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Hotin
Hallo Enzborn,

Zitat:
Denkst du es könnte helfen mal meine Eltern über mein Verhalten in der Kindheit zu interviewen?


Das kannst Du machen. Kann mir aber kaum vorstellen, das Dir das helfen kann. Wenn Du ein Angstproblem
schnell und wirkungsvoll abschwächen willst, wirst Du Dich von Deinem bisherigen Weltbild zum Teil
verabschieden müssen. Allein das macht vielen sehr viel Angst. Sie glauben, sie verlieren den Boden
unter den Füßen. Dabei geschieht ehern das Gegenteil.

Unser Kopf funktioniert in vielen Bereichen wie ein Computer. Sachlich und nüchtern. Wenn Du geboren wirst,
kann Dein PC fast noch nichts. Dein Kopf hat aber einige Grundprogramme. Die helfen Dir, das alles
ordnungsgemäß arbeitet. Ob Magen, Leber oder Niere, alles läuft auf Automatik.
Unsere Umwelt nehmen wir über Die Augen, unsere Ohren, die Haut und so weiter auf.
Alles was wir an äußeren Informationen bekommen, sammeln wir, bewerten wir und speichern das
Ergebnis unserer Bewertung also unser damaliges Empfinden ab. Nicht die einzelnen Informationen.
Die einzelnen Informationen werden im Keller in Kisten gelagert. Sie bleiben vorhanden, sind aber nicht
so leicht auszuwerten.
Und dies scheint mir die erste Schwierigkeit zu sein. Unsere Erinnerung ist deshalb selten objektiv.
Der Grund dafür scheint eine Vereinfachung zu sein. Dies geht aber zu weit das zu erklären.

Als Mensch sind wir vermutlich darauf programmiert uns zu vermehren
und unser Überleben so gut wie möglich zu gestalten.
Dies funktioniert über unsere Gefühle (das sind unsere Ängste).

Mit unseren Beinen sind wir in der Lage uns an einen anderen Ort zu bewegen.
Mit unseren Ängsten sind wir in der Lage herauszufinden, was geschehen soll, damit es uns besser geht
oder wo und wie wir Gefahren abwenden können.
Die Angst ist somit ein überlebenswichtiges Gefühl.

Niemand würde hier im Forum schreiben. Hilfe ich kommen mit meinen
Beinen nicht klar. Ich möchte mich nicht mehr bewegen müssen.

Allerdings ist die Aussage vieler hier. Ich will diese Angst nicht mehr,
sie muss weg. Brauche Tipps, damit ich keine Angst mehr habe.
Ich möchte diese Menschen erleben, wenn man ihnen ihre Gefühle raubt.


Und dann hast Du einen Bereich im Kopf, den nenne ich Dein Selbstbewusstsein. Hier kommen alle
Gefühle (Ängste) an und werden von Dir erfasst, gezählt, gewogen, bewertet und ins Regal gelegt.
Damit Du Dir nicht alles im Detail immer wieder neu ansehen musst,
speicherst Du neben Deinen Erlebnissen noch eine Zusammenfassung.
Das ist so etwa, wie die Zusammenfassung auf der Rückseite eines Buches.

Meine Vermutung ist, das wir täglich nicht nach dem leben, was wir tatsächlich erlebt haben, sondern
danach, was wir früher in einzelnen Situationen als Zusammenfassung für uns abgespeichert haben.

Zitat:
Es zeigt sich immer mehr, dass gerade die Sachen Schlechtes Gewissen / Schuldgefühle irgendwie
immer was damit zu tun haben.


Das kann schon sein. Was passt denn in dem, was Du gespeichert hast nicht zusammen?
Frage das weder mich, noch deine Eltern. Frage Dich, warum da einige gespeicherte Inhalte überhaupt
nicht zusammen passen.

Und schau erst mal welche Gedanken scheinbar nicht zusammen passen.

Mit meiner Beschreibung bin ich jetzt ganz woanders gelandet, als ich es ursprünglich angepeilt hatte.
Ich verstehe nicht, das Du von mir geeignete Fragen haben möchtest? Finde Fragen für Dich selbst heraus.

Kannst Du mit dieser Beschreibung überhaupt noch etwas anfangen?
Falls nicht, beschreibe mir doch mal Dein Weltbild. Wie funktioniert alles Deiner Meinung nach?
Mit Ich weiß es nicht kommen wir nicht vorwärts.

Viele Grüße

Hotin

15.05.2015 18:59 • #21


E
Hallo Hotin,

danke für deine Antwort. Ich gebe dir recht, mit ich weis nicht kommt man wohl echt nicht weiter, drum
will ich mal versuchen mein Weltbild zusammen zu tragen:

Wie sieht das für mich aus.... hm....Es war zumindest mal so geplant:

Schule, Ausbildung, Freundin, Heiraten, mit 25 Jahren Papa sein und alles ist in Ordnung. Ein solides, erfreuliches Leben
ohne große Sorgen. Wahrscheinlich so, wie ich es zu Hause vorgelebt bekomme habe.

Leider ist das nicht so eingetroffen und ich musste erst lernen, dass im Leben nicht immer alles so läuft wie ich es gerne hätte.
Bin aber gerade so an einem Punkt, wo ich so garnicht genau weis, was ich gerne hätte? Irgendwie hab ich alles aber manchmal doch nichts. Ich bin sicherlich nicht verzweifelt - aber zufrieden halt auch nicht. Es fällt mir schwer, das zu geniesen was ich hab. Und eg müsste ich Stolz drauf sein, auf das was ich schon erreicht habe, dass ich mir leisten kann was ich mir gönnen möchte. Aber zufrieden? Nein... zumindest meistens nicht. Da bin ich viel zu skeptisch, da immer was passieren kann.

Ich sehe mich schon oft als Opfer der Krankheit. Klar weis ich, dass man Ängst haben muss, dass ist ja auch richtig so. Dennoch weis ich, dass meine Bewertung der Dinge sehr oft zu übertrieben ist und ich zu viele meiner Gedanken und auch Taten hinterfrage - dahingehend in wie weit diese jetzt falsch oder schädlich sind. Sowohl für mich als auch für andere. Oder ob eine meiner Taten schädlich war!

Ich kann dir aber auch nicht sagen, ob ich unzufrieden bin, weil mich diese Sorgen jagen - oder ob die Sorgen da sind weil ich unzufrieden bin?!

Was das o.g. Thema betrifft bin ich sehr unzufrieden. Ich hätte gerne seit Jahren eine Freundin, die für mich da ist, die mich hält wenn ich mal falle. Jemand, mit dem ich meine Sorgen teile könnte und der mich ab und zu als mal auf den richtigen Weg lenkt.
Aber aktuell hätte ich glaub ich garnicht das nötige Selbstvertrauen für eine Beziehung - ich glaub da aktuell nicht an meine Fähigkeiten diese solide aufrecht zu erhalten.

Dann fällt mir aber auch wieder ein, dass ich noch nie so der Typ war, der über seine Probleme gesprochen hat. Ich wollte immer alles selbst regeln und lies selten Hilfe von außen zu. Auch heute noch, sag ich dass alles ok ist, wenn mich meine Mutter frägt wie es mir geht. Auch, weil ich nicht will, dass sie sich zu großen Sorgen deswegen macht.

Aber um nochmal auf deine Frage von meinem Weltbild zu kommen. Kurz gesagt:

Man geht arbeiten, verdient Geld, sichert damit seine Existenz. Was ich schon lange nicht mehr habe sind Träume, die ich mir erfüllen möchte. Versteh mich nicht falsch, ich bin jetzt wirklich nicht depressiv oder so - nur einfach unzufrieden und gleichzeitig aber planlos was mir zum glück fehlt.

Naja dann sind wir doch wieder an einem Punkt wo ich sagen muss: Ich weis es einfach nicht.... :/

Ich war bis vor all dem ein sehr lebensfroher Mensch, hab viel unternommen und war glücklich. Und dann wie ein Schalter. Ich schätze mal ich hätte damals schon mehr fragen müssen was mich stört - aber ich war starr vor angst und bin eher davon weggelaufen. Und heute fehlen mir die Erinnerungen an die Gedanken und Gefühle von damals.

Es ist jetzt wahrscheinlich nicht nicht die Antwort die haben wolltest, aber es sind die Gedanken, die mir grad so durch den Kopf gehen, wenn ich drüber nachdenke.

Kannst du damit was anfangen, oder reden wir doch aneinander vorbei?

LG

16.05.2015 16:27 • #22


A


Ständige Sorgen und Grübeln

x 3


Hotin
Hallo Enzborn,

natürlich kann ich mit Deiner Antwort etwas anfangen.
Zitat:
will ich mal versuchen mein Weltbild zusammen zu tragen:
Es war zumindest mal so geplant:, Schule, Ausbildung, Freundin, Heiraten, mit 25 Jahren Papa sein
und alles ist in Ordnung.


Zitat:
Leider ist das nicht so eingetroffen und ich musste erst lernen, dass im Leben nicht immer alles so
läuft wie ich es gerne hätte.


Hier vermute ich, ist einer der Punkte die Dir immer noch schwer zu schaffen machen. Ich befürchte,
Du kannst bisher noch nicht akzeptieren, das Du allein lebst. Dafür scheint Dir das Selbstbewusstsein zu fehlen.
Zitat:
Bin aber gerade so an einem Punkt, wo ich so gar nicht genau weis, was ich gerne hätte?


Dann nimm Dir mal ein weißes Blatt Papier und schreibe mal auf, was Du am liebsten gerne hättest,
was Dir zu deinem Glück fehlt.. Ich ahne schon, was da für Punkte drauf erscheinen.

Zitat:
Ich kann dir aber auch nicht sagen, ob ich unzufrieden bin, weil mich diese Sorgen jagen -
oder ob die Sorgen da sind weil ich unzufrieden bin?!


Vermutlich beides nicht. Ich vermute, Du selbst genügst Dir nicht. Wie sind Deine Eltern mit Dir
umgegangen? Hattest Du das Gefühl geliebt zu werden?

Wie schon vorher gesagt.
Finde heraus, was Dich zufrieden und glücklich machen würde.

Kann es sein, das Deine berufliche und gesellschaftliche Entwicklung
mit Deinen persönlichen, gefühlsmäßigen Wünschen nicht so recht überein passt?
Oder anders gesagt. Wenn Du sehr ehrlich zu Dir bist. Kann es sein, das Du nicht lebst,
sondern gelebt wirst.

Suchst Du innerlich vielleicht ein völlig anders Leben?

Viele Grüße

Hotin

17.05.2015 12:29 • #23


E
Hallo Hotin,

ja, genau so kommt es mir manchmal vor: Dass ich manchmal nicht lebe, sondern gelebt werde.
So könnte man das ganz gut beschreiben... Ich weis auch so oft nichts mit mir anzufangen, es langweilt mich so vieles.
Auf der anderen Seite hindert mich die Angst aber auch daran, so viel neues auszuprobieren?!

Aber ich werde mir in den nächsten Tagen mal ein paar Gedanken machen und mir aufschreiben, was ich gerne anders hätte. Ich berichte dir dann darüber! !

Was das Selbstvertrauen betrifft, da bin ich mittlerweile auch schon sehr davon überzeugt, dass mir dass fehlt. Ich hatte heute mal wieder nen derben Rückschlag in Sachen Kontrollzwang - dass ich beim Motorrad fahren nen Unfall verursacht hab usw. Auch das zeigt doch, dass man seinen Fähigkeiten und Handlungen nicht wirklich vertraut - oder?

Ich weis jetzt nicht in wie weit du dich mit Zwängen auskennst - aber das hat jetzt zu dem Thema grad gut reingepasst.

Am kommenden Mittwoch habe mal ein Erstgespräch bezüglich tiefenpsychologischer Therapie - denkst du dass wird mir auf meinem Weg helfen? Könnt mir gut vorstellen, dass das ähnlich abläuft wie die Gespräche mit dir, kann das sein?
Ich finde du wirkst sehr professionell!

Also wie gesagt, Punkte die ich gerne anders hätte, reiche ich nach.
LG und Danke nochmal.

17.05.2015 19:41 • #24


Hotin
Hallo Enzborn,

Zitat:
Ich weis jetzt nicht in wie weit du dich mit Zwängen auskennst


Zwänge sind meistens ein Ergebnis von heftigem inneren Stress.
In meinen schlimmsten Zeiten bin ich 3 mal zum Auto zurück gelaufen um zu kontrollieren, ob ich
abgeschlossen hatte. Auf Diese Weise beginnen Zwänge. Ein Zwang löst sich meistens langsam auf,
wenn Du Dich innerlich wieder entspannst.
Zitat:
tiefenpsychologischer Therapie - denkst du dass wird mir auf meinem Weg helfen?


Das kann gut sein. Vieles wird im psychologischen Bereich teilweise falsch gesehen. Wenn Du Deine
Ängste abschwächen willst, ist das oft egal, was Du für eine Art von Therapie machst.
Entscheidend ist, wie Du Dich in den Therapie Gesprächen verhältst.
Der Psychologe oder Therapeut ist da nur so etwas wie ein Spiegel.
Der erklärt Dir, wie das aussieht, oder sich anhört, was Du erzählst.
Nicht der Psychologe, sondern Du musst dann immer neu entscheiden, worüber Du reden willst,
wie schnell Du in die Tiefe gehst, wie tief Du gräbst und alles andere.
Wenn Du das gut machst, ist der Psychologe ehern passiv.
Niemand kann in Deine Gedanken schauen. Und das ist auch gut so.
Allerdings am Verhalten kann man sehr viel ablesen und das habe ich Jahrzehnte trainiert.
Du musst suchen was Dich vermutlich belastet.

Viel Erfolg beim suchen
Du schaffst das schon

Hotin

17.05.2015 20:23 • #25


E
Hallo Hotin,

Das werde ich, ich werd suchen was mich stört. Irgendwie trau ich mich aber auch nicht, vll weil ich Angst vor nötigen Veränderungen hab?! Ich werd es notieren und bin mal gespannt.

Aber was meinst du mit dem satz: Vieles wird im psychologischen Bereich teilweise falsch gesehen

LG und danke

17.05.2015 20:40 • #26


Hotin
Hallo Enzborn,

Du bist mir ja einer!

Zitat:
ich werd suchen was mich stört. Irgendwie trau ich mich aber auch nicht, vll weil ich Angst
vor nötigen Veränderungen hab?!


Sorry, aber das ist völlig überflüssig, vor der Suche und dem Ergebnis Angst zu haben.
Vor welchen Veränderungen könntest Du denn Angst bekommen?
Wenn Du psychische Blockaden bei Dir findest und zur Seite schaffst, ist das eine Befreiung.
Sonst wäre es ja vorher keine Sperre gewesen.

Falsch gesehen wird von Menschen die unter starken Ängsten leiden oft folgendes.

Sie glauben, wenn sie ihre wahren Gedanken aussprechen, sind sie danach schutzlos der Kritik
anderer ausgesetzt. Dies ist aber nicht so.
Psychologen sind so ähnlich wie Spiegelbilder. Was sie sagen ist keine
Verpflichtung für Dich. Psychologen sind auch keine Übermenschen und keine Hellseher.
Sie sind Fachleute für ein bestimmtes Gebiet und machen schon mal Fehler.
Wie echte Menschen halt.
Außerdem erfährt niemand ein Wort von dem, was Du einem Psychologen erzählt hast.
Daher solltest Du Dich auf Deine Entdeckungsreise, die Du machst freuen.
Ob Du dann überhaupt etwas verändern willst, brauchst Du doch gar nicht entscheiden.
Du solltest mal mit Menschen reden, die sich psychisch befreit haben. Danach ist vieles verflixt positiv.

Dann glauben viele, sie müssten nur so lange immer reden, bis ein Psychologe
sagt. So jetzt habe ich es gefunden. Ein großer Irrtum.
Nur Du allein weißt, ob und was Du gefunden hast.
Und vor allem, Du darfst Deine Entscheidungen immer wieder verändern, wenn Du sicher bist,
das das neue besser für Dich ist, als das bisherige.


Medikamente sind oft sehr wichtig, weil sie eine gewisse Beruhigung erzeugen. Medikamente können
aber falsches Verhalten und falsches Denken nicht korrigieren. Solange es sich also um keine
Unterversorgung des Gehirns mit irgendwelchen wichtigen Stoffen handelt kannst Du,
nachdem eine Therapie erfolgreich war oft die Medikamente reduzieren oder manchmal sogar
ganz absetzen. Dies ist von Fall zu Fall sehr unterschiedlich.

Viele Grüße

Hotin

17.05.2015 21:50 • #27


E
Hi Hotin,

ja, da geb ich dir recht - ich bin so einer

Ja aber ich bin von der Hoffnung, dass der Therapeut mir sagt, was ich ändern muss, schon lange weg. Mir ist bewusst, dass ich selbst was dafür tun muss - ich erhoffe mir eigentlich nur den ein oder anderen Gendanstoß und vll einfach neuen Mut, weil ich weis, dass jemand fest hinter mir steht, der mich auffangen kann wenn es krass wird.

Ich hatte ja schon eine kognitive Verhaltenstherapie hinter mir, auch mit medikamenten. Beides hab ich dann aufgehört, weil ich mich stabil fühlte, bzw die Therapie war auch zu Ende. Ich frag mich manchmal, ob ich das SSRI zu früh wieder abgesetzt habe?

Hast du persönliche Erfahrungen mit Medikamenten?

Und kurz zum aktuellen Stand:

Heute z.B. beschäftigt mich ausschließlich der Drang, zu kontrollieren, ob ich gestern nicht doch irgednwo einen Unfall verursacht haben könnte. Ich werde wiederstehen - denn ich weis, dass es sonst nicht besser wird!
Aber es fehlt mir irgendwie das Vertrauen in meine Sinne, die ich während der Fahr ja eingeschaltet hatte. Das Vertrauen, dass ich keinen Unfall verursacht habe.... könnt grad an die Decken gehen....

Hier im Forum wird das Thema Zwänge nicht wirklich behandelt oder?
Wie bist du damals gegen den Kontrollzwang vorgegangen?

LG

18.05.2015 12:03 • #28


T
Hallo, innerliche Verspannungen können zur kontrollzwänge führen.
Hast du heute schon eine Liste erstellt was dich innerlich verkrampfen lässt?

18.05.2015 14:45 • #29


E
Hi Tuffie,

nein, bislang habe ich nicht notiert, was mich innerlich verkrampfen lässt.
Aber ich weis gerade, dass es nach wie vor die Angst und die Sorge ist - dass ich einen Unfall verursacht habe.

Vor allem gerade jetzt, weil jemand zu mir in einem Zwang-Forum gesagt hat, dass er hofft mir im Straßenverkehr
nicht zu begenen, wenn ich mich nicht im Griff habe. Dass war ein Schlag ins Gesicht und das erhöht natürlich gerade
meine Selbstzweifel und reduziert meine Vertrauen in meine Fähigkeiten

Jetzt konnte ich mich weitgehend beruhigen und jetzt gehts grad wieder los...

LG

18.05.2015 15:12 • #30


Hotin
Hallo Enzborn,

mit Medikamenten kenn ich mich nicht aus.
Das sollte Sache der Ärzte bleiben.

Ich selbst habe mal einige Monate Opipramol genommen.
Nach einigen Tagen setzt bei mir eine beruhigende Wirkung ein.
Zitat:
Hier im Forum wird das Thema Zwänge nicht wirklich behandelt oder?


Wenn ich das richtig gelesen habe, gibt es hier im Forum eine größere Zahl
von Usern die unter Zwängen leiden.
Ich sehe Zwänge als eine besondere Art der Angststörung. Wie die Fachleute das sehen weiß ich nicht.
Wenn Du Ängste immer wieder zurückdrängst oder sie eine Gewisse Stärke
übersteigen, kann das meiner Meinung nach dazu führen, das sich eine Angst (ein Gefühl) nicht mehr beruhigen lässt.
Bei Dir ist das der Zwang, noch mal und noch mal zu kontrollieren, ob Du etwas falsch gemacht hast.
Ich bin davon überzeugt, wenn Du in Therapiegesprächen für Dich wirklich
erkennst, das Du Deine Angstgefühle an einigen Stellen völlig überbewertest
und sie Dich deswegen belasten, wird auch Dein Zwangsverhalten nachlassen.
Fast alles hört sich bei Dir so an, als wenn Dein Selbstbewusstsein sehr gelitten hat. Nur, wann
war das und warum. Niemand tut etwas ohne Grund.
Mir ist jedoch noch immer nicht ersichtlich, was das sein kann.
Noch redest Du sehr verschlossen.
Finde zu mehr Offenheit und Ehrlichkeit. Am einfachsten ist es eigentlich einem Psychologen gegenüber ganz
ehrlich Klartext zu reden. Der schweigt wie ein Grab und Dir kann nichts passieren.

Viele Grüße

Hotin

20.05.2015 00:45 • #31


E
Hi Hotin,

ja, ich gebe zu, dass ich sehr überlegt Schreibe - auch weil ich Angst habe, dass ich eben etwas falsches schreibe, was mir später
mal zu Last gelegt oder gegen mich verwendet wird - ich bin da einfach vorsirchtig.

Gerade eben, weil in einem anderen Forum über Zwänge, habe ich mich leider falsch ausgedrückt und darauf hin die Antwort bekommen,
dass ich eine Gefahr im Straßenverkehr bin, was mich auch jetzt noch beschäftigt

- Alamieren die die Polizeit und nimmt man mir den Führerschein?
- Denken die jetzt schlecht über mich weil keiner mehr Antwortet?
- Haben die Angst vor mir?
- Haben Sie recht und ich bin wirklich eine Gefahr?

Am liebsten würde ich allen aus dem Forum dort entfernen um mich zu beruhigen - was halt nicht geht.
Und warscheinlich auch garnicht nötig ist, weil ich überreagiere, oder?!

Bitte nimm das also nicht persönlich - du bist mir eine mega Hilfe - aber ich denke ich brauch, wie du auch sagst, jemanden dem ich mich
mal persönlich anvertrauen kann. Wo ichs einfach raushauen kann. Ich hab ja nichtmal privat jemanden für sowas....

Für mich ist der Kontroll-Zwang mittlerweile auch soweit erklärbar, dass ich eben durch die generlisierte Angst auf Sicherheit bedacht bin,
wodurch sich eben diese Kontrollen zum Zwang entwickelt haben. Also die Angst ist die Ursache für die Zwänge. Jetzt gilt es nur noch die
Ursache der Angst ausfindig zu machen - wo ich überzeugt davon bin, dass auch das geringe Selbstwertgefühl mit eine Rolle spielt.
Klingt das logisch ?!

Ich hab mir jetzt auch mal noch einen Ratgeber zu generalisierten Angst geholt, weil ich auch das Gefühl habe, dass ich mit meinen Sorgen falsch umgehe. Also diese eher versuche zu ignorieren, anstatt mich mit Ihnen zu befassen. Aber wie soll man sich mit Katatsrophen bewusst befassen, wenn diese Angst auslösen! Da will man doch automatisch lieber nicht daran denken - oder?

Gerade das aktuelle Thema, dass ich immer noch von der Sorge geplagt werde, dass es wirklich schlimm wäre, wenn ich am Sonntag einen Unfall verursacht hätte. Ich weis zu 100%, dass es nicht so ist - weil ich das gemerkt hätte, weil ich meinen Fähigkeiten vertraue, weil ich nicht rücksichtslos bin, weil ich es vor Ort kontrolliert habe und weil ich auch im Inet jetzt geschaut hab, ob irgendeine Meldung in der Richtung zu finden ist - was es wie erwartet nicht ist! Also du siehst, rein logisch gesehen ist alles in bester Ordnung.

Aber das Gefühl, dass es so ist, will sich einfach nicht einstellen - bzw. nur erst nach Tagen und das auch nur nach und nach.

Nun eben die Frage:

- Gedanken ignorieren und sich denken Ja sei halt da, du gehst schon wieder mit der Zeit oder
- Angst durchpsielen? (Was ich mich nicht traue - weil es ja eben Angst macht?!) Und ich weis auch nicht genau wie?!

Und der Drang - heute vielleicht nochmal in den Nachrichten nach so Meldungen zu suchen, ist auch noch da!

Du verstehst wie ich meine? Komplizierte Sache das... und so anstregend :/

Also wie gesagt, nimm es bitte nicht persönlich wenn du denkst dass ich mich dir gegenüber nicht öffnen will.
Es ist eg nicht so - auch hier spielt die Angst eine gewisse Rolle

Für mich bist du eine riesen Hilfe !

LG

20.05.2015 10:08 • #32


Hotin
Hallo Enzborn,

ich nehme Dir überhaupt nichts übel. Wie sollte ich?

Ich versuche Dir nur, so ehrlich wie möglich einiges zu sagen.
Es wird Dir nicht unbedingt gefallen, aber nur mit viel Ehrlichkeit kommen wir weiter.

Zitat:
Am liebsten würde ich allen aus dem Forum dort entfernen um mich zu beruhigen - was halt nicht geht.
Und wahrscheinlich auch gar nicht nötig ist, weil ich überreagiere, oder?!


Genau, lass es so stehen. Der Dich da kritisiert hat vielleicht mehr Probleme als Du. Daher lass alles so wie es ist.
Zitat:
Jetzt gilt es nur noch die Ursache der Angst ausfindig zu machen - wo ich überzeugt davon bin,
dass auch das geringe Selbstwertgefühl mit eine Rolle spielt.
Klingt das logisch ?!


Jetzt scheinst Du einen großen Schritt weiter gekommen zu sein. Das klingt nicht nur logisch. So wird es sein.
Zitat:
weil ich auch das Gefühl habe, dass ich mit meinen Sorgen falsch umgehe. Also diese eher versuche zu
ignorieren, anstatt mich mit Ihnen zu befassen. Aber wie soll man sich mit Katastrophen bewusst befassen,
wenn diese Angst auslösen! Da will man doch automatisch lieber nicht daran denken - oder?


Auch da bist Du schon bestimmt ganz nah an der Lösung dran.

Stell Dir bitte mal vor, Deine Angst wäre ein Kind von Dir. Dieses Kind schreit vor Angst. Und Du sagst mir.
Ich rede mit meinem Kind nicht über seine Sorgen. Das wird ihm ja nur noch mehr Angst machen.

Erkennst du was?
Du musst Dir die Sorgen-Gefühle Deines Körpers anhören. Und sie dann beruhigen.
Damit wird Dir bewusst, das Du steuerst (Selbstbewusstsein heißt das deshalb).

Sonst bekommen Deine Gefühle eine Verhaltensstörung. Sie hören dann nicht mehr so oft auf Dich.

Zitat:
Du verstehst wie ich meine? Komplizierte Sache das... und so anstregend


Das ist nur am Anfang so. Aller Anfang ist schwer. Wenn Du das kannst, lachst Du über
Dein eigenes früheres Verhalten.

Viele Grüße

Hotin

20.05.2015 12:32 • x 1 #33


E
Hallo Hotin,

erstmal Danke natürlich, dass du nicht nachtragend bist wegen der Sache mit dem nicht richtig öffnen
Wie gesagt, ist es ja nichts persönliches. Ich bin wirklich sehr froh darum, dass du offen und ehrlich zu mir bist!
Auch ich denke, dass man nur so weiterkommt.

Aber leider konnte ich das mit dem anderen Forum nicht ganz so stehen lassen. Ich fühlte mich einfach dazu gedrängt,
nochmal etwas zu schreiben - rein aus dem Verlangen heraus, zu erfahren, dass alles ok und keiner sauer oder verletzt oder sowas ist.
Einfach dass keine Gefahr besteht, wenn man es so sagen will. Ich habe auch schon Rückmeldung bekommen und joar, man
kann es so deuten, dass ich wieder überreagiert und schlimmeres erwartet habe als wirklich auf mich zu kommt.

- Dass ist so eine der größten Baustellen:
Die übertriebene Sorge über Dinge, wo ich garnicht weis, ob sie passieren. Aber die Gefühle wollen wir das klar machen - also die Anst in dem Fall. Ich denke man kann hier schon von der generalisierten Angst sprechen oder?

Also ich denke aber auch, dass ich einen größeren Schritt weiter gekommen bin. Zumindest ergibt das alles jetzt so nach und nach immer mehr
Sinn, zumindest eben was durch was ausgelöst wird/wurde, was der Suche nach dem Ursprung eine Richtung gibt.
Ist doch schonmal ein Erfolg auf den mal auch mal Stolz sein darf oder?

Ich sehe auch hier den Schlüssel:

Du musst Dir die Sorgen-Gefühle Deines Körpers anhören. Und sie dann beruhigen.
Damit wird Dir bewusst, das Du steuerst (Selbstbewusstsein heißt das deshalb).


Ich denke wenn ich mich mal genau mit meinen Sorgen befasse und zuhöre, dann finde ich bestimmt auch weiter auf dem Weg.
Für mich klingt das zumindest logisch - von dem her steht das grad ganz oben auf meinem Plan

Weis grad garnicht wie ich dir bis dato dafür danken soll?!

LG

21.05.2015 13:52 • #34


Frozen93
Hallo ihr Lieben
Ich bin neu hier und habe gleich eine Frage. Ich bin weiblich 24 Jahre alt und habe so meine Probleme. Ich bin schon in Psychotherapie und nehme das Medikament Mirtazapin. Ich habe Borderline aber nicht so extrem und eine Angststörung mit Depression im Moment. Sei einigen Jahren fühle ich mich wie in einem Gefängnis von Gedanken und Sorgen. Ich mache mir überalles Sorgen und Gedanken. Wie zb. Was habe ich gerade gedacht ? Was habe ich gerade gefühlt ? Bin ich wirklich nirgendwo dran gefahren nur weil es knapp war ? War das richtig was ich erzählt habe ? Was denkt die Person jetzt darüber ? Usw. Ich grübel und grübel kennt einer von euch das ?

Ich danke jetzt schon mal für antworten

Liebe Grüße

30.08.2017 19:39 • #35


Joschi
Hallo Frozen...Herzlich Willkommen im Forum die Gedanken,,bin ich wirklich nirgendwo dran gefahren nur weil es knapp war...war das richtig was ich erzählt habe'' ...die Gedankenspirale bzw.das gegrübel kenn ich nur zu gut.Mirtazapin nehm ich ebenfallls aber nur für die Nacht zum schlafen..viele Grüsse Joschi

30.08.2017 19:46 • x 1 #36


Brandungsburg
Ich denke so viel nach, dass mir manchmal der Kopf platzt. Über alles. Und jeden. Ich komme mit meinen Gedanken oft nicht hinterher.
Also klares ja, ich kenne das!

30.08.2017 19:55 • x 1 #37


A


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