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Guten Morgen!
Ich mal wieder...
Aus gegebenen Anlass (hatte/habe eine echt miese Nacht und Morgen) würde ich gerne wissen, wie ihr unterscheiden könnt, ob eure Beschwerden körperlich oder psychisch sind. Ich bin seit vielen Jahren chronisch krank (vor allem verschiedenste Autoimmunerkrankungen, aber auch organisch bedingte Herzrhythmusstörungen, Gallensteine, Nierensteine... sagen wir es einfach mal so: Ich scheine gerne hier zu schreien). In all den Jahren habe ich meinen Körper eigentlich sehr gut kennen- und einschätzen gelernt. Seit ich nun aber auch mit meiner Psyche zu kämpfen habe, bin ich sehr unsicher geworden. Wenn ich jetzt Symptome habe, weiß ich nie ob es nun wirklich körperliche Beschwerden sind oder mir meine Psyche einen Streich spielt. Im Moment tendiere ich sehr dahin alles auf die Psyche zu schieben, was leider auch schon zu Fehleinschätzungen geführt hat. Andererseits würde ich behaupten, dass meine Psyche schon aktuell ein großes Problem darstellt, weshalb ich wahrscheinlich auch nicht alle Beschwerden gleich zu ernst nehmen sollte. Ich bin da echt ein wenig ratlos. Wie kann man das unterscheiden? Woher weiß ich zB. das mein Herz gerade nur rast und stolpert, weil ich Angst habe und nicht weil, meine bekannten Rhythmusstörungen aktiv sind. Woher weiß ich, dass mein Magen verrückt spielt, weil nervös bin und nicht weil ich etwas gegessen habe, das ich nicht vertragen habe... Manchmal kann ich es unterscheiden (vor allem wenn es zB. situationsbedingt ist), aber manchmal fällt es mir wirklich schwer das auseinander zu halten.

12.08.2018 08:31 • 04.09.2018 x 1 #1


18 Antworten ↓


petrus57
Es wäre schön wenn man wissen würde ob die Symptome nun psychisch oder physisch sind. Da ließen sich viele Panikattacken vermeiden.

Ich hatte mir gestern wieder mal einige Folgen von Abenteuer Diagnose angesehen. Dort wurde vieles auch erst auf die Psyche geschoben, weil die Ärzte erst nichts gefunden hatten. Nach längeren Diagnosen kamen dann eher seltene Krankheiten zu Tage.

12.08.2018 08:40 • #2


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Wie unterscheide ich Körper und Psyche?

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Zitat von petrus57:
Es wäre schön wenn man wissen würde ob die Symptome nun psychisch oder physisch sind. Da ließen sich viele Panikattacken vermeiden.

Ich hatte mir gestern wieder mal einige Folgen von Abenteuer Diagnose angesehen. Dort wurde vieles auch erst auf die Psyche geschoben, weil die Ärzte erst nichts gefunden hatten. Nach längeren Diagnosen kamen dann eher seltene Krankheiten zu Tage.


Aus meiner Vergangenheit kenne ich das ebenfalls. Da wird von den Ärzten schnell die Psyche aus dem Hut gezaubert, wenn sie nicht auf Anhieb mit den üblichen Tests fündig werden. Ich habe lange mit schwerem Untergewicht zu kämpfen gehabt, dann wurden Morbus Crohn und einige Nahrungsmittelunverträglichkeiten festgestellt. Doch trotz Behandlung gab es nur eine minimale Gewichtszunahme. Und schwups war ich in der Essstörungsschublade einsortiert. Ich habe verdammt viel über mich ergehen lassen müssen, obwohl ich selbst ja genau wusste, wie viel ich esse (und das war wirklich nicht wenig) und das ich mich auch nicht nach dem Essen erbreche. Nachdem alles nichts gebracht hat wurde ich als hoffnungslos und uneinsichtig abgestempelt. Drei Jahre später hat ein Arzt durch Zufall Parasiten festgestellt (weshalb die meinen Gastroenterolgen vorher nie aufgefallen sind, ist mir bis heute schleierhaft) und siehe da, nachdem ich sie bekämpft hatte, nahm ich in kurzer Zeit zehn Kilo zu...

12.08.2018 08:55 • #3


petrus57
Kannst dir ja hier mal diese Folge von Abenteuer Diagnose ansehen. Im zweiten Beitrag geht es auch um Parasiten oder Würmer.

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... 14736.html

12.08.2018 09:06 • #4


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Hallo, das ist wirklich schwierig zu unterscheiden. Ich glaube manchmal, dass sich die Ärzte keine richtige Mühe mehr geben wenn sie von vornherein wissen, dass man psychische Probleme hat. So geht es mir zur Zeit auch. Ich bin auch am verzweifeln. Es sind Veränderungen eingetreten die mir keine Ruhe lassen, aber andererseits denke ich, dann wäre ich schon längst umgefallen..aber vielleicht habe ich wirklich eine Bradykardie, da sich meine Herzfrequenz verändert hat. Oder immer diese rechtsseitigen Kopfschmerzen mit Schielen des rechten Auges, bis zum Kiefer hin ziehen...Tumor oder einfach nur Verspannungen? Es kann keiner eine genaue Diagnose stellen, das wiederum mache mir große Sorgen...habe zwar noch ein paar Untersuchungen vor mir, aber ich kann bald auch nicht mehr...

12.08.2018 09:10 • x 2 #5


petrus57
@Ana-A303

Kannst es ja da mal versuchen:

https://zseb.uni-bonn.de

12.08.2018 09:18 • x 1 #6


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@petrus57
das ist eine ganz gute Idee. Vor allem, weil man da erst einmal seine Beschwerden und Kopien der bisherigen Befunde darlegen kann..

12.08.2018 09:24 • x 1 #7


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Zitat von Ana-A303:
Hallo, das ist wirklich schwierig zu unterscheiden. Ich glaube manchmal, dass sich die Ärzte keine richtige Mühe mehr geben wenn sie von vornherein wissen, dass man psychische Probleme hat. So geht es mir zur Zeit auch. Ich bin auch am verzweifeln. Es sind Veränderungen eingetreten die mir keine Ruhe lassen, aber andererseits denke ich, dann wäre ich schon längst umgefallen..aber vielleicht habe ich wirklich eine Bradykardie, da sich meine Herzfrequenz verändert hat. Oder immer diese rechtsseitigen Kopfschmerzen mit Schielen des rechten Auges, bis zum Kiefer hin ziehen...Tumor oder einfach nur Verspannungen? Es kann keiner eine genaue Diagnose stellen, das wiederum mache mir große Sorgen...habe zwar noch ein paar Untersuchungen vor mir, aber ich kann bald auch nicht mehr...


Das Gefühl habe ich leider auch, sobald in den Unterlagen irgendetwas von psychischen Erkrankungen steht, werden Beschwerden gar nicht mehr ernst genommen. (Ich selbst tendiere bei mir ja jetzt auch schon dahin, seit ich mit der Depression zu kämpfen habe). Ich finde das wirklich schwierig. Als ich wegen der neu aufgetreten Depression zum Psychiater ging und ich ihm meine Vorerkrankungen nennen sollte, war seine Reaktion als ich Herzrhythmusstörungen nannte: Die kommen sicher durch die Depression. Da habe ich ihn dann erstmal aufgeklärt, dass ich sie erstens schon viel länger habe als die Depression und sie außerdem vom Kardiologen eindeutig diagnostiziert wurden.
Ich finde es wirklich ätzend, dass es für die meisten Ärzte nur schwarz oder weiß gibt. Entweder Psyche oder Körper. Gerade wo ich ja bewiesenermaßen nun mit beidem zu tun habe, weiß ich gar nicht mehr an wen ich mich wenden soll, wenn es mir schlecht geht. Gehe ich zum normalen Arzt, sieht er nur den Körper, gehe ich zum Psychiater, ist es nur die Psyche. Und wenn beide ratlos sind, schieben sie es sich gegenseitig zu, dann fühlt sich keiner mehr zuständig.

12.08.2018 09:25 • x 3 #8


petrus57
Darum schicke ich meistens meine Frau hin. Die holt dann nur die Tabletten ab. Das Quatschen kann man sich ersparen.

12.08.2018 09:29 • x 1 #9


la2la2
Anhand einiger Kriterien lässt sich das meist recht gut unterscheiden.
Sehr akute Sachen, bei denen es um Stunden oder wenige Tage geht, um bleibende Schäden zu vermeiden, zeigen sich meist durch sehr starke und heftige Symptome. Da bleibt keine Zeit erstmal auf Abwarten und Tee trinken zu setzen und zu beobachten, ob es Zusammenhänge gibt.


Bei eher chronischen Symptomen gibts aber zuverlässige Kriterien:

1. Sind die Symptome eindeutig psychisch? Das wäre z.B. Angst im Fahrstuhl, Angst nur in bestimmten Situationen, oder andere eindeutige Dinge, wie Angst vor Erbrechen, ......... Herzrasen bei Belastung in der Stadt, aber alleine im Wald nie,.....

2. Gab es echte traumatische Erlebnisse oder gibt es aktuell sehr starke psychische Belastungen im Leben?

3. Gibt es einen Zusammenhang, wann die Symptome stärker/schwächer sind? Also vor allem ob es in Zeiten in denen viele positive Erlebnisse sind, es besser wird und bei viel Stress/Druck/.... die Symptome deutlich zunehmen....

4. Das wichtigste Kriterium: Eine psychische Behandlung ausprobieren. Wenn es sich dadurch deutlich bessert ist es wahrscheinlich ein psychisches Problem. Bessert sich durch eine (intensive) psychische Behandlung jedoch nichts, ist eine psychische Ursache sehr unwahrscheinlich (Ausnahme eindeutige psychische Symptome wie bei 1. oder im Zusammenhang mit traumatischen Erlebnissen und akuten extremen Belastungen wie bei 2.).

5. Durch die übliche Diagnostik lässt sich niemals sicher eine organische Ursache für Symptome ausschließen. Der menschliche Körper ist extrem komplex und jeder Körper ist anders. Der beste Beweis dafür sind DNA Tests: Anhand der DNA lässt sich zu 99,9x% feststellen ob z.B. ein Haar, Blut oder sonst irgendwas von einem bestimmten Menschen stammt. Das funktioniert nur, weil die Gene sich unterscheiden. Das führt dazu dass z.B. die meisten Menschen problemlos eine Packung Erdnüsse essen können - aber bei manchen reicht 1 Erdnuss um qualvoll zu ersticken.
Selbst wenn die Waschmaschine nicht funktioniert, gibt es schnell eine 2-3 stellige Anzahl an Möglichkeiten, woran es liegt. Und eine Waschmaschine ist ein sehr einfaches technisches Gerät im Vergleich zum menschlichen Körper.

6. F-Diagnosen beschreiben nur Symptome - ob diese psychisch oder organisch bedingt sind, spielt dabei keine Rolle (zumindest in der Praxis). Und für fast jedes Symptom gibt es zig mögliche Ursachen.
Beispiel: Depressionen können ein psychisches Problem sein, aber genauso gut die Folge von Schilddrüsenproblemen, Eisenmangel, B12 Mangel, Herzschwäche, etc. pp. sein.

12.08.2018 10:26 • x 5 #10


G
Zitat von la2la2:
Anhand einiger Kriterien lässt sich das meist recht gut unterscheiden. Sehr akute Sachen, bei denen es um Stunden oder wenige Tage geht, um bleibende Schäden zu vermeiden, zeigen sich meist durch sehr starke und heftige Symptome. Da bleibt keine Zeit erstmal auf Abwarten und Tee trinken zu setzen und zu beobachten, ob es Zusammenhänge gibt. Bei eher chronischen Symptomen gibts aber zuverlässige Kriterien: 1. Sind die Symptome eindeutig psychisch? Das wäre z.B. Angst im Fahrstuhl, Angst nur in bestimmten Situationen, oder andere eindeutige Dinge, wie Angst vor Erbrechen, ......... Herzrasen bei Belastung in der Stadt, ...


Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Wenn ich Beschwerden in für mich stressigen Situationen habe, ist es sehr sicher meine Psyche (oder sie verschlimmert zumindest meine körperlich vorhanden Symptome), schwer tue ich mich mit Symptomen in eigentlich entspannten Situationen. Und ganz besonders schwierig finde ich das Einsortieren von neuen Symptomen. Sind sie eine weitere Erscheinung meiner Vorerkrankungen, oder Begleiterscheinungen der Depression? Ist eventuell meine Depression sogar eine Folge meiner anderen Erkrankungen? Ich glaube mittlerweile, man kann das gar nicht alles so klar voneinander trennen. Das eine bedingt das andere und umgekehrt. Problematisch wird es allerdings, wenn die Beschwerden so schlimm werden, dass man Hilfe braucht und sich dann aber keiner zuständig fühlt, weil man es lieber von einem Fachbereich in den nächsten schiebt oder etwas als psychisch abgestempelt wurde, die psychologischen und psychiatrischen Behandlungen aber nicht den gewünschten Erfolg bringen.

12.08.2018 11:25 • #11


la2la2
Zitat von Glitzerlicht:
Ist eventuell meine Depression sogar eine Folge meiner anderen Erkrankungen?

Das ist sehr wahrscheinlich - oder die Depression ist nur ein Symptom der anderen Krankheiten. Dann würde die richtige Behandlung der Ursache dafür sorgen, dass die Depression ganz schnell wieder von selbst verschwindet.

Zitat von Glitzerlicht:
keiner zuständig fühlt, weil man es lieber von einem Fachbereich in den nächsten schiebt oder etwas als psychisch abgestempelt wurde, die psychologischen und psychiatrischen Behandlungen aber nicht den gewünschten Erfolg bringen.

Fallpauschalen lassen grüßen. Denken wird mit 0,00Euro vergütet. Intensive Labordiagnostik wird vom Budget abgezogen -- ein Arzt der es intensiv betreibt hat direkte private finanzielle Nachteile dadurch. Und wenn das Wartezimmer voll ist und der Arzt irgendwann abends Feierabend haben will, fehlt die Zeit......
Um zu behaupten, dass etwas psychsich bedingt sei, muss ein Arzt weder was können, noch sich Mühe geben. Das zu behaupten dauert 1-2 min.
Psychische Behandlungen werden NICHT nach Fallpauschalen abgerechnet, sondern nach Zeit - vollkommen egal ob es was bringt oder nicht. Da ist das größte Problem für die Ärzte und Psychologen nachts ruhig zu schlafen, wenn sie ihren Patienten gegenüber behaupten, dass etwas sicher ein psychisches Problem sei, obwohl sie eigentlich 0 Ahnung haben, was es wirklich ist.

12.08.2018 12:00 • #12


Hotin
Zitat:
Aus gegebenen Anlass (hatte/habe eine echt miese Nacht und Morgen) würde ich gerne wissen, wie ihr unterscheiden
könnt, ob eure Beschwerden körperlich oder psychisch sind.


Ob etwas körperlich oder psychisch bedingt ist, kann man oft erst nach einiger Zeit erkennen, wenn man sich selbst
beobachtet.
Unser Körper und die Psyche arbeiten ganz, ganz eng zusammen. Geht es dem Körper schlecht, wird das auch oft eine
Belastung für die Psyche werden. Geht es der Psyche schlecht, wird dies möglicherweise schnell zu Verspannungen,
Schmerzen und körperlichen Veränderungen führen.

Wichtig war für mich immer folgendes. Etwa 95 % unserer unklaren Krankheiten benötigen
keine sofortige Behandlung. Übermäßige Angst und sofortiges Reagieren sind daher meiner Ansicht nach bei unklaren
Situationen nur selten erforderlich. Wenn etwas ernst ist, sendet uns unser Körper fast immer eindeutige Signale.
Wenn Du etwas nicht eindeutig erklären kannst, wird es auch ein Arzt nicht immer leicht mit einer Diagnose haben.
Ärzte brauchen fast immer Deine möglichst exakte Beschreibung,
wo Du etwas spürst, oder was Du genau befürchtest.
Ansonsten werden auch Fachärzte schnell mit ihren Untersuchungen daneben liegen.
Der Grund liegt darin, dass unser Körper ein Wunderwerk der Natur ist, welches nicht an allen Stellen genau nach
bestimmten Regeln funktioniert.
Deshalb leben viele Menschen mit medizinisch bedenklichen Werten wunderbar und problemlos, wogegen sich andere,
trotz hervorragender Untersuchungsergebnisse oft schlecht fühlen.
Die Medizin hat da oft ihre Grenzen.
Deshalb wird es viele Situationen geben, wo weder Laien, noch Fachleute herausfinden können, was noch als gesund
bezeichnet werden kann, und was behandlungsbedürftig ist.
Zitat:
Woher weiß ich, dass mein Magen verrückt spielt, weil nervös bin und nicht weil ich etwas gegessen habe, das ich nicht
vertragen habe... Manchmal kann ich es unterscheiden (vor allem wenn es z.B. situationsbedingt ist), aber manchmal
fällt es mir wirklich schwer das auseinander zu halten.


Das wird auch immer so bleiben. Die von Dir beschriebene Ungewissheit und Unsicherheit ist eindeutig psychisch bedingt.
Für unsere Gesundheit gibt es in weiten Bereichen nicht einmal eine annähernde Sicherheit der Erklärung.
Dies müssen wir akzeptieren.

Bernhard

13.08.2018 01:30 • x 3 #13


G
Zitat von Hotin:
Unser Körper und die Psyche arbeiten ganz, ganz eng zusammen. Geht es dem Körper schlecht, wird das auch oft eine
Belastung für die Psyche werden. Geht es der Psyche schlecht, wird dies möglicherweise schnell zu Verspannungen,
Schmerzen und körperlichen Veränderungen führen.


Vielen Dank für deine Antwort!
Du hast Recht, meine momentante Verunsicherung hängt sicher mit meiner psychischen Verfassung zusammen. Die letzten Jahre war es für mich (leider) normal körperlich eingeschränkt zu sein, aber auf meine psychische Stabilität konnte ich mich dennoch verlassen (klar das eine oder andere Tief gab es da natürlich auch mal, aber das konnte ich immer einsortieren und gut händeln). Dass mir jetzt meine Psyche Streiche spielt, verunsichert mich sehr, weil ich auf gewisse Weise das Vertrauen in mich selbst und meine Urteilskraft verloren habe. Umso mehr hinterfrage ich jetzt alles. (Was vermutlich auch nicht sehr sinnvoll ist.) Wie eng Körper und Psyche zusammen arbeiten, wird mir auch immer mehr bewusst. Gerade meine eh schon seit Jahren vorhandenen Magen-Darm-Beschwerden haben sich durch den Psychostress sehr verschlechtert. Und auch umgekehrt geht meine Psychologin davon aus, dass meine psychische Krise sicher auch mit meiner langen Krankengeschichte zusammenhängt. Ich muss jetzt wohl irgendwie mein Gleichgewicht zurück finden.
Ein Problem ist nur, dass ich aktuell sehr dazu tendiere körperliche Beschwerden übergehen zu wollen, aus Angst bei Ärzten einen Stempel aufgedrückt zu bekommen. Meine über die Jahre entwickelte Abneigung gegen Ärzte und Krankenhäuser haben sich sehr verstärkt. Vor kurzem hatte ich eine leichte Gallenkolik, ich habe die wirklich heftigen Schmerzen ganz plötzlich in der Nacht bekommen, konnte mich kaum bewegen und trotzdem habe ich lieber selbst etwas eingeworfen und durchgehalten, es hätte ja auch die Psyche sein können. Das es doch die Galle gewesen ist, habe ich später erfahren. (Blutwerte und Ultraschall bei einer Kontrolluntersuchung). Wäre ich in der Nacht ins Krankenhaus, wäre ich meine Galle wahrscheinlich jetzt los. So gesehen, war es vielleicht gar nicht so verkehrt einfach zu Hause zu bleiben, habe es ja auch so überstanden, aber auch so steht es jetzt im Raum, ob es nicht eventuell doch sinnvoll wäre die Galle wegen der Steine zu entfernen (vor ein paar Monaten wurde schon einmal darüber debattiert). Da bei mir (psychisch) alles nach einer BlinddarmOP anfing, werde ich mich auf keinen Fall jetzt wieder operieren lassen.
Was ich mich jetzt nur frage, kann man wirklich ernste körperliche Beschwerden aus psychischen Bedenken übergehen, so dass es gefährlich werden kann, oder kann ich mich auf meinen inneren Kompass verlassen, dass wenn es wirklich bedrohlich wird ich schon noch rechtzeitig handeln werde. Das man bei leichteren Beschwerden so oder so erst einmal abwarten kann stelle ich nicht in Frage. Ob mein Magen nun wegen Nervosität oder wegen eines falschen Lebensmittels verrückt spielt ist in dem Sinne ja nicht so entscheidend. Die Beschwerden sind da und man muss irgendwie mit ihnen umgehen. (Auch wenn ich selbst auch da gerne klar unterscheiden können würde, um passende Linderungsmöglichkeiten zu versuchen...) Aber wenn es um eventuell bedrohliche Symptome geht, wäre es natürlich schon wichtig, dass man das auseinander halten und wenn nötig rechtzeitig entsprechend handeln kann.

13.08.2018 11:40 • x 1 #14


Hotin
@Glitzerlicht
Zitat:
Was ich mich jetzt nur frage, kann man wirklich ernste körperliche Beschwerden aus psychischen Bedenken übergehen,
so dass es gefährlich werden kann, oder kann ich mich auf meinen inneren Kompass verlassen, dass wenn es wirklich
bedrohlich wird ich schon noch rechtzeitig handeln werde.


Ich glaube, Du kannst Dich auf Deinen inneren Kompass verlassen.
Ernste körperliche Beschwerden wird Dir Dein Körper fast immer eindeutig anzeigen.
Häufig durch anhaltende Schmerzen. Auch ein länger andauerndes starkes Gefühl,
dass etwas im Körper nicht in Ordnung ist, sollte Dich dazu bringen, einen Termin
mit einem Arzt abzustimmen.
Gemeinsam könnt ihr dann entscheiden, ob da etwas behandelt werden muss, oder nicht.

Zitat:
Vor kurzem hatte ich eine leichte Gallenkolik, ich habe die wirklich heftigen Schmerzen ganz plötzlich in der Nacht bekommen,
konnte mich kaum bewegen und trotzdem habe ich lieber selbst etwas eingeworfen und durchgehalten, es hätte ja auch
die Psyche sein können.


Das so etwas psychisch bedingt sein kann, halte ich eher für unwahrscheinlich.
Bei so starken Schmerzen solltest Du am besten schneller zum Arzt gehen.

13.08.2018 12:27 • #15


G
Heute ist wieder so ein Tag, wo ich es einfach nicht auseinander bekomme, ist es jetzt psychisch, oder körperlich. Wer von beidem möchte mir gerade mitteilen, dass etwas schief läuft?
Es fing gestern Nacht schon an mit Empfindungsstörungen, die für mich in diesem Ausmaß neu waren. Da sie aber nach dem Aufstehen besser wurden, habe ich es auf eine Fehlhaltung im Schlaf geschoben. Mir schlafen gerne mal Arme und Beine nachts ein... Heute bin ich mitten in der Nacht wegen heftiger Übelkeit und Herzrattern wach geworden, bin aber darüber irgendwann wieder eingeschlafen. Heute morgen war es dann ganz schlimm, Übelkeit, nüchtern Erbrechen, Zittern, Gänsehautschauer. Fühle mich komplett neben der Spur. Jetzt kommt eine innere Unruhe dazu und ein leichtes Panik Gefühl (letzteres beides ist sicher psychisch, weil ich komplett verunsichert bin und mich einfach elend fühle). Hab jetzt versucht mich ein wenig mit Entspannungsübungen und Ablenkung runterzuholen, aber ich bin super frustriert und verstehe mich und meinen Körper einfach nicht.

04.09.2018 10:18 • #16


Hotin
Hallo Glitzerlicht,
Zitat:
Übelkeit, nüchtern Erbrechen, Zittern, Gänsehautschauer.


Was Du beschreibst muss nicht alles psychisch sein.
Wird es bei Dir besser, wenn Du wenig isst und Tee trinkst?
Manchmal kommt so etwas vom Darm.

Auch ich habe seit zwei Tagen etwas in Magen oder Darm, ein leichtes
Unwohlsein und nach dem Essen Kopfschmerzen und auch schon mal
innere Unruhe.
Jetzt versuche ich es durch besonders zurückhaltendes Essen, Magentropfen und
Tee wieder hin zu bekommen.

Gute Besserung für Dich

Bernhard

04.09.2018 10:40 • x 1 #17

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G
Hallo Bernhard,
danke für deine Antwort!
Die Übelkeit schleppe ich jetzt schon länger mit mir herum. Es ist vor allem immer eine ausgeprägte Morgenübelkeit, oft dann auch mit Erbrechen auf nüchtern Magen. Ich esse dann morgens einen Haferschleim und trinke einen Kamillentee. Danach geht es meist besser. Aber heute ist es wirklich sehr stark ausgeprägt. Vor allem die zusätzlichen Wehwechen (Zittern, Gänsehautschauer...). Anfangs hatte ich noch Stress als Ursache vermutet, aber konnte diesbezüglich keine Regelmäßigkeit entdecken. Soll heißen, die Übelkeit tritt genauso gerne an entspannten Wochenenden, wie an mal stressigen Tagen unter der Woche auf.
Das klingt auch nicht angenehm, da wünsche ich dir ebenfalls gute Besserung und dass Tee und Tropfen dir schnell Linderung verschaffen!

04.09.2018 11:05 • x 1 #18


Hotin
Zitat:
Soll heißen, die Übelkeit tritt genauso gerne an entspannten Wochenenden, wie an mal stressigen Tagen unter der Woche auf.


Wenn es in unregelmäßigen Abständen bei Dir auftritt, wird es mehr psychisch bedingt sein.

Gute Besserung für Dich.
Bei mir gibt es auch gleich Haferflocken in Milch.
Wir beide bekommen das schon hin.

04.09.2018 11:10 • x 1 #19


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl