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N
Hallo zusammen.

Auch ich bin neu hier und würde gerne mal meine Geschichte von der Seele schreiben.

Ich erlebe in den letzten Jahren eine soziale Einsamkeit, trotz dem ich verheiratet bin und auch Kinder habe. Meine Frau und Ich leben nur noch so nebeneinander her.
In den letzen Jahren habe ich gemerkt, dass es in meiner ganzen Ehe nur zwei Dinge für mich gab. Familie und Arbeit. Da es in beiden Dingen zurzeit nicht gut läuft stehe ich vor einem tiefen Abgrund.

Das Schlimmste ist aber, dass meine Tochter ähnliche Anzeichen zeigt wie ich. Nach dem ich mir darüber klar geworden bin, versuche ich nun alles um erst mal mir, und ich hoffe damit dann auch Ihr zu helfen.

Das ich, trotzdem ich immer jemanden um mich habe einsam bin war für mich bis jetzt einfach nicht klar. Ich habe nur gemerkt, dass es mir nicht gut geht. (Traurigkeit, Hilflosigkeit, Panikattacken).

Das was ich brauche, wie Verständnis, gute gespräche und Liebe kann ich von meiner Frau nicht erwarten, da Sie wie ich inzwischen weiß keine Liebe mehr für mich empfinden kann. Im Prinzip spielen wir den Kindern eine heile Welt vor. Wie lange dass noch gut gehen kann weiß ich nicht.

Ich muss versuchen, jetzt mein Leben unabhängig von meiner Familie wieder in den Griff zu bekommen.
Wie viele in diesem Forum schon geschrieben haben ist dies aber nicht so einfach, da ich weder Freunde habe, noch irgendetwas finde, was mir Freude machen würde (Hobbies).

Ich kann so vieles was ich hier gelesen habe so gut nachvollziehen.

Es kostet erst mal viel Überwindung dies hier zu schreiben. Aber vielleicht ist das für mich im Moment die einzige Möglichkeit aus dieser Kälte zu entfliehen.

Vielleicht gibt es ja jemanden der Ähnliches gerade durchmacht.

Liebe Grüße

06.10.2018 16:39 • 21.10.2018 #1


19 Antworten ↓


aldia249
Hallo Nomi,
ich hab nicht das Gleiche durchgemacht wie du, aber möchte dennoch was dazu schreiben.
Ich weiß zwar nicht, wie alt deine Kinder sind, aber bin mir fast sicher, dass die auch spüren werden, dass das alles nur Fassade ist. Ich denke jeder Versuch, die Fassade aufrecht zu erhalten und weiter diese Nebeneinander-her-leb-Kultur zu pflegen macht deinen/euren Zustand schlimmer. Eine Portion Ehrlichkeit würde euch vielleicht helfen. Vielleicht sucht ihr doch noch einmal das Gespräch zu zweit und anschließend dann auch mit den Kindern, wenn eine Entscheidung gefallen ist, wie es für eure Ehe weitergeht. Was kommt, wird in keinster Weise einfach werden, aber davor zu flüchten bringt auch nichts.
Job ist relativ..auch hier ware doch mit Sicherheit eine Veränderung möglich oder? Aber vielleicht besser eines nach dem anderen.
Liebe Grüße

06.10.2018 18:35 • #2


A


Einsamkeit trotz Familie

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Icefalki
Nomi, was war zuerst da? Depri, Panik, oder Ehe futsch und deswegen das Ganze?

Ich frage nur, weil du ehemals in der Arbeit und der Familie Halt gefunden hast. Ansonsten bin ich ganz bei @aldia.

06.10.2018 18:47 • #3


guteFee
Zitat von Nomi:
Im Prinzip spielen wir den Kindern eine heile Welt vor. Wie lange dass noch gut gehen kann weiß ich nicht.


Geht das denn wirklich noch gut?

Zitat von Nomi:
Das Schlimmste ist aber, dass meine Tochter ähnliche Anzeichen zeigt wie ich


Kinder spüren es, wenn etwas nicht mehr stimmt.

Das Leben ist zu kurz, um eine heile Welt zu spielen.

Einsamkeit in einer Beziehung finde ich noch erdrückender als wenn man alleine ist.

Warum kann deine Frau denn keine Liebe mehr empfinden?

06.10.2018 19:22 • #4


N
Hallo zusammen.

Danke erst mal für die Antworten.

Ich spüre natürlich das die Kinder merken, dass etwas nicht stimmt. Ich frage mich oft, was zuerst da war. Die Probleme in der Ehe oder meine Traurigkeit. Aber wir haben verlernt zu reden. Diese Situation geht auch schon viele Jahre. Mann reißt sich dann immer wieder zusammen. Aber Glücklich wird man so nicht mehr. Ich habe oft versucht mit Ihr darüber zu sprechen. Da kommt nie eine Antwort. Nur den Zeitpunkt an dem Wir sage wir haben alles versucht und es geht nicht mehr ist so schwer zu bestimmen, da wir eigentlich einen netten Umgang miteinander haben ohne Streit. Was aber für mich schlimm ist, dass ich nach einer Trennung die mit Sicherheit für alle sehr schwer wird auch keine Aussicht darauf habe aus meiner Einsamkeit zu entkommen. Wenn ich nicht Anfange mein Leben zu Genießen. Was ich in der Situation aber auch nicht kann. Ein Teufelskreis.

Warum Meine Frau mich nicht mehr Liebt, kann oder will Sie mir nicht sagen. Sie war auch schon mal Kurz davor zu gehen und hat dann gemeint es nochmal probieren zu wollen.
Das war vor drei Jahren. Damals hab ich mich gefreut. Jetzt sehe ich das etwas realistischer.

06.10.2018 23:17 • #5


M
Hallo und Willkommen.

Willst Du die nächsten 40 Jahre so leben?

Das mit Deiner Frau hört sich für mich so undefiniert an, als würdest Du über jemanden reden den Du praktisch nicht kennst.
Ok, kein Streit.
Aber sonst?

Also kein Streit ist schön.
Wobei ich ein Paar kenne das genauso heftig streitet wie liebt.

Ohne Reden kommt ihr nicht weiter.
Dann bleibt alles so wie es JETZT ist.

Und jetzt seid ihr scheinbar beide nicht glücklich mit der Situation.

06.10.2018 23:32 • #6


Safira
Ich bin in einer Familie aufgewachsen die genauso zusammen gehalten worden ist. Und es war schrecklich. Bloß die heile Welt spielen.

Egal wie es weitergeht, mit Trennung, ohne Trennung, wird es für deine Kinder schwer. Und nicht nur für deine Kinder sondern auch für dich und deine Frau. Eine Trennung ist immer schwer und niemand geht da heile raus. Aber so ändert sich rein gar nichts. Und alle leiden nur noch mehr.

Wenn du wissen willst wie es deinen Kindern geht dann frag sie. Sprich mit ihnen, sei offen und ehrlich. Natürlich kommt es auch auf das Alter der Kinder an.

Unterschätz deine Kinder nicht.

Und wenn du jetzt auch eine freundschaftliche Beziehung zu deiner Frau hast und ihr euch sehr gut versteht heißt das ja auch noch lange nicht dass ihr nach der Trennung einen Rosenkrieg veranstaltet. Es muss nicht soweit kommen dass ihr euch hassen tut nur weil ihr euch getrennt habt. Vielleicht traut sich nur keiner von euch beiden den ersten Schritt zu machen und ihr beide denkt genau gleich wie der andere und keiner tut was.
Oft spielt natürlich auch die Angst eine sehr große Rolle wenn es zu Trennungsgedanken kommt. Was passiert danach, wie geht es dann weiter

07.10.2018 01:31 • #7


N
Ich weiß ja das ihr recht habt. Aber es ist unheimlich schwer das alles aufzugeben, was man aufgebaut hat. Und das ist ja auch gut so, dass man lieber einmal mehr überlegt. Ich denke das viele Ehen auch nur wegen Kleinigkeiten getrennt werden.

07.10.2018 10:27 • x 1 #8


M
Ich sag nicht das Ihr Euch trennen sollt.

Ihr sollt raus aus der Erstarrung.

07.10.2018 10:30 • #9


Icefalki
Zitat von Nomi:
Ich weiß ja das ihr recht habt. Aber es ist unheimlich schwer das alles aufzugeben, was man aufgebaut hat. Und das ist ja auch gut so, dass man lieber einmal mehr überlegt. Ich denke das viele Ehen auch nur wegen Kleinigkeiten getrennt werden.


Da hast du recht. Allerdings kann man jede Situation ändern. Eheberatung und/oder echte Auseinandersetzung mit dem Partner, evtl. Ein gemeinsames Hobby suchen, im Prinzip erstmals rausbekommen, wollen wir zusammen bleiben oder nicht.

Und wenn ja, dann tut was dafür.

07.10.2018 10:39 • #10


N
Ich bin da halt Hilflos, weil ich das nicht alleine kann. Es müssen beide wollen und es müssen auch beide was dafür tun.

07.10.2018 10:48 • #11


M
Einerseits ja, andererseits nein.

Wenn einer seine Einstellung und sein Verhalten ernsthaft (also tatsächlich aus Überzeugung) ändert wird es der andere auch.
Zwangsläufig.... weil die alte Situation nicht mehr da ist KANN er sich nicht mehr verhalten wie zuvor.

07.10.2018 11:40 • #12


Safira
Fakt ist ja das Dich Deine derzeite Lebenssituation in ein tiefes Loch zieht, was wir hier alle sehr gut verstehen können. Nur Fakt ist auch das nur Du selber etwas daran ändern kannst. Du wirst Dir bestimmt schon diverse Theoretische Möglichkeiten dazu ausgemalt haben und all diese sind mit Veränderung verbunden die man so GAR NICHT will, weil veränderung Angst macht.
Finanzielle Angst - Angst vorm alleinsein - Angst die Trennung zu bereuen - Angst versagt zu haben - Angst damit nicht klar zu kommen - Angst vor dem neuen.. usw usw

07.10.2018 14:05 • #13


N
Ich denke damit triffst du das schon ganz gut

07.10.2018 14:07 • #14


N
Hallo

Wir haben es jetzt geschafft und werden uns trennen.

Das Gespräch mit den Kindern verlief überraschend gut. Sie waren zwar traurig, aber konnten auch verstehen, dass wir auch ein recht darauf haben, glücklich zu werden.
Und es gibt in ihren Klassen ja auch sehr viele Kinder die das schon durchgemacht haben.

Sie freuen Sich auch darauf zwei Nester zu haben. Und finden es gut das wir uns ohne Streit trennen.

Ich danke euch für eure aufmunternden Worte. Es wird jetzt erst mal eine Umstellung, aber es ist für mich eine Chance irgendwann aus dem tiefen Loch rauszukommen.

Meine Frau hat auch überraschenderweise sehr schnell eine Wohnung bekommen, so das wir ab nächsten Monat mit dem Verarbeiten anfangen können.

20.10.2018 19:16 • #15


Safira
Trennung ist zwar nicht schön....aber das hört sich alles sehr gut an was Du schreibst. mehr erleichternd für Dich, kann das sein?

Wie gets Dir jetzt so damit? Und wie es sich anhört...kein Rosenkrieg in Sicht.

Toll, freut mich für Dich

20.10.2018 19:23 • #16


N
Ich weiss nicht so recht wie es mir geht. Es ist natürlich einerseits sehr Traurig. Bin auch erleichtert. Habe aber auch Zukunftsangst. Ich möchte gerne mein Haus irgendwie halten, weiss aber auch nicht wirklich wie das mit dem Geld was mir bleibt möglich ist.

Da ich außer Familie nicht viel hatte, habe ich auch Angst, dass meine Einsamkeit noch schimmer wird.

Ich denke aber, dass die Ängste alle kennen, die das durchgemacht haben, Und dass die Zeit da einiges verbessern wird. Ich muss jetzt geduldig sein.

Wirklich gut ist das die Kinder das einiger Maßen gut aufnehmen, und das Ihnen ihre neuen Wohnung gefällt.

Ich habe mal im Trennungsforum kurz gelesen, dabei merke ich wie harmonisch das doch bei uns abläuft. Ich wünsche mir, dass es so bleibt.

21.10.2018 14:52 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

I
ich wünsche Dir und Deiner Frau, dass Ihr es auch weiterhin schafft, die Trennung so harmonisch zu vollziehen. Doch ich denke, dass dies bei Euch funktionieren wird.

Die neue Situation verunsichert Dich im Moment natürlich. Es stürmt zur Zeit Vieles auf Dich ein. Das ist ganz klar, doch nach und nach wird sich alles einpendeln. Deine Sorge, einsam zu sein, solltest Du Dir für später aufheben, sonst grübelst Du in alle Richtungen und das viell. noch umsonst. Geh alles der Reihe nach an. Ein Schritt nach dem anderen. Wenn Du alles geschafft hast und wieder einen klaren Weg siehst, kannst Du auch das Problem angehen. Es gibt immer Möglichkeiten. Fast in jeder größeren Stadt gibt es mittlerweile Singles, die sich zusammengetan haben, um gemeinsam etwas zu unternehmen. Vielleicht entdeckst Du auf einmal ganz andere Seiten an Dir - Interessen, die jahrelang in einer Schublade verschwunden sind, es gibt Vereine noch und nöcher. Gründe einen Stammtisch.... Evtl. unternimmst Du dann auch das ein oder andere wieder mehr mit Deinen Kindern zusammen, weil ihr die Zeit intensiver nutzt... Möglichkeiten gibt es wirklich genug.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie, dass ihr wieder zufrieden leben könnt!

Alles Gute!

21.10.2018 16:06 • #18


N
Ja da sehe ich auch so. Ich denke das meine Kinder mir schon viel Kraft geben werden. Es geht mir auch nicht darum sofort wieder in eine Beziehung zu schlittern. Das erste was ich jetzt machen möchte ist eine Woche Urlaub nur mit mir

21.10.2018 16:11 • #19


I
Genau. Alles, was Dir momentan gut tut und sich vereinbaren lässt, solltest Du tun.

Das ist nie verkehrt. Sofort in eine neue Beziehung hineinzuschlittern, das hast Du schon richtig erkannt, bringt nichts. Schritt für Schritt. Damit fährt man m.E. immer noch am besten.

Deine Kinder werden Dir schon die nötige Kraft geben, davon bin ich überzeugt.

21.10.2018 16:22 • #20


A


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