arzt evtl vom Rauchen)
-die Grunduntersuchungen bei Bundeswehr und Fremdenlegion: unauffällig

Meine Mutter meinte, ich hätte mit 12 mal pfeifisches Drüsenfieber gehabt und wäre da zwei Monate flachgelegen, aber ich kann mich da nur an eine Woche Fieber mit Halluzinationen erinnern, gut möglich, dass sie da was verwechselt hat.

Chronische Fatigue schließe ich aus, weil ich keine grippeähnlichen Symptome habe und sich mein Zustand nach Sport nicht verschlechtert(aber auch nicht verbessert),
Narcolepsy schließe ich aus, weil ich nicht mitten im Satz einschlafe, mit Willenskraft kann ich mich ne zeitlang am Riemen reißen, die Müdigkeit addiert sich aber mit der Zeit auf, so als ob ein normal wacher Mensch täglich nur 3Stunden schläft, das ist ja auch ne zeitlang machbar.
Depressive Phasen tragen sicherlich zur Müdigkeit bei, schließe ich aber als Ursache aus. Gab auch glückliche Abschnitte in meinem Leben, die Müdigkeit blieb.

28.04.2019 13:10 • x 1 #8


Icefalki
Zitat von will_wach_werden:
mein freier Testosteronspiegel extrem niedrig. A


Hab nur mal ein bisschen gegoogelt, und zu wenig Testosteron bedeutet Müdigkeit

https://www.google.com/url?sa=tsource= ... ASKbm01bUw

28.04.2019 13:23 • x 1 #9


will_wach_werden
Zitat von Icefalki:

Hab nur mal ein bisschen gegoogelt, und zu wenig Testosteron bedeutet Müdigkeit

https://www.google.com/url?sa=tsource= ... ASKbm01bUw


Danke für den Beitrag! Ich wusste schon, dass das ein beeinflussender Faktor ist, aber nach deinem Artikel hab ich jetzt die Hoffnung, dass es vielleicht die Hauptursache sein könnte.
Wenn das tatsächlich so ist, hab ich 20Jahre meines Lebens nachzuholen.

28.04.2019 14:17 • #10


Icefalki
Wäre der Hammer, wenn. Aber ist da nie jemand auf die Idee gekommen, mal weiter zu forschen? Oder hast du eben nix gesagt?
Dich damit abgefunden?

28.04.2019 15:43 • x 1 #11


will_wach_werden
Bis zu meinem 28ten Lebensjahr war ich der Überzeugung, dass ich einfach nur antriebslos aufgrund meiner Depressionen bin bzw faul. Als Jugendlicher viel Zeit im Bett zu verbringen ist ja relativ häufig verbreitet.
Da ich aber selbst darunter litt war ich ja vor dem Studium bei der Bundeswehr, nach dem Studium in der Legion, in der Hoffnung, dass ein strukturierter Tagesablauf das mit der Zeit ändert.

Das Unwohlsein in und vermeiden von sozialen Interaktionen sah ich nicht als Krankheit, sondern dass es mir eben einfach nicht liegt.
Es hat also lang gedauert, bis ich an dem Punkt anlangte, wo ich einfach nicht mehr weiter wusste.
Von RedBull über Eisschwimmen bis hin zu kurzzeitigem Dro*enkonsum, Qi Gong, Meditation, Affirmationen, Sport, gesunder Ernährung, Psychiatrie, Neurologe und so weiter habe ich wirklich alles ausprobiert.

Am 30ten das zweite Mal Blutabnahme beim Endokrinologen, nachdem bei der ersten Blutabnahme ein niedriger freier Testosteronspiegel festgestellt wurde.

Gerade den Anruf vom Arzt erhalten: alles ok, der Testosteronspiegel hat sich normalisiert.
Ich bin wahrscheinlich der Einzige in diesem Forum, der enttäuscht über einen negativen Befund ist. Blöd wenn man Hoffnung schöpft, nachdem man sich bereits mit der Situation abgefunden hat.
Jetzt habe ich wieder Zweifel ob ich nicht einfach nur ein fauler Jammerlappen bin.

Mir ist klar, dass jeder mal müde und schlecht drauf ist aber ich komme mir vor als wäre ich permanent an einen Tropf mit Schlafmittel angeschlossen.

Und wieder der Gedanke:
hat doch alles keinen Sinn, ich kämpfe gegen Windmühlen. Ist halt mein Schicksal.
Könnt heulen.

02.05.2019 14:55 • #12


Sara80
Von irgendetwas muss diese Müdigkeit doch kommen. Wieviele Stunden schläfst du durch? Mir fällt da als Möglichkeit noch ein Schlaflabor ein.

02.05.2019 19:23 • #13


will_wach_werden
Wenn ich die Möglichkeit habe 12Stunden Minimum. Ich schnarche auch nicht/Atemaussetzer, es sei denn ich hab ne Erkältung, was selten vorkommt.
Ich habe eine Laufuhr, die auch Bewegungen im Schlaf misst, allerdings nutze ich sie dafür nicht, weil das Armband stinkt, wenn man es ununterbrochen trägt.
Aber ein Versuch wär's ja erstmal wert...

02.05.2019 19:43 • #14


will_wach_werden
Mein Jüngster wollte mir gerade beim Packen helfen und meinte, er braucht auch Kartons für seine Klamotten. Könnte nur noch heulen, muss mich aber zusammenreißen.

Meine Nochfrau hat wieder Kontakt zu ihrer damaligen Affäre und verarscht sich selbst und mich gleich mit. Was ich an ihr immer wertgeschätzt habe war, dass sie ehrlich ist und nichts verschweigt. Die Affäre damals hat sie mir auch gestanden, obwohl ich es sonst nie heraus bekommen hätte.

Beim Einkaufen heute nur am zittern gewesen.
Versuche verzweifelt mein Leben auf die Kette zu bekommen.
Einen mich erfüllenden Job zu finden habe ich erstmal aufgegeben, bewerbe mich demnächst bei der Müllabfuhr, wenn ich das körperlich/psychisch durchhalte wäre das zumindest ein sicheres Einkommen, nur ist es tatsächlich gar nicht so leicht da rein zu kommen.

Stehe vor dem Nichts und habe nicht das Gefühl irgendeine Option zu haben, die mich nicht zum Verzeifeln bringt.
Wir sind beide bemüht die Scheidung im Guten über die Bühne zu bringen.
Ich folge meinem eigenen Rat und konzentriere mich auf mich, strukturierter Tagesablauf, Sport usw.
Aber das habe ich all die Jahre schon versucht, warum sollte es jetzt klappen? Weil ich muss?

Ich war der Meinung, dass wir uns gegenseitig unterstützen, es gab zwischen uns kaum Streit, wir konnten immer über alles reden, waren immer füreinander da.
Das ist jetzt auch noch so und ich sollte aufhören, zu versuchen, es zu verstehen und einfach akzeptieren.
Sie leidet auch unter ihrer Entscheidung.
Ich will nicht kampflos aufgeben, aber alles was ich jetzt versuchen würde, würde alles nur noch schlimmer machen.

Wenn überhaupt, wäre der richtige Zeitpunkt, wenn wir beide unsere psychischen Baustellen bearbeitet haben, ein zurück, weil man nicht allein sein möchte ist keine Option.

Verdammte Sch**ße ich will das nicht nochmal durchmachen müssen.

06.05.2019 18:40 • #15


Miami
Das ist eine harte Zeit!
Du hast mein vollstes Mitgefühl.

06.05.2019 20:26 • x 1 #16


A


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