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D
Hallo liebe Leute,

Brauche dringend etwas Zuspruch.
Nachdem meine Depressionen die Angst und auch die Panik trotz ambulanter Therapie immer schlimmer geworden sind (was zum größten Teil daran liegt, dass mein Mann wieder häufiger weg muss und ich Panik vorm allein sein habe), habe ich mich schweren Herzens entschlossen in die Klinik zu gehen. Hier kann es so nicht weiter gehen, wir sind total verzweifelt zwischendurch. So verzweifelt und im dauerstress , dass ich lorazepam bekommen habe, um überhaupt mal runter zu kommen. Seit ein paar Tagen erst.

Jetzt hab ich Bescheid, dass ich in 1-2 Wochen in die Klinik nach Bad arolsen kann. Toll sollte man meinen. Aber ich habe solche Angst. Vorm alleine sein, vor Heimweh, vor ADs, die ich nicht nehmen will, ohne meinen Mann auszukommen.....Alte Erinnerungen aus Kindertagen wo ich oft verschickt wurde kommen wieder hoch und ich hab Angst die falsche Entscheidung getroffen zu haben.
Könnt ihr mir was aus euren Erfahrungen erzählen und vielleicht ein wenig Mut machen? BITTE!

11.08.2017 05:58 • 23.08.2017 #1


16 Antworten ↓


F
Alles gut. Du bist nirgends sicherer aufgehoben als in der Klinik. Da sind rund um die Uhr Leute, die dich verstehen und dir helfen wollen. Betreff Medikamente, das ist meine persönliche Meinung: wenn es ohne nicht geht, dann würde ich es versuchen. Die können den Leidensweg drastisch verkürzen resp. das Leben wieder leb bar machen.

11.08.2017 08:43 • x 4 #2


A


Angst vor der psychosomatischen Klinik

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Niinii
Da du merkst dass es so nicht mehr geht ist es eine gute Entscheidung! In eine Klinik zu gehen war die beste Entscheidung die ich getroffen habe. Ich hatte auch Angst davor und was alles auf mich zu kommt und alleine zu sein. Aber man ist nicht alleine. Nur wenn man möchte. Alle die dort arbeiten helfen dir wenn es dir schlecht geht und sich mit anderen Patienten auszutauschen hat mir auch sehr gut getan. Die ersten Tage ging es mir dort nicht so gut, aber als die überstanden waren wurde es immer besser.
Hab auch keine Angst vor AD's, nur weil du in einer Klinik bist heißt es nicht zwangsläufig dass du welche nehmen musst. Die Ärzte dort haben Ahnung, vertraue auf deren Meinung. Ich habe dort gesagt dass ich es ohne probieren möchte und habe nur ein notfallmedikament bekommen. Am Ende ist man zwar nicht geheilt, aber es gibt dir wieder viel halt und Kraft. So war es bei mir zumindest. Auch der Abstand zu meinem Mann hat mir am Ende doch sehr gut getan! So lernt man auch sich mehr auf sich zu konzentrieren und sich nicht abhängig von einer anderen Person zu machen. Und du wirst dort auch nicht hin verschickt. es ist deine Entscheidung und deine Zeit in der du dir etwas Gutes tun musst.
Ich hoffe das macht dir etwas mut..

12.08.2017 22:37 • x 1 #3


Verena87
Herzlichen Glückwunsch zu deiner Entscheidung, jetzt kann es doch nur noch besser werden! Besser wie dort kann man sich doch nicht um einen kümmern! Ich drück dir die Daumen und ganz viel Kraft, du packst das!

14.08.2017 18:08 • x 1 #4


L
Ich kann dir von mir persönlich berichten, dass es mir in der Rehaklinik unheimlich gut ging. Weg von allem, Ruhe und du bist ganz und gar nicht allein. Du wirst schnell Anschluss finden, wenn du es zulässt und Menschen, die verstehen, wie es dir geht. Nutz die Chance und lass es zu, es kann eine gute Hilfe für deinen weiteren Lebensweg sein

14.08.2017 18:35 • x 1 #5


D
Dankeschön
Ihr macht mir wirklich Mut.
Ist natürlich blöd mit ner angststörung in eine völlig unbekannte Situation zu gehen und dann noch weit weg ohne meine große Stütze.
Es ist schon richtig, dass es besser ist, wenn ich mich wieder mehr auf mich selber verlasse und somit auch wieder eine eigenständige Person zu werden... unabhängig von meinem Mann..
Ich hoffe es wird der Anfang der Besserung sein! Die ersten Tage machen mir schon große Angst. Mal sehen, wie ich da durch komme.
Ich danke euch herzlich.

15.08.2017 17:21 • #6


Verena87
Ich denk ganz fest an dich und wenn du ein bisschen vertrautes brauchst, dann gibt es ja auch noch das Forum !

15.08.2017 17:27 • x 1 #7


la2la2
Zitat von Dörthe:
Vorm alleine sein, vor Heimweh, vor ADs, die ich nicht nehmen will, ohne meinen Mann auszukommen.....Alte Erinnerungen aus Kindertagen wo ich oft verschickt wurde kommen wieder hoch und ich hab Angst die falsche Entscheidung getroffen zu haben.


Heimweh/allein sein:
Dein Mann kommt dich doch sicher mal besuchen oder?

ADs:
Niemand kann dich zwingen Medikamente zu nehmen. Du kannst Medikamente auch ablehnen oder wenn du bestimmte Medikamente nicht nehmen willst nach Alternativen fragen.

bzgl. falscher Entscheidung:
Du bist weiterhin ein freier Mensch und kannst dich prinzipiell JEDERZEIT selbst wieder entlassen. Dich kann niemand festhalten, so lange keine Eigen- oder Fremdgefährdung besteht.

15.08.2017 17:32 • x 1 #8


D
Zitat von la2la2:

Heimweh/allein sein:
Dein Mann kommt dich doch sicher mal besuchen oder?

ADs:
Niemand kann dich zwingen Medikamente zu nehmen. Du kannst Medikamente auch ablehnen oder wenn du bestimmte Medikamente nicht nehmen willst nach Alternativen fragen.

bzgl. falscher Entscheidung:
Du bist weiterhin ein freier Mensch und kannst dich prinzipiell JEDERZEIT selbst wieder entlassen. Dich kann niemand festhalten, so lange keine Eigen- oder Fremdgefährdung besteht.


Ja, mein Mann kommt mich besuchen und ich hoffe, dass ich am WE auch mal oder regelmäßig nach hause kann. Ist schon ne lange Zeit, die da vor mir liegt. Ungewohnt. Besonders, dass ich mich nur um mich kümmern kann/soll.

Und es stimmt, ich bin ein freier Mensch und könnte jederzeit gehen. Das beruhigt mich auch, da ich das als Kind nicht konnte. was die ADs angeht, habe ichschlechte Erfahrungen mit den Mitteln und den Psychiatern, die dir was in die Hand drücken nach 5 Minuten und es keinen interessiert hat, was ich möchte und das ich bei Medikamenten ne richtige Phobie entwickelt habe.
Ich hoffe mal, dort hat man etwas mehr Einfühlungsvermögen.
Danke.

15.08.2017 18:52 • #9


F
Du kannst das bestimmt ansprechen wegen der Medikamente, dass du dort schlechte Erfahrungen gemacht hast. Und zwingen Medikamente zu nehmen, kann dich niemand.

Ich hatte kaum Heimweh in der Klinik, ich war den ganzen Tag an verschiedenen Therapien und am Abend haben wir zusammen, meine Leidensgenossen und ich, oft noch UNO gespielt oder einen Film geguckt. Das war auch schön, man muss sich dort nicht verstecken und um den heissen Brei rum reden, die Leute verstehen dich.

Die ersten paar Tage können etwas komisch sein, aber das ist auch völlig normal. Man muss erstmal ankommen.

15.08.2017 20:33 • x 1 #10


G
Ich hab jetzt nicht alle Beiträge gelesen, aber aus aktuellem Anlass möchte ich was zum Thema Klinik sagen.
Meinem Aufenthalt vom letzten Jahr trauere ich noch fast wehmütig hinterher.

Was erwartet einen dort?
Hilfe! Und zwar rund um die Uhr. Da sind Profis, die sich Zeit für dich nehmen. Die sich deine Geschichten anhören und dich analysieren, ohne dass du davon was mitbekommst. Die sich Gedanken um dich machen, was dir helfen könnte.
Zu Medikamenten wird übrigens niemand gezwungen. Aber kein Ort ist besser dafür geeignet als die Klinik, bei der du jederzeit einen Ansprechpartner hast. Wenn es gerade nicht der Arzt ist, dann sind es die Pfleger.

Angst vor dem Alleinsein? Überall, aber sehr wahrscheinlich nicht in der Klinik. Ein Ort, an dem du auf einmal von Gleichgesinnten umgeben bist.
Mit ihnen deine Freizeit und Therapien verbringst.
Wo FAST jeder jeden versteht und einem keine dummen Sprüche wie “stell dich nicht so an“ entgegen wehen.

Ich kann nur sagen, für mich war die Klinik eine meiner besten Zeiten im ganzen Leben. Das mag natürlich nicht ungefiltert auf jeden anderen zutreffen.

23.08.2017 16:16 • #11


L
Also Angst davor alleine zu sein oder dass sie dir zwangsweise Medis geben, brauchst du nicht zu haben.

Ich war schon zweimal und meine Meinung ist geteilt dazu. Man kann wirklich viel profitieren wenn man fit genug für das Programm ist. Ist man das nicht, gibts Probleme. Oder hat man Probleme die direkt mit der Klinik zusammenhängen ist auch blöd. Ich geb dir zwei Beispiele: Ich kann mich wegen meiner Agoraphobie und sozialen Phobie zum Beispiel nicht gleich in die Mitte des großen Speisesaals setzen wenn da 300 Leute auf einmal Essen fassen. Das interessiert nur niemanden. Ich sag ja nicht, dass man das nicht trainieren könnte, nur hab ich halt auch noch andere Baustellen und da könnte man das dann zu Anfangs vielleicht anders handhaben, als mit ja da müssen sie jetzt durch. Wenn ich nach drei Wochen dort einigermaßen mit allen anderen klarkomme, kann ich das ja immer noch üben. Oder: Ich habe Höhenangst aber ein Zimmer im 7. Stock bekommen, interessiert auch kein Schwein. Bei diesen großen Klinikbetrieben heißt es friß oder stirb. So verhält es sich natürlich auch mit Leute die es nicht zu ihren 3 Gruppentherapien am Tag schaffen. Hab ich beobachtet. Also ich sag immer, man muss relativ fit sein um das alles mitzumachen was die von einem wollen, dann klappt das gut andernfalls gibts Probleme weil Individualität ist natürlich Fehlanzeige.

Aber das sind nur meine Erfahrungen und mein letzter Aufenthalt liegt auch schon 12 Jahre zurück. Also vielleicht hat sich ja auch schon was verändert.

23.08.2017 16:30 • #12


G
Zitat von lady77:
gleich in die Mitte des großen Speisesaals setzen wenn da 300 Leute auf einmal Essen fassen.


Keine Ahnung, ob sich das in den Jahren geändert hat oder Klinikabhängig ist, aber bei uns gab es keinen zentralen Speisesaal. Jede Station hatte ihren eigenen. Das entsprach dann ungefähr der Größe einer Schulklasse.

In einem Punkt möchte ich dir aber recht geben: Man sollte wirklich fit sein für die Therapien. Aber das macht ja auch Sinn und gilt für die ambulante Therapie genauso. Sonst sitzt man da nur seine Zeit ab, ohne das man etwas davon hat.

Um Unklarheiten gleich zu vermeiden: Mit fit sein meine ich erstens, dass man bereit ist, Therapien mitzumachen und zweitens, dass man sie auch aktiv mitmacht. Auch da gilt sonst wieder,- Zeit absitzen.

23.08.2017 16:42 • #13


L
Ah, dann warst du wahrscheinlich in einem Akutkrankenhaus? Ist jetzt ne Vermutung von mir. Psychosomatische Rehakliniken haben, zumindest soweit ich weiß, alle einen zentralen Speisesaal für alle Patienten.

23.08.2017 16:50 • #14


G
Oh ok. Um ehrlich zu sein kenne ich den Unterschied gar nicht.

23.08.2017 16:53 • #15


L
Wenn du mit ner Überweisung vom Hausarzt in die Klinik kommst, kommst du in ein Akutkrankenhaus. Wenn du zum Beispiel Blinddarmentzündung hast oder er dich auf die psychiatrische Abteilung des Klinikums Nürnberg sagen wir mal, einweist. In Rehakliniken kommt man nur auf Antrag muss zig Formulare ausfüllen und das kann schon mal mehrere Monate dauern, bis ein Platz frei wird. Vorteil ist natürlich in Rehakliniken hast du weniger Klinikcharakter.

23.08.2017 16:58 • #16


G
Dann war es bei mir das Akutkrankenhaus. Den Begriff hatte ich vorher nie gehört. Danke für die Erklärung.

23.08.2017 17:32 • #17


A


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