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S
Hallo zusammen .

Meine Einsamkeit an die ich mich die vergangene Zeit mehr und mehr gewöhnt habe rührt daher das ich nicht in der Lage bin einem Gespräch Gedanklich zu folgen , wenn ich selbst Rede ist es oft so das ich manchmal nicht mehr weiß was ich selbst gesprochen habe .

Was für mich an der Situation das schlimmste ist das ich dass Gefühl habe niemals eine Bekanntschaft machen zu können oder eine Alltagstauglich Beziehung zu führen .

Wer kennt vielleicht ähnliches Problem ?
Welche Hilfen gibt es , ausser Ärzten , diese nehm ich schon sehr häufig in Anspruch .

25.01.2011 01:56 • 07.05.2018 #1


12 Antworten ↓


timoleona
Hallo Saitham,
Also, erstmal finde ich es total schön, wenn jemand den Menschen zuhören möchte.. gibt viele, die völlig zufrieden damit sind, einfach den anderen ihre Meinung vor die Füße zu spucken.
Warum du da Konzentrationsschwierigkeiten hast, finde ich ohne weitere Kenntnis der Umstände recht schwierig zu sagen..

Nur mal so als Idee: Vielleicht bist du einfach relativ unentspannt im Umgang mit anderen Leuten? Wenn man gestresst ist, fällt es meist schwerer, sich zu konzentrieren. Na ja, und vielleicht bist du einfach sehr davon gestresst, möglichst schnell aus deinem Alleinesein rauszukommen?

In einem Gespräch begegnen sich ja zwei Menschen mit ihren jeweils individuellen inneren Welten.. und zuzuhören bedeutet, die eigene innere Welt ein bisschen an die Seite zu stellen und sich für die Welt des Gegenübers zu öffnen (die evtl. auch die eigenen Vorstellungen in Frage stellt). Dazu gehört meiner Meinung nach Offenheit und ein echtes Interesse an den anderen Ansichten... nicht nur daran, sich selbst möglichst professionell als guter Zuhörer zu vermarkten, um einen neuen Kontakt zu erwerben. Nicht mit allen, aber mit einigen anderen Menschen kann man auch viel für sich gewinnen, wenn man versucht, in ihre Welt einzutauchen. Dazu muss man mit der anderen Person aber auch ein Stück weit zusammenpassen.

Wenn du aber selbst voll bist von Angst und Stress (oder was auch immer), wie sollst du da auch noch die notwendige emotionale Beteiligung und Konzentration aufbringen, um in dir Platz für fremde Welten zu schaffen, und dir auch noch sinnvolle Antworten einfallen lassen?
Entspannen kann man sich z.B. durch Entspannungsübungen.. sich auf den eigenen Atem konzentrieren usw. Und meiner Meinung nach auch dadurch, dass man den Fokus weniger auf das eigene soziale Funktionieren, als mehr auf das soziale Miteinander legt, darauf, dass es einfach nett ist, zusammenzusitzen und vielleicht noch ein bisschen was Neues zu erfahren. Aber ich finde das im Alltagsstress auch nicht immer leicht..

So.. vielleicht ist ja was für dich dabei.
Viele Grüße,
Mareike

26.01.2011 20:24 • #2


A


Ich kann nicht zuhören!

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S
Hallo timoleona

Es ist insgesamt schwierig zuzuhören zu lesen oder ein Gespräch zu führen , wenn du nach zwei Wörtern überlegen musst was da gerade gesagt wurde oder gelesen ,so ist das unnatürlich , alleine mit diesem Hintergrund kann man niemanden kennenlernen , es wird Gesellschaftlich nicht akzeptiert und gemieden .
Wenn sich Kontakte ergeben haben , sind diese zwei Welten nicht in der Lage überhaupt ein Verständnis dafür aufzubringen das man anders ist , bis dahin gab es nicht die möglichkeiten herauszufinden ob überhaupt etwas zusammenpasst , sobald der Faden reißt ist man untendurch . Es kommt sozusagen nach dem hallo wie gehts nichts mehr was brauchbar wäre , wenn du nichts mitreden kannst , bist du immer derjenige der allein am Tisch sitzt obwohl dieser voll besetzt ist .
Entspannung hilft mir leider auch nicht um bei der Sache zu bleiben selbst das ist sehr sehr schwer .
grüße zurück .

27.01.2011 02:57 • #3


B
Ich hab eher das gegenteilige Problem, die wenigen Gespräche die ich habe merke ich mir meistens bis ins Detail und weiß manchmal noch Jahre später was genau gesagt wurde. Im Umgang mit anderen Menschen bin ich auch alles andere als entspannt, was aber darin resultiert, dass ich über jede Aussage unnötig nachdenke und manchmal auch Blödsinn reininterpretiere

Was deine Konzentrationsschwäche angeht: Hast du es schon mal mit Sport versucht? Ich z.B. tu mir sehr schwer bei etwas geistig anspruchvollem lange konzentriert zu bleiben - für ein Studium (bin Student) ist so etwas natürlich verheerend schlecht. Da Kaffee, Grüner Tee, etc. keine langfristige Lösung sind, hab ich angefangen zu trainieren - und es halt geholfen. Mir fällt es zwar immer noch schwer mich zu konzentrieren, aber doch um einiges leichter.
Eine halbe Stunde Sport oder intensive körperliche Betätigung pro Tag kann Wunder wirken

27.01.2011 14:33 • #4


S
Am Sport kann es kaum liegen , bevor ich Krank geschrieben wurde bin ich täglich 20 km Fahrrad gefahren , ab und an laufen , also die bekannten Hilfsmittel habe ich allesamt durch , von der Muskelentspannung in der Gruppe bis zum verordneten Sport , wobei ich auch nicht wirklich entspanne weil ich nicht wirklich Gedanken sacken lassen kann ;(

28.01.2011 00:19 • #5


timoleona
Hallo Saitham,
ok, das klingt sehr deprimierend! Na ja, bei solchen Konzentrationsschwierigkeiten ist es, wenn es nichts Neurologisches ist, wohl wahrscheinlich, dass deine Psyche und vielleicht auch dein Denken schwer mit irgendeinem Problem beschäftigt sind... bei so einem Stress ist man mit sich selbst beschäftigt und damit, das Problem erträglich zu machen. Auch noch für andere dazusein ist wahrscheinlich in so einer Situation zu viel verlangt..
Es führt wohl kaum ein Weg drumherum, herauszufinden, was das Problem ist und zu versuchen, es zu lösen.

Konzentrationsprobleme sind auch mein Thema, aber vor allem beim Arbeiten. Ich hab zuletzt auch nur noch auf einem extrem flachen Niveau gearbeitet, konnte mich überhaupt nicht konzentrieren und hab mich echt verzweifelt gefühlt.
Ich war damit jetzt bei einer psychologischen Beratung. Im Endeffekt ist es wohl so, dass ich mir wegen fehlendem Selbstvertrauen einen viel zu großen Perfektionismus aufgebaut habe, mit dem ich mich ständig selber fertig mache.. daher auch dieses Gefühl der Verzweiflung.. Ziemlich einfache Lösung eigentlich, aber ohne die Hilfe hätte ich mir das nie eingestanden

Also ich denke es gibt wenig was dir helfen kann außer zu versuchen, die zugrundeliegenden Probleme in den Griff zu bekommen.
Vor dem Beratungstermin hab ich mir manchmal damit helfen können, aufzuschreiben, was mir im Kopf herumgeht. Daran kann man dann auch wenigstens oberflächlich aktuelle Problemlagen erkennen.
Oder ich bin komplett aus der stressigen Situation rausgegangen, hab allen Anspruch an mich erstmal beiseitegelegt und hab versucht, mich zu beruhigen, gemütlich eine Tasse Tee trinken oder so, das hat auch manchmal geholfen.
Was Sport angeht, kann ich mich auch Bär anschließen..

Das lässt sich natürlich so nicht direkt auf die Gesprächssituation übertragen.
Ich denke, es wäre gut, herauszufinden, warum dich gerade Gespräche mit anderen so stressen, und daran zu arbeiten. Die Gründe können sicher sehr unterschiedlich sein.
Dabei würde ich den Anspruch, jetzt schnell Menschen kennenzulernen, erstmal zurückstellen und schauen, dass es dir selbst gut geht. Wenn es dir gut geht und du dich konzentrieren kannst, denke ich, kannst du auch besser auf Menschen zugehen..
Na ja, und es gibt auch Menschen, die durchaus in der Lage sind, kleine Schwächen an anderen zu verzeihen, nicht alle sind darauf aus, dass du ständig nur perfekt funktionierst. Um diese aber erstmal zu finden und sie näher kennenzulernen, muss es dir -offensichtlich- erstmal selbst besser gehen.

Ich hoffe, meine Aussagen sind für dich irgendwie sinnvoll..
Viele Grüße!

28.01.2011 00:54 • #6


S
Hallo Timoleona
Psychologen sind derzeit meine aktuellen Gesprächspartner , also ich bin daran zu arbeiten in verschiedener Richtung , aber was am meissten stört das man alleine sein soll wenn man nicht richtig Funktioniert ?
Was denn wenn sich nichts an der Situation ändert weil es doch eine Krankheit darstellt die nicht heilbar ist ?
und Sport betreibe ich täglich .

28.01.2011 14:30 • #7


Samya
hallo saitham,

hast du schon mal daran gedacht einen ADS-Test zu machen?

Ich könnte mir vorstellen, daß dich das weiter bringen könnte.

Liebe Grüße von der
Samya

28.01.2011 15:25 • #8


S
Hallo Samya
Ich werde es bei der nächste Sitzung ergründen , ich kann nicht wirklich sagen ob das ein Bestandteil von den bisherigen Untersuchungen gewesen ist .
grüße zurück

29.01.2011 09:30 • #9


timoleona
Hallo Saitham,

Zitat von saitham77:

Was denn wenn sich nichts an der Situation ändert weil es doch eine Krankheit darstellt die nicht heilbar ist ?


Das klingt wirklich ziemlich bedrückt (verständlicherweise..). Hm.. ich befinde mich zwar in einer anderen Situation, aber irgendwie kann ich diesen Zweifel, glaube ich, durchaus nachvollziehen.
Ich kann natürlich schlecht abschätzen, wie gut sich das in den Griff bekommen lässt und welche Möglichkeiten es gibt, damit umzugehen. Na ja, ich denke aber, dass die Möglichkeit nicht heilbar wirklich nur eine Möglichkeit unter vielen ist, die ich für noch nicht einmal soo wahrscheinlich halte. Für mich ist dieser Zweifel (Ich kriege das nie in den Griff!) aber auch ein Zweifel an mir selbst. Letztlich sind wir es ja immer selbst, die uns heilen oder unser Leben so strukturieren, dass wir uns damit wohlfühlen..

Letztlich gibt es meiner Meinung nach zwei Möglichkeiten: Die Therapiemöglichkeiten und die eigenen Regenerationsfähigkeiten zu bezweifeln (und sich damit noch fertiger zu machen), oder, neben der kritischen Prüfung der Angebote, ein wenig Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und in die Möglichkeiten, diese therapeutisch zu aktivieren, zu haben. Ich denke, dass die zweite Möglichkeit uns mehr Kraft geben kann, die Probleme zu bewältigen.

Viele Grüße und alles Gute!

30.01.2011 20:00 • #10


C
Ich würde auch mal über ADS/ADHS nachdenken. Häufig stellt sich bei Erwachsenen nach Jahren der Probleme oder psych. Krankheiten heraus, es steckt ADS oder ADHS dahinter. Viele Leute haben da auch ein falsches Bild und sehen immer nur wild rumspringende Kinder in Gedanken, was aber nur die Spitze vom Eisberg ist und es muss auch nicht bei jedem so sein. Erwachsene mit ADS oder ADHS leiden oft an sozialen/zwischenmenschlichen Problemen, sind eher ruhig, ziehen sich gern zurück, finden keine Kontakte, können depressiv sein oder eine Angststörung haben. Ich hab die Diagnose ADS übrigens auch.

03.02.2011 18:40 • #11


N
Hi, ja ich weiß der Thread ist schon am schimmeln, aber vielleicht wird mein Posting ja trotzdem noch von irgendwem gelesen.
Habe nämlich exakt das Gleiche Problem wieder der Threadersteller.
Bin übrigens schon seit 1991 wegen Zwängen und Angststörungen in Dauerbehandlung.
Das Thema ADS habe ich bei meinem Psychodoktor schon mal angeschnitten, aber er hält da nicht viel von.
Ansonsten ist dieser Arzt aber gut und hier im Sauerland kann man nicht einfach den Arzt wechseln.
War schon mal bei einem Psychologen in Therapie (wegen sozialer Phobie), wo ich unglaubliche 1,5 Jahre drauf warten musste.

Heute war das bei mir besonder schlimm, konnte einem Gespräch unter Arbeitskollegen dem Thema kaum folgen, manche fragten mich, ob ich sie überhaupt hören würde. Na sicher höre ich sie, welches mimische Kasperletheater soll ich denn abziehen, damit der richtige Eindruck übermittelt wird?
Manchmal bringt es war, wenn ich SEEEHHHRR viel Kaffee in vergleichsweise kürzer Zeit rinke, hält dann aber nur wenige Minuten an und endet in extremer Schläfrigkeit. Ist also auch keine Lösung.

12.04.2018 17:27 • #12


H
Hallo. Also erst einmal hast du mein vollstes Mitgefühl. Ich kann mir nicht vorstellen, wie sich das für dich anfühlt und wie du täglich dein Leben lebst. Mich würde sehr interessieren, um welche Erkrankung es sich bei dir handelt. Welche Diagnose wurde denn bei dir gestellt? Ist es rein eine Konzentrationssache oder hat es vllt auch was mit dem Gedächtnis zu tun? Und wie ist es, wenn du schreibst oder liest? Hast du nach 3 Sätzen vergessen, was du gelesen oder geschrieben hast oder wie kann man sich das vorstellen? Ich hoffe, du kannst durch deine Therapie Erfolge schaffen. Wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und dass sich für dich das Glück ergibt, dass trotz deiner Eigenheit Menschen an deiner Seite sein wollen und auch bleiben.

07.05.2018 18:51 • #13


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Dr. Reinhard Pichler