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Hallo Achselschwitzer!

Ich bin frisch operiert und überglücklich! Bei der OP wurden die Schweißnerven lokal von den Schweißdrüsen getrennt, keine ETS, sondern nur im Achselbereich aufgeschnitten. Es hat zwar sau-weh getan, aber der Erfolg legitimiert jeden Schmerz, zumal der Schmerz nach ein paar Tagen nachläß, die Trockenheit aber bleibt!

Ich war in der Hautklinik Minden bei Herrn Dr. Heller und Herrn Prof. Dr. Stadler. Aufenthalt 3 Tage, danach nochmal ein paar Tage krank zu Hause.

Schaut auch mal in meinem Forum vorbei:



oder

www.urbiaclub.de Suchen nach Clubs Suchbegriff: Hyperhidrose

Keep Dry

Anna

11.07.2000 17:38 • 11.02.2002 #1


G
Hi ehemalige Leidensgenossin !

Ich gratuliere Dir zu Deiner erfolgreichen OP !

Sowas hört man doch wirklich gerne. Das zeigt, dass es für jeden eine Möglichkeit gibt, das Schwitzen zumindest einzudämmen.

Ich dachte zwar, dass diese Methode gar nicht mehr so gerne angewandt wird ... aber wenn sie so zum Erfolg führt ...

Wurdest Du lokal betäubt? Und trotzdem solche Schmerzen?

Und wie ist es mit Narben? Ist die Bewegungsfreiheit eingeschränkt (Arme hochreissen) ?

Sorry, viele Fragen. Aber ich bin halt sehr neugierig. Über Antworten würde ich mich sehr freuen; vielleicht ist es für mich (und auch andere die hier mitlesen) auch eine Möglichkeit das Achselschwitzen zu stoppen.

Greetings,

psychic

12.07.2000 20:01 • #2


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Achselschwitzen

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Ich beantworte natürlich gern jede Frage, andere sollen gern an meinem Glück teilhaben. Hier der komplette OP-Bericht:

1. Anruf bei Dr. Heller bei der Hautklinik Minden (0571/801-4546)und Termin für Vorgespräch vereinbaren (Überweisung von niedergelassenem Arzt erforderlich)
2. Vorgespräch, Diagnose, Aufklärung über die verschiedenen Möglichkeiten. Dr. Heller hat echt Ahnung, konnte zu jeder Behandlung (Botospritzen, Sormodren, Leitungswasserio, Belladonna, Aluchlorid...) die Vor- und Nachteile aufzeigen.
3. Krankenhauseinweisung vom Hausarzt holen
4. Termin für OP machen (bei mir als Privatversicherte Wartezeit 3 Wochen, Kassenpatienten wahrscheinlich länger)
5. Anreise ein Tag vor OP wegen Voruntersuchungen, Tests usw.
6. Am Morgen vor der OP gut frühstücken, duschen und dann zum Schwitztest, wo die betroffenen Stellen mit Jod und anderem ekligen Zeug eingeschmiert werden, die Stellen mit den überaktiven Drüsen verfärben sich dann.
7. Jod abwaschen und auf zum OP. Örtliche Betäubung. Dann ein Schnitt von ca. 2 cm. Durch diesen Schnitt wird eine Art scharfer Löffel eingeschoben, mit dem dann im Inneren herumgekrazt wird. Eigentlich hätte es nicht wehtun dürfen bei der Betäubung, vielleicht habe ich mir den Schmerz eingebildet, weil das Geräusch des Kratzens so furchtbar war. (Das Geräusch war das Schlimmste an der OP, das hat mich noch ein paar Tage in meinen Träumen verfolgt.) Dann wird auch schon nach ca. 10 Minuten genäht, dann die andere Seite, gleiche Prozedur. Auf die Schnitte kommen Pflaster, dann ein Rucksackverband. Der war extrem fest, was mich sehr in der Bewegungsfreiheit behindert hat. Ich sollte den Rest des Tages möglichst liegenbleiben und die Arme in eine halbwegs bequeme Stellung bringen, am besten weit weg vom Körper wegen des Verbands.
8. Am Tag nach der OP Kontrolle der Wunden, neuer Verband, Entlassung. Ich wurde noch den Rest der Woche krankgeschrieben, damit ich die Arme ruhig halten kann.
9. Zu Hause meistens ruhig liegen, zumindest bis der Rucksachverband weg ist, sich vom Partner von hinten bis vorne bedienen lassen (das war das schönste an der OP) und gelegentlich zum Hausarzt zum Verbandwechsel und Reinigen der Wunde. Duschen eine Woche lang verboten.
10. Sobald der Verband ab ist ins Einkaufszentrum fahren und alle die Klamotten kaufen, die man wegen der Schweißflecken nie tragen konnte (übernimmt leider nicht die Krankenkasse, schade!)
11. Nach ca. 8 - 10 Tagen Fäden ziehen lassen bei Hausarzt.

Fazit: Die ersten Tage tut jede Bewegung der Arme weh und man kann nur auf dem Rücken mit den Armen über dem Kopf schlafen, später mehr Bewegungsfreiheit, nur als Frau hat man das BH-Problem, die kann man nicht ohne fremde Hilfe anziehen (ca. 1 Woche lang). Bei mir ist der Eingriff 9 Tage her, jetzt brennt es noch ein wenig und zieht, wenn ich falsche Bewegungen mache. Heute kommen die Fäden raus. Waschen ist noch etwas schwierig, am besten nur mit klarem Wasser, Seife brennt, aber da ich fast nicht mehr schwitze, stört das Fehlen von Seife und Deo nicht. Die ersten Tage habe ich überhaupt nicht geschwitzt, als ich wieder angefangen habe zu arbeiten und auch gleich wieder totalen Straß hatte, war mein neues knallrotes T-Shirt ein wenig wässrig, aber kein Vergleich zu vorher! Herr Dr. Heller sagte, daß bei 20% der Operierten die OP nicht beim ersten Mal 100%ig klappt und man dann evtl. ein zweites Mal operiert werden muß, ich bin mir nicht sicher, ob ich zu den 20% gehöre, denn der Schweiß wurde ja gewaltig reduziert, das bißchen war vielleicht nur streßbedingt. In Ruhesituationen schwitze ich jetzt im Gegensatz zu vorher gar nicht mehr.

Ich kann den Eingriff jedem Betroffenen von HH an den Achselhöhlen nur empfehlen, denn für mich hat schon jetzt ein neues Leben begonnen. Ich konnte heute im Büro meinen Blazer ausziehen, etwas, was ich sonst bei 40 Grad nicht getan hätte, damit die Kollegen und Kunden nichts merken. Es ist unglaublich! Ich werde mein Schwitzen in Streßsituationen weiter beobachen, vielleicht gibt es sich noch, ansonsten werfe ich mir halt eine Belladonnatablette ein, wenn ich vorher weiß, daß ich Streß habe. Vielleicht hilft dann auch Ansudor, an den Händen hilft es bei mir auch.

So, liebe Leute, ich hoffe, ich konnte Euch viele Fragen beantworten, ich stehe auch für weitere Fragen gern zur Verfügung. Ich will mein Glück mit jedem teilen!

E-Mails beantworte ich meistens erst sehr spät, weil ich nur im Büro Internetzugang und E-Mail habe (und bald drei Wochen Urlaub, jippieh), wenn irgendwem was unter den Nägeln brennt einfach sms oder Anruf an 0179/6356968.

Ich bin übrigens 22 Jahre alt und erblich mit HH bedacht worden, meine Mutter hat es auch an den Achseln und mein Vater an Händen und Gesicht. Mein Mann hat es nicht, deshalb haben unsere (geplanten) Kinder vielleicht noch Hoffnung. Ich bin Angestellte im kaufmännischen Bereich und immer in Hektik, habe aber schon während der schönen ruhigen Schulzeit in der 9. Klasse geschwitzt. Eigentlich kann ich mich nicht erinnern, daß es je eine Zeit gegeben hat, wo ich nicht geschwitzt habe, und seit meinem 14. Lebensjahr wurde das Schwitzen zur Hölle, weil ich nichts Hübsches anziehen konnte, nur schwarze und weiße Labber-Sweat-Shirts. (Sweat-Shirt, dieser Name sollte verboten werden!) Jetzt, mit 22, habe ich meinen allerersten richtigen Einkaufsbummel gemacht, bei dem ich das Kriterium "Wasserfestigkeit" nicht berücksichtigen mußte. Ich habe zum ersten Mal keinen Deoroller in der Handtasche. Ich habe zum ersten Mal eine rote Bluse im Büro an. Ich bin der mit Abstand glücklichste Mensch auf der Welt!!!

Mit trockenen Grüßen aus Hannover

Anna

13.07.2000 08:20 • #3


G
Hallo,
ich kann Anna nur recht geben. Ich war in Augsburg in der licca-Klinik. Und habe dort in den Achseln die Schweißdrüsen mit einer "oberflächlichen Fettabsaugung" entfernen lassen. Das hat sich echt gelohnt. Was ich nicht verstehe: Es hat bei mir nicht so sehr weh getan. Das Strecken der Achseln hinterher um Narben zu vermeiden war schlimmer. Ich Habe in den Achseln nur jeweils 2 ca 1 cm lange Narben und bin seit April 2000 "trocken".
Einfach super - ich würde es jederzeit wieder machen lassen!
Gruß
Steffi

13.08.2000 11:32 • #4


B
Hallo Anna,

ich habe durch Zufall im Net über Hyperhidrosis gelesen. 15!! Jahre lang dachte ich, meine Zwillingsschwester und ich hätten die Ar. in puncto schitzen gezogen. Keiner, mein Hausarzt nicht, die Hautklinik nicht, mein Frauenarzt haben mich darüber aufgeklärt das es eine Krankheit gibt die Hyperhidrosis heißt und das es noch etliche Gleichgesinnte gibt. Ich will meiner Schwitzerei jetzt auch den Garaus machen und das so schnell wie möglich! Der nächste Sommer kommt bestimmt und die Sehnsucht nach niedlichen Oberteilen kenne ich sooo genau. Das wäre für mich ein Traum den ich noch gar nicht richtig glauben kann. Also meine Frage ist, wie lange hat es bei Dir gedauert vom ersten Beratungsgespräch bis hin zur erlösenden OP! Danke im voraus für Deine Antwort

viele Liebe Grüße Barbara

16.03.2001 09:09 • #5


A
Hallöchen!

Bei mir hat es nur 4 Wochen gedauert. Da die subkutane Achselhöhlenkürettage ohne Narkose gemacht wird, ist der Krankenhausaufenthalt nicht so lang, ich habe also einen Termin 4 Wochen später bekommen.

Aber bevor Du Dir die Kürettage antust, probier besser erst mal die harmloseren Hausmittelchen wie z.B. Antihydral, Ansudor usw.

Ich habe leider schlechte News: Bei mit hat es wieder mit unverminderter Heftigkeit angefangen, deshalb halte ich mich jetzt mit Antihydral über Wasser (bzw. ohne Wasser!), bis ich einen ETS-Termin bekomme. Ich tendiere nämlich jetzt doch zur ETS.

Ich habe jetzt übrigens auch eine Homepage mit Links und Infos zu HH:

Also, viel Glück!

Anna

16.03.2001 18:59 • #6


B
Hei,

Na das sind ja wirklich schlechte Neuigkeiten! Schade, schade und ich habe mir solche Hoffnungen gemacht. Vielleicht sollte ich mal Antihydral oder Ansudor ausprobieren. Ich kenne mich mit diesen Mittelchen nicht so aus.

Werden bei der ETS nicht die Nervenstränge zwischen Hals und Brustkorb durchgetrännt? Kann bei diesem Eingriff das Schwitzen an einer anderen Körperstelle weitergehen? Kommst Du mit dem Antihydral gut zurecht?

Tschau Barbara

16.03.2001 19:41 • #7


G
bei ets besteh die wirklich die gefahr, dass an anderen körperstellen stärker geschwitzt wird, hauptsächlich berifft es den rumpfbereich.

bei der kürretatage, brauchst keinen angst haben in den meisten fällen hift es und es verschafft eine minderung von 70-90% vom ausgangswert, eine weitere op kann nach ca. 1 jahr erfolgen wenn der erfolg nicht ganz so toll ist wie man es sich erwünscht hat.
habs selber erst im januar machen lassen, bisher bin ich ganz zufrieden, der wert ist total runtergegangen. zwar bin ich noch nicht ganz zufrieden, aber ich überlege noch on ich überhaupt eine 2. op machen lassen will.
also machs gut und viel glück cu michael

25.03.2001 12:15 • #8


A
Mit Antihydral komme ich recht gut klar. Zumindest an Händen und Füßen, unter den Armen wird es zu schnell wieder weggespült um zu wirken.

Wenn Du nicht klarkommst, solltest Du die Kürettage versuchen, Michael ist ja auch relativ zufrieden. Ich denke, ich bin ein Einzelfall, der behandelnde Arzt hatte mir auch gesagt, daß es sehr ungewöhnlich ist, daß ich auch nach der 2. OP wieder unglücklich bin.

Ciao

Anna

26.03.2001 12:55 • #9


B
Hei Michael,

ich habe jetzt noch mal einen Termin bei meiner Hautärztin und werde mir mal eine dieser vielen verschiedenen Cremes geben lassen, aber mein Enschluß steht fest das ich die Kürretatage machen lasse. Am 30. April habe ich mein Vorgespräch und hoffe das es dann recht schnell zum OP Termin kommt. Wenn es bei mir zu einer 70-90% tigen Minderung käme wäre ich der zufriedenste Mensch. Angst ist natürlich auch ein wenig da, aber durch meine ständigen kleinen OP`s bedingt durch meine Muttermale die ich mir einmal im Jahr entfernen lasse bin ich da nicht ganz so empfindlich. Schön das es bei Dir recht gut geklappt hat und danke für Deine Antwort!

Tschüß Barbara

26.03.2001 15:03 • #10


B
Hei Anna,

ich werde mir jetzt von meiner Hautärztin eine Creme verschreiben lassenund mal schauen wie es funktioniert, aber ich denke ich werde Deinen Weg einschlagen und die Kürretatage machen lassen, weil ich in der Gastronomie arbeite und mir das total unangenehm ist. Am 30. April habe ich einen Termin in Minden zum Vorgespräch. Das ist ja wirklich blöd das Du schon 2 OP`s hinter Dir hast und immer noch nicht den Erfolg verzeichnen konntest den Du Dir vorgestellt hast. Ich hoffe bei Dir klappt es mit der ETS. Danke für Deine Antwort bis dahin Barbara

26.03.2001 15:18 • #11


G
Hallo,
als ich deinen Bericht gelesen habe, war ich sehr erstaunt. Ich habe mich auch operieren lassen. Die OP ist jetzt fast 3 Monate her. In den ersten paar Wochen war ich auch sehr glücklich. Doch nach einiger Zeit fing es bei mir auch wieder unter den Achseln an nass zu werden.
Eigentlich habe ich noch einen Termin beim Arzt zur Nachuntersuchung, wo noch mal ein Schweißtest gemacht werden soll. Scheue mich aber davor. Wollte Dir nur mitteilen, daß Du kein Einzelfall bist! Hast Du nun schon die andere OP durchführen lassen? Wenn ja - mit welchem Erfolg?

mfg
Denise 23

20.07.2001 08:39 • #12


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Hi Anna,
wollte nur mal nachfragen wie es jetzt bei dir aussieht mit dem schwitzen weil ich mich auch zur zeit sehr intensiv damit beschäftige eine OP durchzuziehen aber noch nicht sicher bin ob das das richtige ist. all zu viel hab ich noch nicht ausprobiert weil ich meine das mir auf dauer die cremchen nicht helfen. aber die Hautklinik in Minden scheint wohl sehr gut zu sein,oder?
nun gut kannst dich mal melden
dany

28.01.2002 21:27 • #13


G
hi anna,
wollte nur wissen, ob du weisst, ob die krankenkasse ops übernimmt?

11.02.2002 14:22 • #14


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