Pfeil rechts
19

S
Hallo Psychic-Community

Ich möchte euch meine Erfahrungen mit euch teilen und natürlich auch ein paar Tipps mitgeben, wie ihr es schafft aus der schwierige Situation wieder rauszukommen. Es war die schlimmste Zeit meines Lebens, auch wenn ich das nicht lange hatte (ca. 2 Monate). Es gibt einfach nichts schlimmeres als unter Panikattacken zu leiden mit Depressionen. Und leider habe ich das noch, aber zu 99% ist es weg .. Ich kann mein Leben fast vollständig wieder geniessen, wie ich es vorher tat und von Tag zu Tag geht es mir einfach besser!

Kurz zu meiner Person: Männlich, Mitte 20, Ausbildung abgeschlossen

Seit anfangs oder mitte September hat diese ganze Geschichte angefangen und mittlerweile geht es mir echt gut, dass ich wieder arbeiten gehe und meine Aktivitäten in meiner Freizeit wieder ausführen kann. Ich werde nicht wirklich jede einzelne Ereignisse erzählen, sondern werde einfach das Wichtigste zusammenfassen.

Alsoo.. Das hat alles begonnen als ich nach Hause ging und mir einen Film schaute. Plötzlich kriegte ich eine Panikattacke, die mit abstand das Schlimmste, das ich je in meinem Leben hatte. Mein Herz fing an zu rasen, kriegte kaum Luft, ich fand auch keine Position im Bett, um mich wohl zu fühlen. Ich machte das Fenster auf und habe versucht mich wieder wohl zu fühlen. Es gab praktisch nichts, dass mir im Moment half. So rannte ich zu meinem Vater und bat ihm mich ins Krankenhaus zu fahren. Es ging mir einfach richtig dreckig und ich dachte, dass ich sterben werde. Die ersten Symptomen, die bei mir auftrat waren zum Beispiel das typische Benommenheitsgefühl (Das Gefühl nicht richtig da zu sein und alles kommt völlig verzögert vor), schweres Atmen, permanente körperliche Spannung, Schlafstörungen usw. Als ich ins Krankenhaus ging, wurde mir Blut abgenommen und mir gesagt, ich sei überzuckert, aber nicht Zuckerkrank. So ging ich wieder ohne Sorgen nach Hause, aber mir ging es trotzdem noch dreckig. Ich lag im Bett, aber ich habe gemerkt, dass mir einfach nicht gut ging und konnte nicht einschlafen. Ich ging zu meine Eltern ins Zimmer und habe bei ihnen im Zimmer gepennt. Jep und das mit 20.... aufjedenfall ging es mir in der gleiche Woche wieder besser und ging auch schön zum Vorstellungsgespräch bzw. Jobinterview. Ich war von August bis im November Arbeitslos seit meiner erfolgreiche abgeschlossene Ausbildung. Aufjedenfall ging es mir in dieser Woche wieder besser, aber trotzdem fühlte ich mich komisch und völlig benommen. Am Wochenende ging ich zu einem Kumpel und wir schaute uns nen Film und währenddessen irgendwann kam es wieder. Meine Benommenheit hat sich schlagartig verschlimmert und ich bekam eine Panikattacke. Und bei der Heimfahrt war Horror, ich wollte nur noch Zuhause sein, weil ich mich dort im sicherer gefühlt habe.

Ich ging mindestens 5x ins Krankenhaus im Notfall und ich bekam bei meinem letzten Termin 2 Temesta-Tabletten (Lorazepram-Tabletten), was meine körperlich Symptome ziemlich beruhigt hat, aber nicht meine Psyche... Bitte lasst die Finger davon. Ein Arzt, der Temesta schnell verschreibt bei psychische Probleme, arbeitet meinersichts einfach unprofessionell. Temesta ist ein starkes Beruhigungsmittel, das sehr zu einer körperliche Abhängigkeit führen kann. Das heisst, eure Körper ist nicht mehr in der Lage ruhig zu bleiben ohne diese Tabletten. Ich kenne Menschen, die das seit Jahren namen und die Entzugserscheinung sind einfach zu krass. Es gibt auch Menschen, die kommen gar nicht mehr alleine aus der Abhängigkeit raus, weil der Körper sich einfach zu stark dran gewöhnt hat nur mit Tabletten sich wieder zu beruhigen. Ich möchte euch da beruhigen, weil man kommt auch aus dieser Situation raus, mithilfe eine professionelle Psychatrie und unter Ärztliche Untersuchung.

Ich traute mich in der ersten zwei Wochen gar nicht raus zu gehen und dann trat bei mir auch noch Depressionen dazu auf. Nach Bei letzten Notfall haben, die mir gesagt, dass das alles psychisch sei und ich mir hilfe holen soll bei der Psychatrie. Ich wollte das gar nicht glauben, weil ich die Symptome einfach ausdachte... Aber es ist tatsächlich so, dass bei der Panikstörung, ist eures Nervensystem völlig aus dem Gleichgewicht gekommen und sendet somit am Körper falsche Warnsignale. Das wird auch im Buch von Doris Wolf Ängste verstehen und überwinden erklärt und das ziemlich am Anfang. Wenn ihr das versucht zu verstehen, was im Körper los ist, würde ich euch das Buch empfehlen. Es ist einfach nur Klasse! Es wird euch nicht heilen, sondern einfach unterstützen Schlussendlich müsst IHR raus der Panikattacken. Ihr müsst etwas in eurem Leben ändern, denn aus Nichts kommt Nichts.

Ich ging danach ein paar mal zum Hausarzt. Er verschrieb mir Antidepressiva (Pflanzliche Art mit Johanniskrut) und überwies mich zur ambulanten Psychatrie. Bei der Psychatrie habe ich meinem gesamten Leben erzählt, was ich so alles erlebt habe und natürlich was mir passiert ist mit Panikattacke und diese ganze Symptomen. Aus dieser Erzählung konnte sie bereits feststellen, dass ich unter Panikstörung leide. Dann erklärt sie wie so eine Panikstörung verläuft und was mit deinem Körper passiert (auch das mit dem Nervensystem) und aus diese Erklärung konnte ich das auch besser nachvollziehen. Und erlebt immer wieder Rückfälle und das ist völlig normal! Auch ich erlebte immer wieder Rückfälle und dreht quasi wieder durch.

Sooo und wie konnte ich nun meine Panikattacken besiegen?
Ich habe angefangen mein Leben zum planen, begonnen mein Leben zu strukturieren. Denn ich war lange arbeitslos und jeden Tag einfach irgendetwas gemacht, völlig Planungslos. Mal raus gehen, danach Bewerbung schreiben und bis 4 Uhr morgens wach sein und Netflix schauen. Eure Körper ist sich gewöhnt, Aktivitäten nachzugehen, die regelmässig statt finden z.B. arbeiten gehen: Man steht auf um 6:00 und man fährt danach zu Arbeit mit dem Zug und kommt Abends wieder nach Hause. Das 5-6 mal in der Woche. Und wenn der Körper das plötzlich nicht mehr hat und keine Aktivitäten ausführt, einfach immer nur spontan was macht, dann geht das irgendwann in die Psyche rein und es löst psychomatische Probleme aus. Und ich hatte vorher einfach eine negative Einstellung zu mir selber und wenig selbstvertrauen. Und mittlerweile ist das nicht mehr so krass, ich habe zu mir selber wieder eine positive Einstellung ich führe einfach mein Leben, so wie ich das möchte. Was mir richtig geholfen hat ist Ausdauersport. Ausdauersport setzt Glückshormone aus, wenn man das sagen kann und euch gehts danach automatisch ein bisschen besser. Es war so, dass ich vieles ändern musste in meinem Leben, um wieder glücklich zu werden.


Meine Tipps:
- Sucht professionelle Hilfe (Psychologe oder Psychatrie)
- Verzichtet auf jegliche Dro. (Alk., Zig., Grass, Pillen usw.) Vorallem *beep* und Pillen können voralllem so psychomatische Probleme auslösen, was bei einige meine Freunden auch so war.
- Gibt eurem Körper ständig Entwarnung, wenn ihr z.B. Magenschmerzen habt oder unter stark Spannung steht. Was gegen Spannung besonders hilft ist Magnesium, aber auch davon solltet ihr höchstens einmal am Tag nehmen, denn zu viel Magnesium ist nicht gesund für den Körper.
- Redet offen mit engen Freunden und Familien darüber.
- Habt keine Angst wenn es schlimmer wird bzw. ihr einen Rückfall erlebt, das braucht Übung und Zeit. Ich habe in dieser Zeit auch viele kenne gelernt (auch Freunde) die das haben oder hatten. Der einige hatte 4 Jahre lang Panikattacken und ist jetzt auch wieder Frei!
- Gibt die Hoffnung nie auf, wenn es einmal nicht klappt, dann versucht es am nächsten Tag nochmal.
- Geht alleine spazieren und treibt Sport, auch wenns euch schlecht geht. Ihr darf nicht ständig zu Hause bleiben und warten bis weg geht, denn von dem wird es leider nicht besser. Ihr müsst aktivitäten ausführen.
- Geht eure Hobbies nach, dass euch auch Spass macht. Wie gesagt, das Glücklich sein ist das Erfolgsrezept und es braucht Zeit. Ihr müsst es lernen und herausfinden was euch Glücklich und auch spass macht.

Ihr müsst euch mal überlegen... Es gibt weitaus schlimmeren Sachen: Kindern in Afrika, die verhungern, oder Menschen, die sterben werden, weil sie Aids haben oder Menschen gibt, die nicht mal einen Haus haben. Wieso soll ich mich schlecht fühlen, wenn ich eigentlich alles haben, was ich zum Leben brauche? Ich hab einen Job, eine Wohnung, kann mir was zu essen leisten usw. Das Leben ist einfach viel zu kurz, um sich schlecht zu fühlen. Ihr müsst das Leben geniessen und das machen, was ihr gerne tut!


Es war eine krasse Herausforderung für mich. Auch als ich anfing zu arbeiten, ging es mir eigentlich gut, aber bei meinen ersten Arbeitstag ging es mir auch schlecht und ich dachte es wird schlimmer, aber ich habe bereits gelernt mich selber zu beruhigen und dann ging es mir am übernächsten Tag wieder bessern. Es völlig normal, dass man Angst hat bei der ersten Arbeitstag. Man ist aufgeregt und man weisst nicht was uns erwartet.

Das sind so meine Erfahrungen und meine Tipps, die ich euch mitgeben möchte. Wenn ihr spezifische Fragen habt, dann fühlt euch frei und fragt mich. Ihr könnt auch mir einen Privatnachricht senden.

Ich hoffe, dass ich euch motivieren kann und ihr bald auch aus diese blöde Krankheit raus kommt. Das wichtigste ist, dass ihr geduldig seid.

Gruss
SwissB

03.12.2016 23:39 • 14.01.2017 x 2 #1


32 Antworten ↓


M
Guten Morgen @SwissB

du hattest zwei Monate Panikstörungen? Bist du dir da ganz sicher? Sei mir bitte nicht böse, ich finde es schön wenn einer seine Erfahrungen teilt, aber hier ist es in der Regel so dass die User hier seit Jahrzehnten diese Störung haben und einige davon sogar aus therapiert sind. Ich denke das eine Handvoll davon ihren Alltag nur noch durch Medikamente überstehen und am Leben zweifeln, die Mehrheit hat ihr Verhalten so geändert dass es zumindest ertragbarer wurde, und deine Erfahrungen aus zwei Monaten über Jahre hinweg neu konzipiert und erprobt. Wie schon gesagt ist dies hier für 99% der Betroffenen ein Stafettenlauf und kein Anfängerkurs.

05.12.2016 10:53 • x 2 #2


A


Meine Erfahrungen mit Panikstörung und Depressionen

x 3


H
Hallo ich sehe das genauso, habe diese Probleme schon seid ca. 2 Jahren und irgendwie wird es nicht besser!
Panikatakken halten sich in Grenzen, jedoch die Innere Uruhe hört und hört einfach nicht auf.!
Ärztliche Befunde sind unauffällig!
Kardilogen Blutbilder alles unauffällig!
Dankeschön

05.12.2016 15:55 • #3


R
Ich leide seit 40 Jahren an Ängsten und Depressionen. Seit zehn Jahren bin ich ein extremer Hypochonder und gehe mindestens drei mal pro Woche zu verschiedenen Ärzten. Ich kämpfe jeden Tag ums Überleben. Ich habe sehr viele verschiedene Arten von Therapien hinter mir. Ich nehme Medikamente. Es hat trotz meines Kampfes bis jetzt niemand hingekommen,das ich wieder leben kann. Meine letzten 40 Jahre waren zu 99 % nur noch sch....... gelaufen. Ich wurde misshandelt, geschlagen,gemobbt,usw.Teilweise bis zum jetzigen Lebensjahr. Man existiert nur noch. Ich habe einen suicide meines Bruder mitbekommen. Ich habe familiär viele Krankheiten und Todesfälle erfahren müssen.

Bitte SwissB

viele Grüße

05.12.2016 16:18 • #4


M
Ich habe auch schon seit ca 40 Jahren Probleme, allerdings waren auch gute Zeiten dazwischen. Sicher ist es schwerer damit umzugehen, wenn man länger leidet. Es braucht auch eine andere Vorgehensweise als wenn man es nur kurz hat.
Trotzdem vielen Dank für den Erfahrungsbericht!

05.12.2016 17:21 • x 1 #5


S
Ja ich bin mir sicher..... Und das waren die schlimmsten Zeiten meines Lebens. Erstens war ich Arbeitslos, ich hatte meine Ausbildung im Juli abgeschlossen und bin aufgrund Stress und Unzufriedenheit im Unternehmen raus gegangen, danach war ich einen Monat in Italien, meine beinahe Freundin hat mich betrogen. Und ich war ziemlich negativ eingestellt. Und ich wurde auch früher geschlagen und gemobbt. Das alles hat psychische Folgen meine Freunde... Und ich weiss wie sich das anfühlt. Ich hatte schlaflose Nächte, ging manchmal zu meine Eltern ins Zimmer usw.

Ich kenne einige Menschen die Panikattacken haben oder hatten in meinem Umfeld... Der eine hat das immer noch und das seit zwei Jahren, kann im Moment kaum arbeiten. Der andere hatte 4 Jahre Panikattacken und ist jetzt seit längerem schon Angstfrei. Meine Hypnosetherapeutin hat mir erzählt, sie hatte eine Patientin, die erst nach 20 Jahre mit Panikattacken in die Behandlung ging.

Ihr müsst das verstehen, dass es ihr selber das ganze verursacht. Das ist reine Kopfsache, auch wenn man das fast nicht glauben will. Ihr dürft euch nicht runter kriegen lassen von Panikattacken. Panikstörung verschwindet sehr langsam und nur wenn ihr eure Ängste überwindet, und das nicht einmal, sondern mehrmals und niemals aufgibt! Ihr müsst euch ständig Ablenken, auch wenns sehr schwierig ist. Meine Psychiaterin hat mir gesagt: Versuchen Sie es doch mit Sport. Ich dachte mir nur dabei omg, wie soll das nur gehen..... Und ja ich hab es irgendwann mal versucht, obwohl es mir einfach dreckig ging und mir ging es automatisch ein bisschen besser. In der erste Woche ging es mir viel besser und danach hat es wieder angefangen und alles verschlimmert. Ich war mindestens zwei Wochen nur noch Zuhause, und deswegen bekam ich auch noch Depressionen. Ich war weder happy oder traurig. Ich fühlte mich innerlich einfach nur leer. Ich hatte sogar fast Suizid Gedanken, aber ich blieb einfach stark. Bei mir wurde Bluttest gemacht und war auch in der MRI-Kontrolle. Alles war in Ordnung, auch meine Schilddrüssen.

Ihr müsst jeden Tag aufstehen und sagen: Hey! Ich werde meine Ängste besiegen Ihr müsst eure Selbstbewusstsein stärken. Ich war vorher eine ganz andere Person. Schüch, ständig depressive Stimmung und kam mit allein einfach nicht mehr klar.

Ich wollte das gar nicht realisieren, dass das alles nur psyche ist. Ich hatte alles mögliche: Starke Kopfschmerzen, Bewusstseinstörungen, Starke Spannungen, Schlafstörungen, Magenbrennung, Durchfall usw.. Für jemanden, der das schon seit mehrere Jahren hat, besonders seit 40 Jahren, dann ist das schon eine grössere Herausforderung. Aber wie Napoleon schon sagte Das Wort unmöglich gibt es nur im Wörterbuch der Dummen Und ich will nicht damit sagen, dass ihr dumm seid, sondern dass ihr jeden Tag aufsteht sollt und immer wieder versuchen sollt. Eure Ängste überwinden, weil es kann euch einfach nichts passieren. Es ist bloss alles nur in eurem Kopf eures Nervensystem, das ausser Kontrolle ist. Ich musste auch immer wieder neu versuchen, weil ich mich fallen lassen habe.

Meine Psychologin war auch ziemlich fies und hart zu mir. Sie sagte zum Beispiel: Sie haben Struktur im Leben verloren, weil Sie arbeitslos sind. Sie müssen lernen wieder ihres Leben zu strukturieren. Jeden Tag am Abend einen Plan machen, was ich am nächsten Tag mache. Am besten jeden Tag um gleiche Zeit aufstehen und regelmässig sport treiben. Ich dachte mir nur dabei Ja was zum Teufel nur wegen dem geht es mir so schlecht und wie soll ich das nur machen, wenns mir so dreckig geht?.. Sie sagte dabei Nun ja, wenn Sie mir nicht glauben möchten, können Sie gerne 1000x zum Arzt rennen ohne dass Sie körperlich Krank sind, sie werden Ihnen nichts geben, weil sie nichts haben ausser dass das ihre Psyche ist. Und ich war in diesem Moment einfach nur stinksauer. Und ja sie hatte einfach recht.. Ich habe irgendwann mal angefangen mein Tag zu struktieren und regelmässig Sport zu machen.

Was soll ich nun sagen, jeder ist anders, aber ihr könnt das alle schaffen. Fühl mich schon ein bisschen beleidigt @minos, wenn du mir sagst, das ist kein Anfängerkurs. Tut mir leid, aber für mich war das auch kein Anfängerkurs? Ich war bei der Stellensuche und plötzlich passierte das und musste von jede Bewerbung mich zurückziehen. Kannst du dir das vorstellen wie es mir ging? Irgendwann sagte meine Psychiaterin zu mir Ja wie wärs wenn Sie jetzt noch dazu Bewerbungen schreiben, wenn es Ihnen schon besser geht? Auch das war eine grosse Herausforderung und an meinem ersten Arbeitstag bei der neue Stelle ging es mir wieder schlimmer, aber das sind nur eure Ängste und es wird leider nicht besser, wenn ihr nicht gegen sie stellt. Und es geht mir auch schon wieder besser. Hätte ich nicht mit meine Arbeit begonnen bei der neue Stelle, hätte ich das jetzt immer noch...

Diese Erfahrungsbericht hat mir mut gegeben: erfolgserlebnisse-f59/grundlose-panikattacken-hier-ist-mein-losungsweg-t28724.html

Gruss
SwissB

05.12.2016 23:25 • x 1 #6


M
Guten Morgen SwissB

ich denke die wenigsten mit Panikstörungen hier fristen ihr da sein in der Wohnung und verstecken sich, die meisten gehen (wie ich auch) ihrer regelmäßigen Tätigkeit nach wie Arbeit Familie Sport etc. Nehmen wir @REDLINE als Beispiel, ich denke nicht das er nicht alles versucht hat. Die meisten berichten auch (und das dürfte dich interessieren*) von monatelangen Panikstörungen der verschiedensten Arten und stärken, ich selber bin seit 1998 davon betroffen und nehme keine Medikamente. Ich bin über 7 Jahre in Therapie einmal in Reha 8 Wochen stationär in einem 12 Schritte Programm. Es gab Zeiten da war ich 12 Jahre Beschwerdefrei, andere weniger aber immer (und jetzt kommt es*) wiederkehrend! Ich wäre an deiner Stelle sehr vorsichtig mit langfristigen Prognosen und der Aussage ich habe es geschafft! Das mit Sicherheit haben bereits sehr viel von uns gedacht und wurden ein paar Monate oder Jahre später eines besseren belehrt, ansonsten wären nicht so viele von uns hier.

Ich beispielsweise bin ständig in einer Verhaltenstherapie, selber auferlegt, ich ändere nach jeden Rückschlag meine Gewohnheiten, ich treibe regelmäßig Sport (was an sich für/gegen Panikstörung bewiesenermaßen schon quatsch ist) der Sport ist allenfalls hilfreich insoweit vielleicht sogar noch eine Depression mit ins Spiel kommt. Ich arbeite im Schichtdienst und komme so auch immer zu bestimmten Zeiten in mein gewohntes Schema, und dann meine Familie die ebenfalls noch in der Kette integriert ist. Wir unternehmen alleine schon wegen den Kindern viel, und Urlaube finden auch zwei mal im Jahr statt.

Das alles lässt einen Fragen wieso man dann noch unter Panikstörungen leidet, unregelmäßig aber sie sind hier und da anwesend. Therapie immer noch beim Psychiater/Psychotherapeuten und Gruppentreffen. Alles sehr wichtige Dinge um sich über Wasser zu halten, wann war deine letzte Panikstörung noch?

06.12.2016 08:56 • x 1 #7


S
Es stellt sich die Frage, was heisst das, wenn du sagst du hast immer noch Panikstörung. Sind die Symptome noch da wie z.B. der Pseudoschwindel und kriegst du auch noch Panikattacken? Ich hatte schon bevor ich Panikstörung bekommen habe, einige Panikattacke hinter mir... Aber danach war alles wieder normal, aber seit ich den fetten Panikattacken bekommen habe, hat es mich einfach völlig verändert. Ich fühlte mich plötzlich nicht mehr wohl...

Bei mir ist das so, dass ich jedes mal mir selber gesagt habe: Ja das ist normal, dass du den Schwindel hast oder sonstiges. Und jeden Tag habe ich erhofft, dass am nächsten Tag alles wieder in Ordnung ist. Aber so ging es bei mir leider nicht weg. Im Moment sieht es bei mir gut aus. Ich habe keine Panikattacken mehr gehabt und auch keine Symptome mehr. Fühle mich aber im Moment so komisch, als wär ich noch nicht ganz da, aber sehe alles wieder normal und kann auch wieder klar denken und schlafen.

06.12.2016 19:19 • #8


M
Guten Morgen @SwissB

sagen wir es mal deutlich, ich habe 11 Jahre so gut wie nichts mehr davon bemerkt und war auch in extremen Situationen und unter Stress beschwerdefrei von Panikattacken. Was im Juni 2016 der ausschlaggebende Punkt war das es wieder da war kann ich nicht sagen. Ich bekam in der Nacht schlagartig eine Attacke die mich so tief in den Boden rammte das mir schlecht wurde. Starke Erregung als hätte ich Energie Drinks gesoffen und Dro. genommen, Bewegungsdrang der mich nicht still sitzen ließ, teilweise 72 Stunden komplett ohne Schlaf, Herzklopfen bis zu Hals, starke Übelkeit und Zittern (auch an den Augenlidern) und Angst davor dass es nie wieder aufhört.

Ich hatte aber gegenüber früher (1998) keine Angst auf die Arbeit zu gehen, ich konnte meine Erledigungen verrichten wie Einkäufe oder auch Leute besuchen ohne Nervös zu werden, also alles im allen komplett andere Symptome. Ich habe auch sofort und ohne zu überlegen meinen damaligen Psychiater und Psychotherapeuten informiert und sofort einen Termin bekommen. Seit Juli gehe ich regelmäßig alle 14 Tage hin und wir reden.

Auf Medikamente habe ich nach zirka 8 Wochen verzichtet und habe das genommene aus geschlichen (Antidepressiva) weil es mir nur das Hirn mit Watte aus gepolstert hat und überhaupt nicht half mit meiner Panik. Es ist auch nachgewiesen worden das bei Angst und Panikstörungen Antidepressiva nur in 50% der Fälle eine Wirksamkeit hat. Mein Psychiater sagte mal mit einem eichten Lächeln im Gesicht das es Menschen gibt die einfach zu intelligent seien für diese Art von Medikamenten und sich davon nicht aus tricksen lassen.

Damals waren meine Symptome akuter gewesen und auch tagsüber aktuell. Ich nahm sogar eine Zeit lang Valium, traute mich nirgendwo mehr hin und war insgesamt 7 Monate krankgeschrieben. Ich habe 8 Wochen in Reha (Klinik Rastede) verbracht in einem 12 Schritte Programm was mir sehr half. Von 1998 bis 2004 in dauerhafter und regelmäßiger Therapie. In der Reha sagte man mir das ich im Leben noch öfter damit zu schaffen bekommen werde, aber jedes mal anders und gestärkter (Schwingungsfähig) daraus hervorgehen werde. Dennoch hat man mir angeraten bei jeder Beschwerde Hilfe zu suchen und etwas dagegen zu unternehmen.

Manchmal, nur manchmal kommen sie wieder, aber ich habe erfahren müssen dass es so ist. Und ich bin immer bereit und wachsam um nicht in ein Loch zu fallen. 2 Monate Panikattacken zu haben ist in meinen Augen (Sorry) ein Witz, wenn ich an meine Akute Zeit denke wo ich alleine drei Monate Valium nehmen musste um nicht verrückt zu werden. Die Panik wenn sie kommt und einen erdrückt oder einem die Luft zum Atmen nimmt, ich bin da teilweise aus der Wohnung gerannt um an die frische Luft zu kommen weil mich alles einengte und erdrückte. Ich bin stundenlang mit dem Rad gefahren oder gelaufen. Und ich musste damals 5 Monate auf einen Therapieplatz warten, heute würde ich länger warten müssen.

Ich weiß das ich großes Glück hatte weil ich erkannte das ich mich bewegen und krumm machen muss wenn ich will das man mir hilft. Auch mit der Reha hatte ich mehr als nur Glück, es gibt heute so in dieser Form nichts mehr an Therapie die ich noch bekam, aus Kosten und Einsparungsgründen der Kassen. . .

07.12.2016 09:52 • #9


Philomena
Das sehe ich ähnlich. 2 Monate Panikattacken ist eine sehr sehr kurze Zeit, wenn es auch für den Betroffenen sehr lang erscheinen mag. Auch wäre ich sehr vorsichtig mit der Aussage, dass man es geschafft hat, die Panikstörung loszuwerden. Ich hatte ebenfalls eine lange Zeit so gut wie nichts mehr von meiner PAnikstörung gemerkt bis sie auf einmal wieder da war, getriggert durch eine OP und den deswegen entstandenen Ängste und Sorgen. Aber wie sagt meine Therapeutin: es ist immer irgendwas..wenn es das nicht gewesen wäre, wäre es etwas anderes gewesen (wenn ich sage, dass ich so bereue diese OP durchführen zu lassen). Sicherlich fühlt man sich nach einiger Zeit, wenn man sich intensiv mit der Angst beschäftigt, wie ein Experte. Hat vieles gelesen, war in Rehas und Kliniken, war bei X Ärzten etc. Mir hilft aber in diesem Forum am Meisten, dass ich das Gefühl habe, nicht alleine zu sein. Ratschläge sind auch gut aber jeder Mensch und jede Geschichte ist so verschieden, dass jeder eigentlich selbst ausprobieren muss was hilft. Auch Ratschläge bezüglich Medikamenten sind so eine Sache... der Eine verträgt dass, der Andere das eben nicht. Wie gesagt, ich finde das Forum einfach gut, weil ich mich verstanden fühle und erkenne das ich nicht die Einzige bin, die mit einer Angst- und Panikstörung lebt.

07.12.2016 11:29 • x 1 #10


M
Genau, Ängste können zurückkehren. Mir ging es nach den VT immer sehr sehr gut für ca. 2 Jahre, dann kam es wieder. Und nach der Trennung von meinem Mann (nach 25 Jahren) kam die Depression und gen. Angststörung. Es gibt immer wieder Auslöser. Vor allem, wenn man sein Leben oder seine Denkweise nicht ändert. Ich will versuchen, meinem Perfektionsmus zu entkommen. Und mich selbst zu lieben. Vielleicht hilft das.

07.12.2016 11:55 • x 1 #11


S
Das grösste Problem liegt darin, dass man sich allzu grosse Gedanken macht.... Ich finde das einfach nur schade, dass ihr da sowas sagt: Ich würde aufpassen... Klar muss man aufpassen, aber zu wissen dass man nicht alleine ist, hilft niemandem weiter...

Natürlich verschwindet das nicht, wenn man immer wieder daran nachdenkt und ständig ängste hat. Schon von von die kleine Ängste können das verschlimmern.

Ich habe immer noch so eine psychische demenz, gewissen Sachen vergesse ich einfach schnell und hat mir auch grossen Sorgen bereitet und es wurde dadurch schlimmern. Es ist immer die Frage wie ihr damit umgeht. Ich z.b. trage mir in Kalender ein die wichtigste Terminen, die wahrgenomen habe.

Kein Arzt wird jemals sagen: Ich würde aufpassen, das geht nicht weg.. Mit dieser Einstellung werdet ihr nicht darüber hinweg gehen. Muss ich jetzt mal hart sagen.

Meine hat mir drei wichtigste Dingen gesagt:
- Situation aktzeptieren
- Selbststruktur lernen
- Selbstfürsorglich werden

@Philomena
Du sagtest dass hier der Forum
dir hilft: Wie gesagt, ich finde das Forum einfach gut, weil ich mich verstanden fühle und erkenne das ich nicht die Einzige bin, die mit einer Angst- und Panikstörung lebt.

Gibt es auch noch anderen Sachen, die dir helfen?

08.12.2016 11:01 • x 1 #12


M
Wo steht der Satz Ich würde aufpassen oder aufpassen? Kann ich nicht finden!

Du hast es vielleicht nicht so ganz verstanden was wir Betroffene hier aussagen wollen und meinen, ist mir mittlerweile auch zu langweilig immer und immer wieder dass alles zu thematisieren. Es ist eine Tatsache die sich nicht wegrücken lässt, auch die Therapeuten sind sich da einig dass eine Panik/Angststörung jederzeit wieder auftreten kann. Oder denkst du das ich mir in den 11 Jahre wo ich Beschwerdefrei war Gedanken darüber gemacht habe, ich kann dir versichern dass ich dies nicht einmal heute mache!

So und nun mach ich mir auch keine Gedanken mehr über diesen Thrand hier und beende meine Kommentare weil es mir sinnlos erscheint.

08.12.2016 11:13 • #13


Philomena
Sicherlich gibt es andere Sachen die mir helfen. Das ganze Paket, dass man in einer Klinik an die Hand bekommt: Entspannungsübungen, Atemübungen, Struktur, Aktivitäten, Selbstfürsorge etc. etc. Jedoch ist es so, dass das alles nicht so hilft wie ein Antibiotikum bei einer Grippe. Es ist schwierig und dauert lange bis man seine eigenen Muster erkennt und ändert. Das Unterbewußtsein hat sich so eingeschliffen, dass man immer wieder daran arbeiten muss Verhaltensweisen anzupassen. Ein konstanter Lernprozess, bei dem ich gute und nicht so gute Tage habe. Manchmal habe ich das GEfühl meine Ängst treten in den Hintergrund, dann auch wieder nicht. Klar habe ich die Hoffnung und bin mir sicher, dass ich es schafft die Ängste in den Hintergrund treten zu lassen - für immer. Ich habe schon andere Krankheiten überwunden, wo auch von Ärzten gesagt wurde: da müssen sie mit klarkommen, das haben Sie für immer. Insofern weiß ich, dass sich der Körper und auch die Psyche regenerieren kann, wenn man daran arbeitet und Geduld hat. Klar auch, dass es eine Schwachstelle bei mir bleiben wird, aber das ist ja nicht schlimm. Jeder hat ja so sein Päckchen zu tragen. Wichtig ist mir nur, dass ich eine gute Lebensqualität erreichen kann. Mir hilft es hier im Forum zu lesen, dass andere Menschen damit leben. Der Ausstauch unter Gleichgesinnten.

08.12.2016 11:42 • x 1 #14


R
Ich finde es ein wenig merkwürdig, dass der Threadersteller hier geradezu niedergeschrieben wird. Natürlich kann eine Panikstörung kurz oder lang andauern und jederzeit wiederkommen. De Facto lassen sich aber Angsterkrankungen vergleichsweise gut behandeln und es gibt viele, die davon wieder loskommen.
Nun gibt es die Fraktion, die schon seit Jahren darunter leidet, die auch mitunter mit den hiesigen Tipps nichts anfangen kann. Ohnehin muss das, was den einen hilft, dem anderen nicht zwangsläufig helfen. Wir sind schließlich alle einzigartig . Ok. In Ordnung. Hilft euch nichts. Abhaken. Woanders austauschen.

Aber Herrgott noch mal. Dieser Bereich heißt Erfolgserlebnisse. Und hier postet jemand seine persönlichen Erfolgserlebnisse. Das sei ihm doch bitte gestattet.

Zumal sich hier im Forum immer wieder neue Menschen anmelden, mal ganz abgesehen von den vielen stillen Lesern. Nicht jeder von denen ist schon Jahre erkrankt. Und einige werden Angst haben, nie wieder aus der Geschichte rauszukommen. Wenn nun aber alle angemacht werden, die von Erfolgserlebnissen berichten, wird gerade diese Angst maßgeblich genährt.

Ich persönlich lese gerne Erfolgsgeschichten. Einfach nur, weil es die Möglichkeit aufzeigt, dass es besser werden kann. Und das eben auch unabhängig davon, ob ich mit dem konkreten Weg, der beschritten wurde, etwas anfangen kann oder nicht. Aber da scheine ich ja offenbar einer der wenigen hier zu sein.

08.12.2016 11:56 • x 3 #15


M
Das hat mit nieder schreien nichts zu tun, es ist einfach nur dass gleiche, immer und immer wieder, und man kann seine Erklärungen in jedem Beispiel wieder finden. Nur wenn es fort folgend ist führt es in eine Sackgasse. Wie oft müssen wir ihm denn noch sagen das wir seine Ratschläge schon in unsere Programme integriert haben und sogar ständig Vervollständigen, irgendwann ist da auch mal Schluss mit.

08.12.2016 12:22 • #16


H
Hallo monimoni... Was meintest du mit dem Kürzel VT?
Sagt mir im Moment nichts...
Lieben Dank

08.12.2016 12:58 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

M
VT = Verhaltenstherapie

08.12.2016 13:00 • x 1 #18


H
Monimoni :
Dankeschön jetzt bin ich wieder etwas schlauer geworden!

08.12.2016 13:02 • #19


H
Mein Problem beläuft sich darauf das ich vor 2 Jahren ne Kreuzband Op hatte... Und nach ca. 6 Wochen ging es bei mir los mit Zittern, Herzrasen Innere Unruhe, Muskelschmerzen Nervenschmerzen etc.
Ging bishin zu Panikatakken, daraufhin war ich dreimal in der Notfallambulanz wegen verdacht auf Thrombose, das sich allerdings jedes Mal als negativ raus stellte...
Somit blieb das wohl in meinem Kopf... Daruffolgend ging ich zum Neurologen, Kardiologen, Orthopäden, Internisten usw. MRT..
Alles ohne Befund...
Bis auf eine Fehlstellung der Wirbelsäule, wohl durch das einseitige Krücken laufen...
Dann war ich Krankengymnastik bzw. Mass. etc. Für die Wirbelsäule, da dort auch immer Blockaden sind/ waren!
Nahm Antidepri. Tablette , alles ohne jeglichen Erfolg!
Somit hab ich mich entschieden das ohne Chemie durchzuziehen!
Jetzt zurzeit wird es alles wieder bissl schlimmer...
Innere Unruhe inneres Zittern usw.
Herzrasen ist nicht so oft dabei!
Weiss bald nicht mehr was ich noch tun kann...
Dankeschön Leute im Vorraus

08.12.2016 13:16 • #20


A


x 4


Pfeil rechts



Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag