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P
Hallo liebe Community.

Ich wusste nicht genau, wohin mit meinem Anliegen und habe es daher hier veröffentlicht. Sollte das falsch sein bitte ich, den Thread einfach zu verschieben.

Aber nun zu meinem Problem:
Ich bin 20 Jahre alt, mache gerade mein Abitur und bin dementsprechend etwas gestresst. Ich selbst litt zwei Jahre lang an Panikattacken, die ich aber wieder in den Griff bekommen habe.
Mein Hauptproblem ist folgendes: Ich lebe seit fast 5 Jahren in einer Beziehung mit einem Sozialphobiker. Er war auch schon in Behandlung, allerdings fruchtete die nicht wirklich (ich rede hier von stationären und ambulanten Behandlungen mitsamt Medikamenten). Die Probleme wurden nicht besser- ganz im Gegenteil.

Kurz umrissen: Ich kann mit ihm, wie bei einer sozialen Phobie üblich, nicht in die Öffentlichkeit gehen, da er auf andere Menschen extrem gereizt und (teilweise auch) aggressiv reagiert (vor allem auf meine Freunde/-innen). Im Zeitraum der letzten zwölf Monate haben wir genau einmal etwas unternommen: ein Kinobesuch spät abends, wo sehr wenig andere Menschen zu erwarten waren. Das ist aber noch lange nicht alles.
Wenn wir, z.B., im Bus fahren denkt er, die anderen Menschen würden ihn anstarren und schlecht über ihn reden/denken. Das macht ihn dann so wütend, dass er sogar schon gegen die Scheiben geschlagen hat, was nicht nur eine unangenehme Situation nach sich zieht. Diese Wut manifestiert sich auf alles und jeden- auch auf mich!

Er denkt, ich gehe ihm fremd, dabei habe ich ihm in den ganzen Jahren nicht einen Grund zu dieser Annahme geliefert. Wenn wir eingeladen sind sagt er von vorneherein ab, wenn ich dann aber doch hingehen möchte (halt ohne ihn) sagt er, das würde ich nur tun um mit anderen Männern rumzumachen. Mittlerweile habe ich kaum noch soziale Kontakte obwohl ich ein sehr geselliger Mensch bin; die Leute laden mich einfach nicht mehr ein. Freunde haben sich von mir abgewandt da er hinter meinem Rücken ihnen SMS geschrieben hat in denen stand, ob ich was mit ihnen hätte usw. Da hatte im Endeffekt keiner mehr Lust drauf.

Er glaubt auch, dass alle Menschen ihn verarschen wollen würden. Also jeder Mensch, der mit ihm redet, hat irgendwas schlechtes mit ihm im Sinn. Seine Chefs in der Arbeit fragen ihn, ob er bereit wäre die Abteilung zu wechseln zwecks Festeinstellung und er lehnt ab weil er meint, die wollen ihn bestechen und dann die andere Abteilung dicht machen und ihn als Buh-Mann darstellen. Er reagiert mittlerweile sogar so unberechenbar auf Nachrichten- ich kann keine Nachrichtensendung laufen lassen ohne dass er sich tierisch über Politiker, Sportler, Polizisten, Manager, Reiche und andere Berühmtheiten aufregt.

Er verkriecht sich, hat nur noch schlechte Laune (und das ist nicht übertrieben; ich habe ihn bestimmt seit drei Monaten nicht mehr lächeln sehen!) und denkt nur noch rein fatalistisch, pessimistisch. Immer MUSS alles zum Schlimmsten kommen. Und ich bin sowieso die Schlimmste. Wir streiten nur noch, da er seinen Wahnsinn total auf mich überträgt, ich habe einfach keine Geduld und kein Verständnis mehr für seine Situation, da er mir vor kurzem noch sagte, er WOLLE sich gar nicht ändern.

Ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll, es ist als führe ich zwei Leben: Eines mit ihm, abgeschottet von der Zivilisation, und eines in der Schule und hin und wieder mal am Wochenende (was sowieso immer Probleme mit sich bringt) mit den wenigen Freunden, die ich noch habe; dort trete ich quasi als Single auf; es gibt Freunde die meinen Freund noch nie gesehen haben...

Muss ich mich trennen? Kann ich noch irgendwas tun- oder muss ich das Handtuch werfen?

27.04.2013 17:46 • 24.09.2017 #1


10 Antworten ↓


W
Hm. Also vom Ferndiagnose stellen halte ich nichts. Auch will ich ungerne seine Ärzte alle für inkompetent erklären ^^oder so, aber ist es denn sicher, dass es sich bei ihm wirklich um eine Sozialphobie handelt?
Ohne jetz wie gesagt jemandem zunahe treten zu wollen, aber wurde er mal auf Persönlichkeitsstörungen hin untersucht? Vllt könnte das auch erklären, wieso seine Therapien nicht wirken, falls seine Diagnose nämlich falsch war?

29.04.2013 15:31 • #2


A


Freund leidet unter sozialer Phobie, Paranoia und Depression

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U
Wie denkt er denn selbst über seine Situation und seine psychischen Probleme ? (abgesehen davon, dass er sich scheinbar nicht ändern will)

Ist er denn gerne alleine ?

Und kennst du die Ursache(n) seiner Störungen ?
Wie lange hat er die schon ?

29.04.2013 16:08 • #3


W
Zitat von Urifda:
(abgesehen davon, dass er sich scheinbar nicht ändern will)



Das finde ich doch ein bischen unglücklich ausgedrückt. Kennzeichnend für viele psychische Erkrankungen ist ja, dass der Betroffene die Sache gar nicht so wahrnimmt wie sein Umfeld, sich nicht krank fühlt und eben auch alles für Realität hält (zB bei der Paranoia). Oft kann sich der Betroffene auf Grund seiner Erkrankung gar nicht freiwillig ändern. Und noch schwerer wird es, fals die Diagnose falsch war und er falsch behandelt wird.
Das er Therapien versucht hat, zeigt doch aber, dass er sehr wohl ein Interesse dran hat, die Situation zu ändern. Das dass nicht funktioniert hat, steht dann nochmal auf einem anderen Blatt.

29.04.2013 16:17 • #4


U
@ where.there.is.light:
Naja, das weiß ich - deswegen hab ich das nicht ändern ja auch in Anführungszeichen gesetzt.
Das ist ja seine Aussage.
Theoretisch könnte er das ja auch ganz anders sehen und sich zum Beispiel ändern wollen, aber nicht wissen wie oder einfach nicht bereit sein, gewisse Konsequenzen auf so einen Willen folgen zu lassen.

@.paperdoll.:
Ich selbst habe auch die Diagnose soziale Phobie und leichte depressive Episode bekommen.
Aber bei mir ist es nicht so dramatisch.
Und vor allem ist es mir durchaus bewusst, was sich an mir ändern muss und hab in den letzten Jahren auch zunehmend Fortschritte gemacht.

Das mit deinem Freund scheint aber ein ziemlich schwerwiegender Fall zu sein.
Ich denke, dass er schon noch psychologische Hilfe benötigt - auch wenn das bisher nicht viel bewirkt hat.
So eine Therapie bringt natürlich auch wenig, wenn man selbst nicht dazu bereit ist, sich zu ändern bzw die Probleme nicht sieht.

29.04.2013 16:53 • #5


U
Ich kann mir aber auch vorstellen, dass er in seiner Situation (vor allem sich selbst gegenüber) nicht als der Doofe mit den vielen Problemen, der nur Ärger macht dastehen will und dementsprechend Vorwürfe ihm gegenüber abstreitet und Offensichtliches verleugnet.

Von daher würde ich dir empfehlen, dass du möglichst sachlich mit ihm über seine und eure Probleme redest und dich nicht auf einen Streit einlässt. (Wenn ihr euch streitet, wird er im Endeffekt wohl sowieso davon ausgehen, dass er Recht hat)
Du solltest ihm klar machen, dass sein Verhalten ein Problem ist, nicht aber seine Person an sich.
Wenn er das Gefühl hat, dass du ihm nur Vorwürfe machen und sagen willst wie schwierig es mit ihm ist, wird er sich wohl persönlich angegriffen fühlen und aus Selbstschutz stur und uneinsichtig werden.

Du scheinst aber auch ein sehr gutmütiger Mensch zu sein und/oder deinen Freund sehr zu lieben - ich schätze, dass die meisten sich so etwas nicht antun würden und schon längst aufgegeben hätten.

29.04.2013 17:20 • #6


P
Danke für die Antworten!
Wir haben uns getrennt mittlerweile, für uns beide hat diese Beziehung nur noch Stress bedeutet.

@where.there.is.light
Er hat jahrelang Therapien absolviert, bereits im Alter von zehn Jahren; die Diagnose steht also ziemlich (wobei das ja immer so eine Sache ist; ich bin keine Therapeutin und weiß es daher nicht).

@Urifda
Er selbst empfand das Aufrechterhalten seiner.... naja, ich sage jetzt mal Muster als so wichtig, dass er die Trennung in Kauf nahm und mir sagte, er würde sich eher trennen als sich zu ändern. Ich habe ihm gesagt, dass ich diese Entscheidung akzeptiere, er dann aber auch mit den Konsequenzen leben müsse.... Wir haben uns zudem nicht gestritten, ich habe mehrmals betont, dass ich die Dinge sachlich klären möchte; das hat sogar ganz gut funktioniert. Das Resultat bleibt aber dasselbe. Ich sagte ihm auch, dass ich ihn als Person liebe, aber die Situation nicht mehr tragen kann...

30.04.2013 11:09 • #7


U
Na, dann scheint die Trennung für dich die beste Lösung zu sein.

Wenn er sich definitiv nicht ändern will, muss er dementsprechend wie du schon sagst mit den Konsequenzen leben.

01.05.2013 19:27 • #8


E
Hörz sich nach ner mischung aus psychose und verhaltensstörungen an

24.09.2017 14:30 • #9


T
Der Thread ist von 2013,denke nicht, dass du noch eine Antwort bekommst!

24.09.2017 14:55 • #10


E
Zitat von tona4711:
Der Thread ist von 2013,denke nicht, dass du noch eine Antwort bekommst!

Uuups

24.09.2017 15:43 • #11


A


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