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G
ich sitze hier mit meinen Meinungen irgendwie zwischen den Stühlen. Und war natürlich erst mal empört über die Aussage, dass man lieber Krebs, als 'ne Depression hätte. Es ist viel Konträres dazu gesagt worden, was aus den unterschiedlichen Perspektiven absolut nachvollziehbar ist. Interessant finde ich das Argument von Avalon, dass es ja gerade ein mitunter sehr ausgeprägtes Symptom der Krankheit (Depri) ist, die eigene Situation (und nicht nur die) nicht mehr objektiv beurteilen zu können. Und wenn dann der Leidensdruck sehr hoch ist, verfällt man vielleicht in die Position, dass alles andere erträglicher ist, als das, was man selbst hat.
Wenn ich noch paar Worte zu mir selbst äußern darf, was ich nicht so oft hier mache; das hört sich vielleicht nun total abgedreht an, aber mir hat, wenn man so will, das Leiden anderer Menschen eher geholfen. Ich habe immer genau hingesehen, wie es denen geht, was die für Ängste, Schmerzen, Probleme, Perspektiven haben. Im Vergleich dazu hatte ich immer noch Glück, war mein Gefühl. Aber wie gesagt, das Krankheitsstadium, Wesen und Charakter müssen auch eine objektivere Sichtweise zulassen.

05.11.2018 16:09 • x 2 #21


A
ah, interessant. Wie möchtest Du Blankenaise, dass ich reagiere?
Versuchst Du jetzt einen Tiefschlag zu landen, weil Dir das ständig, immer, nie, alle anderen ausgehen?

Aus welchem Grund reitest Du auf diesem dämlichen Vergleich rum, der nicht mal von mir stammt? Deine Entrüstung mit pfui, schäm dich war eher sprachlos langweilig.
Erfolgserlebnisse solch billiger Art überlasse ich nun doch lieber anderen, die das mehr und dringender brauchen.

05.11.2018 16:09 • x 1 #22


A


Lebendig tod - Gedanken zu Allerheiligen

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Rastaman
Zitat von Blankenaise:
während sich der Depressive ganz gern mal im Elend suhlt und die Schuld dafür immer bei den Anderen sucht, aber niemals bei sich selber.

Ich suche seit Jahren die Ursachen bei mir, meinem Verhalten, usw. Leider hat mich das ganze nicht weitergebracht. Dass man sich als Depressiver in seinem Elend suhlt ist ein Markenzeichen der Depression, da braucht es kaum eigenen Willen dazu. Das gleiche gilt für Selbstmordgedanken und Todessehnucht.
Ich verstehe auch, dass jemand mit jahre- oder jahrzehntelangen Depressionen lieber etwas handfestes als Krankheit möchte. Depressionen sind halt schwer greifbar, die Diagnose sehr schwammig und teilweise von Psychiater zu Psychiater unterschiedlich. Ich hab da in den letzten 25 Jahren einiges erleben dürfen. Da gabs alles von Einbildung bis schwere Depressionen mit Wahnvorstellung.
Also, ich beneide die Menschen, die nie Depressionen am eigenen Leib haben erfahren müssen. Ich möchte aber auch nicht mit schweren körperlichen Krankheiten tauschen.

05.11.2018 18:48 • x 4 #23


A
Zitat von Rastaman:
Blankenaise hat geschrieben:während sich der Depressive ganz gern mal im Elend suhlt und die Schuld dafür immer bei den Anderen sucht, aber niemals bei sich selber.


Tut mir sehr leid, da ein kritisches Wort einzuwerfen. Aber die Formulierung sich in seinem Elend suhlen geht soweit an der Wirklichkeit vorbei. Das würde doch voraussetzen, dass man das in irgendeiner Art und Weise genießt.
Und dem ist definitiv nicht so. Aber ich denke, dass ich Dir, Rastaman, überhaupt nichts neues erzähle. Ich weiß, dass Du nur ein Zitat aufgenommen hast und Deine Ansicht dem gegenüberstellst.

Man ist in diesem Elend gefangen. Sieht keinen Ausweg.
Tut mir leid, aber dieser Zustand des Nicht-Könnens, des Nicht-Wollen-Könnens ist alles andere als erstrebenswert.

Bei mir herrscht gerade ein irritiertes Kopfschütteln darüber vor, dass selbst in einem Forum, das dem breiten Spektrum psychischer Erkankungen gewidmet ist, solche Gedankenlosigkeiten wiederholt und verbreitet werden. (Und nein, das richtet sich nicht an euch, Rastaman, Uropanoel, ...).
Ich verstehe das echt nicht.

05.11.2018 19:11 • x 4 #24


E
Danke für eure Antworten zu meinem Threads.Ich möchte mich insofern dazu äußern, dass ich Krebserkrankungen nicht verharmlosen möchte und ich diese Krankheit schrecklich finde
Meine Gedanken richten sich dahingehend aus, als ich mit Krebs einen Weg hätte entschuldigt diese Erde zu verlassen.So ist es für mich ein tägliches dahinvegetieren und ein irgendwie für meine Tochter und meinen Mann zu funktionieren.Es ist schrecklich....zumal ich Klinik, Medis, Nahrungsergänzungen und die alternative Schiene durch habe.Ich bin müd
Seit drei Jahren hänge ich monatelang immer wieder im Loch.Von den drei Jahren war ich zwei Jahre nur im Loch und ich bin einfach nur müde
Ich weiß, ich habe alles was ich brauche ...ich weiss ich habe eine Tochter für die ich zu kämpfen habe aber es erreicht meinen Verstand nicht....die Krankheit macht mich wahnsinnig und beraubt mich meines Verstandes

05.11.2018 19:36 • #25


L
Du schreibst: Ich habe eigentlich alles was ich brauche um glücklich zu sein. Was ist denn dieses alles? Und macht es dich glücklich oder erfüllst du irgendwelche gesellschaftlichen Normen damit? Ich glaube hier lohnt es sich mal genauer hinzuschauen. Könnte sein, dass du dann einige Baustellen entdeckst. Ein gutbezahlhlter Job, der gesellschaftlich angesehen ist muss noch lange nicht glücklich machen, um nur mal ein Beispiel zu nennen.

Zum Thema Krebs und Depressionen vergleichen. Man sollte generell keine Krankheiten gegeneinander aufwiegen das führt zu nichts. Aber ich kann mir vorstellen, dass es jemand dem psychisch sehr schlecht geht und das schon seit x Jahren, es vorziehen würde sagen wir ein Jahr Krebs zu haben auch wenn das dieses Jahr die Hölle wäre, wenn er wüßte danach ist er gesund und wieder lebensfroh. Und beide Krankheiten sollten meiner Meinung nach ernstgenommen werden. Bei Krebs ist dies sicherlich so, Depressionen, Ängst etc. hat für viele Leute den Krankheitsstellenwert einer Erkältung, dies ist für psychisch erkrankte Menschen immer noch ein zusätzlicher Schlag ins Gesicht.

05.11.2018 19:45 • x 1 #26


G
Zitat von Elfi01:
Ich weiß, ich habe alles was ich brauche ...ich weiss ich habe eine Tochter für die ich zu kämpfen habe aber es erreicht meinen Verstand nicht....die Krankheit macht mich wahnsinnig und beraubt mich meines Verstandes
genau das, liebe Elfi, ist ja das Problem, man fühlt etwas anderes, als einem der Verstand sagt. Man ist traurig, obwohl nichts Trauriges passiert ist, man hat Angst, obwohl real keine Gefahr droht... und irgendwie gibt es für viele Patienten auch kein Mittel/Medikament, was die Erkrankung eingrenzt, geschweige denn den großen Durchbruch zur Heilung hin erzeugt. Manche haben das Glück, dass Medikamente und Therapien was bewirken, andere (zu denen ich auch gehöre) sind da eher resistent und alles stagniert über Jahre, Jahrzehnte. Es gibt auch kein Pauschalrezept wie man am besten mit der Krankheit umgehen kann oder sollte. Jeder muß es für sich selbst finden. Und für sehr viele Menschen (siehe hier im Forum) geht es schon lange nicht mehr um die Heilungsaussichten, sondern nur noch um den Umgang, das Leben mit Depressionen und Ängsten.

05.11.2018 19:53 • #27


B
Ich hab die Moderation gebeten sich dieses Thema mal anzuschauen und evtl zu schließen. Wenn hier Leute schreiben, dass sie sich wünschen an Krebs zu sterben ist das rational nicht erklärbar. Als ehemaliger Krebspatient kann ich mich nur widerholen: schämt Euch dafür. Alternativ macht doch mal ein Praktikum auf einer Krebsstation im Krankenhaus um das Elend mal aus der Nähe zu sehen. Und dann überlegt Euch gut ob Ihr wirklich so sterben (besser gesagt: elendig verrecken!) wollt. Oder besser noch, auf einer Kinderkrebsstation. Und dann überlegt mal was Ihr hier teilweise von Euch gebt... Jeder schwerst erkrankte Mensch wär froh wenn er leben könnte. Und Ihr wollt Euer Leben einfach so wegwerfen....

05.11.2018 22:28 • x 2 #28


Gerd1965
Zitat von Blankenaise:
Und Ihr wollt Euer Leben einfach so wegwerfen

Will man das oder will man nur Benzin ins Feuer schütten, damit eine explosive Stimmung entsteht?

05.11.2018 22:32 • x 1 #29


Rastaman
Wenn man richtig depressiv ist, kommt man schon auf die seltsamsten Gedanken. Hauptsache richtig destruktiv.

05.11.2018 23:03 • x 1 #30


A
Zitat von Blankenaise:
Ich hab die Moderation gebeten sich dieses Thema mal anzuschauen und evtl zu schließen. Wenn hier Leute schreiben, dass sie sich wünschen an Krebs zu sterben ist das rational nicht erklärbar. Als ehemaliger Krebspatient kann ich mich nur widerholen: schämt Euch dafür. Alternativ macht doch mal ein Praktikum auf einer Krebsstation im Krankenhaus um das Elend mal aus der Nähe zu sehen. Und dann überlegt Euch gut ob Ihr wirklich so sterben (besser gesagt: elendig verrecken!) wollt. Oder besser noch, auf einer Kinderkrebsstation. Und dann überlegt mal was Ihr hier teilweise von Euch gebt... Jeder schwerst erkrankte Mensch wär froh wenn er leben könnte. Und Ihr wollt Euer Leben einfach so wegwerfen....

Also ich wäre sehr enttäuscht, wenn die Moderation so ein Thema wirklich schließen würde, nur weil solche Gedanken und Gefühle wegen irgendwelcher Krebspatienten als nicht angebracht angesehen würden. Schließlich wurde der Thread breit von Elfi01 in der richtigen Rubrik gepostet und sogar mit einer Triggerwarnung eingeleitet, so dass man sich eigentlich nicht davon triggern lassen sollte - was dann auch für Menschen mit Krebserfahrungen gelten sollte.

Ich verstehe deine Sichtweise, da du selbst ehemaliger Krebspatient bist weißt du natürlich wie schlimm so etwa wirklich ist, und dies wünscht du natürlich niemandem.
Aber du solltest einfach auch mal versuchen zu verstehen, dass solche Gedanken eines depressiven Menschen überhaupt nichts mit dir und einer echten Krebserkrankung zu tun haben.
Es wäre vielleicht interessant, wenn du in dich hinein fühlen würdest, um mal zu schauen warum dich so eine Aussage überhaupt so berührt?
Ich könnte mir beispielsweise vorstellen, dass solche Aussagen bei Krebspatienten das Gefühl auslösen könnte, dass ihre Erkrankung verharmlost wird. Dies wäre dann aber eigentlich ein anders Thema, wo es darum geht den Schwergrad und den Leindensdruck einer Erkrankung zu bewerten und anzuerkennen. In diesem Thread geht es aber eigentlich um die Suizidgedanken eines Menschen mit Depression. Denn nichts anderes sind solche Gedanken und Gefühle, die zwar für Außenstehende sehr seltsam oder befremdlich wirken können, aber eben so existieren können und daher auch so respektiert werden sollten.

Einem Menschen mit Depressionen der solche Gedanken und Gefühle hat zu sagen, dass er sich dafür schämen solle, ist eigentlich nur sehr ignorant, weil man sich gar nicht die Mühe macht sich wirklich in die Gedanken und Gefühlswelt dieses Menschen hinein zu versetzen. Stattdessen glaubt man die eigenen Sichtweisen auf diesen Menschen übertragen zu müssen, statt einfach nur anzuerkennen, dass dieser depressive Mensch einfach wegen der Depression solche Gedanken und Gefühle hat.
Einem Menschen mit solchen Gedanken und Gefühlen zu sagen, dass er sich dafür schämen sollte, hilft ihm auch überhaupt nicht weiter.
Menschen mit Depressionen neigen durch diese Erkrankung eh schon unkontrolliert dazu sich für alles mögliche extrem zu schämen, was dann immer nur zu noch schlimmeren Gedanken und Gefühlen führt.
Wenn sich ein depressiver Mensch wegen solcher Gedanken und Gefühle wirklich dafür schämen würde, sich sogar solche Krebsstationen anschauen würde, um sich dann noch mehr für solche Gedanken zu schämen, dann würde dieser Mensch sicherlich nicht plötzlich erkennen, dass er ja noch Glück im Unglück hat.
Im Gegenteil, er würde durch diese weiteren Schamgedanken sogar eher wieder noch ein Stück näher an den Suizid kommen, da man sich eben gerade wegen solcher Gedanken die man nicht kontrollieren oder verhindern kann als noch lebensunwerter empfindet. Außerdem hätte man durch solche Schamgefühle nur noch mehr Angst davor darüber mal mit anderen Menschen zu sprechen, was schlimm ist, da man so noch mehr das Gefühl bekommt völlig alleine damit zu sein.

Und ganz nebenbei, ich habe damals selbst miterlebt, wie mein Großvater an Krebs jämmerlich verreckt ist. Diese Erfahrung hat mich aber auch nicht davon abgehalten solche dunklen depressiven Gedanken und Gefühle zu entwickeln. Und selbst wenn ich mir damals das Leid auf einer Krebsstation angeschaut hätte, dies hätte nichts daran geändert, da ich solche Gefühle und Gedanken durch die Depression einfach hatte.

06.11.2018 09:10 • x 5 #31


Gerd1965
Ich bin in der glücklichen Lage, weder an Krebs noch an einer Depression zu leiden.

Zitat von Avalon:
Es wäre vielleicht interessant, wenn du in dich hinein fühlen würdest, um mal zu schauen warum dich so eine Aussage überhaupt so berührt?

Ich kenne einige Krebspatienten, die im Zuge ihrer Krebsdiagnose auch eine waschechte Depression entwickelt haben, ja ich behaupte sogar, dass es sehr wenige krebskranke Menschen gibt, die keine Depression im Laufe ihrer Erkrankung entwickeln, sprich, die haben dann die Arsc hkarte gezogen, beide Erkrankungen zu haben und damit irgendwie leben zu müssen.
Zitat von Avalon:
Ich könnte mir beispielsweise vorstellen, dass solche Aussagen bei Krebspatienten das Gefühl auslösen könnte, dass ihre Erkrankung verharmlost wird.

Ganz und gar nicht, es sind einfach unqualifizierte Äußerungen, die in diesem Thread geschoben wurden.
Zitat von Avalon:
Einem Menschen mit solchen Gedanken und Gefühlen zu sagen, dass er sich dafür schämen sollte, hilft ihm auch überhaupt nicht weiter.

Genau, weder einem Depressiven, noch einem an Krebs erkrankten Menschen helfen Äußerungen, die hier bereits getätigt wurden.
Meine abschließende Meinung zu diesem Thema.

06.11.2018 09:35 • x 1 #32


K
Hallo Elfie,

ich spüre deine Hilfeschreie, du möchtest sicherlich nicht Krebs haben, denn ich glaube du möchtest das man dir hilft und nicht so tut als wäre alles
in bester Ordnung. Hast du denn jemanden der dir zuhört? Bist du in ärztlicher Behandlung?
Ein guter Arzt nimmt deine Erkrankung ernst und wird dir helfen und es wird dir wieder besser gehen. Diese Aussicht sollte dir Mut machen, es kann wieder ganz normal werden.

06.11.2018 10:05 • x 1 #33


A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl