Pfeil rechts
8

jet
Hallo, ich bin neu hier und bin seit einiger Zeit Single, was ich unbedingt ändern möchte.

Hin und wieder mache ich kleinere Kommunikationsübungen und kann mal besser, mal schlechter auf Menschen allgemein oder potentielle Partnerinnen zugehen und sie ansprechen. Nicht selten entsteht Sympathie beim Gegenüber und manchmal werde ich sogar noch ein Stück begleitet.

Nur ist schnell die Luft raus. Entweder ich bin so aufgeregt, dass ich mich aus der Situation zurückziehe oder aber es wird so ein Interview Ding:
Woher kommst du? Was studierst/arbeitest du? Blabla. Total langweilig. Selbst wenn die Frau zurückfragt, was ich so mache, zähle ich brav dies und das auf.
Dieser Interview Modus ist einfach total unsexy und doof. und schnell vorbei.

Ich wäre gerne spontaner und vll auch ein wenig frecher, aber oft friere ich ein und versaue den ansich guten Start mit verklemmter Langeweile.
Dabei kann ich eigentlich ganz lustig sein, wenn ich mal auftaue.

Hat hier jemand einen Tip für mich?
Danke schonmal und viele Grüße

26.09.2017 23:00 • 17.11.2017 #1


31 Antworten ↓


Daisho
Zitat von jet:
Hallo, ich [ ... ] bin seit einiger Zeit Single, was ich unbedingt ändern möchte.


Vielleicht liegt genau hier - wie seinerzeit auch bei mir - deine Bremse?
Dadurch, dass ich 'unbedingt' eine Frau an meiner Seite wollte, habe ich mich ziemlich unter Druck gesetzt. Dadurch bin ich aber schon total verspannt an die Sache ran gegangen. Und habe mir eine 'blutige Nase' nach der Anderen geholt.
Gut, zwischendurch hatte ich auch gewisse Erfolge, wenn auch nicht von langer Dauer. Weil ich irgendwann begriff, dass ich zwar eine Frau an meiner Seite wollte, aber nicht irgendeine. Wer bin ich denn, dass ich 'irgendeine' Tussnelda an meine Seite holen muss?
Erst als ich begann, mir konkrete Vorstellungen zu machen, wie denn 'die Eine' auszusehen habe, wurde es entspannter. Vor allem wohl auch, weil ich begriff, dass mir das Chassis weniger wichtig war, wie der Motor und die auf den ersten Blick unsichtbaren Sonderausstattungen. Was will ich mit 'nem Ferrari, der mir die Geldbörse leer frisst?
Als ich dann begriffen hatte - manche Sonderausstattungen fallen erst auf den zweiten Blick auf - wurde die Sache entspannter. Plötzlich wurde ich gar von Freunden aufmerksam gemacht, diese oder jene hätte Interesse an mir. In Ordnung, schaut man sich mal an.
Aber, haben du oder ich es wirklich so nötig, sind wir uns so wenig wert, dass wir die 'Nächstbeste' nehmen müssen?

26.09.2017 23:21 • #2


A


Raus aus der Einsamkeit! Wie geht eigentlich Smalltalk?

x 3


jet
Hey, danke für die Antwort

Haha, ja blutige Nasen kenn ich. Manchmal lach ich drüber, manchmal zieht mich das total runter.
Und irgendeine Tussnelda will ich eigentlich nicht, aber ich möchte üben, weil ab und zu seh ich die Traumfrau (zumindest die vermeintliche) und dann bin ich immer völlig blockiert und bekomm keinen Ton raus. Sowas ärgert mich teilweise tagelang, da hol ich mir lieber ne blutige Nase und damit Gewissheit
Ist mir erst vorhin so passiert.

Und du hast recht, ich setze mich unter Druck, aber ich muss etwas machen, da mich die Einsamkeit sonst erdrückt.
Kommunikation mit Fremden oder auch in größeren Gruppen mit Bekannten fallen mir nicht gerade leicht. Da will ich schon am Ball bleiben, da ich mich sonst schnell isoliert fühle.

Interessanter Spruch am Ende übrigens.

26.09.2017 23:45 • #3


Daisho
Zitat von jet:
Und irgendeine Tussnelda will ich eigentlich nicht, aber ich möchte üben, weil ab und zu seh ich die Traumfrau (zumindest die vermeintliche) und dann bin ich immer völlig blockiert und bekomm keinen Ton raus. Sowas ärgert mich teilweise tagelang, da hol ich mir lieber ne blutige Nase und damit Gewissheit
Ist mir erst vorhin so passiert.


Mir seinerzeit eigentlich 'regelmäßig'. Wäre der Spruch einen Korb bekommen, wenn man abgelehnt wird, mit realen Körben verbunden, hätte mich der Handel reich gemacht. (Oder der Markt eingebrochen, nachdem ich dann ja nicht alleine Körbe zum Handel hätte... )
(Erwähnte es ja schon) Irgendwann - nach so einem Korb - habe ich mir mal konkret Gedanken über meine Traumfrau gemacht. Dabei festgestellt, dass meine Vorstellungen von 'Traumfrau' vielfach von 'Mode' beherrscht waren. Tatsächlich in etwa so, als würde ich von einem Ferrari träumen, hätte aber weder das Geld zusammen, ihn zu kaufen oder zu unterhalten, noch die Fähigkeiten mit so einem Geschoss umzugehen. Nach dieser Erkenntnis habe ich dann meine Vorstellungen der Realität angepasst.
Relativ kurz danach kam ich tatsächlich mit einer Dame zusammen. Allerdings brauchte ich fast 4 Monate, um zu begreifen, eine Traumfrau bereits an meiner Seite zu haben.

Zitat von jet:
Und du hast recht, ich setze mich unter Druck, aber ich muss etwas machen, da mich die Einsamkeit sonst erdrückt.
Kommunikation mit Fremden oder auch in größeren Gruppen mit Bekannten fallen mir nicht gerade leicht. Da will ich schon am Ball bleiben, da ich mich sonst schnell isoliert fühle.


Das kann man üben. Und mit diesem Üben kannst du den Druck in Energie und Können für dich wandeln. Sei es, dass man am Regal des Einkaufscenters den/die zufällig daneben stehende einfach mal um Rat zu einem Produkt fragst; mit der/dem VerkäuferIn über Back, Fleisch oder Käsetheke hinweg alberst, ihr/ihm ein Lächeln 'abnötigt'. Dabei kann man völlig unbefangen sein, schließlich will man doch Ware einkaufen, nicht aber deren Verkäufer, oder? Ist doch schon nett, wenn man beim nächsten Treffen wiedererkannt, mit einem Lächeln begrüßt wird, nicht wahr?
Auch ist 'Einsamkeit' sehr subjektiv. Man kann allein sein, ohne das ein Gefühl der Einsamkeit auf kommt. Ebenso kann man sich unter vielen Menschen befinden, sich dennoch äußerst einsam fühlen. Derlei liegt aber nicht an der Umgebung, sondern primär in deinem Empfinden.

Zitat von jet:
Interessanter Spruch am Ende übrigens.


Einer, der mir seinerzeit einen kräftigen Tritt in die Kehrseite verpasste...

27.09.2017 06:09 • x 2 #4


jet
deine Anregung ist gut, sich Gedanken darüber zu machen, welche Frau man will bzw welche zu einem passt.

Zitat von Daisho:
Das kann man üben. Und mit diesem Üben kannst du den Druck in Energie und Können für dich wandeln. Sei es, dass man am Regal des Einkaufscenters den/die zufällig daneben stehende einfach mal um Rat zu einem Produkt fragst; mit der/dem VerkäuferIn über Back, Fleisch oder Käsetheke hinweg alberst, ihr/ihm ein Lächeln 'abnötigt'. Dabei kann man völlig unbefangen sein, schließlich will man doch Ware einkaufen, nicht aber deren Verkäufer, oder? Ist doch schon nett, wenn man beim nächsten Treffen wiedererkannt, mit einem Lächeln begrüßt wird, nicht wahr?


Du scheinst dich ganz gut auszukennen
Genau das übe ich seit einigen Monaten und das klappt gut. Mittlerweile kennt man mich im Supermarkt und einigen Cafes und Lokalen, werde teilweise schon mit Handschlag begrüßt. Das ist alles aus spontanem Gerede entstanden. Das war vor nicht all zu langer Zeit noch völlig undenkbar für mich.
Das ist aber trotzdem verhältnismäßig leicht, weil das automatisch spontan ist und man ja auch gleich wieder raus ist aus der Nummer.

Schwieriger finde ich konkret abgesteckte Situationen, zb Firmenfeiern oder sowas wie Geburtstagsfeiern, wo man ein paar Leute kennt, einige aber auch nicht.
Das wird dann schnell ein 'Und, was machst du so?', 'Ah ja. Und du?', 'Soso.' Total öde.

27.09.2017 08:39 • #5


G
Welche Gesprächsthemen hättest du denn lieber?

27.09.2017 09:03 • #6


jet
Es geht garnicht um die Themen, sondern um das, wie etwas gesagt wird.
In eher ungewöhnlichen Situationen gerate ich schnell in diesen besagten Interview Modus und das ist der totale Abtörn.
Besonders für Frauen

27.09.2017 09:10 • #7


Daisho
Hi
Zitat von jet:
deine Anregung ist gut, sich Gedanken darüber zu machen, welche Frau man will bzw welche zu einem passt.


werde dabei aber nicht zu genau. Lasse dem Unterbewusstsein, Zufall, Universum, meinetwegen auch Gott oder was auch immer da Einfluss nehmen mag etwas Platz für Kreativität. Sonst musst du dir deine Traumfrau evtl. noch selber backen. (Wie steht es mit deinen Backkünsten? )

Zitat von jet:
Du scheinst dich ganz gut auszukennen


Macht das Alter... (Wo war noch mein Rollator? )

Zitat von jet:
Genau das übe ich seit einigen Monaten und das klappt gut. Mittlerweile kennt man mich im Supermarkt und einigen Cafes und Lokalen, werde teilweise schon mit Handschlag begrüßt. Das ist alles aus spontanem Gerede entstanden. Das war vor nicht all zu langer Zeit noch völlig undenkbar für mich.
Das ist aber trotzdem verhältnismäßig leicht, weil das automatisch spontan ist und man ja auch gleich wieder raus ist aus der Nummer.


Wenn man etwas kann, ist es immer 'verhältnismäßig leicht'. Hatte ich dich nicht schon in Threads gelesen, bei dem der Treaderöffner es nicht so gut beherrschte?
Aber sehr gut, wenn du schon 'automatisch spontan' beherrscht. Auch das kommt nur vom üben!

Zitat von jet:
Schwieriger finde ich konkret abgesteckte Situationen, zb Firmenfeiern oder sowas wie Geburtstagsfeiern, wo man ein paar Leute kennt, einige aber auch nicht.
Das wird dann schnell ein 'Und, was machst du so?', 'Ah ja. Und du?', 'Soso.' Total öde.


Das ist dann quasi Stufe 2. Aber mit etwas Übung auch ganz einfach.
Ich musste zum Beispiel begreifen, der Mensch, den ich am liebsten reden hörte, war ich selber. Danach stellte ich fest; damit war ich nicht allein. (Ist es dir auch schon mal aufgefallen? ) Also lag der erste Schritt schon mal nahe: Ich lernte mich selber in Gesprächen zurück zu nehmen. (Klappt nicht immer, aber immer öfter... ) Der zweite Schritt war dann nicht mal mehr weit entfernt. Ich musste also nur das Erzählen des/der Anderen im Fluss halten. Und gerade kleine Kinder können das HERVORRAGENDST. Oft, wenn du denen eine Antwort servierst, kommen umgehend die Fragen: Wieso? Warum? Weshalb? Und du erzählst, erzählst, erzä....
Ist dir das auch schon mal aufgefallen?

27.09.2017 09:17 • #8


jet
Zitat von Daisho:
Wo war noch mein Rollator?


Ich hol ihn schnell, Opi. Dann gehen wir spazieren und du erzählst mir alles ok?



Zitat von Daisho:
Also lag der erste Schritt schon mal nahe: Ich lernte mich selber in Gesprächen zurück zu nehmen.


Das mache ich bereits. In einem Lokal habe ich den Wirt erzählen und erzählen lassen. Seitdem mag er mich so sehr, dass er mir seine Familie vorgestellt hat und ich hin und wieder nix fürs Essen zahlen muss. Aber danke für den Tip.

Zitat von Daisho:
Wieso? Warum? Weshalb?


Das nagel ich mir mal eben an die Wand

27.09.2017 09:27 • #9


Daisho
Zitat von jet:

Das mache ich bereits. In einem Lokal habe ich den Wirt erzählen und erzählen lassen. Seitdem mag er mich so sehr, dass er mir seine Familie vorgestellt hat und ich hin und wieder nix fürs Essen zahlen muss. Aber danke für den Tip.


Weiter so...

Zitat von jet:
Das nagel ich mir mal eben an die Wand


Aua! Wofür Wände alles herhalten müssen?

Dann nutze ich aber die Gelegenheit, dir noch etwas auf den Bildschirm zu nageln:
http://mein-deutschbuch.de/fragewoerter.html
http://mein-deutschbuch.de/indirekte-fragesaetze.html
http://mein-deutschbuch.de/angaben.html#w-fragen
https://de.wikipedia.org/wiki/Fragetechnik
https://www.berufsstrategie.de/bewerbun ... echnik.php
https://www.ingovogel.de/fragetechnik-g ... ne-fragen/

Dabei möchte ich dich für Unterhaltungen eher auf offene und - im Gespräch - auf reflektierende Fragen hinweisen. Was meinst du, könnten die Seiten dir bei deinen Aufgaben helfen?

Zitat von jet:

Ich hol ihn schnell, Opi. Dann gehen wir spazieren und du erzählst mir alles ok?


Denne aba hurtig! Mir esset zeitig. De Typen von Essen uf Rädern kann ich net mehr umbestellen!

Im Ernst. Ich arbeite zwischenzeitlich seit etwa 30 Jahren beruflich mit derlei Techniken. Und, wie du am Beispiel des Wirtes siehst, sind sie auch bei anderen Dingen, wie beim anderen Geschlecht hilfreich. Zumal es beim weiblichen Geschlecht auch noch auf andere Dinge ankommt.
Was meinst du? Könntest du dir vorstellen, diese Techniken für dich mal weiter zu probieren?
Und, ist dir bei Lektüre meiner Zeilen etwas aufgefallen?

27.09.2017 10:01 • #10


jet
Danke für die Links.
Werde mich noch genauer einarbeiten und mit offenen Fragen geht natürlich mehr.
Das löst aber das Interview Problem nur teilweise.
'woher kommst du?', 'was arbeitest du?', 'wieso bist du nach xy gezogen?' usw.

Zitat von Daisho:
Und, wie du am Beispiel des Wirtes siehst, sind sie auch bei anderen Dingen, wie beim anderen Geschlecht hilfreich.


Das mit dem Wirt/Supermarkt usw ist gut zum üben, aber da hab ich ja ein erreichbares Ziel. Zb will ich einkaufen. Also frage ich etwas zu einem Produkt, grüße die hübsche Verkäuferin, frage, wie es ihr heute geht usw. Man ist eben nett und kommunikativ.

Schwieriger wird es, wenn ich eine schöne Frau im Bus sehe. Manchmal frage ich irgendwas zum Fahrplan oder so. Interessiert mich letztlich garnicht, ich will doch mit der einen Kaffee trinken.

Zitat von Daisho:
Zumal es beim weiblichen Geschlecht auch noch auf andere Dinge ankommt.


ich höre?

Zitat von Daisho:
Und, ist dir bei Lektüre meiner Zeilen etwas aufgefallen?

Bist du der Ingo Vogel?

27.09.2017 11:51 • #11


Daisho
Zitat von jet:
Das löst aber das Interview Problem nur teilweise.
'woher kommst du?', 'was arbeitest du?', 'wieso bist du nach xy gezogen?' usw.


Für bestimmte, sich immer wiederholende Fragen, ist es durchaus legitim, sich vorgefertigte Antworten bereit zu legen. Passend, in welcher Gesellschaft du dich befindest. Kennst du die Werbung mit der Hausfrau, welche sich als Managerin eines kleinen, wohl funktionierenden Familienunternehmens bezeichnet?
Solange man sich im Smalltalk befindet sind genaue Bezeichnungen meist nicht soooo wichtig. Nur, das man sich mit seiner Berufsbezeichnung auf keine höhere Ebene hebt, wie die des Gesprächspartners. Ich kenne deinen beruflichen Hintergrund nicht, daher ein Luftbeispiel. Angenommen du wärst handwerklich tätig, z. B. als Schreiner, Mechatroniker etc. Dein Gegenüber würde sich als Diplom Betriebswirt vorstellen. Wäre dann nicht bereits eine leichte Kluft zwischen euch Beiden?
Bezeichnet er sich aber als Bürohengst, Papiertiger, Zahlenjunkie, entsteht erst keine Kluft, ein entspannteres Umgehen ist leichter zu bewerkstelligen. So stellte sich z. B. mir ein millionenschwerer Inhaber einer Autohauskette als Ich verkaufe Autos vor.
Wird dein Gegenüber aber konkreter, befindest du dich nicht mehr im Smalltalk, eher im Networking...
Auch die Frage nach dem Woher lässt sich humorvoll ausdrücken. Jeder Gegend werden gewisse, Recht allgemein bekannte Eigenschaften zu geschrieben. Woran denkst du zum Beispiel, wenn ich a tringe mer oina fragen würde?

Zitat von jet:
Schwieriger wird es, wenn ich eine schöne Frau im Bus sehe. Manchmal frage ich irgendwas zum Fahrplan oder so. Interessiert mich letztlich garnicht, ich will doch mit der einen Kaffee trinken.


Frage dich mal selber, warum wird es schwieriger? Vielleicht, weil du in Gedanken bereits mit ihr im Cafe sitzt? Vielleicht schon woanders liegst?
Wenn ja, dann komme besser in die Gegenwart zurück. So weit bist du noch nicht. Und, wie würdest du dich fühlen, wenn du merkst, dein Gesprächspartner ist mit den Gedanken woanders?

Grundlegend solltest an diesem Punkt des Gespräches Mann und Frau gleich behandeln. Interessiere dich für den Menschen. Weniger für das was er darstellt. (Es sei denn, dein Gegenüber meint sich dir gegenüber profilieren zu müssen. Dann mache dir deine eigenen Gedanken... ) Komplimente mögen beide Geschlechter. Wenn zum Beispiel ein Mann mit 'beginnender Sonderausstattung Sonnendach' (Glatze) einem Anderen mit vollem kräftigem Haar gegenüber sitzt, wird ein Solcher bei einem Kompliment zu diesem sicher zunächst verwirrt reagieren. Danach aber durchaus dezent stolz auf seine Haare sein. Dich positiv in Erinnerung halten.
Nun stelle dir aber mal vor, du wärst eine attraktive Frau. Dein Gegenüber macht dir ein Kompliment wie toll doch deine Haare sind. Innerlich machst du einen weiteren Strich auf der Liste: (HAARE 50 Drillionen 101) Kurz danach käme das Kompliment tolle Augen. (Liste: AUGEN: 48 Drillionen 512) Wärst du am Gegenüber interessiert, oder doch eher gelangweilt? Wie sähe es mit deinem Interesse auf ein neues Gespräch aus? ( ... Kaffee... Frühstückskaffee... ? )

Unaufdringliches genaues Anschauen des Gegenüber ist durchaus erlaubt. So entdeckt man leichte Änderungen, kann sie positiv kommentieren.
Kann aber auch nach hinten losgehen: So fiel mir bei einem zweiten Besuch auf, die Gattin des Unternehmers war beim Friseur gewesen. Der neue Schnitt ließ sie deutlich frecher und attraktiver aussehen. Ich machte darauf hin ein Kompliment. Erntete einen dankbaren herzlichen Blick. Der nächste ging jedoch zum Ehemann. In jedem Comic wäre dieser tödlich durchlöchert unter den Konferenztisch gesunken. Im Gespräch gestand er mir später, ihm sei das noch gar nicht aufgefallen....

Zitat von jet:

ich höre?

Ick wees zwar nich, wode wohnst. Aba so laut kann ick net schreien....

Dazu solltest du erst mal deine Traumfrau gedanklich vervollständigt haben....

Zitat von jet:
Bist du der Ingo Vogel?


Du meinst den Autor, Verkaufstrainer und Unternehmensberater Ingo Vogel? Nein. Ingo und ich sind im gleichen Jahr geboren und arbeiten an unterschiedlichen Enden in seiner zweiten Profession, meiner ersten. Wir nutzen sehr ähnliche Techniken um unsere Inhalte zu vermitteln. Das war es aber schon...

Meine Frage ging in eine andere Richtung: Betrachte mal, über was wir uns unterhalten haben. Danach schaue dir den Text mal genauer an, analysiere wie wir uns unterhalten haben. Fällt dir jetzt etwas auf?

27.09.2017 13:44 • #12


M
... c7hKD6hTxQ

27.09.2017 17:27 • #13


jet
Zitat von Daisho:
Für bestimmte, sich immer wiederholende Fragen, ist es durchaus legitim, sich vorgefertigte Antworten bereit zu legen.


auf jeden fall! Bei der Frage nach meinem Beruf kürze ich ab mit 'ich arbeite in einer Firma' und lenke dann um auf ein anderes Thema. Meistens reicht das dem Fragenden schon. Was ich genau mache, checkt erfahrungsgemäß sowieso keiner, der da nicht drinsteckt.

Ich muss mal erklären, was ich mit Interview Modus meine:
Ich stelle eine Frage und der andere qualifiziert sich. Also zb, 'was arbeitest du?' und darauf folgt eine Qualifikation: 'ich arbeite das und das und du so?' (Rückfrage wenn überhaupt).
Diese Art von Gespräche sind ja ganz nett, enden aber fast immer im Nirgendwo. Man hat sich nett unterhalten, jeder hat gezeigt, dass er sich benehmen kann und fertig. So rede ich nicht mit Freunden, nicht mit meiner Freundin, allenfalls mit einem Bekannten auf den man keinen Bock hat.

Es gab mal einen schönen sonnigen Freitag Nachmittag an dem ich mit einem Kollegen nach der Arbeit auf einer Bank saß. Wir hatten gute Laune und haben irgendwann angefangen Mädels anzuquatschen und haben die gefragt, was ihr Lieblingsinstrument ist. Auf die Antwort haben wir dann Rückschlüsse auf ihre Persönlichkeit ausgesprochen. Da sind total lustige, ungezwungene Gespräche entstanden, die teilweise sehr persönlich wurden. Und das wäre dann genau das Gegenteil zum og Interview Modus.
Könnte man natürlich wieder machen, aber in der damals vorherrschenden Stimmung ist man halt nicht immer. Es ist nicht immer Freitag, die Sonne scheint nicht immer, man hat nicht immer gerade einen Job erfolgreich abgeschlossen, genießt das Leben usw usf.

Mir geht es in erster Linie darum, UNABHÄNGIG von irgendwelchen Umständen (Beruf, Firmenfeier, Geschäft) mit Menschen - vor allem Frauen - nicht nur irgendein Gespräch anzufangen, sondern eine tiefere Verbindung herzustellen, so dass die Person mich wiedersehen möchte.
Und genau das möchte ich lernen.

@Malin
Danke für den Link. Ich kenne schon einige solcher Videos und einiges habe ich bereits verinnerlicht und wende es auch an.
Bisher konnte ich kein Video finden, welches tatsächlich einen Stufenplan bietet.

Damit meine ich in meinem Fall folgendes:
Eine wildfremde Person überhaupt anzusprechen, besonders wenn es eine schöne Frau ist, war für mich bis vor einiger Zeit noch völlig undenkbar. Schon beim Gedanken daran wurde mir übel. Also musste ich mit kleinen Schritten beginnen. Das erste war, jeden Tag 5-10 Leute nach der Uhrzeit zu fragen. Mag vll lächerlich klingen, ist aber eine schaffbare Aufgabe mit geringem Risiko. Irgendwann wird das langweilig. Also wenn die Person ein Handy zückt, sage ich 'also wenn man wie ich sein Handy mal vergisst, ist man echt aufgeschmissen, gut dass du/Sie eines dabei haben'. Kuckt die Person auf die Uhr, sage ich 'oh, du hast ja eine Uhr, heutzutage, wo doch jeder aufs Handy schaut.'
So kann ich zb auf einfache Übungen 'aufschichten'. Ist natürlich erstmal total geplant, aber genau so etwas brauche ich um Routine zu bekommen, dann werde ich an den Knackpunkten auch lockerer, kann mehr improvisieren.

27.09.2017 21:37 • #14


Daisho
Zitat von jet:
Mir geht es in erster Linie darum, UNABHÄNGIG von irgendwelchen Umständen (Beruf, Firmenfeier, Geschäft) mit Menschen - vor allem Frauen - nicht nur irgendein Gespräch anzufangen, sondern eine tiefere Verbindung herzustellen, so dass die Person mich wiedersehen möchte.
Und genau das möchte ich lernen.


Einen Zahn fürchte ich dir ziehen zu müssen; völlig unabhängig wird man nie. Auch ist es nicht möglich zu 'Jedem' eine 'tiefere' Verbindung' her zu stellen. Die 'Chemie' ist nicht immer stimmig zu bekommen. Aber das ist auch nicht nötig. Bereits mit dem leicht Erreichbarem kannst du dich überfordern...
Zunächst wäre ein klarer Blick auf sich selber von Vorteil: Mit der Kleidung, die man trägt, schlüpft man bereits in entsprechende Rollen. Dem Träger eines Anzuges mit Krawatte tritt man anders gegenüber, als jenem in Freizeitkleidung oder Blaumann. Dabei spielt es auch eine Rolle, ob die Bekleidung spazieren getragen wird, oder ob sich der Träger darin zu Hause fühlt. Bereits dieses Auftreten kanalisiert deine Gegenüber. Als Beispiel Malins Video: J. Jahn tritt darin relativ leger auf. Er trägt darin ein blaues Hemd mit recht weit offenem Kragen. Dieses signalisiert ein entspanntes Auftreten, das Hemd aber bereits ein teilweise geschäftsmäßiges. Nachdem das Gro seiner Zuseher bei YouTube wohl eher im bequemen Pulli oder Shirt vor dem Bildschirm sitzt, positioniert er sich damit entsprechend seiner 'Trainerfunktion' einen halben Punkt über sein Publikum. Sein glatt rasiertes Gesicht wie auch die kurzen Haare kann man ebenso als Anpassung interpretieren. Ist meine Sicht so weit nachvollziehbar?

Wichtiger ist jedoch die Prüfung der eigenen Rhetorik.
Zitat von jet:
Bei der Frage nach meinem Beruf kürze ich ab mit 'ich arbeite in einer Firma' und lenke dann um auf ein anderes Thema. Meistens reicht das dem Fragenden schon. Was ich genau mache, checkt erfahrungsgemäß sowieso keiner, der da nicht drinsteckt.


In diese Aussage steckt bereits 'ne Baggerladung unauffälliger Stolpersteine. Aber, drehen wir das Ganze mal um, sei einfach jetzt mal dein Gesprächspartner: Du äußerst dein Interesse an der Person deines Gegenübers, in dem du ihn nach der Profession fragst. Für dich eine Frage des Kennenlernens, des Abklopfens auf gemeinsame Interessen, Gesprächsthemen. Dein Gegenüber serviert dir aber deine Antwort und weicht folgend komplett auf ein anderes Thema aus. Was für ein Gefühl hast du dabei? Würde dieses Ausweichen bei dir nicht Misstrauen wecken? Die Frage, weshalb dein Gegenüber bei einer solchen Belanglosigkeit bereits ausweicht?
Nicht zuletzt: würde dir als Fragesteller die Antwort 'reichen' - im Sinne von 'als ausreichend Befriedigung deiner Frage' - oder würde dir nicht das Gespräch reichen, nachdem du bereits hier das unterschwellige Empfinden von Misstrauen erhalten hast?
Nun nimm mal an, du wärst 'Frau': Wenn du bereits zu diesem Zeitpunkt das Gefühl des Misstrauens gegenüber deinem Gesprächspartner hast, weshalb solltest du das Gespräch, die Bekanntschaft vertiefen wollen?

Zitat von jet:
Was ich genau mache, checkt erfahrungsgemäß sowieso keiner, der da nicht drinsteckt.


In meinen Augen eine 'gefährliche' Sichtweise. Was ist an deinem Job so besonders, dass ihn keiner 'checkt'? Und, woher weißt du dies? Du lernst dein Gegenüber doch gerade erst kennen. Woher 'weißt' du, ob er/sie nicht in der Vergangenheit bereits Berührungspunkte mit deinem Job hatte? Nicht vielleicht gar ein Kollege ist?
Auch ist es nicht die Aufgabe deines Gegenübers 'deinen Job zu checken', sondern DEINE, deinen Job so zu erklären, dass der Andere ihn problemlos versteht. Wer mich im Smalltalk nach meinem Job fragt, wird mich als Papiertiger oder Bürohengst kennen lernen, dessen Job es ist, dass sein Boss mit den Rechnungen nicht in Stress gerät. Meine Karte weist mich als Business Trainer und systemisch / hgypnosystemischen Coach aus. Wer noch tiefer bohrt, wird mich als Schuldnerberater für Unternehmen kennen lernen. Letztlich ist dieses auch eine Frage des Selbstmarketings. Jede Antwort ist in der Lage eine 'befriedigende Antwort' zu geben, nicht jedoch so befriedigend, dass nicht weitere Neugier geweckt wird. Und wie halte ich ein Gespräch besser im Gang, als wenn ich mich interessant mache und mich gleichzeitig für mein Gegenüber interessiere.
Nun versetze dich noch mal in die Position deines Gesprächspartners. Wie groß bleibt dein Interesse dich zu unterhalten, wenn dein Gesprächspartner dir das Gefühl vermittelt, Du kapierst doch eh nicht was ich sage?

Zitat von jet:
Ich muss mal erklären, was ich mit Interview Modus meine:
Ich stelle eine Frage und der andere qualifiziert sich. [ ... ].
Es gab mal einen schönen sonnigen Freitag Nachmittag an dem ich mit einem Kollegen nach der Arbeit auf einer Bank saß. Wir hatten gute Laune und [ ... ]

Könnte man natürlich wieder machen, aber in der damals vorherrschenden Stimmung ist man halt nicht immer. Es ist nicht immer Freitag, die Sonne scheint nicht immer, man hat nicht immer gerade einen Job erfolgreich abgeschlossen, genießt das Leben usw usf. [ ... ]

Wo ist das Problem? Ich kann nur eine Herausforderung feststellen. Eine, der sich jeder Verkäufer, Schlichter, Mediator ... jeden Tag auf's Neue zu stellen hat. Sich selber zu konditionieren, zu motivieren. Ist det Einfachste von de Welt. Bock auf ein Spiel mit mir zusammen?
Stelle dir mal ein negatives Erlebnis vor, zum Beispiel deinen letzten heftigen Korb! Schließe dazu die Augen und stelle es dir mit allen Einzelheiten vor. Horche dabei auf deine Emotionen. Fertig? Dann los!

Jetzt stelle dir mal den schönen, sonnigen Freitagnachmittag vor, auch hier mit allen Einzelheiten. Auch hier auf deine Emotionen achten. Fertig? Dann los!

Berichte mir mal, ob und was dir aufgefallen ist, ja?



Das von Malin vorgestellte Video enthält einen 10 stufigen Plan, soweit ich das noch in Erinnerung habe. Warum ist der nichts für dich?

28.09.2017 12:02 • #15


jet
Zitat von Daisho:
Auch ist es nicht möglich zu 'Jedem' eine 'tiefere' Verbindung' her zu stellen. Die 'Chemie' ist nicht immer stimmig zu bekommen. Aber das ist auch nicht nötig. Bereits mit dem leicht Erreichbarem kannst du dich überfordern...


das sehe ich etwas anders.
ich habe mal eine zeitlang in einer bekannten Firma Kundenhotline gemacht. Das meiste was reinkam, waren Beschwerden oder wenn etwas nicht richtig funktionierte. Anfangs war ich mit dem ganzen Gemotze ziemlich überfordert, ich dachte öfter daran hinzuschmeißen. Irgendwann kannte ich aber so ziemlich jede Situation und jede Variante, sodass ich immer wußte, wenn der Kunde das und das sagt, sage ich das und das, um ihn entsprechend zu führen. Am Ende waren immer alle beruhigt, freundlich, haben sich entschuldigt und bedankt. Dabei konnte ich das Problem öfters garnicht direkt lösen, der Kunde ging aber mit einem guten Gefühl aus der Sache raus.
Klar, es gab Ausnahmen, die wurden aber immer weniger.
Damals habe ich angefangen Kommunikationsbücher zu lesen. Der Rest war Routine in der Arbeit.
Ich bin deshalb überzeugt, dass man das auch 'draussen' lernen kann, auch wenn es zunächst überfordert.

Zitat von Daisho:
Dein Gegenüber serviert dir aber deine Antwort und weicht folgend komplett auf ein anderes Thema aus. Was für ein Gefühl hast du dabei? Würde dieses Ausweichen bei dir nicht Misstrauen wecken? Die Frage, weshalb dein Gegenüber bei einer solchen Belanglosigkeit bereits ausweicht?


Das ist nicht pauschal zu beantworten.
Da spielt Körpersprache mit hinein und Gestik. Wenn da eine kurze Antwort kommt und locker auf etwas anderes übergeleitet wird, mach ich mir keine weiteren Gedanken.

Zitat von Daisho:
Stelle dir mal ein negatives Erlebnis vor, (...)

Jetzt stelle dir mal den schönen, sonnigen Freitagnachmittag vor, (...)

Berichte mir mal, ob und was dir aufgefallen ist, ja?


Ich kenne diese Techniken, auch mit Fingerschnipsen usw.
Geht für mich alles zusehr nach innen, mag für den einen oder anderen funktionieren, aber ich muss raus, dann erst gehts ab

Zitat von Daisho:
Das von Malin vorgestellte Video enthält einen 10 stufigen Plan, soweit ich das noch in Erinnerung habe. Warum ist der nichts für dich?


das sind 10 Punkte, keine Stufen

ps. danke für deine ausführliche Antwort!

28.09.2017 22:39 • #16


Daisho
Zitat von jet:

Ich kenne diese Techniken, auch mit Fingerschnipsen usw.
Geht für mich alles zusehr nach innen, mag für den einen oder anderen funktionieren, aber ich muss raus, dann erst gehts ab


Erläutere mal, was du mit 'Fingerschnipsen' meinst...

28.09.2017 23:55 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

jet
sowas erläutert auch der typ im video.
man verknüpft eine emotion mit einer bewegung um sich so in eine bestimmte stimmung zu bringen.
ist so nlp kram.

29.09.2017 00:03 • #18


Daisho
Zitat von jet:
sowas erläutert auch der typ im video.
man verknüpft eine emotion mit einer bewegung um sich so in eine bestimmte stimmung zu bringen.
ist so nlp kram.


Wenn wir das Gleiche meinen, denkst du beim 'Fingerschnipsen' an 'Verankerung mit Trigger'. (Trigger = Auslöser)
Auf diese (wie auf die meisten 'NLP'-Techniken) Technik hat das NLP aber kein Patent, sie ist 'deutlich älter' als NLP. Zum Beispiel wird sie seit Jahrtausenden in der Religion ebenso wie in Heilverfahren angewendet. Aktuell findet man sie bewusst am Leichtesten in Marketing / Werbung.

Bei genauerer Beobachtung gerade hier vielfach erkennen, dass viele der Menschen mit Angststörungen hier ihre Phobien mit Triggern verbunden haben. Und bei noch genauerer Beobachtung wirt du feststellen, selbst bei dir sind bereits Unmengen an Triggern gesetzt. Nur eben nicht bewusst.

29.09.2017 07:14 • #19


jet
Zitat von Daisho:
selbst bei dir sind bereits Unmengen an Triggern gesetzt. Nur eben nicht bewusst.


mit sicherheit. und es lohnt auch, da einen genaueren blick drauf zu werfen.
für mich ist eine andere methode wesentlich effizienter: mit vollgas rein ins kalte wasser
gibt erstmal paar bauchklatscher und das wasser ist zunächst schrecklich kalt, aber ich bin mitten drin.

29.09.2017 10:53 • #20


A


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