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825

Bine+3
Gerade hat mir der Arbeitskollege geschrieben, der am Montag auch bei uns zu Besuch war und wir eben auch befreundet sind.

Er hat heute im Geschäft allen was vorgeheult, sein Gegenmeister, sagt, er kommt kaum noch zum Arbeiten. Sie alle sind am überlegen wie sie ihm helfen können und zu ihm (Freund) kommen sie alle und sprechen ihn drauf an, könnte grad heulen.
Er ist mit ihm zum Auto gelaufen und hat nochmal versucht ihn aufzubauen, das war vor einer Stunde und er ist noch nicht daheim.

So kann es doch nicht weitergehen

04.04.2018 17:40 • #481


Icefalki
Zitat von Bine+3:
Gerade hat mir der Arbeitskollege geschrieben, der am Montag auch bei uns zu Besuch war und wir eben auch befreundet sind.

Er hat heute im Geschäft allen was vorgeheult, sein Gegenmeister, sagt, er kommt kaum noch zum Arbeiten. Sie alle sind am überlegen wie sie ihm helfen können und zu ihm (Freund) kommen sie alle und sprechen ihn drauf an, könnte grad heulen.
Er ist mit ihm zum Auto gelaufen und hat nochmal versucht ihn aufzubauen, das war vor einer Stunde und er ist noch nicht daheim.

So kann es doch nicht weitergehen


Hast du nicht mal geschrieben, dass er bei der Arbeit sich nichts anmerken lässt? Nun, wenn er jetzt so weiter macht, könnte das u.U. nicht so gut sein. Irgendwann haben die Kollegen nämlich die Faxen dicke.

Aber letztendlich ist es immer da Gleiche. Erst wenn der Leidensdruck sehr gross wird, könnte es zu Veränderungen kommen. Ist vielleicht menschlich. Man richtet sich ein und irgendwann kracht es gewaltig.

04.04.2018 18:03 • #482


A


Unverbesserlicher Ehemann

x 3


M
Ich mach mir echt eher Sorgen UM DICH!

04.04.2018 18:05 • #483


kalina
Das eine ist, dass er Angst vor Krankheiten hat. Diese Angst geht nicht so mir nix dir nix weg.

Das andere ist, dass er das ständig jedem mitteilen muss.

Ich befürchte auch, dass selbst der beste Freund da irgendwann keinen Nerv mehr für hat.

Und in der Arbeit, da hat das eigentlich gar nichts zu suchen! Das sollte ihm eigentlich klar sein.

Vielleicht wäre es das beste, wenn er mal in eine Klinik ginge, damit ihm klar wird, dass es Krankheitsängste und nicht reale Krankheiten sind.

Ich bewundere Deine Geduld. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob ich da nicht schon mal sauer geworden wäre. Er muss anfangen, sich um Therapie zu kümmern.

04.04.2018 18:16 • #484


Schokopudding
Ich finde auch, dass es an der Zeit für eine Therapie ist. Entweder jede Woche bei einem niedergelassenen Therapeuten oder noch besser in eine spezialisierte Klinik.
Ihr habt beide jetzt lange genug versucht, das Problem ohne allzu viel professionelle Hilfe zu bewältigen. Was ja prinzipiell ok ist, aber wenn man dabei auf keinen grünen Zweig kommt, dann sollten andere Schritte eingeleitet werden.

04.04.2018 18:27 • #485


M
bevor DU noch in einen spezialisierte Klinik mußt.

04.04.2018 18:28 • #486


kalina
Zitat von mamamia75:
bevor DU noch in einen spezialisierte Klinik mußt.


04.04.2018 18:30 • #487


Bine+3
Ich danke euch für euer Verständnis

Ich habe ihn als er nach Hause kam mit der Aussage von unserem Freund konfrontiert und gesagt das es so nicht weitergehen kann. Wenn er nicht will das ich auch noch in der Klapselande.
Das die Kollegen überlegen wie sie ihm helfen können, die Frau eines Kollegen ist Psychiaterin und hat bestimmt Kontakte.
Das nutzt aber alles nix, wenn er nicht sieht, das seine Ängste das größere Problem gegenüber seinen körperlichen Symptomen sind.
Seither ist er wieder etwas demütiger und versucht mich zu besänftigen mit Aussagen wie, mehr Zeit miteinander zu verbringen oder in Urlaub zu fahren.
Ich habe ihm gesagt, zu allererst muss er sich um seine Ängste kümmern und diese lernen in den Griff zu bekommen.
Es geht nicht das sein Arbeitsplatz darunter leidet und er sich alles verbaut.

Stimmt Icefalki, bisher hat ihm die Arbeit meistens geholfen weshalb ich ja auch gehofft habe, das er wenn Ostern vorbei ist wieder in die alten Fahrwasser kommt.
Vor etwa drei Wochen, als er es noch mit den Augen hatte, konnte er sich während der Arbeit auch kaum beherrschen, bis der Gegenmeister gemeint hat er soll jetzt zum Arzt gehen.
Er ist dann auch gegangen und danach war die Welt wieder etwas besser.

Habe mich vorher bei dem Freund für seine immerwährende Stütze und Loyalität bedankt und er hat zurück geschrieben, das er immer für uns da sein wird und versuchen zu helfen wenn er kann

04.04.2018 19:33 • #488


M
Irgendwo schrieb hier glaub ich jemand das Du für eine Woche ausziehen solltest.
Die Idee finde ich persönlich nicht so gut.
Aber das ER sich in einem stationären Aufenthalt helfen läßt.... das wäre was Wert!

Nicht das DU irgendwann noch die Krankheiten bekommst vor denen er sich so fürchtet.
Irgendwann gehts einfach nicht mehr so weiter.
Ich bewunder Deine Nerven aber auch die werden endlich sein.

04.04.2018 19:37 • x 1 #489


Bine+3
Unser Umfeld meinte, ich solle mal für ein paar Tage verschwinden.
Aber das kommt für mich nicht in Frage.

Das er stationär in eine Klinik geht ist auch keine so gute Idee.
Er war vor ein paar Jahren mal stationär im Krankenhaus und anschließend in Reha wegen der Bandscheiben.
Es war der Horror pur, weil es ihm so schwer gefallen ist sich einzufügen und alles was die Ärzte gesagt haben, hat er gnadenlos hinterfragt und verdreht.
Ich habe sogar seinen damaligen Psychiater angerufen und ihn gebeten, das er den Ärzten in der Reha anruft und mit ihnen spricht, weil sie ihm was von Verschaltungen im Hirn erzählt haben.
Er hat mich nachts angerufen in seiner Angst und ich war jeden Tag bei ihm.

04.04.2018 20:41 • #490


M
Verschwinden halte ich nie für gut - ausser man wünscht garantiert keinen Weg zurück.

Aber wenn er mal Leute stresst (ich meine das nicht böse) die dafür bezahlt werden kämst du mal zur Ruhe und vielleicht, ganz vielleicht springt von dort irgendwo ein Funke auf ihn über der ihm einen neuen Weg zeigt.

Das er Dich dann aber nachts anruft geht gar nicht

04.04.2018 21:06 • x 1 #491


Schokopudding
Zitat von Bine+3:
Seither ist er wieder etwas demütiger und versucht mich zu besänftigen mit Aussagen wie, mehr Zeit miteinander zu verbringen oder in Urlaub zu fahren.


Das wird das Problem leider nicht lösen, ihn vermutlich sogar noch tiefer hineinbringen (sorry, wenn ich es so hart formuliere, aber genau das geht aus deinem Thread hervor). Versucht mit Hilfe der Frau des Arbeitskollegen, dem Arbeitskollegen und euch beiden einen Plan zu entwickeln, wie es nun weitergehen soll. Fühl dich fest gedrückt von mir.

04.04.2018 21:12 • x 1 #492


Bine+3
Danke Schokopudding, das tut gut

Genau deshalb habe ich ja zu ihm gesagt, das er vorher erst lernen muss mit seiner Angst umzugehen.
So schnell lasse ich mich nicht um den Finger wickeln, keine Sorge

Davon abgesehen möchte ich wegen Ronja vorerst auch gar nicht in Urlaub.

04.04.2018 22:10 • x 1 #493


Icefalki
Ich denke, wenn gewisser Druck von aussen käme, der mehr oder weniger dasselbe ist, das du auch sagst, vielleicht sieht er dann eher ein, dass es so nicht weitergehen kann. Therapie greift nur, wenn man sie annehmen kann, verordnen geht nicht.

Ich weiss noch, als ich in die heftige Depri rutschte, dass die ein Kanonenschlag in mir ausgelöst hat. Ich wusste einfach, jetzt oder nie.

Was er gerade tut ist zuviel. Kollegen, Freunde machen das eine Weile mit, dann aber nicht mehr. Seine Autorität bei der Arbeit wird leiden und und und. Ich Rede hier nicht von morgen, aber mit der Zeit kommt die Quittung. Sie kommt immer.

04.04.2018 22:19 • x 1 #494


Bine+3
Genau So sehe ich das auch Icefalki

Wir können lang alle sagen er muss eine Therapie machen, wen er selbst den Sinn darin nicht sieht bringt das alles nichts.
Dazu kommt, das seine Mutter da nicht unbedingt eine Unterstützung ist.
Da ihre Mutter früher selbst schon mal in einer psychosomatischen Klinik war und immer behauptet, sie wäre danach total verdreht und wie von einer anderen Welt gewesen.
Und sie hätte Mühe gehabt ihre Mutter wieder normal hinzugekommen

Das er nicht alle immer zutexten kann erkläre ich im immer wieder, die Nachbarn machen dann halt gar nicht erst auf oder sagen so nicht.
Andere nehmen das Telefon nicht ab.

Bei meiner Familie erwähne ich es schon gar nicht mehr, da diese da eh nicht das Verständnis dafür haben.

04.04.2018 23:32 • #495


Icefalki
Zitat von Bine+3:
.
Dazu kommt, das seine Mutter da nicht unbedingt eine Unterstützung ist.
Da ihre Mutter früher selbst schon mal in einer psychosomatischen Klinik war und immer behauptet, sie wäre danach total verdreht und wie von einer anderen Welt gewesen.


Genau diese Aussagen von den Alten und das deutsche Gedankengut, dass man irre ist, wenn man in ne Klinik oder zum Psychodoc muss, macht alles superschwer. Ich weiss noch,wie mir als Kind gedroht wurde, dass ich mit Zwangsjacke in die Klapse gesteckt werden würde, wenn ich so weiter machen würde. Also Drohung. War natürlich dummes Geschwätz, aber in einem selbst entsteht ein sehr, sehr negatives Bild von psychischen Erkrankungen. Und der Hammer kommt dann, wenn man plötzlich psychische Probleme bekommt.

Könnte gut möglich sein, dass dein Mann deshalb alles nicht wahrhaben möchte, wegen des Geschwätzes von früher. Wenn man mal so darüber nachdenkt, dass dieses Dummheiten, deren Erziehung überhaupt Grundstock für alles gelegt haben, krieg ich echt die Krise.

Ich lauf ja immer zur Höchstform auf, wenn ich Ursache und Wirkung diesen Negierern um die Ohren hauen kann. Diese Selbstgefälligkeit, dieses null Ahnung haben, aber alles besser wissen wollen, und nix, aber auch gar nix begreifen können, oh, die lieb ich abgöttisch. Hab die zum Fressen gerne.

Ich bin absolut der Meinung, dass Ängste was mit Erleben in der Kindheit zu tun haben. Erdrückende Liebe, keine Liebe, ein Fehlen von Urvertrauen, das sich dann später in allem Möglichen zeigt. Gut, posttraumatische Geschichten lassen wir mal aussen vor. Aber vielen Ängstler fehlt es meiner Meinung nach die Selbstsicherheit, die Gelassenheit, eine Gewissheit von innen heraus. Ist nicht da. Fragt man sich doch, warum ist das denn so? Ich weiss noch, dass ich gelesen habe, dass das erste Jahr eines Babys das Wichtigste für dieses Urvertrauen ist. Kein Schreien lassen, sondern sich kümmern. Liebe geben. Damit legt man den Grundstock.

Aber genug, vorbei ist vorbei. Mich regt nur dummes Geschwätz auf. Hihi, liest man ja hier.

05.04.2018 19:20 • x 2 #496


R
Hallo ihr Lieben!Bin nach der Kur wieder im Alltag angekommen , habe eure Beiträge gelesen und wollte mich auch mal wieder melden.
Liebe Bine, du musst ganz schön viel aushalten und das ist echt hart.
Wenn ich das so lese ist mein erster Gedanke ob ich dich oder ihn zuerst schütteln soll. Aber dann habe ich noch mal in Ruhe drüber nachgedacht. Sicherlich ist ein bisschen was Wahres dran was icefalki sagt. Also daran, dass er gar nicht mehr anders kann. Ich habe das bei mir auch gedacht. Dass ich gar nicht mehr glücklich sein kann, dass diese Angst mich doch total im Griff hat und ich doch schon alles versucht habe und es einfach nicht anders geht als dauerhaft mit jemanden drüber zu reden oder sich immer Hilfe zu holen. Nun war ich drei Wochen bei dieser Kur. Bei mir am Tisch saß eine super nette Frau mit zwei Kindern im gleichen Alter wie meine und wir haben uns auf Anhieb bombig verstanden. Ich war die einzige in der ganzen Einrichtung mit einer Angststörung, alle anderen waren dort wegen Trennungen, Burnout oder Depressionen. Meine Tischnachbarin wegen einer Trennung. Man kennt die ganzen Leute ja noch nicht und hat auch keine Lust in so einer Ausnahmesituation wie dort es sich mit irgendjemanden zu verscherzen. Aus diesem Grund habe ich natürlich überhaupt niemandem davon erzählt dass ich während dem Buffet mit meinen Kindern dort stand und gedacht habe der Boden vibriert oder dass mein Herz dauerhaft gestolpert hat. Ich habe einfach weiter gemacht jeden einzelnen Tag. Immer zwischendrin mal in meinem Zimmer geheult und gedacht ich halte das nicht aus, aber nach einer Woche hat der Boden gar nicht mehr so schlimm vibriert. Meine Tischnachbarin und ich hatten einen Deal dass wir uns jeden Abend drei Minuten geben in denen wir gegenseitig und das Herz ausschütten und danach ist wieder gut. Es hat funktioniert. Dann gab es mal ein Weinchen Abends und es wurde viel gelacht, sogar getanzt und ich glaube ich habe die drei Wochen einfach mal wieder richtig gelebt. Ich habe gemerkt was ich für eine Sehnsucht danach habe glücklich zu sein und wie schön es sich angefühlt hat Spaß zu haben, die Dinge wieder selber in die Hand zu nehmen und einfach loszulegen. Ich konnte meine Kinder wieder richtig sehen und hatte mit ihnen unglaublich viel Spaß.
Ich würde gerne sagen dass ich jetzt ein völlig anderer Mensch bin und alles ist total perfekt. Das ist es nicht. Aber ich habe so viel gelernt. Man kann etwas dagegen tun. Man muss sich nicht dauerhaft so verhalten. Man muss auch nicht seine Mitmenschen die ganze Zeit damit quälen. Das hält keiner aus und das hat auch keiner verdient. Das heißt nicht, dass man alles in sich reinfressen muss. Sicher gibt es eine Situation wo man mal sagen kann: ich kann gerade nicht mehr, wo man um eine Pause oder Auszeit bittet , oder den anderen einfach nur bitte einen in den Arm zu nehmen oder in Ruhe zu lassen. Die Angst wird moch immer wieder überfallen.Aber was ich definitiv begriffen habe ist, dass man nicht das Recht hat seinen Mitmenschen das Leben zur Hölle zu machen.
Man hat dort auch einfach mal so viele Menschen kennengelernt die ein ähnliches oder viel viel schwereres Schicksal hatten. Das hat ein wenig das Hirn zurechtgerückt und einem gezeigt, wie gut es einem eigentlich geht. Seit ich wieder hier bin habe ich meinen alten Job als Physiotherapeutin aufgegeben und mich um eine Ausbildung zu Erzieherin beworben. Hatte nach 4 Tagen die Zusage. Das war schon immer mein Traum und auch wenn es unglaublich anstrengend werden wird werde ich es einfach versuchen.
Liebe Bine, vielleicht wäre das eine Idee für deinen Mann. Eine psychosomatische Kur zu machen ? ich weiß nicht ob ihr hier in dem Thread schon mal über dieses Thema gesprochen habt, denn ich habe nicht alles gelesen.
Ich habe auch jetzt noch Tage wo ich mich nicht beherrschen kann und wieder verbal um mich schlage oder ungerecht bin. Aber mittlerweile fühle ich mich nicht mehr einfach nur im Recht und entschuldige alles mit der Angst. Ich habe es sogar geschafft mich bei meinem Mann für mein oft sehr egoistisches Verhalten der letzten Jahre zu entschuldigen.
Und am 20. April versuchen wir den für mich größten Horror und fliegen das erste Mal nach 10 Jahren Beziehung zusammen in den Urlaub. Bis dahin werde ich wohl noch viel meditieren müssen , aber ich werde versuchen mich dieser Angst zu stellen.

Das was mich am meisten weiter gebracht hat war die Frage was wäre, wenn Ihre Angst plötzlich komplett verschwunden wäre. Der erste Gedanke war na dann wäre ich glücklich und alles wäre gut. Ja, aber was würden Sie dann tun. Und dann wurde mir klar, dass ich mich OHNE die Angst um alles kümmern müsste. Um alles das, was momentan mein Mann übernimmt. Ich müsste erwachsen werden und Verantwortung übernehmen und das macht mir eine unglaublich verdammte Angst. Und mit jedem Schritt den ich da hinein gehe in diese Verantwortung wird die Angst kleiner.
Ich wünsche dir und deinem Mann so sehr liebe Bine, dass ihr eine solche Erfahrung machen könnt. Und das vielleicht du oder eine fremde Person ihm Grenzen aufzeigen können.. Meine jüngere Schwester hat mir vor der Kur gesagt dass sie mich nicht mehr besuchen wird wenn ich weiterhin so mit meinem Mann und gehe, weil sie sich das nicht mit angucken kann. Und nicht mehr möchte. Das hat mich so sehr aufgerüttelt und mir zu denken gegeben. Es ist ganz ganz schrecklich diese Angst zu haben, aber wenn man nicht selber losgeht und etwas dagegen tut wird sich das nicht ändern. Ich hoffe ich komme jetzt nicht wie der größte Klugscheißer rüber, denn ich mache jeden Tag noch tausend Dinge die absolut nicht in einem gesunden Rahmen sind. Ich drücke dich aus der Ferne und wünsche dir einfach erstmal gute Nerven

05.04.2018 20:18 • x 2 #497

Sponsor-Mitgliedschaft

Icefalki
@rosalie, super, was du mitnehmen konntest. Und bleib da dran, denn nur du entscheidest, welches Leben und auf welche Art du das führen willst. Hat mich jetzt sehr gefreut, dein Schreiben lesen zu dürfen.

05.04.2018 22:24 • #498


Bine+3
Zitat von Icefalki:

Genau diese Aussagen von den Alten und das deutsche Gedankengut, dass man irre ist, wenn man in ne Klinik oder zum Psychodoc muss, macht alles superschwer. Ich weiss noch,wie mir als Kind gedroht wurde, dass ich mit Zwangsjacke in die Klapse gesteckt werden würde, wenn ich so weiter machen würde. Also Drohung. War natürlich dummes Geschwätz, aber in einem selbst entsteht ein sehr, sehr negatives Bild von psychischen Erkrankungen. Und der Hammer kommt dann, wenn man plötzlich psychische Probleme bekommt.

Könnte gut möglich sein, dass dein Mann deshalb alles nicht wahrhaben möchte, wegen des Geschwätzes von früher. Wenn man mal so darüber nachdenkt, dass dieses Dummheiten, deren Erziehung überhaupt Grundstock für alles gelegt haben, krieg ich echt die Krise.

Ich lauf ja immer zur Höchstform auf, wenn ich Ursache und Wirkung diesen Negierern um die Ohren hauen kann. Diese Selbstgefälligkeit, dieses null Ahnung haben, aber alles besser wissen wollen, und nix, aber auch gar nix begreifen können, oh, die lieb ich abgöttisch. Hab die zum Fressen gerne.

Ich bin absolut der Meinung, dass Ängste was mit Erleben in der Kindheit zu tun haben. Erdrückende Liebe, keine Liebe, ein Fehlen von Urvertrauen, das sich dann später in allem Möglichen zeigt. Gut, posttraumatische Geschichten lassen wir mal aussen vor. Aber vielen Ängstler fehlt es meiner Meinung nach die Selbstsicherheit, die Gelassenheit, eine Gewissheit von innen heraus. Ist nicht da. Fragt man sich doch, warum ist das denn so? Ich weiss noch, dass ich gelesen habe, dass das erste Jahr eines Babys das Wichtigste für dieses Urvertrauen ist. Kein Schreien lassen, sondern sich kümmern. Liebe geben. Damit legt man den Grundstock.

Aber genug, vorbei ist vorbei. Mich regt nur dummes Geschwätz auf. Hihi, liest man ja hier.


Liebe Icefalki,

du hast mal wieder sowie von Recht.
Er wurde als Kind in Watte gepackt und auch jetzt bekomme ich immer wieder Geschichten zu hören, er wäre als Kind schon so empfindlich gewesen.
Ist bereits mit blauen Lippen, Schnupfen und Blähungen zur Welt gekommen.
Der Arzt hätte ihr damals was weiß ich für Vorwürfe gemacht,was gar nicht zugetroffen hätte.
Er hatte als Kind schon Sauerstoffprobleme und musste eine zeitlang mit anderen Kindern in ein Sauerstoffzelt sitzen.
Ein Kinderarzt hätte ihm Tabletten gegen Epilepsie verschrieben, bis ein Apotheker sie darauf aufmerksam gemacht hat wie gefährlich diese Tabletten sein können, wenn diese gar nicht nötig sind.
Bei all diesen Geschichten bekomme ich einen Klos im Hals, wobei ich jetzt nicht behaupten könnte das meine Mutter alles richtig gemacht hat, ganz im Gegenteil.
Aber ich denke ich habe dadurch ein Stück KämpfergeiSt mitbekommen.

05.04.2018 22:45 • #499


M
Zitat von Icefalki:
Aber vielen Ängstler fehlt es meiner Meinung nach die Selbstsicherheit, die Gelassenheit, eine Gewissheit von innen heraus. Ist nicht da.


Icefalki und wie kommt man Deiner Meinung nach da dran?

05.04.2018 22:48 • #500


A


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