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lostintown
Hallo ihr Lieben,
wem geht es ähnlich...hab seit 18 Jahren Depression, aber behandelt, dass heißt ich nehme niedrig dosiert AD. 7 Jahre hab ich einen Putzjob gemacht und dachte ich könnte es jetzt mal wieder probieren in meinem ursprünglich erlernten Beruf der Erzieherin zu arbeiten. Es ging mir ja die letzten 7 Jahre gut, abgesehen von ein paar Panikanflüge, die ich gut überspringen konnte. Leider bin ich kläglich nach dem Jobwechsel zur Erzieherin gescheitert...es kamen wieder Panikzustände und psychosomatische Beschwerden.
Wie gehts euch in euren Jobs? Ewig auf Glatteis? Ich dachte ich muss mich ja nicht ewig unterfordern? Aber nein, mein Körper weiß es besser! Ich glaube ich habe ein Problem mit Druck, den ich mir selber mache! Ich denke dauernd ich bin nicht gut genug! Da ist der Putzjob recht gefahrenlos!
Eure Erfahrungen würden mich sehr interessieren!
LG lost

03.11.2017 18:55 • 28.03.2019 x 1 #1


28 Antworten ↓


J
Hallo lostintown,

vor meiner Erkrankung, machte es mir überhaupt nicht aus 8-9 Stunden am Stück zu arbeiten.
Nun habe ich in den letzten 2 jahren 3 Jobs nach der kurzen Zeit verloren, alle Vollzeitjobs. Weil ich einfach nicht mehr belastbar bin und immer wieder Ruhe brauche, was ja in einem Betrieb nicht geht.
Es kommt dann zur Reizüberflutung und voila ich bekomme Angstzustände und fühle mich unwohl. Auch, wenn ich die nicht immer bekam, so war es für mich sehr schwierig am Stück 8 Stunden zu arbeiten.
Um dies auszugleichen fing ich an am Abend Alk. zu trinken, was alles nur noch schlimmer machte. Vor kurzem wurde ich bei meiner letzten Stelle gekündigt, da ich mich für 2 Wochen krank schrieb und andeutete, dass ich eventuell ins Krankenhaus muss. Zack, war ich draußen!
Deshalb, jetzt, ab Dezember, werde ich nach einer TZ Stelle suchen, so 30 Stunden die Woche wären, denke ich perfekt. Ich will 8 Stunden pro Tag mir nicht mehr antun. Ich schaffe es einfach nicht, zumindest derzeit.

03.11.2017 19:15 • x 2 #2


A


Depression und Arbeiten gehen

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E
Zitat von lostintown:
Hallo ihr Lieben,

Eure Erfahrungen würden mich sehr interessieren!
LG lost


Ich bin auch Erzieherin Ich liebe meinen Beruf, aber ich schaffe es auch nicht mehr darin zu arbeiten. Ich bin sofort komplett reizüberflutet und auch meine Angststörung lässt das Arbeiten dort einfach gerade nicht mehr zu.

05.11.2017 22:19 • #3


Niinii
Hi,
Ich war vorher auch sehr belastbar. Hab mehr als Vollzeit gearbeitet, was warscheinlich mit ein Auslöser dafür war.
Hab ein paar Monate aufgehört und eine Teilzeit stelle als Verkäuferin angefangen (nicht mein gelernter Beruf)
Ich bin dort oft alleine und das macht es nicht besser. Bin jetzt nach 7 Monaten schon wieder an meiner Grenze angekommen, da ich oft Schichten übernehme und mich auch sehr unter Druck setze nicht krank sein zu dürfen...
War von Anfang an ehrlich was meine angsstörung und Depressionen angeht, aber habe deswegen nie gefehlt. Als ich mich letztens 1 Woche krank schreiben lassen (schlimme Bronchitis) hab wurde es von meinem Chef direkt auf die Psyche geschoben und so kommt jetzt noch mehr Druck. Ich werde kündigen.
Wichtig ist dabei glaube ich das zu tun was man kann und möchte!
Ich weiß gar nicht mehr welchen Beruf ich machen möchte und kann aus Angst zu versagen.
Ist bei mir auch eine Druck Sache die ich mir teils selber mache.

Aber gekündigt werden wegen 2 Wochen krank schreiben geht ja mal gar nicht! Das tut mir leid.

05.11.2017 22:30 • x 1 #4


N
hallo!
ich bin auch pädagogin und ich liebe meinen job.
ich kann trotz erkrankung (ptbs) relativ normal arbeiten.
ich arbeite allerdings nur 30 stunden, das reicht mir, habe aber auch noch 2 kinder, die hauptsächlich von mir versorgt werden.
ich brauche meine arbeit ganz dringend. der kindergarten ist meine heile welt. dort weiß (fast) niemand von meiner vergangenheit, dort bin ich normal.
liebe grüße

05.11.2017 22:31 • #5


M
Hallo Lostintown

Auch wenn es nicht richtig dazupasst : Ich bin 22 und bin seit meiner Jugend Depressiv und habe Borderline (vl noch mehr aber kein Arzt hat mich je richtig untersucht).

Es klingt richtig asozial, aber ich habe bis jz noch nie gearbeitet da ich in der früh kaum aus dem Bett komme und am Tag Angst habe rauszugehen.

Ich kann selber nicht beschreiben oder erklären, finde mich selber als nichtsnutz.

Es ist richtig toll dass du genügend Kraft hast, aber pass auf, sobald man sich 1mal hängen lässt oder etwas verschieben will, kommt der Kreislauf :/

Ich hoffe dass du bald wieder in deinem alten Beruf wiederkehren kannst und wünsche dir dass beste

Mfg

29.11.2017 22:55 • #6


L
Mir ergeht es wie euch habe auch immer voll angepackt und das bis 10 Std. am Tag.
Jetzt mit der Angststörung wüsste ich auch nicht was ich für einen Beruf weiterhin ausführen könnte.
Würde gerne was machen weil mir die Decke auf den Kopf fällt.

29.11.2017 23:25 • #7


M
In ein paar Städten gibt es extra solche Begleiterinnen, aber nur wenn man Arbeitsunfähig ist und ein eigenes schreiben hat.

Ich habe noch nie gearbeitet und habe Angst dass es immer so bleiben wird.

Ich traue mich nicht mal mehr zum Sozialamt und esse nur was mir Verwandte spenden

Mein Partner arbeitet zwar, ist aber ein Narzist der meine Depression nur noch verschlimmer und mich fertig macht, weil ich ja faul bin und meinen Ar. nur nicht hochkriege.
Sry schweife vom Thema ab...

Aber wie soll es weiter gehen? Warum wird man vom AMS nicht unterstützt wenn man schon um Hilfe bettelt.?

29.11.2017 23:31 • #8


L
.Es gibt Betreuer wende dich mal an solche die heissen sozialpädagogische Betreuung die helfen dir.
Klar das wird musst nur dran bleiben und hab keine Scheu zum Amt zu gehen.
Hast du einen Abschluss?

29.11.2017 23:36 • #9


kleiner
Hallo,

ja die liebe Arbeit!
ich arbeite auch in meinem erlernten Beruf. Bin immer mal wieder krank geschrieben wegen Psyche, muss man leider vertuschen wenn möglich.

Ich bin eigentlich dauerüberfordert. Daher chronisch müde. Der Druck ist hoch und die arbeit wird immer mehr und es interessiert auch keinem wie man das schafft.
Wenn man sich dazu äußert dass man die Menge nicht bewältigen kann, wird man als nicht belastbar hingestellt.
Ja und unser Unternehmen ist als sozialer, familienfreundlicher Betrieb ausgezeichnet
Das schlimme ist auch die Menschen untereinander, die Ellenbogengesellschaft und Konkurrenzkampf. Das ganze strengt einem unheimlich an.
Andererseits stellt sich die Frage ob wir wirklich nicht belastbar sind, oder ob es an den Umständen liegt? Es ist doch kein Wunder dass die Menschen krank werden. Wenn ich nur unser Unternehmen anschaue, wie viele wegen Psyche/ erschöpfung krank geschrieben sind. Die Fälle häufen sich.

Vor 15 Jahren hatten wir auch bei weitem nicht das Arbeitspensum das wir heute schaffen müssen.

Das mit dem Putzjob kann ich gut verstehen, was du meinst mit Druck und so. Da kann man halt vor sich hin werkerln.
Habe mir auch schon oft Gedanken gemacht, über einen Job ohne viel Verantwortung, ob das besser und leichter wäre.

Habe Bekannte die im Ausland gearbeitet haben, kein Land war so arbeitsverrückt, krankhaft karrieregesteuert wie die deutsche Gesellschaft.

lg

29.11.2017 23:43 • x 3 #10


L
Zitat von kleiner:
Hallo,

ja die liebe Arbeit!
ich arbeite auch in meinem erlernten Beruf. Bin immer mal wieder krank geschrieben wegen Psyche, muss man leider vertuschen wenn möglich.

Ich bin eigentlich dauerüberfordert. Daher chronisch müde. Der Druck ist hoch und die arbeit wird immer mehr und es interessiert auch keinem wie man das schafft.
Wenn man sich dazu äußert dass man die Menge nicht bewältigen kann, wird man als nicht belastbar hingestellt.
Ja und unser Unternehmen ist als sozialer, familienfreundlicher Betrieb ausgezeichnet
Das schlimme ist auch die Menschen untereinander, die Ellenbogengesellschaft und Konkurrenzkampf. Das ganze strengt einem unheimlich an.
Andererseits stellt sich die Frage ob wir wirklich nicht belastbar sind, oder ob es an den Umständen liegt? Es ist doch kein Wunder dass die Menschen krank werden. Wenn ich nur unser Unternehmen anschaue, wie viele wegen Psyche/ erschöpfung krank geschrieben sind. Die Fälle häufen sich.

Vor 15 Jahren hatten wir auch bei weitem nicht das Arbeitspensum das wir heute schaffen müssen.

Das mit dem Putzjob kann ich gut verstehen, was du meinst mit Druck und so. Da kann man halt vor sich hin werkerln.
Habe mir auch schon oft Gedanken gemacht, über einen Job ohne viel Verantwortung, ob das besser und leichter wäre.

Habe Bekannte die im Ausland gearbeitet haben, kein Land war so arbeitsverrückt, krankhaft karrieregesteuert wie die deutsche Gesellschaft.

lg

Hast du eine Angsterkrankung?

29.11.2017 23:59 • #11


M
Bevor ich mich irgendwo melden könnte, müsste ich zum Sozialamt um versichert zu sein, allein da packt mich wieder die Angst...

Ja habe ich, ich hätte auch studieren gehen können da ich einen hohen IQ habe, aber dass schützt vor Psychosen nicht

Ich bewundere Menschen die noch genügend Kraft haben, wenigstens einer Tätigkeit nachzugehen!

30.11.2017 00:04 • #12


E
Zitat von kleiner:
Ja und unser Unternehmen ist als sozialer, familienfreundlicher Betrieb ausgezeichnet

lg


Oh in so einem habe ich auch schon gearbeitet....da wurden bei mir als allein Erziehende einfach mal die Arbeitszeiten hin und her geschoben....ganz beliebt waren Zeiten außerhalb der regulären Kinderbetreuung Und wehe man kann nicht: Entweder du kannst oder du kannst gehen! Schön, wenn man das Kind dann mit in Arbeit schleppt, was auch nicht wirklich recht ist und das Kind dadurch nen 13h Tag hat

30.11.2017 12:38 • #13


kleiner
Hallo LULU,

zu deiner frage, ich habe ne Angsterkrankung, es fing an mit Agoraphobie und Panikattacken, jetzt eher generalisierte Angst. ( Agoraphobie bekämpfe ich mit Üben) dazu noch Depris hin und wieder. Es wechselt mal so von Woche zu Woche

30.11.2017 23:51 • #14


Sarah-Maria
Ich leide seit Anfang 2016 an Depressionen. Ich kann derzeit nicht arbeiten gehen. Fühle mich derzeit nicht stabil. Wenn ich arbeiten gehen werde ich nur 2 Arbeitskollegen gefragt wie es mir geht. Muss seit August auch ein Medikament nehmen.

01.12.2017 08:22 • #15


P
[quote=lostintown]Hallo ihr Lieben,
wem geht es ähnlich...hab seit 18 Jahren Depression, aber behandelt, dass heißt ich nehme niedrig dosiert AD. 7 Jahre hab ich einen Putzjob gemacht und dachte ich könnte es jetzt mal wieder probieren in meinem ursprünglich erlernten Beruf der Erzieherin zu arbeiten. Es ging mir ja die letzten 7 Jahre gut, abgesehen von ein paar Panikanflüge, die ich gut überspringen konnte. Leider bin ich kläglich nach dem Jobwechsel zur Erzieherin gescheitert...es kamen wieder Panikzustände und psychosomatische Beschwerden.
Wie gehts euch in euren Jobs? Ewig auf Glatteis? Ich dachte ich muss mich ja nicht ewig unterfordern? Aber nein, mein Körper weiß es besser! Ich glaube ich habe ein Problem mit Druck, den ich mir selber mache! Ich denke dauernd ich bin nicht gut genug! Da ist der Putzjob recht gefahrenlos!
Eure Erfahrungen würden mich sehr interessieren!
LG lost [/quote

ohje das kenn ich nur zu gut. Ich Fang im Januar einen neuen Job an und schiebe jetz schon panik. ANGST vor Fehlern hab ich masdiv und Druck aushalten kann Ich auch ganz schlecht. Ich verzettel mich dann mach nix fertig und schaffe nichts mehr. Ausgerechnet im Jan ist dann auch noch der Umsatzsstärkste monat. Aber ich probiers, notfalls muss ich die Stunden reduzieren.
Manchmal bin ich dann doch euphorisch was aber nicht sehr lang anhält.

01.12.2017 15:37 • #16


chaotine
Ich bin bis vor 3 Wochen ganz normal arbeiten gegangen mit der ein oder anderen Überstunde in Vollzeit im Callcenter. Jetzt gehts nicht mehr. Ich bin grad dabei Medikamente einzuschleichen gegen meine Ängste, die Panikattacken und die Depressionen und ich kann nix mehr. Bin überhaupt nicht mehr belastbar und gerate bei der kleinsten Anforderung in Panik und will nur noch weg.
Ich denke auch, dass ich nächste Woche auch noch nicht wieder arbeiten kann, ich sitze mit ca 35 Kollegen in einem Raum und einige davon telefonieren sehr laut. das ertrage ich derzeit nicht, momentan ist mir schon eine Busfahrt fast zuviel.

01.12.2017 15:57 • #17

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kleiner
Choatine, das ist kein wunder dass du unter den Umständen panik und Ängste bekommst.
Das würd ich auch nicht aushalten.
Ich glaube sowas halten auf Dauer nur total abgestumpfte harte Menschen aus.
Für sensible ein graus.

02.12.2017 11:54 • #18


chaotine
Interessanterweise habe ich nirgendwo anders als im Callcenter so viele Menschen getroffen, die mit ihrer Art oder Verhaltensweise sonst in normalen Bürojobs keine Chance hätten. Im Callcenter gibt es weder Dresscodes und meist (wie in meiner Firma) auch sehr flache Hierarchien wo beinahe alle geduzt werden. Vom einfachen Callcenteragenten bis zum Geschäftsführer.

Allerdings isses auch ein sehr schnelles Geschäft mit durchaus einigem an Druck. Und momentan isses mir einfach zuviel mit so vielen Kollegen da sitzen zu müssen. Ich bin gut geschult, lerne schnell und recht einfach und habe eine angenehme Stimme, also gute Voraussetzungen. Nur macht der Job je nach Druck auch gesunde Menschen durchaus krank. Und ich wills eh nicht auf Dauer machen, nur muss ich erstmal meine Psyche wieder in den Griff bekommen. Dann erst kann ich mir eine andere Stelle suchen.

Und grad ist die Psyche ziemlich unten :-/ schlechte Voraussetzungen zum arbeiten im trubeligen Callcenter. Da lasse ich mich lieber krankschreiben als dass ich entweder Kunden oder Kollegen entnervt anfahre. Das war in den letzten Tagen fast soweit. Danach hab ich die Notbremse gezogen.

02.12.2017 20:45 • #19


R

28.03.2019 15:50 • #20


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl