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Soma
Hallo Ihr!

Da ich keinen thread oder eine passendere Kategorie gefunden habe, schreib ich nun hier.

Ich leide seit anderthalb Jahren an psychosomatisch bedingten Beschwerden und Panikattacken. Durch die Vielzahl der Symptome und meiner vielen bisherigen Untersuchungen, die alle nichts brachten, bin ich oft sehr gereizt, kann teils keinen normalen Alltag genießen und nehm mir oft Auszeiten. Es geht nicht anders. Oft zweifel ich stark daran, nicht doch was organisches zu haben.
Meine Frau hingegen ist sehr überzeugt, dass alles psychosomatisch ist. Vielleicht hat sie recht, aber ich fühle mich so oft missverstanden. Ich denke auch, dass sie im Alltag einfach oft vergisst, dass ich an einer Krankheit leide. Das fällt mir immer dann auf, wenn sie mit mir Streitgespräche führt, über mein Benehmen und meine Art mit Dingen umzugehen. Zugegeben, ich kann durch diese zermürbenden Beschwerden oft nicht adäquat regieren. Meine Nerven liegen oft einfach blank. Leider hab ich nicht oft das Gefühl, das ihr das bewusst ist. Sie kommt auch kaum auf mich zu und zeigt mir, dass sie für mich da ist. Meist ist EE genau anders rum. Sie ist beleidigt, weil ich so unerschwinglich reagiere und geht selbst in die Opferrolle. Ich bin am Ende immer der, der schuld hat an der Situation. Das erscheint mir mehr und mehr aussichtslos und ich weiß nicht wie ich da etwas ändern soll, weil ich keine Kraft habe mit meiner Krankheit auch noch ständig auf sie zuzugehen und alles wieder auszubügeln. Ich schaff das nicht...
Wenn ich ihr das sage, dann fühlt sie sich angegriffen... was mach ich nur?!

14.04.2018 14:20 • 16.04.2018 #1


17 Antworten ↓


I
Wäre eine Trennung eine Option? Ich meine das Leben muss ja auch leicht sein.

14.04.2018 14:38 • #2


A


Mein Partner versteht mich nicht

x 3


S
Denke nicht dass man gleich über eine Trennung nachdenken muss. Die einfache Lösung heißt aufrichtiger Austausch. Und da gehören keine Vorwürfe dazu. Macht z.B. ei Picknick an einem neutralen Ort und redet dort, ohne euch gegenseitig etwas vorzuwerfen. Äußere deine Empfindungen und Wünsche. Komm ihr aber auch entgegen.

14.04.2018 14:44 • x 2 #3


Soma
Zitat von ichwillheiraten:
Wäre eine Trennung eine Option? Ich meine das Leben muss ja auch leicht sein.


Nein

14.04.2018 14:47 • #4


Soma
Zitat von Silent21:
Denke nicht dass man gleich über eine Trennung nachdenken muss. Die einfache Lösung heißt aufrichtiger Austausch. Und da gehören keine Vorwürfe dazu. Macht z.B. ei Picknick an einem neutralen Ort und redet dort, ohne euch gegenseitig etwas vorzuwerfen. Äußere deine Empfindungen und Wünsche. Komm ihr aber auch entgegen.



Es ist so immens schwierig geworden.

14.04.2018 14:48 • #5


S
Zitat von Labidochromis:
Es ist so immens schwierig geworden.


Das glaube ich dir. Beziehungen halt sind nicht nur Zuckerschlecken, sondern erfordern auch etwas Arbeit. Nimm alle deine Kraft zusammen und gib dein Bestes auch wenn es oft mehr als hart ist. Es ist alles machbar

14.04.2018 14:55 • #6


Soma
Zitat von Silent21:
Nimm alle deine Kraft zusammen und gib dein Bestes auch wenn es oft mehr als hart ist. Es ist alles machbar

Das versuch ich seit über einem Jahr....ich fühle mich absolut missverstanden und hab auch keine Kraft mehr...

14.04.2018 14:59 • #7


Soma
Zitat von ichwillheiraten:
Wäre eine Trennung eine Option? Ich meine das Leben muss ja auch leicht sein.

Nein

14.04.2018 15:03 • #8


Soma
...heute versuch ich mal wieder auf meine Frau zuzugehen, auch wenn ich wie so oft einen schlechten Tag habe, was die körperlichen Symptome betrifft. Denn von ihr kommt nichts mehr. Ich weiß wie belastend es ist, mit jemanden wie mir umzugehen, aber es hilft mir nicht weiter, das Gefühl zu haben nur noch missverstanden und eben geduldet zu werden. Zudem wir einen fünfjährigen Sohn haben, dem ich Nähe und Liebe geben und auch zeigen möchte.
Ich meine mit auf sie zugehen, Zuneigung und Liebe zu vermitteln, auch wenn meine Nerven und mein gesamter Körper sich eher nach Verderben anfühlen...

16.04.2018 15:41 • #9


Pingponguin
Das Deine Frau Dich nicht versteht, ist völlig normal. Wenn Sie nicht sehr, sehr empathisch ist, selbst Probleme wie Du hast/hatte, oder zumindest schon einmal mit einer Person konfrontiert war, die es hatte, dann kann man das auch nicht von ihr erwarten. Was man aber erwarten kann, sind Respekt und Toleranz gegenüber Deiner Situation.

Ich glaube aufgrund Deiner Schilderungen auch nicht, dass Ihr Eure Differenzen ohne fremde Hilfe lösen könnt.

Es gibt hier viele offene Baustellen, die zu bearbeiten sind. Im Groben, Du, Sie und Ihr.

Du musst für Dich klären, wie Du wieder gesund werden kannst, bzw. ggf. mit der Situation leben.

Sie muss für sich klären, wie sie mit Dir und der Situation leben und umgehen kann.

Ihr müsst für Euch klären, wie Eure Ehe damit umgehen und funktionieren kann.

Habt Ihr schon einmal darüber gesprochen, was jeder vom anderen erwartet?
Wenn Du sagst, dass Sie Dich nicht versteht, verstehst Du Sie denn?
So wie Du es beschreibst, ist Ihr nicht bewusst, dass Du unter einer Krankheit leidest, aber ist Dir bewusst, dass Sie genauso darunter leidet?

Wie gesagt, ich bin davon überzeugt, dass Ihr dringend Hilfe von außen braucht.

Viele Grüße,

Pingpong

16.04.2018 17:37 • x 1 #10


Soma
Danke Pingpong!

Ja ich überlege derzeit sie zumindest mal zu meiner Therapie mitzunehmen. Was meine Psychotherapeutin davon hält, weiß ich nicht. Fragen werd ich sie morgen mal.

Ich bin mir sehr bewusst, wie sie darunter leidet. Deshalb versuch ich ja immer wieder auf sie zuzugehen. Manchmal gelingt mir das aber leider gar nicht und ich bin extrem gereizt, wegen Dingen, die eigentlich nicht dramatisch sind.....im Normalfall.

16.04.2018 18:04 • #11


Streulicht
Es gibt Info für Angehörige. Auch Hilfe Gruppen. Und zum thera mit nehmen
Ist ne gute idee .der jedoch sollte vorbereitet sein. In der tagesklinik wird ein
Gespräch mit Partnern auch angeboten. Für die ist es alles andere als leicht.

16.04.2018 18:08 • x 1 #12


Soma
Kannst Du eine gute Online Seite für Angehörige von Betroffenen empfehlen? Vielleicht kann ich ihr heute abend noch was zum lesen geben, das sie nicht belehrt, sondern aufklärt und vor allem neugieriger macht darauf, zu versuchen andere Ansätze zu sehen

16.04.2018 18:24 • #13


Streulicht
Leider weiss ich keine online Seite.bei uns liegen Broschüren aus.
Und heute wurde gesagt das es auch thera Gespräche für Angehörige
Angeboten werden. Vlt schaust mal nach ob es bei dir in der
Region so etwas gibt.
Bei allen schlimmen Gefühlen die wir haben und so schlimm
Es sich anfühlt aber unsere Partner empfinden Hilflosigkeit
Und Ratlosigkeit.
Verstehen können sie es nicht .ich bin froh einen guten Partner
Zu haben. Aber selbst er kommt oft an seine Grenzen.

16.04.2018 20:45 • x 1 #14


Soma
Ja werd ich machen! Danke

16.04.2018 21:52 • #15


Maniac84
Hallöchen,

ich habe leider auch das Problem mit Panikattacken (zum Glück seit einiger Zeit nicht mehr, maximal bisschen innere Unruhe u/o mal Herzrasen kurzzeitig). Allerdings war ich in meinen schlimmen Phasen nie der Ansicht, dass mein Partner mich unbedingt verstehen muss und irgendwelche Rücksicht nehmen MUSS. Ich bin ja der Meining, dass dieses ganz Opfer verhalten (nicht böse gemeint!) die sowieso schon, sehr belastende Situation, noch verschlimmert. Mag sein, dass ich auch zu mir selber eher radikal bin, bei diesem Panik Thema, denn ich habe mich 2 Wochen, als GAR NIX mehr ging, AU schreiben lassen und bin danach jeden Tag, locker 4-6 Wochen, mit Panik, herzrasen, Schwindel, herzrasen, usw. zur Arbeit gefahren und habe es ausgesessen. Es wurde immer schwächer, irgendwann war es weg. Ich habe, so schwer es mir auch gefallen ist in der Akutphase, kein Vermeidungsverhalten an den Tag gelegt. Ich habe mich mehrere Monate durch den Alltag gequält, aber siehe da, es hat funktioniert. Und ich habe auch nie von jemandem erwartet, der mit sowas selbst nie was zu tun hatte, mich mit Samthandschuhen anzupacken, oder sonst irgendwie Rücksicht zu nehmen. Das Leben ist kein Ponyhof und manchmal muss man auch mal allein durch bestimmt Lebensphasen gehen, ohne gehätschelt und bemitleidet zu werden. Versteh mich bitte nicht falsch, aber bei dieser Krankheit kannst du dir nur selber helfen, im besten Fall kann dich dein therapeut unterstützen. Warum soll deine Frau sich in die Materie einlesen?! Versteh ich nicht. Lass sie weiter ihr unbeschwertes Leben führen, sofern möglich, weil du sie da doch sehr einbeziehst. Jeder mag da andere Ansichten vertreten, und ich kann auch nur von meinen Erfahrungen sprechen. Es reicht doch, wenn sie merkt dass du versuchst aus der Situation heraus zu kommen, dass du gegen das alles ankämpfst. Natürlich belastet sie es vielleicht auch mal, wenn es dir nicht gut geht. Kommunizier das offen, wenn du mal kurz Ruhe brauchst, aber rede es nicht zu Tode.


Liebe Grüße,

Maniac

16.04.2018 21:53 • #16


Soma
Zitat von Maniac84:
Hallöchen,

ich habe leider auch das Problem mit Panikattacken (zum Glück seit einiger Zeit nicht mehr, maximal bisschen innere Unruhe u/o mal Herzrasen kurzzeitig). Allerdings war ich in meinen schlimmen Phasen nie der Ansicht, dass mein Partner mich unbedingt verstehen muss und irgendwelche Rücksicht nehmen MUSS. Ich bin ja der Meining, dass dieses ganz Opfer verhalten

Ich fühle mich nicht als Opfer.

(nicht böse gemeint!) die sowieso schon, sehr belastende Situation, noch verschlimmert. Mag sein, dass ich auch zu mir selber eher radikal bin, bei diesem Panik Thema, denn ich habe mich 2 Wochen, als GAR NIX mehr ging, AU schreiben lassen und bin danach jeden Tag, locker 4-6 Wochen, mit Panik, herzrasen, Schwindel, herzrasen, usw. zur Arbeit gefahren und habe es ausgesessen.

Nichts anderes tu ich seit anderthalb Jahren. In dieser Zeit war ich genau 5 Wochen krank. Ich geh zur Arbeit, ich versuche so gut es geht damit umzugehen.

Es wurde immer schwächer, irgendwann war es weg.
Das kann ich leider so nicht bestätigen.

Ich habe, so schwer es mir auch gefallen ist in der Akutphase, kein Vermeidungsverhalten an den Tag gelegt. Ich habe mich mehrere Monate durch den Alltag gequält, aber siehe da, es hat funktioniert.
Ich quäle mich seit 18 Monaten durch den Alltag mit sämtlichen Symptomen die Du dir vorstellen kannst.

Und ich habe auch nie von jemandem erwartet, der mit sowas selbst nie was zu tun hatte, mich mit Samthandschuhen anzupacken, oder sonst irgendwie Rücksicht zu nehmen. Das Leben ist kein Ponyhof und manchmal muss man auch mal allein durch bestimmt Lebensphasen gehen, ohne gehätschelt und bemitleidet zu werden.

Es geht um Verständnis und andere Werte, nicht um Samthandschuhe.

Versteh mich bitte nicht falsch, aber bei dieser Krankheit kannst du dir nur selber helfen, im besten Fall kann dich dein therapeut unterstützen. Warum soll deine Frau sich in die Materie einlesen?! Versteh ich nicht. Lass sie weiter ihr unbeschwertes Leben führen,

genau deshalb soll sie sich damit auseinander setzen, weil sie eben nicht unbeschwert leben kann, wenn sie es nicht ein wenig verstehen und annehmen kann.

sofern möglich, weil du sie da doch sehr einbeziehst. Jeder mag da andere Ansichten vertreten, und ich kann auch nur von meinen Erfahrungen sprechen. Es reicht doch, wenn sie merkt dass du versuchst aus der Situation heraus zu kommen, dass du gegen das alles ankämpfst. Natürlich belastet sie es vielleicht auch mal, wenn es dir nicht gut geht. Kommunizier das offen, wenn du mal kurz Ruhe brauchst, aber rede es nicht zu Tode.

Keine Angst.... ich versteh was von Kommunikation.

Dennoch vielen Dank für Dein Statement!


Liebe Grüße,

Maniac

16.04.2018 22:06 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

M
Der sozialpsychiatrische Dienst z.Bsp. ist auch eine Alaufstelle für Angehörige.


Generell ist es immer eine schwierige Konstellation, wenn einer gravierende, psychische Probleme hat und der andere nicht, für den ist das dann mitunter wirklich alles schwer nachvollziehbar und langfristig kann es leider sogar so weit gehen, dass der Gesunde dann auch psychisch angeschlagen wird, da die Probleme des anderen eine große Belastung sein können.
Es ist auch ganz wichtig den Partner nicht zu einer Art Therapeut zu machen, sondern die Probleme wirklich vorwiegend mit einem Fachmann zu besprechen und zu behandeln. Der Partner ist dafür emotional viel zu wenig distanziert. Leider ist es im Alltag und Zusammenleben nicht so einfach, man muss auch nicht gänzlich alles vom Partner fern halten, aber ihn auch nicht permanent damit belasten.

16.04.2018 22:13 • x 3 #18


A


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