Pfeil rechts

G
hallo neustart,
ganz kurz mein Hintergrund: Habe gerade eine Beziehung zu einer Borderlinerin beendet. Wir waren eben zusammengezogen, wollten heiraten. Sie wurde schwanger (gewünscht). Dann Atomkrieg, Rauswurf, Auszug. Lebe wieder allein. Kurze Zeit später die Nachricht dass das Kind gestorben ist (10te Woche. ich weiß kommt oft vor in dieser Zeit - dennoch zwei Geschichten, die ich jetzt mal weglasse, aus denen klar wird, dass sie daran nicht unbeteiligt war)....
soll hier nur heißen: ich weiß so ungefähr wovon du sprichst.

mir fällt in deinem Text folgendes auf:
du behauptest mehrfach dich mit Borderline sehr gut auszukennen - gleichzeitig lehnst du ebenfalls mehrfach für dich selbst professionelle Hilfe ab.
Halt ich mit Verlaub für einen Widerspruch: wer derart intensiv mit Borderlinern zu tun hat braucht Hilfe. Selbst Profis wissen das - jeder gute Borderlinetherapeut geht in Supervision. Und beinah jeder Angehörige glaubt eine Zeit lang mit all dem klar zu kommen, weil er sich echt auskennt. das gehört zur struktur der BL/Co-Beziehung dazu...

Auf mich wirkt das leider klassisch: Ich will dich echt überhaupt nicht anmachen - ich selbst hab das keinen deut besser hingekriegt: Aber du schreibst viel über Borderline und nichts darüber, was dich in diese Beziehung getrieben hat, nichts darüber, was dich darin gehalten hat, nichts darüber, warum du dich auf Ehe und Elternschaft trotzdem eingelassen hast.
Ich habe den Eindruck, dass du deine eigenen Probleme noch nicht aus dem Schatten der Borderline-Probleme herausgelöst hast.
Du brauchst Hilfe - wollen wir wetten? Und das ist ja auch völlig normal und nichts ehrenrühriges. Und sich eine Therapie zu suchen, die dann auch was nützt gehört zum Prozess dazu.
Damit du verstehst was ich meine kurz eine Beschreibung, wie ich das bei mir selbst empfinde (das kann sich bei dir natürlich anders verhalten): Ich habe erst jetzt nach ca 2 Monaten völligen Kontaktabbruchs ganz langsam das Gefühl dass ich meine eigene kleine Tagesordnung wieder entdecke: Depressivität - darunter liegend Kontaktschwierigkeiten, darunter liegend: die tief sitzende Überzeugung nicht selbst für das sorgen zu können, was ich brauche.
Ich weiß dass mir die BL-Beziehung geholfen hat die Depression zu überwinden - und mich dann wieder hineingestoßen hat, als die Chancenlosigkeit überhand nahm. Ich weiß, dass ich damit ohne Betäubungsmittel vor dem viel älteren Problem meiner Kontaktschwäche stehe. Die Einsamkeit macht mich fast panisch. Ich habe das Gefühl mich in der Einsamkeit als Person aufzulösen. Ich weiß, dass ich in diesem Zustand auch für eine normale Beziehung nicht in der Lage wäre - schon gar nicht für eine BL-Beziehung, in der man ein Meister der Autonomie sein muss.
Ich finde es gut dass du hier schreibst: eben über deine Einsamkeit - das kann ja ein erster Schritt sein, deine eigenen Probleme ins Zentrum deiner Überlegungen und deines Handelns zu stellen.

ich habe aus erster Ehe drei Söhne; ich habe Monate hinter mir, in denen ich jeden Tag darüber nachdenken mußte, welches Verhältnis ich zu meinem neuen Kind einnehmen kann. All das, was für dich jetzt Realität ist, mußte ich für möglich halten. Deswegen bewegt mich das sehr, was du beschreibst.
Mir war klar, dass ich es auf keinen Fall zulasse, dass das Kind zum Element dieser Machtspiele wird. (Ein Grund mehr mich nicht mehr gegen die 180te Trennung zu wehren). Ich bin auf keine einzige Provokation in dieser Richtung eingegangen. Sie hat mir damit gedroht, dass sie mich als Vater verschweigt, dass ich mein Kind nie zu sehen bekomme. Gleichzeitig mußte ich damit rechnen, dass sie irgendwann vor der Tür steht, mir das Kind in die Hand drückt und wieder verschwindet....

Mein Eindruck bei dem was du schreibst: Du läßt dich verstricken. Du läßt zu, dass das Machtspiel zwischen euch über den Hebel deiner berechtigten Sorge um das Kind weiterläuft. Du bist dadurch nach wie vor verstrickt in ihre Entlastungs-Strategien. Sie läßt dich leiden, weil ihr das ihre Spannungen nimmt. Du läßt das zu; warum? Hier gibt es nur eine Antwort in deiner eigenen Psychodynamik!
Dein Reflex wird jetzt sein: Spinnt der? Soll ich mein Kind austrocknen lassen?. Aber nochmal: ALLES was sie in die Hand bekommt, um dich zu kontrollieren wird sie hemmungslos nutzen. Du verschärfst dieses gefährliche Spiel, wenn du das mit dir machen läßt.
Du mußt loslassen. DAS ist das einzige was hilft. Lass sie GANZ los. Lass die Beziehung zu deiner BL GANZ los und - so hart das klingt und ist - lass auch deine Tochter los. Kämpfe NICHT. Sei vorbereitet auf JEDE Möglichkeit, stelle dein Leben darauf ein, deine Tochter jederzeit auffangen zu können. Klar pass auf sie auf - aber mit Abstand. Aber kämpfe nicht drum. Nimm dankbar, was du an Kontakt ohne Kampf bekommen kannst an. Es ist schön ein Kind zu haben - auch wenn es weit weg ist. und sie wird ihren weg zu dir finden, weil du sie liebst. Du kannst sie nicht vor allem schützen, was jetzt kommt. Sie wird die Borderline-Hölle mit abbekommen. Das ist so - egal was passiert. Du kannst ihr nur vormachen wie das geht: Distanz wahren, FÜR DICH SELBST SORGEN, ihr ein Nest bauen, auch wenn sie vielleicht erst in Jahren sich darin einkuscheln wird.
Das ist ganz sicher kein juristischer Rat - ich meine nicht deinen Sorgerechtsprozess. Aber wenn du dich aufgrund kühler Fakten zu einem solchen Vorgehen entschlossen hast: dann bleib, was das angeht, auch kühl. Und umso wichtiger ist es, dass du dich nicht verstricken läßt. Nutz die Profis zur Entlastung und halte Gefühle von Triumph, Rache, Recht haben etc da raus. Du kennst ja sicher das Drama-Dreieck: Nicht Retter, nicht Opfer, nicht Verfolger sein: sonst bist du verstrickt und verstärkst die Eskalation. Und Eskalation ist gefährlich. Richtig gefährlich, wenn du bereits beschreibst, dass du den Eindruck hast, dass deine Tochter körperlich in Gefahr ist.
Du mußt damit rechnen, das auch das eine Botschaft an dich ist. Ein Bild in dem sie dir zeigt, wie du ihr inneres Kind austrocknen läßt.
Das mußt du unterbrechen unbedingt - und das ist bei derart existentiell Angst machenden Gewaltspielen sehr sehr schwer und deshalb, mein lieber, noch mal: Du brauchst Hilfe. Jetzt. Hol sie dir.

ein klein bißchen trösten will ich dich auch noch: hatte ein Gespräch mit einem Freund, der Kinderpsychologe ist. Er berichtete mir von einer Einrichtung für Borderline-Mütter. Er meinte, dass für viele Frauen der Kinderwunsch auch eine Heilungsfantasie ist, dass sich der Wunsch gesund sein zu können sich darin verbirgt, der Wunsch für sich selbst so sorgen zu können, wie für das Kind. Und das funktioniert natürlich nicht. Aber das Scheitern daran ist eben dann doch oft Anlass sich zum erstenmal wirklich effektive Hilfe zu holen. Und er sagt, es geht in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle dann auch gut.
Ich glaube nicht daran dass das stimmt, was du schreibst: Dass Borderline nicht heilbar sei und in jedem Fall für alle Angehörigen nur Unerträgliches dabei herauskommt. (mag für dich im Moment eine hilfreiche Grenzziehung sein...). Ich glaube dass BL sehr sensibel zugewandte und engagierte Mütter werden können - wenn sie sich denn auf den Prozess einlassen.
Dazu gehört die Erfahrung des Scheiterns. Lass sie scheitern und hilf ihr nicht. Auch nicht damit, dass du dich zum Aggressor stilisieren läßt.
Vertraue auf deine Liebe zu deinem Kind - dann brauchst du nichts erzwingen.

hallo cathy,
mich hat sehr bewegt, was du schreibst. wie schwer muß das sein in Beziehungen zu stecken, die so belastend sind - und die du nicht beenden kannst.
Mein Gott ich hab das jetzt zwei Jahre mitgemacht und bin völlig am Boden - und du kennst das schon dein ganzes Leben. Puh.
Man spürt dir an, dass du keinen hasserfüllten Blick hast, dass du liebevoll und sorgend denken kannst und trotzdem abgegrenzt für dich. Davor habe ich allerhöchsten Respekt - ich kann höchstens ansatzweise ahnen, wie schwer es gewesen sein muss, zu so einer Haltung zu kommen, wieviel du anderswo lernen mußtest, um dein eigenes Leben zu leben.
Ja macht mir Hoffnung. Dass ich das Tal in dem ich stecke auch durchschreiten werde und daran wachsen - und nicht daran draufgehen. Danke für deine Offenheit und Anteilnahme und das Weitergeben deiner Erfahrung...

09.11.2007 12:05 • #41


F
Hi,
hab mich jetzt mal registriert, damit ihr wißt wer das da oben als Gast geschrieben hat.
grüße flo

09.11.2007 12:33 • #42


A


Einsamer gehts kaum noch

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N
Hallo Gast,

man merkt, du weisst wovon ich spreche, man merkt, du weisst was in mir vorgeht. Nun wie die Beziehung entstanden ist und wie ich diese Beziehung für mich kompensiert habe ist auf der einen Seite relativ einfach erklärt und doch so unendlich kompliziert, aber ich denke du weisst was ich meine. Am Anfang war es eine für mich uninteressante Beziehung, oder anders ausgedrückt, reine Freundschaft. Leider hat sie sich dann auf meine Bedürfnisse, des sich abgrenzen ne lange Zeit eingelassen, ich fühlte mich sicher dabei, nicht von ihr überrannt zu werden, denn das war auch zwischen ihr und mir von anfang thema. Man muss aber auch sagen,dass sie zu dem Zeitpunkt noch recht stabil war, sprich sie ging arbeiten, konnte abends entspannen usw. Doch im Laufe der Beziehung liess sie sich immer fallen und geriet tiefer und tiefer in diese Borderlinestruktur, was eigentlich ja auch klar war, da diesmal ein geschhützter Rahmen vorhanden war, wo sie das konnte !
Als das begonnen hatte, stand ich schlicht und ergreifend zu ihr, denn das ist meine Vorstellung einer Beziehung, oder wie es so schön heisst, in guten und in schlechten Zeiten. Sie war aber auch im gegenzug bereit mir zuzuhören und hat immer wieder einsehen müssen und es auch getan, dass sie zu weit gegangen ist. In unserer Beziehung gab es immer aufs und abs, keine Frage, sich etwas anderes vorzumachen wäre reine Lüge. Als dann der Tatbestand des Missbrauchs herauskam und sie began mir offen davon zu erzählen, war es eigentlich schon um unsere Beziehung geschehen, denn....

sie wollte mit den alten Geschichten eigentlich endgültig aufräumen, was sie oft gut gemacht hat und meist sehr stolz auf sich war, was man bei einem Borderliner nur selten sieht. Doch dann kam eben auch das typische wechselspiel mit ihrem Umfeld zu tragen, nämlich ihre Familie. Missbrauch bedeutet für alle beteiligten meist, will ich nicht sehen, willich nichts von hören, gehört nicht zu mir. Ihre Eltern die einen zentralen punkt dabei hatten, wehrten sich massiv dagegen, dass der mIssbrauch stattgefunden haben könnte. Wir haben oft offen darüber gesprochen und ich habe zu oft die Rolle des Mediators übernommen, in der annahme, vermitteln zu können, was gänzlich nach hinten losging. Blut ist nunmal dicker als Wasser und ich wuirde zum Feindbild der Familie erklärt, denn das ist so schön einfach für alle. Man braucht keine grosse Fantasie, um sich vorzustellen, was das bedeutet hatte für mich und unsere Beziehung, denn da war und ist die Hörigkeit von ihr gegenüber ihren Eltern. Borderline und abgrenzen funktioniert nunmal eben nicht so einfach.

Aus diesem Grund sind wir auch aus der unmittelbaren Nähe zu den Eltern weggezogen, doch leider nicht weit genug, es hat nicht gereicht, denn wann immer Probleme bei uns waren, ist sie zu ihren Eltern und kam mit vollkommen verdrehten Ideen zurück und sprengte jeden Rahmen damit.

Immer wieder sah ich mir das ganze an und schwieg erstmal, bis zu dem Tag als unsere Tochter kam, denn da wurde ich hellhörig, die Elötern beanspruchten ihren Oma und Opa Titel ziemlich extrem, sprich sie wollten sogar bei der Geburt unmittelbar dabei sein, was ich ehrlich gesagt distanzlos finde, denn so etwas sollte dem Vater vorbehalten sein. Wir, bzw sie löste dass dann so, das sie ihren Eltern den Geburtstermin nicht genannt hatte und wir allein sein konnten, was ich heute für falsch einschätze, denn sich auf eine klare Linie zu stellen und einmal zu sagen, nein das will ich nicht wäre hier sinnvoll und richtig gewesen, doch das abhängigkeitsverhältnis ist einfach zu gross, ihre Angst, besonders bei ihrem Vater nicht mehr geliebt zu werden ist einfach nur massiv. Ich weiss nicht, aber ich habe den Eindruck, das ihre Missbrauchserfahrungen nicht bei ihrem Bruder halt gemacht haben, beweisen kann ich nicht.

Ich habe aber zuviel mitbekommen um zu dem entschluss zu kommen, den KOntakt zu den Eltern abzubrechen, ich für mich, sie konnte das nicht, das obwohl ihr Therapeut ein Jahr lang auf sie einredete und ihr das mehr als dringend nahegelegt hatte.

Dies ging eben so weit, das ich denke, das hier der eigentliche Auslöser der Trennung zu suchen ist. Ihre zerissenheit gegenüber mir, den Eltern und unserer Tochter hat ihr den Rest gegeben. Sie ist vor sich selbst und dem Druck geflohen. das erklärt zumindest auch,warum sie keinen Kontakt zu mir zulässt, denn ihre Scham würde sie in den erdboden versinken lassen. Ich glaube sogar dass sie eines Tages bei mir vor der Tür steht und zurück möchte.

Letzendlich ist die Situation aber eben im moment, wie sie ist, sie ist weg, aht unsere Tochter und ich habe Angst um meine kleine. Die angst ist berechtigt und nicht imaginär, weil ich das brauche. Die übergriffe in dieser Familie finden heute noch statt !

Warum ich, warum eine Borderlinerin. Nun ich bin ein sehr sanftmütiger Mensch, aber durchaus sehr reflektiert. Ich war mir zu diesem Zeitpunkt durchaus bewusst wer sie ist und was passieren wird. Doch da war sicher auch neugier dabei und was man nur nachvollziehen kann, wenn man mit einer Borderlinerin zusammen war unendliche Zuneigung ! denn borderliner können durchaus sehr leibevoll und fürsorglich sein, wenn sie wollen und das dann auch von ganzem herzen. wer geniesst soetwas nicht?

Ich habe durchaus über einen Therapeuten anchgedacht und auch mit dem Artz darüber gesprochen, doch er ist der ansicht, das mit kein Therapeut wirklich helfen kann, denn ich weiss was passiert ist und weiss auch wie es für mich weitergehen soll und muss. Meine Ängste die ich habe sind eine gelungene MIschung aus allem zusammen, Angst vorm alleinsein, angst um miene Tochter, angst vor der Zukunft und was noch dazu kommt, ich stamme nicht aus dieser Gegend und kenne hier auch kaum menschen, was meine Unterstützung minimiert. ich habe freunde in ganz deutschland und nutze diese gerade zur zeit auch um zu reden. Manchmal nur um zu quatschen, manchmal um mich trösten zu lassen und manchmal auch um spass zu haben. Ich habe in der letzten zeit durchaus depressive strukturen an den Tag gelegt, doch es wird von Tag zu Tag weniger und ich arbeite für mich an meiner Zukunft, plänbe sind wieder da und sie sind realitisch. Doch eine sorge ist und beliebt, was passiert mit meiner Tochter. Diesen Faktor kann ich nunmal zur Zeit nicht beantworten, was aber eben nicht heisst,dass ich tatanlos zusehe. Ich habe da hilfe vom Jugendamt und anderen Offizielen stellen die ich nutze. Ich suche das Gespräch, was eine grosse Ressource bei mir ist.

Aber im gegensatz zu deiner Vorstellung ich muss ein ander waffel haben, was ja auch den schluss nahelegen würde, kann ich nur sagen, dem ist nicht so. ich habe einen fehler gemacht und habe mich nicht früher schon von ihr getrennt.

Nun gilt es für mich nach vorne zu schauen und zu sehen, wie es weitergehen kann. Nach dem letzten Telefonat, sie hat erstaunlicherweise angerufen, habe ich erneut den eindruck, sie sucht wieder kontakt und das ganz langsam. sie merkt ihre überforderung und willsich das aber ncith eingestehen. Nach ihren Aussagen ist sie immer noch im Frauenhaus und das ist auch gut so, denn dort hat sie hilfe und unterstützung und was noch wiochtiger , menschen um sich. wirklich schlimm wird es erst,wenn sie in ihre wohnung demnächst einzieht, denn dann macht sie wieder alles für sich alleine aus und das ging gänzlich schief , auch als unsere Tochter schon da war, das alleinsein ist für sie der absolute Tod. Mittlerweile habe ich auch mitbekommen,das sie wieder trinkt und das ist nur der anfang von allem. Mein eindruck bleibt und sie gerät wieder in ihre gewohnten alten strukturen zurück, denn so etwas ist vertraut und macht sicher.

Ich habe für mich beschlossen, wieder aufzustehen, wieder von vorne anzufangen und neu zu starten, bleibt eben die frage, mit oder ohne meiner Tochter an meiner seite. klar meine tochter wird immer bei mir sein, doch wenn sie bei mir leben würde, wüsste ich , das ihr kein missbrauch aus dieser Familie widerfahren würde und das würde mir ungemeine Ruhe verschaffen. Ich liebe meine Tochter von ganzem Herzen und deswegen tue ich für sie das beste, was ich denke, was das beste ist.

Meine idealvorstellung dabei ist: sie kommt unsere Tochter regelmässig, auch ohne festgelegten termin besuchen , zwei-dreimal die Woche und wir ziehen unsere Tochter in einem geschützen Rahmen zusammen auf. Wenn sie alt genug ist und sagen kann, was sie will, wird man neu schauen müssen, vielleicht will sie ja öfter dann bei mama sein, vielleicht auch nicht. Diese entscheidung, soll und darf meine Tochter alleine entscheiden. Nur im moment ist sie 8,5 MOnate alt und kann nur nonverbal kommunizieren und da habe ich den eindruck, das sie uns beide will, wobei sie lieber bei mir wäre. Wie komme ich darauf? jedesmal wenn ich sie abhole, kommt meine Ex mit ihr auf dem arm zu mir, sobald meine kleine mich gesehen hat, streckt sie beide Arme zu mir aus. Ist sie dann bei mir auf dem arm, sucht sie intensiven Körper kontakt , kuschelt meist die ganze Zeit mit mir. Die Rückgabe gestaltet sich meist trauriger. die kleine schaut mich an und scheint enttäuscht zu sein, wieder gehen zu müssen.

was hinter den Mauern von meiner ex und ihren eltern passiert, weiss ich nicht, ich weiss nur, das meine ex tierich unter strom steht, sie ist so dermassen angespannt, das ich mir sorgen mache um sie und um unsere tochter. aber sie ist nicht in der lage, sich entsprechende hilfe zu holen, ob bei mir oder woanders ist egal. es sieht so aus, als habe sie ihre entscheidung scheinbar nicht ausreichend überdacht. wie auch immer, sie hat entschieden und muss nun auch die konsequenz ihres handelns tragen, dazu gehört auch,das der Vater ihres Kindes nicht tatenlos zusieht.aber auch das wusste sie eigentlich, denn auch sie kennt mich nur zu gut.

Zum thema borderline ist nicht heilbar, klare antwort, nein ist es nicht ! Was ein Borderliner schaffen aknn und was versucht wird, ist die Symptome zum schweigen zu bringen und zu lernen anders damit um zu gehen. In einer traumatischen Situation wird ein Borderline immer wieder in alte Muster verfallen, vielleicht nicht mehr so stark, aber das innere erleben kann man nicht so einfach ändern. Am schlimmsten ist es wenn viel zu spät daran gearbeitet wird. sie ist 33 und hat erst vor drei jahren mit all den Therapien angefangen, das ist viel zu spät um einen vollständigen Charakter wie sie wirklich umzubauen. Hier gilt ..je früher, desto besser.

09.11.2007 13:29 • #43


G
Hallo Silva, hallo Cathy,
mir ist ein Fehler unterlaufen: ich habe beim Lesen anderthalb Seiten überblättert. Ich habe also Seite 1 und die letzte von Cathy gelesen - und mich dann dazu geäußert.

Lieber Neuanfang,
jetzt nachdem ich alles gelesen habe, muß ich dir sagen, ich bin ziemlich geschockt.
Hier ist wirklich mit sehr viel Engagement und großer Kompetenz alles gesagt worden, was zu sagen ist.
Ich hätte nicht geschrieben, wenn ich das alles vorher gelesen hätte. Ich werde auch nicht mehr inhaltlich darauf eingehen - es ist allzu deutlich, dass du die Kraft der Leute, die sich für deine Sache hier engagieren in sinnlosen Widerständen verheizt.
Du hast mein vollstes Verständnis dafür, dass dir das unterläuft. Du bist wahrscheinlich heftigstem Beschuß über lange Zeit ausgesetzt gewesen, bist vermutlich für alles möglich für das du nichts kannst verantwortlich gemacht worden - die BL-Nummer eben - und konntest nicht anders, als dich dagegen zu verschließen. Und jetzt kriegst du die Tür nicht mehr auf - auch da wo´s wichtig wäre.
Aber jetzt, mein Lieber, kommt es darauf an, deinem Namen alle Ehre zu machen und in diesem Namen das Fragezeichen zu killen: mache einen neuen Anfang.
Du siehst, dass dein Verhalten schon hier im Forum ganz normale kompetente zugewandte und engagierte Menschen, mit tiefer Kenntnis der ganzen Angehörigen-Problematik aggressiv macht - Du stehst hier in Frage, weil du dich (was ja der richtige Ansatz ist) hier in Frage gestellt HAST. Und nun weich nicht aus in dieses CO-Gejammer. Schulligung - aber die Storys kennen wir doch alle. Wir wissen auch wie weh das tut. Und wir verstehen auch, dass du das einfach mal gern los werden willst und dir jemand auf die Schulter klopft und dich lobt für das was du gut gemacht hast - und das war wahrscheinlich sehr sehr viel.... Ihr seid ja sehr weit gekommen. Trotzdem ist alles was du schilderst geradezu bilderbuchartig das Schema, wie so eine BL/CO-Beziehung abläuft. Eben auch dein Verhalten wirkt durchprogrammiert und unfrei.
Ich gebe Silva und Cathy mit beinah jedem Wort recht - jetzt nimm diesen Spiegel einmal ernst: Hier sind drei Menschen mit ner Menge Vorerfahrung - die sagen dir alle das gleiche, auf die wirkst du genau so, wie du es für dich selbst vehement ablehnst.
Und in diesem Moment fällt mir einfach nur noch der Witz ein, den ich meiner süßen Ex-BL am liebsten immer erzählt hätte:
Fährt´n Typ auf der Autobahn, hört Verkehrsfunk. Der Sprecher sagt: Vorsicht, auf der A1 kommt Ihnen ein Geisterfahrer entgegen. Brüllt der Typ: EINER?? HUNDERTE!

Es geht hier nicht darum, dir IRGENDETWAS unterzujubeln. Zur Not glauben wir dir auch, dass bei dir vor der Beziehung alles in bester Orndung war. Aber die Aufforderung dir Hilfe zu suchen damit zu beantworten, dass man dir nicht unterstellen soll, dass du sie nicht mehr alle hast - weißt du was das ist? BL-verseuchtes Denken - das färbt ab. Glaub mir, ich kenn das alles. Hilfe holt man sich, wenn man Bock drauf hat, wenn was schwierig ist, wenn man besser mit Hilfe klar kommt als ohne - so einfach ist das. Und wer glaubt damit seine Autonomie einzubüßen, der bestätigt seine Hilfsbedürftigkeit erst recht.

Mal folgende schlichte Frage. Du lehnst ja vehement für dich professionelle Hilfe ab. Was aber würd es denn SCHADEN?!?
Stell dir doch mal hilfsweise vor, dass es stimmt, was hier alle denken: dass du im Moment dich nicht mehr klar sehen kannst, nach dieser totalen Überlastung. Stell dir vor es stimmt - und du tust nichts. Was passiert mit deiner Tochter dann? Wen hat sie dann noch?

Und noch was - trotz deiner drastischen Schilderungen: Ich werde das Gefühl nicht los, dass du vor lauter Drama die Gefährlichkeit der Situation überhaupt nicht richtig einschätzt. Damit willst du alleine klar kommen? Was muss denn noch passieren, bevor du Hilfe annehmen kannst?

So jetzt hör ich auch schon auf - ein Bild noch was mir beim Lesen gekommen ist:
Ein Kidnapper flieht in seinem Auto durch die Innenstadt. Die unschuldige Geisel neben sich. Was rätst du der Streifenwagenbesatzung, die - aufmerksam wie sie war - den Überfall bemerkt hat?
Sie nehmen die Verfolgung auf. Die Fahrt wird schneller. Sie stellen die Sirenen an, um die anderen Verkehrsteilnehmer zu warnen. Die Fahrt wird schneller. Sie versuchen mit ihrem Fahrzeug zu überholen um den Rasenden zu stoppen. Die Fahrt wird schneller.
Der Kidnapper verliert die Kontrolle. Das Fluchtfahrzeug fährt an einen Baum, der Streifenwagen wird in den Graben gerissen. Alle Beteiligten und ein paar unschuldige Zivilisten außerdem sind verletzt oder tot.

Welche Fragen stellst du dem Streifenwagenfahrer?
Haben sie keinen Führerschein?

- oder vielleicht:
warum haben sie sich keine Hilfe geholt?

was wäre die richtige Taktik gewesen:
- Hilfe anfordern.
- das Gelände weiträumig absperren lassen. Jede Sperre mit ausreichend Personal und Technik versehen, damit ein Durchkommen unmöglich ist.
- einen Hubschrauber anfordern, um aus der Vogelperspektive das Geschehen überwachen zu können.
- die Verfolgung einstellen
- auf die Beförderung wegen heldenhafter Hochgeschwindigkeitsjagd verzichten
- warten, bis der Kidnapper sich entweder stellt, oder selbst einen Fehler macht.

So und nun schreib einfach mal nicht zurück - sondern tu was....
flo
PS ... und dann können wir uns wirklich gerne noch mal über das Thema unterhalten, warum du eigentlich hier bist: Einsamkeit. Das würde mich nämlich brennend interessieren - bin ja nicht umsonst aus dem Borderline-Forum ausgestiegen.

09.11.2007 18:12 • #44


F
sorry war wieder nicht eingeloggt - wenn man so lange schreibt fliegt man manchmal raus irgendwie...
also der Gast bin wieder ich jewesen
grüße
flo.

09.11.2007 18:14 • #45


S
Guten Morgen Neustart, Cathy und Flo

ich denke, dass Flo sehr gut geschrieben hat und Neustart erreichen konnte (was Cathy und ich bisher nicht geschafft haben). Hier sollten wir weiter machen, denn Neustart ist auch nur ein Opfer - genau wie die Mutter seines Kindes. Allerdings solltest du, Neustart, langsam mal anfangen, dich selbst zu reflektieren. Jaja, du betonst die ganze Zeit, dass du das sehr gut kannst, jedoch beweist du hier das ganze Gegenteil. Mach dir doch mal die Mühe und lies dir hier alles noch einmal in Ruhe durch. Dabei könnte dir auffallen, dass du jede Kritik oder Schwäche vehement ablehnst. Man liest immer nur von dir Du hast mich missverstanden .... nein, so bin ich nicht .... Du hast einen völlig falschen Eindruck von mir ... usw. Wenn dir aber 3 verschiedene Personen den gleichen Spiegel vorhalten, könnte da nicht doch was Wahres dran sein? Wenn sich 3 verschiedene Menschen so den Kopf über dich zerbrechen und sich so viel Mühe geben, dir zu helfen, solltest du es dann nicht auch endlich mal tun? Es kommt mir vor, als wenn du dir einbildest, dass du mit all deinem Wissen über Borderline, dagegen geschützt bist und dabei hast du den selbstkritischen Blick auf dich verloren und verlierst dich Stück für Stück mehr.
Deine Unfähigkeit, dich selbst zu reflektieren, wird in deinem letzten Beitrag auch ganz deutlich. Mit wenigen Worten gehst du auf dich ein, was wir die ganze Zeit hier versuchen. Du verdrehst die Worte und beendest es mit einem Satz: Ich habe kein Ding an der Waffel In deinem Beitrag dreht sich der größte Teil nur um deine Ex, ihre Familie und deren Hintergründe. Wir sind aber bei dir und darauf gehst du gar nicht ein. Das ähnelt sehr dem Verhalten deiner Ex, wie du sie beschreibst.
Ich freue mich ja, dass du neue Kraft gesammelt hast und dich aus deinem Tief aufrappeln willst, allerdings glaube ich, dass du dich im moment damit selbst betrügst, denn niemand kommt aus einer intensiven Borderlinebeziehung schadlos raus. Vielleicht trifft bei dir das Gleiche zu, wie du es bei deiner Ex vermutest. Vielleicht musst du auch erst ganz tief fallen, um dir richtige Hilfe zu suchen und sie dann auch annehmen zu können? Was richtige Hilfe ist, weiß ich nicht. Auch professionelle Hilfe kann scheitern, wenn die Chemie zwischem Arzt und Patient nicht stimmt. Ich glaube, der wichtigste Punkt dabei ist, sich selbst zu erkennen und dankbar zu sein, wenn es Personen gibt, die sich Deiner annehmen. Bis jetzt scheinst du aber noch nicht so weit zu sein, denn dann wärst du auch kritikfähig.
Bitte tu dir einen Gefallen und antworte dieses mal nicht mit: Ich kann mich sehr gut reflektieren .... Ich bin kritikfähig .... Ich bin nicht depressiv oder .... ich bin nicht krank/gestört .... -- genau das ist der Punkt, der uns zurzeit an dir scheitern lässt. Verstehst du, was ich meine? Es ist kein Rankommen an dich und deine eigentliche Problematik!

Ich möchte unbedingt noch auf das Thema, deine Tochter, eingehen. Allerdings möchte ich mich darauf beschränken, wie weit du mit dem JA zusammen arbeitest und was du bisher erreicht hast. Wie du sicherlich schon gemerkt hast, habe ich darin einschlägige Erfahrungen gemacht und bei mir leuchten alle Alarmsignale. Ich würde gern mit dir zusammen besprechen, wie du beabsichtigst, dein Ziel durchzusetzen. Ich möchte mit dir Möglichkeiten ausschließen, sowie Neue finden, falls die Situation kippt. Also bitte, erzähl doch mal genauer, wie der derzeitige Stand beim Familiengericht und JA ist. Was genau hast du eingeklagt und was hat dir das JA bisher für Rückmeldungen gegeben?


Ich wünsche euch allen einen schönen Samstag Morgen
Silva

10.11.2007 10:18 • #46


C
Hallo Neustart, und natürlich auch ein Tach an Alle, die sich auch nicht zurückhalten konnten/wollten/sollten

Siehst Du was hier gerade passiert, was hier mit mir passiert ist ganz typisch für mich und meine Schwächen. Ich wußte von Anfang an - als Du das Kind und die Borderlinestörung Deiner Frau erwähnt hast - dass ich, obwohl ich eine Außenstehende bin, sofort wieder auf die Verhaltens- und Reaktionsmuster zurückgreifen werde, die für MICH mehr schlecht als recht im Umgang mit meinen Bordies funktioniert haben. Soll heißen, eigentlich sollte ich viel eher mit Deiner Tochter sprechen - aber weil das nicht geht, versuch ich Dir als Vater auf biegen und brechen verbal einzuprügeln, was die Kleine von Dir braucht. Du und ihre Mutter haben eine von Abhängigkeit geprägte Beziehung geführt und sie hat es nicht verdient damit umgehen zu müssen.

Das hab ich aus der Borderlinebeziehung gelernt und in Stein gemeißelt und das ist ein riesen Thema in meinem Leben. Ich will nichts, rein gar nichts von einem anderen Menschen, dass er/sie mir nicht aus einem guten und freien Gefühl heraus bereit ist zu geben. Mir schuldet Niemand etwas, schon gar keine Gefühle.

DU sagst, Deine Frau sollte sich schämen:
a) Du willst doch einem Borderliner nicht wirklich etwas über Schuld, Scham, Abhängigkeit und Misstrauen und Manipulation erzählen, oder?

b) Sollte sie zu Dir zurück wollen, dann wäre das als RÜCKFALL zu deuten. Und ihr wär das ganz klar.

c) Du unterschätzt sie (genau wie ihre Eltern), Du unterschätzt ihren Mut, ihre Leidensfähigkeit, ihre Stärke, ihren Willen und ihren Intellekt.

d) SIE war sich bewußt, dass die Lösung aus den gewohnten Umständen und Beziehungen für sie hammerhart werden wird, sie weiß, dass sie vieles bisher nur aus ihrer Angst heraus getan hat.

e) Sie ist NICHT aus einer Laune, per Beinflussung, heraus zu ihren Eltern geflüchtet (wie Du es bisher geschildert hast)sondern hat sich und Eurer Tochter, für diese Loslösung aus ihren ungesunden Abhängigkeiten (von Dir und Ihren Eltern) professionelle, psychische, soziale und praktische Hilfe gesucht, denn all das wird ihr im Frauenhaus geboten, und die werden sie auch weiterhin begleiten und ganz uneigennützig als Unterstützung zur Verfügung stehen...das sollte Dich eigentlich - in Bezug auf Eure Tochter - beruhigen...tut es aber nicht. Warum nicht?

f)Deine Frau schämt sich für all die Dinge die sie getan und gesagt hat, nur um nicht mit Liebesentzug bestraft zu werden, sie schämt sich dafür, dass sie sich mit Unehrlichkeit und Schmeichelein die Zuneigung anderer Menschen erschlichen hat, sie schämt sich, wenn Du oder ihre Eltern meinen sie müßten/dürften sie bevormunden, sie schämt sich wenn sie nur und ständig auf ihre emotional instabile Störung reduziert wird, wenn es den anderen in den Kram paßt, sie schämt sich dafür dass ihr offenbar NIEMAND mehr irgendetwas zutraut.

Vielleicht kannst Du Dir sogar vorstellen, dass es für Deine Tochter viel wichtiger ist zu sehen, dass ihre Mutter - trotz all ihrer Ängste, trotz all ihrer Abhängigkeiten, Selbstzweifel und Unsicherheiten - versucht ein eigenbestimmtes und freies Leben zu leben und wenn nötig Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Ich persönlich kann auch nur so darüber denken und fühlen, weil ich im Moment gerade überhaupt keinen Kontakt zu meiner Mutter und Schwester habe - Ich verstehe sie - aber ich weiß trotzdem gar nichts...Ich bin nicht klüger oder weiser oder abgehärteter als Du - ich bin damit aufgewachsen und habe meine eigenen Überlebensstrategien erfunden.denn diese Tendenz - einem Anderen die Verantwortung und die Arbeit für seine eigenen Gefühle, Taten und Gedanken aufzuhalsen- trägt Jeder in sich - ich versuche das sehr ernst zu nehmen weil ich sowas nicht in meinem Privatleben will.

Die Selbsteinschätzung ich bin vernünftiger, verantwortungsvoller etc NUR im Vergleich mit einem Borderliner.

Es reicht einfach nicht - nicht für Deine Tochter, nicht für Deine Frau und schon gar nicht für irgendein Gericht, zu sagen meine Frau ist Borderlinerin ergo bin ich viel geeigneter ein Kind aufzuziehen. Statt immer und mit jedem über Deine Frau zu reden, könntest Du einfach mal Deine Freunde, Deine männlichen Verwandten fragen, was sie im Moment von Dir, Deinen Aktiionen und Reaktionen und Plänen halten, vergleich Dich doch mal mit denen.

Es ist hart, wenn man irgendwann erkennt, dass diese Person, die zeitweilig keinen Schritt ohne einen tut, die sich an einen geklammert hat, wie eine Ertrinkene, die sich in ihren Selbstzweifeln gesuhlt hat, die ihre Abhängigkeit zur Waffe macht, die einem ihr LEBEN vor die Füße geworfen hat, durchaus Fähig und Willig ist ohne einen zu leben, denken und entscheiden. Akzeptiere oder kämpfe...aber mach Dir klar um was Du kämpfst und warum es DIR offenbar lieber war, als sie noch fremdgesteuert war.

10.11.2007 15:28 • #47


F
Hallo Silva, hallo Cathy,
ich denke mal, dass wir nicht den gleichen Fehler machen sollten, den wir Neuanfang unterstellen : nämlich uns allzu hartnäckig in Probleme anderer Leute zu verbeißen, anstatt die eigenen zu thematisieren.
Ich denke wirklich, dass im Moment alles Wichtige gesagt ist - und es ist nicht unsere Entscheidung.

Worüber man nicht reden kann, darüber soll man schweigen.

Cathy, mir fällt auf, dass in deiner Antwort eine indirekte Einladung steckt, erneut BL ins Zentrum zu stellen, anstatt Neuanfangs eigentliches Problem. Silva ich denke es wäre ev sehr hilfreich für Neuanfang, wenn er sich auf deine Erfahrungen JA betreffend einlassen könnte - mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen, ohne in Wiederholungen sich zu ergehen.
Ich fände es schön von euch beiden mehr zu erfahren - ich setz das mal außerhalb dieses Threads fort - wenn ihr mögt...

Neuanfang - ich glaube du packst das...
grüße flo

10.11.2007 18:32 • #48


N
Danke Cathy für deinen Beitrag, dazu würd ich mich gern äussern. Hinsichtlich ihrer Störung ist schon klar, das sie nicht nur ein lebender Borderliner ist, das ich sie nicht auf nur das reduziere, keine Frage. Was ich unabhängigkeit betrifft, so bin ich da nicht so ganz überzeugt, sicher hat sie schutz im frauenhaus gesucht, was von ihrer seite ein sinnvoller zug war. Dennoch hatte sie bisher immer jemanden gebraucht, der ihre entscheidungen für sie trifft und im frauenhaus gibt sie auch verantwortung ab. Natürlich hat sie auch einen eigenen Willen und weiss wohin sie will, dennoch sehe ich das bei ihr nicht so, dass sie diesen weg gehen kann, jeder borderliner ist anders. Sie hat vor c.a 4 jahren erst mit therapien angefangen und keine bisher durchgezogen, bzw beendet. sie glaubt heute, sie sei gesund und das halte ich bei ihr für fatal. um es noch deutlicher zu machen, bestreitet sie , das sie jemals missbraucht wurde oder das etwas passiert sei mit ihrem onkel. Sie lebt wieder in ihrer traum harmoniewelt und will nichts an sich heranlassen,was das zerstören könnte, man kann sie sicherlich verstehen, doch frage ich mich in diesem zusammenhang, wie weit kann unsere tochter ihr momentan dahin folgen? will damit sagen dass sie auch psychotische anteile besitzt, die ich mehrfach miterlebt habe und die waren alles andere als witzig !

Ob sie sich zu dem zeitpunkt der trennung wirklich bewusst war, was sie getan hat, bezweifle ich ein wenig, gut es war ihre entscheidung, so oder so, sie hat diesen weg genommen.

Was die reflektion meinerseits betrifft, so sind definitv alle fest überzeugt, dass ich das richtige tue, alle freunde und auch der kinderschutzbund, bei dem ich war, sie sehen aber alle das selbe problem: ein gericht entscheidet sich fast immer für die mutter, selbst wenn sie auflagen bekommen sollte und das versteh ich nicht.

Ich habe mich oft gefragt, ob das alles wirklich richtig ist,was ich da tue, ob das alles der richtige antrieb ist. Es gab zig gespräche mit unterschiedlichsten personen und personenkreisen und alle bestätigen mir mein vorgehen, viele würden sogar weitergehen bei ihr. Die personen kennen sie auch und wägen sehr wohl genau ab dabei.

mein antrieb ist nicht der verletzte ehemann, sondern aus sorge um unsere gemeinsame tochter entstanden. mehr als es immer wieder erwähnen kann ich nicht. und ich habe auch nicht vor, meine tochter zu benutzen, um meine einsamkeit zu kompensieren, welche im übrigen stark nachgelassen hat.

was ihren intellekt betrifft, so weiss ich dass sie alles andere als dumm ist, sie ist hochintelligent und weiss meist sehr genau, was sie tut, doch ihre gesamten aussagen, handlungsschritte sind paradox, sie handelt immer wieder so. ich gehe davon aus, dass sie sich die trennung anders vorgestellt hat, leichter einfacher und überschaubarer. was ihre selbständiglkeit in diesem zusammenhang betrifft, so bin ich sicher das sie die bis heute nicht erlangt hat, sie konnte das bisher nicht und lernt es auch nicht in drei monaten.

Natürlich hat sie sich nicht den ort ihrer eltern ausgesucht, weil sie wusste, dass sie nicht genug schutz bekommen würde in diesem rechtsstreit. was du schreibst, sie schämt sich für das alles, glaube ich sogar voll und ganz und ist sicher auch enttäuscht darüber, dass ihr niemand etwas zutraut, ja vielleicht irre ich mich und sie macht das alles besser als ich denke, aber dann frage ich mich, warum kann sie das jetzt nicht mehr kommunizieren? warum antwortet sie nicht kurz und kanpp auf meine fragen, wie es unserer tochter geht? über diese frage hab ich mir 10.000 mal den kopf zerbrochen und komme immer wieder zu dem ergebnis, dass sie aufmerksamkeit sucht, egal wie, so streng nach dem motto, guck ich komm allein zurecht. wäre sie reflektierter würde diese anerkennung anders aussehen.

witziger nmuss ich noch dazu sagen, das ich sie nicht kontrollieren wollte oder fernsteuern ganz im gegenteil war inhalt der beziehung, ich habe ihr immer deutlich gemacht, das sie eigene entscheidungen treffen muss und diese dann auch verfolgen soll und die konsequenz daraus tragen muss, egal in welchem fall, denn bisher war es bei ihr so, das sie losgetreten hat und jemand anders richtet das dann schon wieder, hierbei waren die eltern immer gut dafür.

ganz aktuell ist es so, das ich den eindruck habe, wie ich ja mal erwähnte,dass sie unter wahnsinnigem druck zur zeit steht, was scheinbar nicht mal mit mir zusammenhängt und zieht sich in ihre heile welt zurück, sprich sie beginnt wieder zu spalten und sucht sich den einfachsten weg für sie, das ist in diesem fall eben, meine glaubwürdigkeit zu untermahlen. sie streitet sachen ab, die alle belegt sind oder belegt werden können, da frage ich mich auch, warum sie so etwas tut? das ergibt keinen sinn, denn das führt doch nur dazu dass sie sich wieder rechtfertigen muss, wennman sie damit konfrontiert. sie hat in der vergangenheit sich ganz oft um kopf und kragen geredet um nicht als schuldiger dastehen zu müssen und nicht selten ging es banale dinge, wo man eigentlich gar nicht darüber reden muss. das unterstützt natürlich deine theorie, dass sie selbständig werden will. ich glaube dennoch nach wie vor, das sie ferngesteuert wird und nicht aus ihrer haut kann, denn was sie am wenigsten kann ist, sich selbst wahr zu nehmen und zu prüfen: was will ich eigentlich. diese frage hab ich jetzt schon öfter gefragt und sie antwortet darauf immer wieder anders. ich will damit sagen, sie hat derzeit keine echten ziele. mal macht sie deutlich, sie will das kind so nicht, mal klammert sie an dem kind, mal ist sie einsichtig, mal streitet sie alles wieder ab. es gibt zig beispiele dafür. nur um eines zu nennen ist das sie jeglichen kontakt zum Jugendamt ablehnt, das gerade jetzt für sie da sein würde, doch sie will keine hilfe. sie belügt gerichtsinstitutionen (psychologischer gutachter) was auch wiederlegt werden kann. sie gräbt sich damit ihr eigenes grab dabei und glaub die beste zu sein. sie hat mir ihre überlegenheit mehrfach deutlich gemacht. sie ist fest davon überzeugt ihr kann niemand etwas. und genau da verstehe ich ihre paradoxe handlungsweise nicht, das sie nicht nur mir gegenüber hat, sondern auch dem JA und dem Gericht. das gericht betrachtet beide parteien erstmal als gleichwertig und prüft einfach nur. eine kooperative handlungsweise von ihr, würde doch jegliche aktion von mir wiederlegen, aber nichts davon ist da !

worum ich kämpfe ist mir klar, ich will unsere Tochter aus ihrer Obhut sehen und wenn ich beim gericht nicht als geeignet erscheine, werde ich darum bitten, unsere Tochter in eine Pflegefamilie zu geben, denn eines weiss ich ganz sicher: meine Tochter ist nicht sicher bei ihr !

ich mache damit auch deutlich, dass es mir nicht um egoistische Züge geht, sondern um das bedürfniss meiner kleinen süssen ihr einen fairen start ins leben zu geben. wenn ich dafür laut gericht nicht geeignet bin, dann sollte sie dennoch vor ihrer eigenen Mutter geschützt werden. Es mag eine ganze zeit gut gehen mit den beiden, vielleicht, aber nicht immer.

10.11.2007 18:59 • #49


N
@ flo danke für dein vertrauen. ich zweifel, wie ich ja schon zuvor geschrieben ganz oft daran, das richtige zu tun.

ich komm mir hier manchmal echt vor, als sei ich onster,das verbündete sucht und nciht bekommt. ich möchte niemanden etwas böses, sondern nur verhindern, das etwas böses passiert.

10.11.2007 19:07 • #50


C
@Flo

Klar bin ich selbst ganz wischi waschi und möchte eigentlich auch viel lieber über das mit Euch und Neustart reden, was er anfänglich als seinen eigentlichlichen Grund zum schreiben angegeben hat - die Angst vorm Alleinsein, vor der Einsamkeit etc. Auch wenn ich das nicht möchte oder immer klar sehe - aber das ist doch auch der Zentrumgedanke, die Urangst der meisten Borderliner. Auch und nur wenn ich nicht bis zum Hals mitten drin stecke, kann ich sagen: Borderliner empfinden, denken, handeln NICHT ANDERS sondern INTENSIVER(EXtREMER. Weil ich natürlich auch, genau wie Neustart oder jeder andere Beteiligte, viel lieber von mir selbst sagen will SOOOO bin ich nicht, NIEMALS würde ich dies und jenes tun und sagen, DIEEEE sind/ist tickt ganz anders als ich...das stimmt aber nicht.

Ich vermute - und mehr als das ist es nicht, weil ich das nur von mir selbst kenne - dass Neustart sich auch so vehement gegen psychologischen Rat und/oder für sich selbst praktische oder therapeutische Beratung wehrt weil er eine riesen PANIK schiebt, dass ihm irgendein Profi sagen könnte Mein guter Mann, auch einige ihrer Aktionen und Reaktionen sind irrational, verletzten ihre Mitmenschen und sind von ungesunden Abhängigkeiten gefärbt. Die ganz simple menschliche Tatsache, dass er nicht 200% anders ist und tickt als seine Frau jagt ihm - verständlicher Weise - eine Heidenangst ein. Ein Grund, warum ich nicht auf Teufel komm raus probiert habe, selbst Mutter zu werden, war: Ich hatte eine Heidenangst davor, dass ich so extrem werden könnte wie meine eigene.

Nichts von dem ist unmenschlich oder krank oder etwas was mir auf gar keinen Fall auch hätte passieren können, all diese Sachen passieren täglich in Beziehungen und Familien - auch in denen wo es Niemanden gibt, der auf BPS diagnostiziert wurde oder bisher irgendwelche offensichtlichen Störungen hatte..Diese Idee ist aber etwas was Neustart für sich permant und vehement ablehnt...als wär BPS eine Krankheit, die ER definitiv NICHT hat.

Nur deshalb, gehe ich immer wieder darauf ein, weil ich es schon fast gefährlich finde, gerade in solchen hoch emotionalen Ausnahmesituationen von sich selbst zu sagen Ich bin kein Borderliner ergo benehme ich mich grundsätzlich und NIE wie ein Riesenarsch, ergo denke ich NIE unfaire und fiese Gedanken, ergo habe ich immer einen guten Grund ergo verfolge ich keine egoistischen Ziele und will Macht...Ich behaupte nicht, dass Neustart ein Draufschlagendes Riesenarschloch IST, ich finde es nur sehr bedenklich wenn Jemand grundsätzlich von sich meint er würde auch in Außnahmesituationen, nicht mit diesen seinen eigenen Dämonen zu kämpfen haben, weil ER/SIE diese Dämonen nicht in sich trägt.

11.11.2007 18:11 • #51


C
@ Neustart

Natürlich kenne ich Deine Frau nicht und Dich natürlich auch nicht, Du schreibst grundsätzlich sehr wenig über Dich selbst und versuchst uns hier über die Sorge um Deine Tochter zu verdeutlichen, dass Du kein Borderliner bist...Niemand hier zweifelt Deine Sorge an, Niemand hier greift Dich persönlich an, Du mußt hier Niemanden von Dir überzeugen, aber wenn Du schreibst, dann reagieren wir auf das, was Du schreibst.

Und wenn Du vorwiegend darüber schreibst, was Deine Frau tut, tat, nicht tut, wie sie tickt, tickte und warum - dann sagst Du damit auch ganz viel über Dich, über Deine Beziehung zu ihr - es ist DIR sehr wichtig dass wir verstehen dass Deine Frau unfähig, verantwortungslos und psychisch viel zu labil ist um für sich alleine klar zu kommen, geschweige denn für ein Kind da und present zu sein. Das kann hier Niemand beurteilen. Wenn Du dann aber loslegst und uns erzählst, was DU Dir für Sorgen machst, worauf Du Deine Befürchtungen begründest, wie Du ihr Verhalten in der Vergangenheit einschätzt, dann kommt mir immer wieder eine Frage in den Kopf: Warum hast Du dann mit dieser Person ein Kind in die Welt gesetzt?

Ich meine,ihr wart ja beide keine Teenager mehr, hattet vermutlich auch schon Beziehungen bevor ihr Euch kennen gelernt habt etc...d.h. Du hast Dich für sie entschieden und dann auch entschieden, ihr solltet ein Kind haben...und sagen: das konnte ich ja alles nicht wissen, funktioniert nicht, denn offenbar war Dir die ganze Problematik sehr deutlich. Du fragst Dich warum Dir Deine Frau nicht einfach Deine Fragen beantwortet:Möglichkeiten

a) weil sie nicht muss
b) weil sie vermutet, Du willst nur hören, dass sie versagt
c) weil Du immerzu von Deinen Rechten und ihren Pflichten und Fehlern redest
d) weil sie Dir ganz simpel nicht mehr über den Weg traut.
e) weil Du ihr etwas erzählen willst, von dem Du selbst keine Ahnung hast
f) weil ihr beide völlig unfähig seid Eure Paarbeziehung/Trennung außen vor zu lassen, wenn ihr über die Kleine redet.

Lass uns jetzt wirklich mal NUR über Dich reden. Du hast ja schon vor dieser Beziehung existiert...wie lief das in Deinen Beziehungen vorher ab? Hast Du Erfahrungen mit Kindern?(kann ja sein, dass Du mit einer ExFrau Kinder hast oder als Erzieher arbeitest o.ä.), warum glaubst Du das Gericht würde das Kind lieber in eine Pflegefamilie schicken, als ihre Eltern in die Mangel und Pflicht zu nehmen? Ihr Beide habt dieses Kind in die Welt gesetzt also müßt ihr Beide jetzt auch Eltern sein. Sorry, da verstehe ich keinen Spaß.

Ihr habt Euch zusammen für dieses Kind entschieden, JETZT ist es zu spät zu sagen Naja, ihre Mutter ist nach meiner Einschätzung und Erfahrung psychisch nicht in der Lage und wenn das Gericht entscheidet, ich hab dem Kind auch nichts zu bieten, dann muss eben der Staat (Pflegefamilie) dafür sorgen. Tut mir leid, aber was dachtest Du denn wie das funktioniert hätte wenn Deine Frau nicht abgehauen wäre? Das alles was Du jetzt gegen Deine Frau als Mutter vorbringst, beruht auf all den Sachen und Ereignissen, die schon vor der Entstehung der Kleinen ein Thema waren...

Aber damals (vor 20 Monaten) dachtest Du offenbar auch noch, Du und Deine Frau wären durchaus in der Lage ein Kind zu haben, zu versorgen und zu erziehen. Worauf hast Du denn diese Sicherheit basiert? Oder bist Du - bevor Deine Frau mit der Kleinen ausgezogen ist - auch schon beim Jugendamt, Kinderschutzbund, Sozialamt, Doktor o.ä. gewesen und hast Dir die Sorgen gemacht, die Du Dir jetzt machst? Oder hast Du Dir Erziehungsurlaub genommen? Warum und wie kam es, dass Deine Frau die Wohnung ohne Dein Wissen kündigen konnte? Das sind ganz ernstgemeinte Fragen, die ich stelle um zur Abwechslung mal die sachliche und praktische Sachlage zu klären.

Wie stellst Du Dir ein Frauenhaus vor? Glaubst Du die nehmen da jede Frau auf, die sich ganz freiwillig und aus einer Laune heraus von ihrem Partner trennt und einfach nur nix geplant hat? Das ist kein all inclusive Hotel/Sanatorium Betrieb, wo einem alles abgenommen wird. Ganz im Gegenteil, da geht es nur darum die Frauen so schnell wie möglich wieder selbständig und selbstbewußt ihr eigenes Leben organisieren zu lassen. Da trifft NIEMAND irgendeine Entscheidung für Deine Frau. Hat Dich bei den diversen Behörden und Ämtern mal Jemand gefragt, warum Deine Frau in einem Frauenhaus ist und eben nicht bei Freunden oder ihren Eltern wohnt? Frauenhäuser oder auch Jugendnotunterkünfte etc haben ganz simpel keine Mittel und Platz um Leute aufzunehmen, die einfach nur keine Lust mehr auf Partner oder Eltern haben...und genau deshalb werden die Frauen verpflichtet die Adresse NICHT bekannt zu geben...weil es in deren Umfeld IMMER Irgendjemanden gibt, der ihre Entscheidung zu gehen nicht akzeptieren will.

Weißt Du, das verwirrt mich - einerseits sagst Du, Deine Frau hatte eigentlich gar keinen nachvollziehbaren Grund überhaupt abzuhauen und dann sagst Du aber bei Ihren Eltern hätte sie nicht genügend Schutz gehabt und ist deshalb ins Frauenhaus gegangen. Schutz vor wem? Schutz vor was?

11.11.2007 19:48 • #52


N
Hallo Cathy, deine zweifel scheinen mir durchaus berechtigt, keine frage und deine anstösse regen mich auch zum nachdenken an. die frage, warum sie nicht zu den eltern gegangen ist ist mit sicherheit nicht einfach zu erklären, oder vielleicht ist die antwort leichter als man denkt. ich gehe davon aus, dass sie geahnt hat, das ich um meine kleine maus kämpfen werde und sie befürchten musste, wenn sie bei ihren eltern ist, dass es dazukommen kann das man ihr das kind dort wegholt. Meine frau ist nicht doof, ganz sicher nicht und auch nicht immer NUR borderline, so was gibt es nicht. Doch manche sachen hinterlassen heute nur fragezeichen.

Ich bleibe aber bei mir.... ich habe natürlich beziehungen hinter mir, die allesamt vollkommen anders verlaufen sind, wo viel harmonie war. Wie in jeder beziehung gab es dort auch streitigkeiten, aber bei weitem nicht in diesem ausmass. Was mich zu ihr gebracht hat ist auch nicht schwer zu erklären, auch borderliner sind menschen und wenn sie verliebt sind, äusserst einfühlsame und sanfte wesen. so war sie auch. das hat sie generell auch beibehalten bis zur trennung. doch eine sache hat viel zerstört, die aufarbeitung ihrer alten geschichte, denn darin waren einfach zu viele menschen in ihrem direkten umfeld beteiligt und ich hab mich zu viel darin involviert. ich habe ihr helfen wollen, sie unterstützen wollen, in dem antrieb es gut zu meinen, doch es scheint, als war es zuviel des guten. Ich stehe für meine partnerin ein und laufe nicht vor problemen weg, ich löse gern solche situationen, aber hier gab es nichts wirklich zu lösen.

zu mir: ich bin ein sanftmütiger mensch, der viel geduld aufbringen kann und dinge nciht durch rumbrüllen, sondern durch reden löst oder einen kompromiss findet. ich stelle mich auch mal zurück, wenn es dem frieden dient, doch mir scheint das ich nicht wirklich der war, den sie haben wollte. jedenfalls nicht so. dazu kam auch das unsere gemeinsame situation nicht wirklich gut stand, wenig geld, umzug etc... sie kommt aus einer familie wo vieles mit geld geklärt wurde und man hat ihr meist alles abgenommen, bevor sie es selber konnte, das konnte ich ihr nicht geben, so gern ich es getan hätte. ich habe in meinem leben alles verdienen müssen, was ich haben wollte, sie hat alles bekommen , bei ihren eltern, wenn sie brav war. gehorchte sie, sprang sie, wie die eltern wollten, bekam sie was sie wollte.

und nach der hochzeit bin ich innerlich auf ein Papa dasein gewandert und fühlte mich an ihrer seite mit dem kind als stärkster mensch der welt, doch ich habe mir scheinbar etwas vorgemacht. ich bin wohl doch nicht so stark, wie ich dachte und doch nicht der riesige riese. all das hat mich in dieses loch geführt und mich zu dem häufchen gebracht, wo ich stehe. und gerade abends und in der nacht, wo die gewohnheit zu mir sagte: du brauchst keine angst haben, denn sie ist da, ist es am schlimmsten. die unsagbare nähe, die sie mir gegeben hatte und nun weg ist, fehlt mir, keine frage.

zum psychologen: ob ich da hingehen sollte.. manchmal denke ich ja, besser ist, ich habe darüber auch mit meinem Hausarzt gesprochen, doch er ist der ansicht, das es mir nichts bringen würde. vielleicht liegt der doc ja auch falsch, vielleicht ist es doch richtig. ich prüfe das gerade bei mir selber.

Ob ich Borderline habe: kann ich trotzdem verneinen, denn wenn ich zu etwas eher neige, ist es derzeit eine depressive stimmung. zu einer borderline geschichte fehlen einfach die vielen typischen symptome drumherum. jeder ist mal borderline irgendwann, das weiss ich, aber wir reden ja nicht von einem alltäglichen ding, sondern von einem dauerzustand.

12.11.2007 19:03 • #53


C
Hallo Neustart, icke schon wieder

Mir ist klar, dass ich hier Vielen und besonders gerade Dir vorkommen muß, wie ein Terrier auf Speed, der sich völlig verbissen hat.

Ich möchte auf keinen Fall, dass Du glaubst, ich würde Dich für krank im Sinne von völlig Gaga halte - aus meinen eigenen Erfahrungen, kann ich einfach nicht meine Klappe halten und Dich in Ruhe lassen und alleine rausfinden lassen - was Du natürlich trotzdem tun mußt, und natürlich ist das auch das Allerwichtigste - wenn da nicht Euer Baby wär, würd ich aber lange nicht so heftig, vielleicht sogar gar nicht antworten, weil ich Dich und Deine Frau für durchaus alt und erfahren genug halte, um die Sache auf Eure Weise auszufechten...was immer das heißen mag.

Deine Frau interssiert mich nur in sofern als dass sie die Mutter Eurer Tochter und Deine Ex-Frau ist...weil ich nicht mitten drin stecke, fällt es mir und allen anderen natürlich viel leichter, Euch als getrennte Individuen zu sehen - aber mir ist auch völlig klar, dass Dir das noch gar nicht möglich sein kann - gerade weil ich eben auch dieses Phänomen wieder erkenne, dass man sich innerhalb dieser Beziehung in Rollen wieder findet, die man - bewußt und unbewußt - einfach mal versucht auszufüllen ohne viel darüber nachzudenken - und mit diesen Rollen entwickelt man (und damit meine ich JEDEN, nicht nur Dich) einfach auch Gefühle und Gedanken, und Überzeugungen und Ideen, die weder der Beziehung noch einem selbst (dem Charakter) entsprechen, und dann verschwimmen auch die Grenzen zum Partner und und und...

Mein Vater war schwer krank, pflege und schutzbedürftig aber er blieb bis zum letzten Atemzug mein Vater - hier ich - dort mein Vater - da waren auch meine Emotionen klar...er hat mir unendlich leid getan, aber ich habe ihn nicht bemitleidet oder bemuttert sondern versucht es leichter zu machen, nach seinem Wünschen, ich habe seine innere Kraft und Ruhe bewundert und ihn deshalb nie respektlos oder wie ein Kind behandelt etc.

die Beziehung zwischen mir und meiner Mutter oder meiner Schwester und mir - whow ich will nicht ins Detail gehen - da ist gar nichts klar, die Rollen wechseln so rasch und abrupt wie die Stimmungen und Situationen, jedenfalls fühlte und fühlt sich das für MICH so an und das hat mit auch oft aggressiv gemacht...gerade als meine Neffen noch klein waren und als mein Vater so krank wurde...um mich um die Kinder oder meinen Vater zu kümmern mußte ich in meiner Mitte sein,um meine Grenzen und Fähigkeiten einschätzen zu können.

Ich bin kein Märtyrer oder Retter oder Profi, ganz wichtig die eigenen Grenzen zu respektieren, sonst schadet man nur...um gleichzeitig mit meiner Mutter und Schwester klarzukommen und zusammen zu arbeiten, wurden aber noch ganz viele anderen Rollen von mir abverlangt (aus meinem eigenen Anspruch herraus), denen ich ganz simpel nicht auch noch/mehr genügen konnte...

Du hast die verschiedenen Rollen in der Beziehung mit Deiner Frau übernommen, weil Du Dir das in erster Linie selbst abverlangt hast, weil Du ganz sicher warst, dass ist gut und richtig - und jetzt kommt sie und macht einen auf Pfft, ich hab Dich nicht drum gebeten, ich komm auch locker ohne Dich klar, ich brauch keinen zweiten Vater, Erzieher und Kontrolleur, für wen hälst Du Dich?....Junge, wenn Dich das nicht wütend und aggressi macht, dann weiß ich auch nicht...Du darfst und solltest Dir durchaus erlauben, wütend zu sein...aber verschleier die Wut und den Ärger und die Enttäuschung nicht mit der Sorge um Dein Mädchen...das sind zwei verschiedene Schuhe - und führt nur zu Eskalationen...been there, done that...und mußte dann auch noch MEINE Integrität zusammen fegen...

Nur deshalb sitz ich Dir im Nacken und bitte Dich Dir Hilfe zu suchen...um wieder zu DEINER Mitte zu finden, um Stück für Stück all die Rollen abzulegen, die Du innerhalb der Beziehung gespielt hast, damit Du eben auch in einem Jahr noch sagen kannst Ja, ich stehe immer noch voll und ganz zu dem was ich vor einem Jahr gesagt und getan habe, weil das meinem Charakter, meinen Fähigkeiten und meiner Überzeugung entsprach. Weißt Du wenn ich so nervig auf ich versuch alles um das Kind von ihr wegzuholen reagiere, dann nicht weil ich sicher bin, dass Deine Frau ne ganz großartige Mutter ist....sondern weil Du Dich bis auf Deine letzte Nachricht noch nicht anhörst, als hättest Du Dir selbst die Zeit und Gelegenheit eingeräumt wieder nur Du selbst zu sein. Entsprechend fällt es Dir vermutlich auch noch sehr sehr schwer die Vaterrolle für das tatsächliche Kind in der ganzen Geschichte von der Vaterrolle, die Du in der Paarbeziehung übernommen hast, zu trennen...

Deswegen meinte ich, bedenke immer mit wem Du Dich da anlegst, gegen wen Du da vorzugehen versuchst...die Mutter Deines Kindes, Deine Noch-Ehefrau, alles andere würde nur dazu führen, dass DU je nach Anlass, Gefühl und Situation auch weiterhin alle möglichen Rollen spielst und Verantwortungen übernimmst, nur nicht die des Vaters eines echten Kindes oder die eines erwachsenen Ex-Ehemannes. Hört sich ganz schnulzig an...aber es tut gut einfach nur mal wieder man selbst zu sein...das reicht nämlich völlig aus!

14.11.2007 14:18 • #54


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Dr. Reinhard Pichler