Pfeil rechts
1

Luru
Guten Morgen liebe Leute,

Ich möchte mit diesem Post ein paar Dinge erfragen. Ich leide nun seit etwa 9 Monaten an einer Angststörung (Angst vor Krebs/Krankheiten) und habe mich bereits früh in professionelle Betreuung begeben. Zur Zeit führe ich eine Gruppentherapie durch, die in meinen Augen eher akute Dinge bespricht aber das mögliche Problem, dass womöglich tief in einem Steckt nicht Richtig auf den Grund geht. Daher folgende Fragen:

1) wie kommt ihr mit eurer Erkrankung im Alltag klar?
2) was für eine Therapie hat euch am meisten gebracht ?
3) ist die Gruppentherapie wirklich der richtige weg?
4) sollte man vorher einen Klinikaufenthalt in Erwägung ziehen ?

Bestimmt gibt es noch mehr Fragen, die ich gerade nicht gestellt habe, daher bin ich über jede weitere Information dankbar.

21.08.2018 08:41 • 21.08.2018 #1


1 Antwort ↓

Gandalf
Zitat von Luru:
1) wie kommt ihr mit eurer Erkrankung im Alltag klar?

Mittlerweile ganz gut. Zur Zeit habe ich leider eine Phase, in der ich öfter wieder so eine innere Unruhe habe, manchmal sogar leichte Panik, aber im Großen und Ganzen geht es mir deutlich besser, als noch vor einem Jahr. Die Krankheitsängste haben nachgelassen, ich steigere mich kaum noch in was rein.


Zitat von Luru:
2) was für eine Therapie hat euch am meisten gebracht ?

Ich bin im Moment in einer Verhaltenstherapie. Habe auch keine andere vorher gemacht. (Also genau genommen war ich vor über 20 Jahren schonmal in Therapie, aber da ging es um was anderes.)
Man geht natürlich nicht zweimal hin und alles ist gut. Bei mir läuft das jetzt ein knappes Jahr. Natürlich muss man auch Sachen, die man da lernt, für sich umsetzen und ganz viel selber probieren. Aber manchmal ist es, grade am Ansang, schon eine große Hilfe, wenn man nur mal mit jemandem über seine Probleme reden kann, der das dann auch versteht und nachvollziehen kann.
Ich hab mich auch vorher im Internet schlau gemacht, was es so für verschiedene Therapien gibt und bin zu dem Schluss gekommen, dass eine Verhaltenstherapie am besten zu mir passen würde. Da wird auch viel über Aktuelles geredet. Also wenns mir die letzte Woche schlecht ging, dann reden wir darüber. Letztendlich gibt die Therapie den Rahmen, aber worüber wir reden kann ich immer noch selber entscheiden.
An was dachtest du denn bei dir?


Zitat von Luru:
3) ist die Gruppentherapie wirklich der richtige weg?

Für mich nicht. Ich hätte damals auch die Möglichkeit gehabt in eine Gruppentherapie zu gehen. Aber sowohl ich, als auch die Therapeutin aus meinem Erstgespräch waren der Meinung, dass ich in Einzeltherapie besser aufgehoben wäre. Ich hatte halt auch echt Glück, dass kurz nach dem Erstgespräch bei einer Kollegin ein Platz freigeworden ist und ich so sehr schnell untergekommen bin. Ansonsten hätte ich das zur Not vielleicht auch angenommen, als Überbrückung. Wenn du der Meinung bist, dass du in der Gruppe nicht richtig aufgehoben bist, dann versuche es zu ändern.


Zitat von Luru:
4) sollte man vorher einen Klinikaufenthalt in Erwägung ziehen ?

Meiner laienhaften Meinung nach: Wenn du deinen Alltag noch meistern kannst und nicht in wahnhafte Ängst verfällst, ist ein Klinikaufenthalt nicht zwingend notwendig. Aber andere mögen da mehr Ahnung von haben. Ich möchte niemandem sowas ausreden, dem es helfen könnte, aber natürlich auch niemandem dazu raten, der es vermutlich nicht nötig hat.

21.08.2018 15:37 • x 1 #2






Univ.-Prof. Dr. Jürgen Margraf