Ich habe genau die gleichen Diagnosen wie du, aber ein Rentenantrag wäre bei mir mit Sicherheit abgelehnt worden. Ich habe vor 4 Jahre eine Reha gemacht und bin im Abschlussbericht von dort als voll erwerbsfähig eingestuft worden. Nur weil der medizinische Dienst dich dazu auffordert eine Rentenantrag zu stellen, heißt es noch lange nicht, dass die Gutachter der Rentenversicherung zum dem Ergebnis kommen, dass du erwerbsgemindert bist. Ich habe die Reha auch nur deswegen gemacht, weil ich meinem Arbeitgeber zeigen wollte, dass ich etwas gegen meinen Zustand unternehme. Und ich wollte auch einfach mal für einige Wochen meiner verhassten Arbeit als Lehrerin entkommen. Nach der Reha habe ich einen Antrag auf Schwerbehinderung gestellt, bin dort aber nur auf 30% GdB eingestuft worden. Das bringt überhaupt nichts. Erst ab 50% wird es interessant.
Bei mir war es so, dass ich aufgrund meiner Berufs über 20 Jahre ganz schlimme Schlafstörungen hatte und deswegen mehrfach in psychotherapeutischer Behandlung war. Nach der Reha habe ich noch 1 Jahr als Lehrerin gearbeitet und dann wieder mehrere Zusammenbrüche gehabt und war dann fast ein Jahr krank geschrieben und währenddessen in ambulanter Therapie. Der Therapeut hat mich darin bestärkt, dass ich meinen Beruf aufgeben soll, weil das der Hauptgrund für meine Schlafstörungen war. Kurz bevor mich die Krankenklasse auffordern wollte, eine stufenweise Wiedereingliederung zu machen, habe ich die Nachricht bekommen, dass ich eine Verwaltungsstelle im Bildungsministerium bekommen würde, und das war meine Rettung. Seitdem geht es mir gut. Ich habe zwar immer noch die Soziale Phobie und die ängstliche vermeidende Persönlichkeitsstörung, und das wird sich auch nicht ändern, wenn ich noch 100 Jahre Therapie mache, aber damit komme ich gut klar.
Ich kann dir leider nicht sagen, ob die dich zwingen können, die Reha zu machen bzw. was passiert, wenn du sie nicht machst. Aber bei der Rentenversicherung ist es so, wenn sie dich als fähig befinden, mindestens 3 Stunden am Tag zu arbeiten (für die volle Erwebsminderung) bzw. 5 Stunden am Tag (für die teilweise Erwerbsminderung), egal ob in deinem Beruf oder für irgendetwas anderes (z.B. als Pförtner oder Schreibkraft) egal, ob du konkret etwas finden kannst oder nicht, gibt es keine Rente.
Ich habe in der Reha auch nicht wirklich kooperiert. Ich bin zwar immer brav in die Veranstaltungen gegangen (war ja meist Gruppentherapie), habe mich aber so gut wie nie beteiligt. Ich habe mich auch immer daran vorbeigemogelt, etwas zu machen, wozu ich keine Lust hatte (z.B. Teampsrecher zu sein, Patin für neue Patienten zu spielen, Rollenspiele mitzumachen u.ä.) Ich würde an deiner Stelle die Reha machen, dann können sie dir gar nichts anhaben.
07.08.2013 11:20 •
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