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Lokalrunde
Es ist zum aus der Haut fahren und unverständlich zugleich. Möchte dazu nur mal eure Meinung hören.

Mein Ziehsohn (19) hat seit seinem 15 Lebensjahr nur ein Interessen Sektor, PC Spiele, es fing mehr oder minder langsam an weil
man auch bremsen setzte welche aber im lauf der Zeit nichts gebracht haben. Gut, irgendwann standen der Schulabschluss und eine
Ausbildung (Tischler) ins Haus. Nach gut fast zwei Jahren brach er eigenmächtig von heut auf morgen ab und schmiss die Lehre, da
war er gerade eine Woche vorab 18 geworden.

Der Leibliche Vater muss man dazu aussagen kümmerte sich nie um seine beiden Kinder außer das er pünktlich den Unterhalt zahlte.
Zu Hause läuft immer alles harmonisch ab wie bei anderen Familien auch, es gibt keine Ansätze oder Gründe etwas falsch gemacht
zu haben. Nach dem er seine Lehre abgebrochen hatte weil er ja angeblich überhaut nicht mit seinem Chef konnte, wir hatten auch
vorab immer wieder mehrere persönliche Gespräche mit dem Chef um eine Lösung zu finden, begab er sich mehrer Monate auf die
Faule Haut und Spielte von Morgen bis Abend. Bei Frühstück bemerkte ich eines Tages das er nur noch am Zittern war wenn er sich
etwas zu trinken einschenkte oder ein Brötchen auf schnitt.

Ich sprach dies mal bei meinem Psychotherapeuten an und der meinte das der Junge bereits in einer hochgradigen Spielsucht befinde.
Nur baller Spiele meist Krieg und Zerstörung. Ich selber hatte unzählige Gespräche mit ihm geführt über seine Sucht was er massiv
bestritt und gleich in eine Aggression abrutschte. Sein Trau, er wollte immer zur Bundeswehr und Soldat werden. Er begab sich dann
nach aufgebautem Druck in eine Arbeit bei einer Verleihfirma, meldete sich oft krank aber zog es bis vor zwei Wochen durch.

Er hatte in der Zwischenzeit eine Bewerbung bei der Bundeswehr liegen und Termine für Eignung und Sporttest in Wilhelmshaven.
Er bestand auch den psychologischen Test und wurde genommen. Musste den Sporttest aber wiederholen weil er Übergewichtig war,
er nahm gut ab und bestand den Test. Danach fing er das futtern wieder an.

Nun war gestern sein großer Tag er wurde einberufen, musste in eine norddeutsche Kaserne bis 16:00 Uhr erscheinen war aber schon
um 10:00 Uhr von uns gebracht worden auf seinen Wunsch hin. Alles gut. Gegen 20:00 schrieb er eine Whatsapp das er mit seinen
neuen Kameraden auf der Stube hockte und warten musste, noch kein Abendessen bekommen hatte und abgenervt war. Was da los
war konnten wir nicht in Erfahrung bringen.

Gegen 23:30 Uhr bekam ich eine Whatsapp wo er nur kurz und bündig schrieb ich fahre Morgen wieder. Heute haben wir noch nichts
gehört und warten auf seine Rückkehr oder eine Meldung. Da ich von meiner Lebenspartnerin getrennt lebe erfahre ich alles mit einiger
Verspätung. Ich rechne aber mit dem schlimmsten und seinem Abbruch nach nicht einmal 24 Stunden.

Vielleicht kennt jemand von euch so ein Verhalten und kann mir sagen was man mit einem volljährigen und unreifen Jugendlichen machen
kann der zu nichts Lust hat außer auf der Bude zu hocken, zu Essen und zu Spielen. Ok, die gemachten Fehler liegen zurück und können
nicht mehr begradigt werden, aber Hilfe nimmer er ja keine an und sagen lässt er sich schon gar nichts.

05.02.2019 10:16 • 06.02.2019 #1


13 Antworten ↓

Luna70
Oh je, da hat er mit der Bundeswehr natürlich auch einen Arbeitgeber gesucht, bei dem Disziplin, Unterordnung, Gehorsam gefordert sind. Wahrscheinlich lag das Problem nicht an einem fehlenden Abendessen, sondern daran dass der junge Mann schlagartig gemerkt hat, was ihm die ganze Sache abverlangen wird.

Ich habe in der Familie auch so einen Fall gehabt mit einer ganz ähnlichen Geschichte. Der hat immerhin einige Tage durchgehalten, bis er abgebrochen hat. Da braucht man schon ein bisschen Biss, um das durchzuhalten.

Wenn ich das richtig lese, lebst du mit der Mutter des Jungen gar nicht zusammen, da wird dein Einfluss wahrscheinlich nicht so besondern groß sein. Besagter junger Mann aus der Familie hat und mit 21 Jahren dann doch noch halbwegs die Kurve gekriegt. Ausbildung hat er zwar keine gemacht, arbeitet aber und lebt mit seiner Freundin zusammen. Seine Mutter war immer fest an seiner Seite, ganz egal welchen Mist er gemacht hat. Vielleicht hat das letztendlich der Ausschlag, dass er nicht ganz abgestürzt ist.

Immerhin hat er das mit dem Abnehmen geschafft, um seinen Traum zu verwirklichen, das zeigt doch dass irgendwo schon ein gewisser Wille in ihm steckt. Vielleicht könnt ihr darauf aufbauen, an seinen Stolz appellieren, ihn daran erinnern dass ein Kämpfer in ihm steckt.

05.02.2019 12:00 • x 2 #2


A


Pflegesohn ohne Perspektiven

x 3


YesItsMe0
Zitat:
Vielleicht kennt jemand von euch so ein Verhalten und kann mir sagen was man mit einem volljährigen und unreifen Jugendlichen machen
kann der zu nichts Lust hat außer auf der Bude zu hocken, zu Essen und zu Spielen.


Genauso ging es mir jahrelang da ich süchtig nach Videospielen und online Pkr war. Ich teile einfach mal meine Erfahrungen denn vielleicht hilft es dir deinen Ziehson besser zu verstehen.

Ich finde Videospielsucht ist wie jede andere sucht:
- Es gibt zwar keine köperplichen Entzugserscheinungen dafür aber psychische: So lag ich beispielsweise leblos auf der Couch/Bett bis ich wieder spielen konnte.
- An erster Stelle steht das Spiel/Spiele und alles andere ist zweitrangig: Ich habe es beispielsweise gehasst wenn meine Freunde mit mir feiern wollte da ich dann nicht spielen konnte. Der Abend war zwar schön aber ich hatte mich nie darauf gefreut.
- Ich wusste zwar dass ich sehr viel spiele aber als eine Sucht empfand ich es nie.
- Wie bei Dro. oder Alk. wollte ich mich von dem realen Leben und den damit verbundenen Problemen ablenken.
- Man versucht seine Suchterkrankung vor anderen zu verstecken oder herunterspielen
- süchtige wählen den Weg des geringsten Widerstands um ihre Sucht befriedigen zu können.
- Man muss nicht auf ein Spiel fokusiert sein. Es kann auch sein dass man ganz viele Spiele spielt da das spielen an sich einem den Kick verschafft den man braucht. Bei mir war das Spiel beispielsweise egal solange ich spielen konnte.

Was hätte mir im Nachhinein an Hilfestellungen gewünscht? (Auch wenn man es während der Sucht nicht eingesehen hätte)
- Ich hätte mir gewünscht dass meine Eltern strenger wären und meine Internetzeiten mehr kontrolliert hätten. Ein Kompromiss zu finden wird nicht ohne Streit gehen und man muss wohl das Internet erstmal abdrehen. Bei mir hat beispielsweise funktioniert dass ich die Prüfungen in der Schule/Ausbildung/Studium bestehen musste um zu spielen zu dürfen. Ich saß dann zwar die ganze Freizeit vor der Kiste aber immerhin hab ich was für die Zukunft getan.
- Psychotherapie würde ich nur empfehlen wenn der Ziehson es freiwillig einsieht. Ich fand es sinnlos da man nur mit dem Therapeuten redet.
- Ich hätte mir mehr Unterstützung von Freunden erhofft aber sie haben das Problem wohl nicht gesehen
- Man sollte auf das betteln nach Internet nicht weich werden da man einem damit keinen Gefallen tut.

Es kann sein dass dein Ziehson dass auszieht aber dann muss er sich mit dem Jobcenter rumschlagen was ihm die Sache schwerer macht.

Städte haben normalerweise eine Suchtberatung. Bei der kann man auch relativ problemlos Beratungstermine vereinbaren. Dort könntest du dich informieren und dir Hilfestellung holen. Ich war dort auch mehrmals bei Beratungsterminen kam mir allerdings nicht so willkommen vor da die Mitarbeiter sich eher auf Dro., Glücksspiel und Alk. spezialisiert sind. Das war vor ~2 Jahren, vielleicht hat sich mittlerweile geändert jetzt wo Videospielsucht offiziell eine Krankheit ist oder vielleicht war es auch nur bei meiner Beratung so.

Zu Kliniken die sich auf Videospielsucht spezialisiert haben kann ich nichts sagen da ich nie dort war.

05.02.2019 12:54 • x 1 #3


F
Ich drücke die Daumen,dass die Nachricht nur eine momentane Frustration des Ziehsohnes war und er es weiter durchzieht.

Falls nicht:
Es gibt ja viele junge Menschen,die sich im Alter von unter 20 bis manchmal Mitte 20 hängen lassen und dann erst die Kurve kriegen.
Vielleicht gehört er zu denen...

Ich würde nicht zuviel Druck machen und ihm immer wieder gut zureden.

05.02.2019 15:33 • x 1 #4


kalina
Zitat von Flame:
Falls nicht:
Es gibt ja viele junge Menschen,die sich im Alter von unter 20 bis manchmal Mitte 20 hängen lassen und dann erst die Kurve kriegen.
Vielleicht gehört er zu denen...

Ich würde nicht zuviel Druck machen und ihm immer wieder gut zureden.


Das seh ich ähnlich wie Flame.

Er ist noch auf der Suche wohin er will. Es bringt überhaupt nichts ihm von außen einen Beruf aufzudrücken.
Manchmal dauert es, bis man weiß, welchen Weg man gehen möchte. Eine Freundin könnte mehr Einfluss auf ihn haben, etwas
in Angriff zu nehmen.
Bei der Spielsucht würde ich ein bisschen ein Auge auf ihn haben, dass er nicht tiefer rein rutscht.
Ansonsten finde ich gut, dass Du weiterhin an ihm und seinem Weg interessiert bist und Dich auch ab und zu um ihm kümmerst. Auch wenn er sich nichts sagen lässt (ist doch normal in seinem Alter), tut es ihm bestimmt trotzdem gut, dass er fühlt, dass Du ihm nicht egal bist und hinter ihm stehst.

05.02.2019 16:22 • x 3 #5


Lokalrunde
Danke euch allen, ja meine Partnerin und ich hatten 9 Jahre die getrennten Wohnungen beibehalten, der Bezug zu den Kindern war in den ersten
Jahren eine Katastrophe für mich, beide sahen mich als Eindringling an und akzeptierten mich nicht was auch oft in Aggressionen rüber kam, war
darüber frustriert und später sehr traurig weil es einem dass eigene Versagen aufzeigt.

Später wurde es besser weil auch ich mich darauf einstellte diese Probleme nicht lösen zu können. Bekam zwar viel Unterstützung von meiner
Freundin diesbezüglich aber im großen und ganzen verlor ich Sie immer wieder auch wegen unterschiedlichen Ansichten, es war ein hin und ein
her und wir trennten uns 5 mal und kamen doch wieder zusammen. Ich wollte ja auch ein guter Ziehvater sein und eine Familie besitzen aber ich
bekam keinen Fuß richtig in die Tür.

Einen Tag vor Heiligabend 2018 wieder eine Trennung bis heute, zwar haben wir Kontakt und auch guten aber was Partnerschaft betrifft möchte
Sie mal wieder nicht. Mit den Kindern habe ich jetzt wo die auch älter werden besseren Kontakt als früher, besonders zu dem Mädchen (15) die
richtig gut ihren Weg beschreitet. Eine Zeit lang war es so das ich dachte oder glaubte ich könne mehr erreichen wenn ich die Kinder belohnen
würde, da habe ich ganz schön finanzielle Mittel zum Einsatz gebracht in der Hoffnung es würde damit besser, was für ein fataler Fehler von mir.

Bundeswehr, er war gestern Nachmittag wieder zu Hause. Es war wohl so wie weiter oben beschrieben das er von einem Feldwebel zurecht
gewiesen wurde und dies reichte aus und er packte seine Tasche. Ausmusterung mit dem Hinweiß er brauche nie wieder kommen, was natürlich
im weiteren Berufsweg nicht von Vorteil ist, zumindest was den öffentlichen Weg oder als Beamter aussagt, dass steht in den Akten und hat
auch in der freien Wirtschaft keinen guten Bezug.

Natürlich werde ich weiter versuchen etwas bei ihm zu bewirken ohne Druck und Zwang, weiß ja auch dass dies zu nichts führen würde. Heute
will er zuerst zum Arbeitsamt weil er momentan nicht mal Kranken versichert ist. Um eine Ausbildung will er sich kümmern was hoffentlich noch
geht weil die meisten haben für August/September bereits einen Platz. Aber angeblich werden ja Auszubildende gesucht.

Meine Ex ist natürlich besonders frustriert und enttäuscht, schon wieder den Jungen ohne dass er etwas macht zu Hause und durchfüttern und
warten das er sich bewegt. Er hat absolut kein Durchhaltevermögen geschweige Lust dazu sich um etwas zu bemühen. Dabei war das sen
großer Traum als Soldat, sollte nach der Grundausbildung nach Bogen in Bayern für 4 Jahre. Scharfschützen und Einzelkämpfer Ausbildung
und eine Ausbildung oder weiter nebenbei zur Schule was beim Bund alles machbar war, und alle Führerscheine etc.

Aus der Traum ...

06.02.2019 08:07 • #6


Luna70
Realistisch betrachtet war die Chance wahrscheinlich nicht besonders hoch, dass er bei der Bundeswehr durchgehalten hätte. Er hat seit Jahren keine durchgehende Tagesstruktur, hat sich nirgendwo richtig untergeordnet und dann so ein Kontrastprogramm wie die Bundeswehr. Da war er wohl absolut überfordert und gar nicht in der Lage, Traum hin oder her. Es ist natürlich bitter, auch für die Mutter des Jungen.

Es kommt mir so vor, als würde es bei den Jungs in der Altersgruppe einige geben, die in ihrer geistigen und sozialen Entwicklung weit hinter ihrem Alter zurück sind und eigentlich noch irgendwo in der Pubertät stecken geblieben sind. Er ist vielleicht sogar noch hinter seiner 15-jährigen Schwester zurück, was seine Reife betrifft. Hoffentlich kriegt er noch die Kurve und hoffentlich dauert es nicht gar zu lange bis dahin.

Du kannst wohl nur als väterlicher Freund zur Verfügung stehen, er wird dich sowieso nicht als Autorität anerkennen und sich was sagen lassen.

Es gibt spezielle Ausbildungen für Jugendliche, die eine normale Ausbildung nicht schaffen, nennt sich Reha-Ausbildung oder so und wird von der Arbeitsagentur gefördert. Vielleicht wäre das was für ihn.

06.02.2019 10:15 • x 1 #7


W
Ein 'Soziales Jahr' oder ein Jahr 'Bundesfreiwilligendienst' wäre ja auch was bis er einen Ausbildungsplatz findet.
Hat er schon mal einen Test gemacht für welche Ausbildungsberufe er sich eignet, solche Tests findet man ja auch im Internet.
Am besten du siehst dich als Erwachsener um, wo geeignete Ausbildungsstellen für ihn wären und machst ihm Vorschläge,
weil in seinem Alter hat man noch keinen Überblick.

06.02.2019 10:58 • x 1 #8


C
Vielleicht ist es ja ganz günstig, dass Dein Ziehsohn bei der Bundeswehr das Handtuch schmeisst. Ich fand die Kombination: Ballerspiele machen und Bundeswehr nicht unproblematisch.

Andererseits kann eine Zeit beim Militär ganz gesund sein. Es werden einem einige Flausen aus dem Kopf gehauen und man lernt im günstigesten Falle neue Prioritäten zu setzen.
Der Job als Soldat unterscheidet sich enorm vom zivilen Leben. Die soziale Kontrolle ist erheblich grösser, der Ton rauer und die Zumutungen selbstverständlicher.
Wer vorher verwöhnt war, ist es nachher garantiert nicht mehr.
Das alles kann einem Menschen durchaus Halt geben und als Geländer dienen, am dem man sich entlang hangelt, auch um sich von einer Sucht zu lösen.

Aber dazu bedarf es natürlich einer gewissen Härte gegen sich selbst, klar.

06.02.2019 12:29 • x 1 #9


Coru
Was ich aus dem Text noch nicht ganz verstehe ist, ob er das alles nicht hinbekommt, weil er spielsüchtig ist oder glaubst du, wenn er das Richtige finden würde, dass das mit dem Spielen dann von alleine besser wird?

Falls er es einfach nicht schafft vom Spielen weg zu kommen, müsste erst dagegen was getan werden bis es mit der Ausbildungssuche weitergeht. Falls ihr glaubt, dass spielen ist nicht das Hauptproblem muss er vielleicht wirklich noch das Richtige für sich finden.

06.02.2019 12:50 • x 1 #10


Icefalki
Ich gehe mal von mir selbst aus. Wenn ich mit Problemen anderer konfrontiert werde, überprüfe ich erstmals, ob und inwieweit eine Problemlösung überhaupt gewünscht wird.

In deinem Fall, wieviel Einfluss besitzt du eigentlich noch? Und was könnte durchgesetzt werden, und was nicht.

Aus eigenem Erleben musste ich nämlich auch schon feststellen, dass meine Art, mit Problemen umzugehen, nicht unbedingt die von anderen ist. Und hier fängt dann mein Problem an. Mich macht es nämlich wirklich krank, wenn Probleme nicht aktiv gelöst werden wollen, weil Problemlösungen immer mit Veränderungen zu tun haben.

Wenn also seitens der Mutter, bei der der Sohn lebt, keine wirkliche Hilfe angenommen werden kann, sie quasi Veränderungen nicht durchsetzen kann/will, machst du dich nur kaputt.

Ansonsten, ja, ich bin rigeros: Pflichten und Verantwortung lehren. Klare Regeln aufstellen, bei Suchtverhalten therapeutische Hilfe suchen, wird Sucht abgestritten, braucht es den Computer nicht, oder ist eben nur stundenweise nutzbar. Mithilfe im Haushalt und Abgabe von Wohngeld.

Natürlich vernünftige Gespräche suchen, Unterstützung immer, aber immer in Richtung, Eigenverantwortung lernen zu übernehmen.

Kann man alles im Rahmen einer Familiensitzung reden. Mehreren Familiensitzungen, wenn nötig. Notfalls eben auch mit therapeutischer Hilfe.

Drüber steht aber, wie immer, ohne Willen aller Beteiligten ändert sich wenig.

06.02.2019 13:27 • x 1 #11


FeuerWasser
Zitat von Lokalrunde:
begab er sich mehrer Monate auf die Faule Haut und Spielte von Morgen bis Abend

Wenn ich das mal auf meine Erziehung umlege... meine Eltern die hätten mir mal ganz kräftig was gehustet und das Verhalten erst gar nicht unterstützt.

Er muss ja aufs Leben- und auf den Arbeitsalltag vorbereitet werden. Auf einem Arbeitsmarkt wo ohnehin sehr viel gefordert wird, viele Abitur haben und/oder studieren, kann man sich so ein Verhalten gar nicht mehr erlauben, dass man einen Arbeitgeber nach dem nächsten beim geringsten Gegenlüftchen in den Wind schießt. Wenn er scheinbar so große Schwierigkeiten hat mit Frustration und Kritik umzugehen dann muss man was dagegen tun, dann muss er sich einen Psychotherapeuten suchen.

Es ist sicher nicht einfach eine Grenze zu ziehen aber ich würde schon auch dazu raten die Daumenschrauben etwas anzuziehen und dir nicht derart auf der Nase herumtanzen lassen.

Was ich an der Äußerung vom Therapeuten zum Thema Spielsucht seltsam finde, ist, dass er nämlich andererseits wieder so tüchtig ist, dass er für eine Aufnahme bei der Bundeswehr Gewicht abnimmt, ein Sportprogramm durchzieht, Bewerbungen schreibt und die psychologische Prüfung einwandfrei besteht. Das ist mit Aufwand verbunden, mit Druck und Belastung dem er offensichtlich Stand hält solange alles so läuft wie er es sich vorstellt und kommt dann mal das Essen zu spät und er wird nicht bespaßt dann bricht er ab.

Es ist toll wenn er weiterhin bemüht ist sich eine Ausbildungsstelle zu suchen aber ich würde davon ausgehen, dass er weitere Ausbildungen hinwerfen wird von daher würde ich mich mit ihm zusammensetzen und ein ernstes Gespräch führen. Entweder eine intensive Therapie machen oder eine Ausbildung beginnen die durchgezogen wird oder ausziehen.

06.02.2019 16:35 • x 2 #12


Lokalrunde
Hallo @Icefalki

Mein Einfluss ist gleich null zumal ich ja auch in Trennung stehe mit der Mutter, wenn ich überlege wie oft ich versucht habe etwas in die richtige
Bahn zu lenken, was davon geblieben ist oder falls es überhaupt angenommen wurde. Da kommen die Gründe einiger Trennungen hinzu weil
ich wohl über die gesetzten Schwellen trat.

Das Problem mit dem Spielen am PC oder der Playstation habe ich sehr früh erkannt da war der Junge 14/15 Jahre, vor allem als es los ging
in diesem Alter mit Spielen ab 18. Habe mir den Mund fusselig geredet und Lösungen aufgezeigt, später hieß es dann auf Nachfrage warum er
schon wieder solche Spiele in seinem Zimmer hatte ich kann es doch nicht ändern und besser als wenn er sich draußen herum treibt.

Bei besonders harten Spielen war ich sogar so gemein das ich seine Verstecke im Zimmer durchsuchte und ganz kurz die CD mit einer
Feuerzeug Flamme behandelt habe ohne das man es sehen konnte, danach waren die Dinger unbrauchbar. Heute steht in seinem Zimmer
eine PC Anlage wie sie seines gleichen sucht, mehrere tausend Euro, dass schaut aus wie bei einem Server.

Kritik konnte er auch noch nie ertragen und wich aus oder wurde aggressive, und Gesprächen innerhalb der Familie zum Thema lehnte er
ab. Seine Hände zittern den ganzen Tag wie bei einem Alk.. Wenn ich in meiner derzeitigen Situation und Lage einen Ansatz zu einer
Therapie einbringen würde wäre der jetzige letzte Kontakt auch noch hin, auch zu meiner Ex. Der Junge hatte gestern nicht ausführlich
erzählt warum es zum Bruch bei der Bundeswehr kam, oder meine Ex hat es mir nicht sagen wollen, irgendwie druckste Sie am Telefon
damit herum.

Und ja so etwas wie Disziplin kennt er auch nicht, ich kann gar nicht mehr sagen wie oft er mich damals mit 14/15 Jahren beleidigt angeschrien
und missachtet hatte. Meine eigenen Verwandten fragten mich damals schon wieso ich das alles ertrage und mit machen würde. Das war auch
der Grund Nr. 1 warum wir darauf verzichteten zusammen zu ziehen. Es gab auch eine Zeit da konnte ich den Bengel nicht mehr ertragen und
ignorierte ihn welches auch genau so rüber kam, bin da ganz ehrlich wenn ich aussage das ich ihn zum Pfeffer wünschte.

Das kam irgendwann auf mich zu, ich meine meine Begradigung. Spreche doch mal mit (Name) oder frage ihn mal etwas, zeige ihm doch mal
das auch du daran Interesse hast. Ich fand dies ziemlich grotesk war ich doch die Jahre vorab immer korrekt wenn er es auch mir gegenüber war.
Er wurde auch nie benachteiligt von mir oder uns, beide Kinder gleich behandelt. Seinen Leiblichen Vater hasst er angeblich weil der sich nie um
die Kinder kümmerte was auch der Wahrheit entsprach. Ruft der Vater ihn aber an und lädt ihn zu etwas ein fährt er hin und alles ist normal. Und
hinterher wieder das genaue Gegenteil, bei dem Mädchen ist dies Verhalten anders, Sie spricht gar nicht mit ihrem Vater weil der Sie seit 8 Jahren
nicht einmal gesehen hat, auch wenn Sie eingeladen wird geht Sie nicht hin, dass ist nicht mein Vater, du bist es.

Ich wusste das (Name) es nicht aushält beim Militär, er hat kein Durchhaltevermögen war gester ihr einziger Kommentar. Wenn er nicht Spielt
dann futtert er, alles was ihm zwischen die Finger kommt, von mit helfen oder anfassen im Haushalt hält er wenig, zum Einkauf fährt er nur mit wenn
er selber etwas für sich will, seine Wünsche sind groß aber glaubt nicht dass er mal ein kleines Geschenk zu Weihnacht oder Geburtstag für seine
Mutter oder Schwester erübrigen würde, komischer Weise bekam ich selber immer etwas zum Geburtstag von ihm und dass obwohl ich den meisten
Druck auf ihn ausübte.

Soll er auf Aufforderung der Mutter etwas machen und sei es nur die Waschmaschine anstellen oder den Müll weg bringen kommt meist nichts oder
ja nachher oder nöö keine Lust. Er bringt es sogar wenn das Mädchen später von der Schule kommt ihr zurück gestelltes Mittagessen zu verspeisen,
oder wenn es mal klappt und alle gemeinsam am Tisch Essen sich den Nachschlag schnell und aus vollen Zügen auf den Teller zu kloppen wobei die
anderen in die Röhre schauen. Ich, ich, ich und dann eine Weile nichts und dann erst die anderen. Zumindest das hat meine Ex ihm ganz schnell
abgewöhnt!

Aber er ist auch, wenn er will, ganz aufgeschlossen und hilft dann sogar ohne vorherige Anfrage. Er ist nicht dumm und war beim Abschlusszeugnis
der Klassenbeste. Er wusste ganz genau das Handwerk (Tischler Lehre) nicht sein Ding ist, und die Bundeswehr war sein Traum seit ganz langer Zeit
schon. Er kaufte sich Bücher zum Thema der dortigen Anforderungen und Ausbildung zu Soldaten und kannte im Schlaf die Dienstgrade an den Abzeichen.
Alles was damit verbunden war von der Bewerbung bis hin zu den Eignungstest und den Fahrten dorthin, den psychologischen Test und die Gespräche
beim Wehramt mit einem Oberst vollzog er ohne Hilfe und freute sich auf diese Zeit als Berufssoldat. Und trüge dich aber dein rechtes Auge, so reiß es
aus und wirf's von dir (Matthaeus 5:29) fällt mir gerade dazu ein..

Wie es nun weitergeht weiß ich nicht, da ich nur noch ab und zu informiert werde kann ich erst einmal keine dieser Fragen beantworten. Ob er sich eine
Ausbildungsstelle sucht oder weiter eine Schule besuchen möchte, oder eben nur in einer Verleih Firma den Hilfsarbeiter gibt. Ich denke auch das seine
Mutter ihn wieder auffangen wird, was bleibt ihr auch über, kann genauso gut sein dass er bis 10:00h Uhr in der früh das Bett hütet und danach der
liebe Gott einen schönen Tag werden lässt. Aber euch allen noch mal meinen Dank für die vielen Antworten ...

06.02.2019 16:54 • x 2 #13


Icefalki
@Lokalrunde , genau das ist es, was ich mit meinem Schreiben gemeint habe. Solange man selbst keinen wirklichen Einfluss geltend machen kann, ist eh alles für die Katz.

Ich musste das bei meiner Schwiegermutter lernen. Kein Interesse bzgl. Umdenken und planen, was Alter betrifft. Könnte man so vernünftig in alle Richtungen durchdenken, wird aber abgelehnt, weil man sich seiner zukünftigen Hinfälligkeit nicht bewusst werden möchte.

Thema: Es wird schon irgendwie gehen. Jetzt möchte ich mich mit dem Thema nicht befassen.

Weisst du was? Ist ok. Jeder ist seines Glückes Schmied. Und in die Zukunft schauen, können wir auch nicht.

Bei deinem Stiefsohn könnte es ja in absehbarer Zeit von selbst Klick machen, und meine Schwiegermutterk könnte friedlichst einschlafen.

Insofern erlaube ich mir auch, nicht alles retten zu wollen, das gar nicht gerettet werden möchte. Lebt sich selber dadurch viel einfacher.

06.02.2019 17:24 • x 1 #14


A


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