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68

J
Zitat von Schlaflose:

Nach dem, was ich hier in den letzten 6 Jahren so lese, ist es ziemlich häufig, dass sich nichts oder wenig ändert.
Aber mir geht es darum, dass einem die Option zugestanden wird, es mit Medikamenten zu probieren, so dass man es selbst entscheiden kann und nicht von der ideologischen Gesinnung des Therapeuten abhängig ist.


Ideologischen Gesinnung beinhaltet aber auch Erfahrung, ist diese nicht gegeben ist es in der Tat eventuell nur eine ideologische Gesinnung. Es gibt schließlich auch große Erfolge in der Therapie ohne Medikamente. Das muss aber auch alles passen und ja mit viel Eigeninitiative und Anpassung.

08.10.2017 11:29 • #81


B
Zitat von jawa:
Es gibt schließlich auch große Erfolge in der Therapie ohne Medikamente. Das muss aber auch alles passen und ja mit viel Eigeninitiative und Anpassung.

Es kommt auf den Schweregrad und die Krankheit an! Wer schwer depressiv ist, hat nicht einmal die Kraft morgens aus dem Bett zu steigen, geschweige denn
den Haushalt irgendwie gebacken zu kriegen, da ist nichts mit Eigeninitiative und Anpassung, und das hat nichts mit dem nicht wollen zu tun. Es geht einfach nicht,
weil einem alles, wirklich alles zuviel ist und man keinen Bock auf das dann wirklich be...ene Leben hat! Da ist nichts mit Motivation etc.! Die Botenstoffe des Gehirns
sind dann völlig aus dem Gleichgewicht und die kommen dann nicht durch natürliche Formen wieder ins Lot! Wer Leuten in so einem Stadium zumutet, natürlich zu
arbeiten, verlängert ihre Quälerei nur unnötig, weil es nichts bringt. Begleitend dazu natürlich immer, aber bei mir hat einiges davon auch mehr schlimmer als besser
gemacht. Also das Urteilen darüber, was für wen, wie am besten geeignet ist, überlasse ich lieber den ausgebildeten Fachleuten, die ihre Leben lang damit gearbeitet
haben. Ich dachte auch, daß das bei mir normal wäre, weil ich nichts anderes mehr gewohnt war und es chronisch geworden ist.

08.10.2017 11:31 • x 1 #82


A


Eure Therapie-Erfahrungen

x 3


J
Ich verstehe das schon. In meiner eigenen Reha in Bad Herrenalb habe ich auch einige getroffen die ganz am Ende wahren, ich habe diese Leute 8 Wochen begleiten können wobei einige schon fast 16 Wochen in der Klinik waren. Es waren aber auch von denen welche dabei die Erfolg hatten in der Behandlung ihrer Depression. Aber es gab und gibt auch diejenigen die weiter Medis nehmen müssen, ich habe mich nie dagegen ausgesprochen.

08.10.2017 11:36 • #83


B
Zitat von jawa:
Es waren aber auch von denen welche dabei die Erfolg hatten in der Behandlung ihrer Depression

Und was für einen Erfolg denn? Wurden die ganz gesund davon, oder ging es ihnen nur wenig besser, da gibt es sehr viele Abstufungen.
Dazu kann man es nicht selbst beurteilen, wenn man jahrelang davor nichts anderes mehr, als diesen Zustand kennt.
Begleitend, ist es natürlich immer gut, wenn man ausprobiert, was einem guttut und was nicht. Aber eine ausgewachsene Depression
ist auch eine körperliche Krankheit und die kann durch natürliche Mittel nicht geheilt werden!

08.10.2017 11:39 • x 1 #84


F
Ich hatte kürzlich noch eine Unterhaltung mit meiner Psychiaterin darüber. Eine Depression ist nicht nur eine seelische Erschöpfung. Es ist wirklich auch körperlich.

Beispiel:
Ich nehme Citalopram. Ein Serotoninwiederaufnahmehemmer.
Da dieser bei mir schon bei niedriger Dosierung voll anschlägt, kann man davon ausgehen, daß es ein hormonelles Problem ist.

http://www.depression-therapie-forschun ... -mela.html

http://www.hormonselbsthilfe.de/themen/ ... depression

https://www.gesundheit.de/krankheiten/p ... /serotonin

08.10.2017 11:44 • x 1 #85


B
Zitat von Flocke37:
Es ist wirklich auch körperlich.

Natürlich, die forschen ja auch schon lange daran herum, das machen die ja nicht nur so zum Zeitvertreib.

Zitat:
letztendlich liegt immer eine Störung des biochemischen Gleichgewichts im Nervensystem vor.

Biochemisch ist nicht geistig und unfaßbar, sondern biologisch verankert und chemisch, also doch sehr physikalisch und körperlich.

http://www.depression-therapie-forschun ... ssion.html

08.10.2017 11:46 • x 1 #86


J
Zitat von Blackstar:
Und was für einen Erfolg denn?


Ich habe mit einer Patientin von damals heute noch Kontakt und sie hat wieder ein geregeltes Leben was sie erfüllt. In der Reha bekam sie immer weniger Antidepressiva und ich erinnere mich noch sehr genau daran zurück wie schlecht es ihr ging. Ob es bei ihr vorab in den 8 Jahren mit Medikamente Begebenheiten gab die unerträglich waren kann ich bestätigen, geschlossene Psychiatrie und Therapien ohne Erfolge. Den Job verloren weil sie zu oft und zu lange krank war, die Trennung von ihrem Mann, ich denke da war einiges nicht gerade. Es ist ja nicht so das es bei jedem so abläuft.

08.10.2017 11:58 • #87


B
Zitat von jawa:
Es ist ja nicht so das es bei jedem so abläuft.

Nein, da muß jeder sein eigenes Konzept herausfinden! Nur mir kann keiner mehr erzählen, daß eine schwere Depression, nur durch natürliche Maßnahmen jemals völlig kuriert wurde!

08.10.2017 12:37 • x 1 #88


E
Zitat von juwi:
Oje, sowas hatte ich bei meiner ersten und zweiten Therapie, das ist nix! Kontinuität und Regelmäßigkeit sind wichtig. Mein zweiter Therapeut war der Beste: Machte sich zwar wöchentliche Termine mit mir aus, rief mich dann aber öfters an und meinte, ich soll meinen Termin bitte hergeben, er hätte einen dringenderen Fall als mich. Und da soll man sich ernst genommen und wertgeschätzt fühlen


Also das ja auch übel Ich glaube das hätte mir den Rest gegeben.
Wir haben hier halt echt mega lange Wartezeiten 12-18 Monate sind ganz normal. Ich müsste mich ja jetzt wieder auf eine Warteliste setzen lassen und schon das neue Suchen fällt mir so schwer - weil ich denke vielleicht bin ichs einfach nicht Wert.

09.10.2017 10:57 • #89


J
Zitat von enana:

Also das ja auch übel Ich glaube das hätte mir den Rest gegeben.
Wir haben hier halt echt mega lange Wartezeiten 12-18 Monate sind ganz normal. Ich müsste mich ja jetzt wieder auf eine Warteliste setzen lassen und schon das neue Suchen fällt mir so schwer - weil ich denke vielleicht bin ichs einfach nicht Wert.

Als ich ihn dann in den Wind schoss, sagte er eh: Wahrscheinlich habe ich mich zu wenig um Sie gekümmert. Späte Einsicht!
Aber sicher bist du es wert, jemand Guten zu finden und therapiert zu werden

09.10.2017 11:09 • #90


G
Meine Therapeutin hat mit mir jetzt die Schema-Therapie angefangen. Noch kann ich nicht viel dazu sagen. Es begann damit, verschiedene Schemata abzufragen und zu erkennen, welches auf einen zutrifft.
Dabei geht's um die eigene Biografie.

Schemata sind erlernte Verhaltensweisen, die automatisch abgerufen werden und unter Umständen später eher hinderlich sein können. Im Großen und Ganzen weiß ich schon, warum ich manchmal wie ticke, aber interessant fand ich, als sie sagte, dass meine Wut-Ausraster eine Möglichkeit waren, Aufmerksamkeit zu bekommen, die sonst gefehlt hat.

Jedenfalls bin ich mega zufrieden mit meiner Therapeutin und freue mich jede Woche auf die Stunde.

20.10.2017 06:59 • #91


J
Klingt sehr interessant und zielführend! Könnte auch was für mich sein. Aber ich geb auf, habe drei Therapien vermasselt, eine vierte tu ich mir nicht mehr an.
Neulich meinte jemand aus dem Forum, ich sei nicht therapiefähig. Habe mich zunächst angegriffen gefühlt - aber sie hat recht!

20.10.2017 07:02 • #92


J
Ich erlaube mir mal, diesen Thread weiterzuführen.

Bin zu der Einsicht gelangt, dass ich es doch noch mit einer vierten Therapie versuchen möchte, sofern ich denn eine bewilligt bekomme. Habe auch erkannt, dass ich mich kontiniuerlich verschlechtert habe, was Therapeutenwahl und Therapieablauf betraf. Der allererste Therapeut war noch am besten, der hatte wenigstens ein Konzept und war bemüht. Der, den ich dieses Jahr in den Wind geschossen habe, war zwar charakterlich kein besonders feiner Mensch, hat mir aber doch ein paar Denkanstöße gegeben. Die jetzige Therapeutin ist zwar sehr freundlich, aber wir besprechen nur Alltagssachen und sie gibt keine Ratschläge. Ist wie ein Kaffeeplausch unter guten Bekannten. So macht man natürlich keine Fortschritte.

So schade, dass Galgenmännchen nicht mehr da ist. Das Schemata-Konzept hätte mich interessiert. Muss ich mal dazu im Netz recherchieren. Oder weiß zufällig noch jemand etwas darüber?

13.11.2017 06:37 • #93


Jakob Anders
Mein Vorschlag ist, unter diesem Thema nur Aspekte zu sammeln, die uns geholfen haben, die Angst zu besiegen, die Angstgefühle leichter zu machen, die Angst besser zu verstehen, die Angst einzuordnen. Ich habe jetzt eine Psychotherapie angefangen und die Therapeutin hat mir vorgeschlagen, alle Aspekte der Stunde, die für mich hilfreich sind, in einem Therapietagebuch zu notieren. Wenn es euch interessiert, berichte ich euch davon. Ich möchte dabei nur von Sachen schreiben, die mir positiv weitergeholfen haben, da ich gemerkt habe, dass manche Beiträge hier mich noch mehr verunsichern. Bin gespannt, ob es euch gefällt!

26.04.2018 13:02 • #94


Psychic-Team

27.04.2018 10:48 • #95


Jakob Anders
Habe mich zum ersten Mal mit meiner Angst beschäftigt und gelernt, dass das Angstsystem fest und unauslöschlich in jedem von uns drin steckt. Normalerweise meldet sich die Angst immer dann, wenn wir in einer Situation der Bedrohung oder der Verunsicherung sind. Das ist bei mir aber nicht der Fall. Ich sitze einfach im Bus und fahre durch Stuttgart. Mein Angstsystem aber aktiviert sich. Meine Therapeutin hat das einen Fehlalarm bezeichnet. Wie bei einer Alarmanlage, die zu sensibel eingestellt ist. Das Wort Fehlalarm konnte ich gut nachvollziehen. Wenn ich genauer verstehe, warum bei mir so oft ein Fehlalarm ausgelöst wird, melde ich mich wieder in diesem Forum.

30.04.2018 13:07 • #96


Icefalki
Zitat von Jakob Anders:
Meine Therapeutin hat das einen Fehlalarm bezeichnet. Wie bei einer Alarmanlage, die zu sensibel eingestellt ist. Das Wort Fehlalarm konnte ich gut nachvollziehen. Wenn ich genauer verstehe, warum bei mir so oft ein Fehlalarm ausgelöst wird, melde ich mich wieder in diesem Forum.


Nun, im Bus zu sitzen, bedeutet, man kann nicht einfach weglaufen,oder selbstbestimmend agieren.
Wäre nicht schlecht, ob dies generell auf dein Lebensgefühl zutrifft. Sich ausgeliefert zu fühlen, ist ja ein Grund, Angst haben zu müssen. Nur mal zum drüber Nachdenken.

30.04.2018 15:13 • x 1 #97

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Jakob Anders
Nun, im Bus zu sitzen, bedeutet, man kann nicht einfach weglaufen,oder selbstbestimmend agieren.
Wäre nicht schlecht, ob dies generell auf dein Lebensgefühl zutrifft. Sich ausgeliefert zu fühlen, ist ja ein Grund, Angst haben zu müssen. Nur mal zum drüber Nachdenken.[/quote]

Das finde ich einen guten Punkt, weil du das dahinterliegende Gefühl aufgreifst, das wahrscheinlich dahintersteckt. Das ist schon eine gute Spur!

01.05.2018 11:28 • x 1 #98


J

24.01.2020 20:41 • x 2 #99


S
Mein Therapeut sagt zu mir, dass immer wenn ich Angst vor Krankheiten habe, dass ja nur das Symptom ist und dass eigentlich etwas komplett anderes dahinter steckt. Er meint, dass sind die inneren Kinder die noch nicht geheilt sind. Es ist einfach diese Urvertrauen was fehlt. Ich weiß nicht ob es verständlich erklärt ist was ich meine.

24.01.2020 21:48 • x 2 #100


A


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Univ.-Prof. Dr. Jürgen Margraf