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Hallo Zusammen,

ich versuche mich kurz zu halten.
2018 hatte ich eine sehr schwere Trennung zu einem Mann, der Panikattacken und Bindungsängste hatte. Diese Beziehung hat mich und mein Selbstbewusstsein kaputt gemacht. Nach der Trennung litt ich selber Monatelang unter Panikattacken. Rückwirkend betrachtend, finde ich diese Erfahrung gemacht zu haben gut. Ich weiß jetzt wer auf jeden Fall zu mir steht und wer nicht, was ich möchte und wie ich mich weiter ändern entwickeln möchte.
Auf jeden Fall, sprangen 2018 einige Menschen (Freunde) weg. Es ist jetzt vollkommen ok für mich und ich möchte diese auch nicht wieder haben. Doch in diesem Jahr hat mich das sehr verletzt und noch mehr runtergezogen, insgesamt sind das drei Personen. An der Art und Weise wie meine Schwester zu mir gewesen ist, habe ich auch heute noch daran zu knabbern. Es gibt Tage da kommen die Schmerzen wieder hoch. Ich weine dann viel, die Bilder und ihre Worte und Handlungen kommen hoch. Es wird aber langsam weniger.
Ich bin 36, sie zwei Jahre jünger (verheiratet, 1 Kind und jetzt wieder schwanger). Ich habe ich so viel für Sie getan, besonders für Ihre Hochzeit und JGA, so viel Geld und Zeit reingesteckt und an sich ging die Initiative grundsätzlich immer von mir aus, schon immer. Das immer in Ordnung für mich, bis 2018. Ich bat Sie damals Telefonisch, in dieser Zeit mehr für mich da zu sein, weil Sie sich nach dem Umzug fast drei Wochen lang nicht gemeldet hat. Ich bat sie mehrmals darum. Ich fragte und bettelte mehr bei ihr und ihren Mann zu sein, übernachten zu dürfen, so alle zwei Wochen wenigsten. Ihre erste Antwort war, also mein Mann ist zu Hause ich sehen ihn selten (wg. Geschäftsreisen) das geht halt nicht immer. Diesen Satz bekomme ich bis heute nicht aus dem Kopf. Als ich sagte, dass das so nicht ok ist. ich bin Ihre Schwester und brauche sie. Darauf hin kam immer von ihr, also ich bin doch für dich da was willst du noch. ich melde mich doch und, und, und. Es wurde alles verdreht von ihr.
Auf meine Anrufe (und das war wirklich nur ein/zwei Mal die Woche) kam irgendwann am nächsten Tag eine Nachricht: du hast gestern angerufen, was gibt's. Nun war das Verhältnis schon gebröckelt, ich habe sie irgendwann aber im Sommer zu mir eingeladen (ich wohne 60 km entfernt von ihr und meinen Eltern), um 17 Uhr sollte sie bei mir sein, kurz nach 5 war sie noch nicht da, also rief ich an, ob alles in Ordnung sei, sie ging nicht dran, nach 10 min bekommen ich eine Nachricht. Fahre jetzt los!
ich rief wieder an, mehrmals, bis sie dran ging, wir stritten und ich fragte sie wie sie mich nach alldem so behandeln kann und ob wieso sie nicht mal ein Nachricht vorher schreiben konnte, dass sie später kommt und wieso sie da auch nicht mal an mich denken kann wie ich mich dabei fühle. Darauf kommt bis jetzt immer wieder, ich würde streit suchen und sie verletzten.
2019 habe ich ihr wieder meine Tür aufgemacht und es passierten immer wieder irgendwelche Sachen, wo sie mich schlecht behandelte. Es ging so weit, dass sie mir nicht mal zum Geburtstag gratulierte, weil sie verletzt war, dass ich nicht ans Telefon ging. (Wie oft hat sie das mit mir gemacht!)
Auf jeden Fall habe ich seit dem den Kontakt abgebrochen und reagiere gar nicht mehr auf Ihre Nachrichten. Außer Glückwünsche zum Geburtstag und der Schwangerschaft.
Ab und an leide ich so sehr unter dieser Art, wie ich von der eigenen Schwester behandelt worden bin. Ich würde alles für sie tun, sie aber nicht für mich. Sie sieht dabei nur sich und dass sie verletzt ist, und das dann wenn ich mich genau so wie sie verhalte, weil ich keine Kraft mehr habe um sie zu kämpfen und initiative zu ergreifen.
ich möchte mich um mich kümmern und wieder ganz gesund werden und nur Beziehungen auf Augenhöhe und Respekt führen.
Ich möchte anderen Menschen wichtig sein, sowie sie mir wichtig sind.
Nun glaube ich, dass es zwischen uns nie wieder normal werden wird und ich ihr jemals verzeihen kann. Stand heute, mir fehlt die Kraft und ich denke, dass sie mich weiterhin nicht gut behandeln wird, bzw das ich ihr so wichtig werde wie sie für mich.
Meine Eltern und ihren Sohn sehe ich, wenn ich bei meinen Eltern bin. das ist ok, aber trotzdem gibt es Phasen da erschlägt es mich. ich versuche dann liebevoll mit mir umzugehen und auch diese Gefühle zu zulassen.
Habt ihr Erfahrungen über Trennungen zu eigenen Geschwistern?

27.04.2020 15:10 • 28.04.2020 #1


29 Antworten ↓


justanormalguy
Hey, und erstmal Willkommen im Forum! =)

Hatte deine Schwester zu dieser Zeit auch Probleme gehabt, oder wenn du vielleicht mal gründlich überlegst, gäbe es eine Sache die ihr verhalten erklären könnte? Meistens haben wir in unserer schweren Zeit kein Auge für das wesentliche beziehungsweise merken nicht, dass es vielleicht dem gegenüber auch schlecht geht. Hast du dich in dieser schrecklichen Zeit auch mal nach ihr Wohlergehen erkundigt?

27.04.2020 15:20 • x 1 #2


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Schwester behandelt mich schlecht - Kontaktabbruch

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Zitat von Love83:
weil Sie sich nach dem Umzug fast drei Wochen lang nicht gemeldet hat.

Gerade umgezogen, Mann auf Geschäftsreisen, Kind und schwanger.
Ich glaube da hätte ich auch ein paar Wochen lang keinen nerv mich von mir aus zu melden.

Das gleiche Maß von anderen zu erwarten was man selber gibt und das ohne wenn und aber, geht in der Regel immer schief.
Eine Beziehung ist zwar ein geben und nehmen, nur ist das seltenst immer im absoluten Gleichgewicht. Es kann auch Phasen geben, wo der eine viel gibt und der andere nichts, was sich dann aber auch umdrehen kann.

Dich bei ihr übernachten zu lassen - das mag für dich einfach sein. Nur betrittst Du damit nicht nur in ihre Komfortzone, sondern auch in die ihres Mannes, ihres Kindes.

Für mich klingt das alles nach sehr hohen Ansprüchen, begründet aus der eigenen Vorleistung.
Denke deine Ansprüche sind zu hoch.
Nicht jeder kann das in der Form Leisten wie Du das getan hast.
Und dann werden deine hohen Erwartungen nicht erfüllt/enttäuscht und dann geht die emotionale Spirale los.

27.04.2020 15:33 • x 5 #3


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Zitat von justanormalguy:
Hey, und erstmal Willkommen im Forum! =)Hatte deine Schwester zu dieser Zeit auch Probleme gehabt, oder wenn du vielleicht mal gründlich überlegst, gäbe es eine Sache die ihr verhalten erklären könnte? Meistens haben wir in unserer schweren Zeit kein Auge für das wesentliche beziehungsweise merken nicht, dass es vielleicht dem gegenüber auch schlecht geht. Hast du dich in dieser schrecklichen Zeit auch mal nach ihr Wohlergehen erkundigt?


Ja ich erkundige mich immer nach ihr und ihrer kleinen Familei und biete Hilfe an, weil die am Haus umbauen. Es störte mich nie wirklich sehr die Initiative zu ergreifen, so war es immer, sie einzuladen, anzurufen usw. Viel ging grundsätzlich von mir aus. 2018 konnte ich das nicht. Nun sind zwei Jahre vergangen und an ihrem Verhalten hat sich nichts geändert. Wenn ich bei denen gewesen bin 2019 (nach ein/zwei Monaten), spielte ihr Mann am Handy oder beide verließen den Raum um irgendetwas zu erledigen und ließen mich mit dem Kleinen alleine. Ich weiß, wenn ich das tun würde wenn sie zu mir zu Besuch käme, würde sie mich danach ignorieren.

27.04.2020 15:43 • #4


4_0_4
Nochmal - du kannst niemals exakt das gleiche von anderen erwarten, als das was Du tust.

Und ein Grundsatz in meinem Leben lautet:

Biete keine Hilfe an, wenn nicht explizit nach ihr gefragt wird.

Im Klartext - man sollte wirklich niemals Hilfe aufdrängen. Man kann erwähnen das man bereit ist zu helfen, aber nicht mehr und nicht weniger.
In dem Du dich immer aufdrängst, drückst Du die anderen ein eine Erwiderungsschuld. Und Du kannst mir glauben - das ist alles andere als angenehm.

27.04.2020 15:48 • x 1 #5


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Zitat von cube_melon:
Gerade umgezogen, Mann auf Geschäftsreisen, Kind und schwanger. Ich glaube da hätte ich auch ein paar Wochen lang keinen nerv mich von mir aus zu melden.Das gleiche Maß von anderen zu erwarten was man selber gibt und das ohne wenn und aber, geht in der Regel immer schief.Eine Beziehung ist zwar ein geben und nehmen, nur ist das seltenst immer im absoluten Gleichgewicht. Es kann auch Phasen geben, wo der eine viel gibt und der andere nichts, was sich dann aber auch umdrehen kann.Dich bei ihr übernachten zu lassen - das mag für dich einfach sein. Nur betrittst Du damit nicht nur in ihre Komfortzone, sondern auch in die ihres Mannes, ihres Kindes. Für mich klingt das alles nach sehr hohen Ansprüchen, begründet aus der eigenen Vorleistung. Denke deine Ansprüche sind zu hoch. Nicht jeder kann das in der Form Leisten wie Du das getan hast.Und dann werden deine hohen Erwartungen nicht erfüllt/enttäuscht und dann geht die emotionale Spirale los.


Danke für die Nachricht. Ich nehme sehr gerne auch andere Ansichten an. Ich denke so war das auch, viel ging schon immer von mir aus und ich habe dann in meiner schweren Zeit, zumindest das Gleicher erwartet.
Nun war sie aber in dieser Zeit für ihre Freundin da, der es super ging. für mich konnten sie nicht mal eine Nachricht in einer Woche zu schicken. Zwischen uns war es nicht ausgewogen. Und wenn ich mich, wie sie zurück gezogen habe, weil ich nicht mehr konnte, war sie verletzt und ignorierte mich komplett. das habe ich nie mit ihr gemacht.

27.04.2020 15:58 • #6


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Das alles was da zwischen euch ungünstig gelaufen ist aufzuschlüsseln, das kann lange Dauern.

Es ist ja lobenswert das Du Hilfe anbietest und auch immer viel tust. Daraus entstehen halt für mich die Fragen, ob sie es wirklich wollte oder nur aus Höflichkeit und sozialem Zwang das nicht abgelehnt hat. Auch wäre es interessant zu wissen ob und in wie weit deine Schwester sich evtl. bedrängt fühlt.

Ohne ein klärendes Gespräch, am besten durch eine neutrale Person moderiert, wird das kaum besser. Zuviele Vermutungen, offene Variablen, Emotionsvielfalt und Raum für wilde Spekulationen/Szenarien.

27.04.2020 16:03 • #7


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Zitat von cube_melon:
Das alles was da zwischen euch ungünstig gelaufen ist aufzuschlüsseln, das kann lange Dauern.Es ist ja lobenswert das Du Hilfe anbietest und auch immer viel tust. Daraus entstehen halt für mich die Fragen, ob sie es wirklich wollte oder nur aus Höflichkeit und sozialem Zwang das nicht abgelehnt hat. Auch wäre es interessant zu wissen ob und in wie weit deine Schwester sich evtl. bedrängt fühlt.Ohne ein klärendes Gespräch, am besten durch eine neutrale Person moderiert, wird das kaum besser. Zuviele Vermutungen, offene Variablen, Emotionsvielfalt und Raum für wilde Spekulationen/Szenarien.


Ja es ist so viel passiert, was man hier auch nicht so einfach wieder geben kann. Auf jeden Fall, möchte ich momentan keinen Kontakt. Ich möchte Beziehungen führen wo das Geben und Nehmen ausgewogen ist. Ich drängle mich nie jemanden auf. Meinen Freunden sage ich lediglich, wenn die Hilfe brauchen können die immer auf mich zählen.
Es geht hier aber auch gar nicht darum. Sondern, dass sie sich mir gegenüber rücksichtslos verhalten hat, auch letztes Jahr, nachdem ich ihr wieder meine Tür aufgemacht habe, wie zb. wenn bei ihr zu Hause die ganze Familie zum Grillen da war mich nicht zu fragen, weil ich ja weiter weg wohne. Wobei ich in 50 min bei denen sein könnte. Auf meine Fragen wieso sie mich nicht fragt, kam: ich weiss ja nicht ob du Zeit hast. Das ist respektlos und ich fühle mich ausgeschlossen. Sie gratuliert mir nicht zum Geburtstag, geht nicht immer ans Telefon usw. das alles muss ich akzeptieren, aber ich muss immer auf ihre Nachrichten, sie einlagen usw.
Ich möchte aktuell keinen Kontakt, dies wird nicht funktionieren, ich muss meine Selbstliebe erhalten kann mich nicht weiterhin so behandeln lassen und möchte vergangenes nur verarbeiten.

27.04.2020 16:18 • #8


4_0_4
Naja, das was ich schreibe kann nur subjektiv sein, da ich nicht alle Fakten kenne. Also ob Du dich z.B. aufdrängst oder nicht.
Aus dem was Du schreibst entsteht ein Eindruck, eine Vorstellung und ein Bauchgefühl. Aus dem heraus stelle ich Fragen, teile Optionen mit.
Das alles dient zur Reflektion oder um neue Wege/Optionen zu gehen/finden. Die Entscheidung darüber was das für dich bedeutet und wo Du langgehst ist deine Sache (und das ist auch gut so).

Das Verhalten was Du als rücksichtslos empfindest - das war bestimmt nicht immer so, sondern hat sich vemutlich entwickelt.
Es muss keinen besonderen Grund dafür geben warum das heute so zwischen euch ist. Nur bin ich mir sicher es gibt einen.

Bei belastenden Beziehungen bin ich voll und ganz bei dir. Daher verstehe ich das auch das Du dich aus Selbstschutz zurückziehst. Denn dabei spielt es eine untergeordnete Rolle warum das so ist, denn nur die psychischen Auswirkungen bei Dir sind primär wichtig.

Wenn ich eines gelernt habe, dann wie wichtig Familie ist. Für euch beide hoffe ich sehr das Du irgendwann an einen Punkt kommst, wo du das mit ihr zusammen aufarbeiten willst.

27.04.2020 16:35 • x 1 #9


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Zitat von cube_melon:
Naja, das was ich schreibe kann nur subjektiv sein, da ich nicht alle Fakten kenne. Also ob Du dich z.B. aufdrängst oder nicht. Aus dem was Du schreibst entsteht ein Eindruck, eine Vorstellung und ein Bauchgefühl. Aus dem heraus stelle ich Fragen, teile Optionen mit. Das alles dient zur Reflektion oder um neue Wege/Optionen zu gehen/finden. Die Entscheidung darüber was das für dich bedeutet und wo Du langgehst ist deine Sache (und das ist auch gut so).Das Verhalten was Du als rücksichtslos empfindest - das war bestimmt nicht immer so, ...


Danke für die Nachricht und ich nehme es gerne an, die Geschichte aus einer anderen Sicht zu sehen.
Ich suche einen Weg sie loszulassen und zu verzeihen, das muss ich für mich tun. Ihr Verhalten mir gegenüber war schon immer so gewesen und wird sich auch nicht ändern (das habe ich letztes Jahr noch einmal zu spüren bekommen, dann ging es mir noch schlechter), ich habe es nur sonst geschluckt, weil es ja Familie ist und ich die große Schwester bin. Ich liebe sie immer noch und suche für mich einen Weg da nicht mehr so daran zu leiden. Ich lasse mich von niemanden mehr so behandeln und ziehe mich gekonnt zurück, wenn es sein muss. Ich weiß das Familie wichtiger ist als alles andere, deshalb leide ich auch so sehr daran. ich kann sie aber nicht ändern nur mich um mich nicht zu verlieren.

27.04.2020 16:56 • x 1 #10


4_0_4
Das hatte ich dann falsch verstanden. Wenn das schon immer so war, ändert das klar die Lage.

Ändern kann man Menschen nicht. Das muss von denen kommen. Das einzige was man zumindest einmal tun sollte, falls einem dieser Mensch irgendwo noch wichtig ist - ihm zu transportieren wie man sich fühlt und das man sich nun zurückzieht.

Das tut mir leid das es so gelaufen ist. Aber Selbstschutz ist wichtiger als Familie. Denn im Endeffekt bist Du im worst case die einzige Person die sich um dich kümmert. Zudem bekommst Du die Folgen zu spühren, wenn Du aus der Spur gerätst.

27.04.2020 17:03 • x 1 #11


L
Danke für deine Nachrichten.
Ich überlege schon länger ihr einen Brief zu schreiben, meine Freunde raten mir aber davon ab, weil es nichts bringen soll. Da alles was ich ihr bisher geschrieben (WhatsApp) und gesagt habe nicht ankommt. Es wird alles verdreht, ich würde sie mit dem was ich sage verletzten. Ich habe Nachrichten auch von anderen Lesen lassen, ob ich vielleicht irgendetwas falsch verstehe und falsch liege, möchte da selbstreflektierend sein, habe die Welt nicht mehr verstanden. Aber alle raten mir ich soll sie lassen und mich um mich kümmern.
Das ist die schlimmste Trennung, die ich in meinem Leben mitgemacht habe. Meine Schwester. Es gibt Tage da geht es mir Spitze und ich bin so stolz auf mich und dann gibt es Tage, da weine ich fast den ganzen Tag. Ich muss sie emotional gehen lassen, alles andere wird nicht funktionieren, da fehlt mir jegliche Kraft auf sie zu zugehen. Es ist so als ob es komplett aufgebraucht ist. Eine Beziehung zwischen uns wird nur mit Abstand funktionieren, das denke ich zumindest, sowie bei guten Bekannten. Bei denen es egal ist, ob die sich ein oder zwei Monate nicht melden.
Ich denke ich muss dahin kommen und momentan weiß ich nicht, ob das möglich ist, weil die Wunde so tief sitzt. Wenn meine Eltern weg sind, habe ich keine Familie mehr. Ich muss lernen für mich alleine meine Familie zu sein. Ich fühle mich auch nicht stark genug für eine Beziehung oder eigene Kinder. Es fehlt mir schwer zu vertrauen. Vielleicht kommt das noch.
Ich würde gerne wissen, ob es möglich für sich alleine genug zu werden (Familie zu sein).

27.04.2020 17:48 • #12


4_0_4
Ja, das ist alles andere als leicht.
Vllt war sie auch nie die Schwester die Du gerne gehabt hättest.
In dem Moment wo Du dich schützt und ihr auch mitgeteilt hast warum, hast Du alles getan was in deiner Macht liegt. Nun ist es an ihr über ihren persönlichen Tellerrand zu schauen um festzustellen das die Erde rund und nicht flach ist.

Man kann mit sich eins sein um besser zwei sein zu können. Ich denke jedoch nicht das man mit sich alleine Familie sein kann.
Man kann sehr gut alleine Leben, aber auf Dauer ist es fad.
Ich selbst habe nur noch zu meinem Bruder Kontakt. Dies fühlt sich aber nicht wie Familie an. So ist mein Umfeld mein Familienersatz.

Das Du dich noch nicht stark genug fühlst, bedeutet ja nicht das es immer so sein wird. Optionen und Wege erarbeiten und diese gehen.

27.04.2020 18:01 • x 1 #13


L
Danke für deinen Rat. Ich versuche weiterhin mein Leben gesund und glücklich zu halten, vorfallen meine Leichtigkeit und Freude an allem.


wünsche dir alles Gute, danke für die Beiträge

27.04.2020 18:25 • x 1 #14


boomerine
Hei Love
als ich deine Zeilen gelesen hab erinnerte mich das an meine Schwester.
Ich möchte dir es fast schriftlich geben, aber das gibt sich mit der Zeit, es dauert.
Was haben wir uns gestritten und und .
etliche Jahre nicht gesprochen und und.....
letztes Jahr, während meines KH - Aufenthalt haben wir wieder zueinander gefunden,
aber auch ich musste akzeptieren lernen, auch wenn sie die jüngere ist, das sie ihren Kopf hat so wie ich meinen.
Heute kann ich um einiges leichter damit umgehen.
Und wie hier schon beschrieben wurde, geben und nehmen ist in Ordnung,
nur seine eigene Erwartungshaltung muss man zurücknehmen

lg boomerine

27.04.2020 18:27 • x 3 #15


L
Zitat von boomerine:
Hei Loveals ich deine Zeilen gelesen hab erinnerte mich das an meine Schwester.Ich möchte dir es fast schriftlich geben, aber das gibt sich mit der Zeit, es dauert.Was haben wir uns gestritten und und .etliche Jahre nicht gesprochen und und.....letztes Jahr, während meines KH - Aufenthalt haben wir wieder zueinander gefunden,aber auch ich musste akzeptieren lernen, auch wenn sie die jüngere ist, das sie ihren Kopf hat so wie ich meinen.Heute kann ich um einiges leichter damit umgehen.Und wie hier schon beschrieben wurde, geben und nehmen ist in Ordnung,nur seine eigene Erwartungshaltung muss man zurücknehmenlg boomerine



Hallo Boomerine, das ist schön zu lesen und danke für deine Nachricht.

Meine Erwartungshaltung ihr gegenüber war nie besonders hoch, es war normal dass der Kontaktwunsch zu 95 % von mir kam und ich es akzeptiert hatte,/ dass sie sich manchmal über 3 Monate nicht gemeldet hatte, Einladungen von ihr wurden nur zu Geburtstagen ausgesprochen. Da ich mich aber öfters gemeldet habe, bestand die Beziehung noch einigermaßen.
Die letzten zwei Jahre konnte ich es nur nicht mehr, weil es mir selber sehr schlecht ging, und ich nach meiner Trennung bei Fremden geschlafen habe (da ich zwei Monate nicht gewusst habe wo ich übernachten soll). Es war mir auch sehr unangenehm, wenn mich Leute gefragt haben was mit meiner Schwester ist, ob ich nicht zu ihr für ein paar Tage kann, auch wenn es nur ein Tag in zwei/drei Wochen gewesen wäre, das hätte gereicht und ich hätte es akzeptiert. Ist Familie nicht dafür da, um einen bei sollten Geschichten aufzufangen? Ich weiß nicht, ob ich das jemals verzeihen kann. Eine Bezugsperson für mich ist die, auf die ich mich verlassen kann. Sie war es nie und bezweifle, ob sie irgendwann eine werden wird.

Alles was nicht einigermaßen ausgewogen ist, kann ich nicht mehr akzeptieren, nicht weil ich zu stolz geworden bin, sondern weil mir da die Kraft fehlt, mehr zu investieren. Vielleicht ist das meine Lektion.

Möchte deine Schwester nun ein Teil deines Lebens werden und bemüht sich?

27.04.2020 19:04 • #16


Feuerschale
Hallo Love83,

mich beschäftigt das Thema, ich habe auch eine Schwester (mit Kind, Haus, Laden, Projekten)
Ich selber hab nicht so ein aktives Leben und ein selbst gefülltes und sehr gestaltetes Leben
mit einer eigenen Familie um mich rum.

Meine Schwester hat es geschafft trotz der schlimmen Verhältnisse im Elternhaus aktiv sich was zu gestalten, Freundeskreis, Einbindung ins Dorf, Mann und Kinder, Urlaube, Hausbau ect. zu erwirken.

Sie wohnt noch im Elternhaus, sie ganz oben, Mutter Mitte, und die Wohnung meiner Schwester steht immer
offen, Etagentür offen mit Schlüssel drin, ich oder Mutter konnte jederzeit reinlatschen.
Das war auch so als ihre eigenen Kinder da waren.

Bei meiner Schwester war es anders als bei euch.
Sie hätte mich jederzeit komplett eingebunden. Schlafplatz in ihrem Arbeits- und Gästezimmer,
einen Job besorgt (nach ihrer Vorstellung Fabrik oder sowas), und wenn sie mit Mann auswandern
wollte, sollte ich mit.

Mein Gefühl dabei war, dass wir immer noch traumatisiert sind und die chaotischen wirren Familienverhältnisse
aufrecht erhalten. Sie überverantwortlich, ich unfähig, und wir sehen und entwickeln und nicht als
erwachsene Personen.

Meine Schwester hat nicht ihre Grenzen geschützt und ihre Familie, was für sie sicher schlecht war.
Ich bin immer unfähig geblieben und habe mich an den Rockzipfel ihres Lebens gehängt und war unzufrieden,
denn eigentlich war ich ja doch Gast, ungesehen, und es war nicht meins.
Eigentlich kam ich mir dann eher vor wie ein Kuckuck, ich setze mich in eine fremde Familie und versuche,
das ganze etwas mitzusteuern. Aber gefallen tut mir das nicht.

Zum Überleben ganz recht wenn man in der Not so seltsame Konstrukte lebt, zur Entwicklung nicht.

Ich denke, die Herkunftsfamilie hat irgendwann nicht mehr diese zentrale Rolle. (aber das leben ja viele
anders, ist vielleicht zusätzlich auch eine kulturelle Frage).

Ich erzähle dir das, weil es sonst vielleicht schwer ist, meine Perspektive zu verstehen oder warum
ich was zu dir sage und wie ich es einschätze.

Mir kommt es so vor, als hättest du deine Schwester gerne in einer ganz zentralen intimen Rolle,
sehr oft Kontakt, auch dort schlafen, wie sehr gute Freundinnen oder Partner oder neue eigene Familie,
mit denen man akut zusammenlebt.

Ebenso hast du dann auch noch einen Appell an sie, welches Maß sie dir schuldig ist an Kontakt,
und was genau sie zu tun hat und wie genau du in ihrem Leben teilhaben sollst..
Das finde ich sehr einseitig und beengend.

Ich persönlich fände dein Maß,auch dein heruntergeschraubtes Maß (ich nehme mich ja schon zurück
und will doch NUR zweimal die Woche telefonieren oder NUR zweimal im Monat da schlafen) sehr hoch.

Du klingst sehr bedürftig und als suchst du irgendwie Halt und ein festes Dazugehören, aber ich glaube,
es wäre kein guter sondern eher ein dysfunktionaler Weg, was dir da mit deiner Schwester vorschwebt.

Aus meiner Sicht schützt sie ihre Grenzen, sagt was geht und was nicht geht.
Das klingt für mich integer. Du bist ihr nicht egal, aber du hast auch nicht die oberste Priorität, was
bei all dem, was in ihrem Leben vorkommt, für mich nachvollziehbar ist.
Aus deiner Sicht bohrt sich das wie eine Verletzung und Zurückweisung hinein.

Vielleicht müsstest du dir was eigenes aufbauen, wo du dann durch dein geschaffenes eine
Priorität hast? Ein Partner, Mann, Kind, eigene Ziele und Projekte? Leute, die deine Werte
teilen, Leute die Kapazität frei haben dafür und nicht mit ihren Projekten schon komplett
ausgefüllt sind?

Ich vermute, meine Sichtweise klingt etwas hart, aber das ist nicht meine Absicht.
Vielleicht verstehst du ja trotzdem den guten Punkt, auf den ich hinauswill.

Und aus meiner Erfahrung kann ich sagen, es wäre nicht zufriedenstellend, in so einer Art
Symbiose am Leben der Schwester teilzuhaben.
Vielleicht findest du ja einen Plan B.

Dass du deiner Schwester grollst, finde ich sehr schade.
Vielleicht verstehst du sie ja irgendwann mehr, dass sie dir nichts böses will, aber für sich als Mensch halt das lebt,
was sie sich ausgesucht hat und sich von der alten Familie in einer Intensität eher abgenabelt hat.
(aus meiner Sicht wie gesagt eher gesunde und legitime Entwicklung).

28.04.2020 06:54 • x 2 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

L
Guten Morgen,
Ich würde versuchen ein klärendes Gespräch zu suchen. Wirklich mit Zeit und Ruhe, ohne Kinder usw.....
Ich selbst habe keinen Kontakt mehr zu meiner Schwester seit 9 Jahren.
Hab meinen Frieden damit gemacht, es waren aber auch extreme Geschichten......
Versuche dich zurück zu nehmen mit deinen Hilfsangeboten, was zwar ehrenwert ist aber die Erwartungen sind dann zu hoch, das sie es annehmen soll, und auch das sie mehr zurück gibt.
Mein Lieblingsspruch : Distanz schafft Nähe
Manchmal klappt es einfach nicht anders.......lg

28.04.2020 07:47 • x 3 #18


4_0_4
Zitat von Lottikarotti:
Mein Lieblingsspruch : Distanz schafft Nähe

Der ist gut *thumbsup*

28.04.2020 10:04 • x 1 #19


L
Zitat von Feuerschale:
Mir kommt es so vor, als hättest du deine Schwester gerne in einer ganz zentralen intimen Rolle,
sehr oft Kontakt, auch dort schlafen, wie sehr gute Freundinnen oder Partner oder neue eigene Familie,
mit denen man akut zusammenlebt.

Ebenso hast du dann auch noch einen Appell an sie, welches Maß sie dir schuldig ist an Kontakt,
und was genau sie zu tun hat und wie genau du in ihrem Leben teilhaben sollst..
Das finde ich sehr einseitig und beengend



Hallo Feuerschale ,
ich finde deine Ansichtsweise überhaupt nicht hart, so würde ich das wahrscheinlich auch sehen. Ich glaube auch, dass alles was ich schreibe sehr bedürftig klingt und ich muss auch dabei schmunzeln. Ich sehe mich jetzt/heute (2020) büerhaupt nicht so, und meine Freunde auch nicht.
Ich führe ein sehr selbst bestimmtes und erfühltes Leben in einer Großstadt, Freunde, Gleichgesinnte, Hobbies, ich bin sehr humorvoll und genieße mein jetziges Leben (aktuell natürlich etwas eingeschränkt wegen Corona, aber auch ok für mich).
Ich habe einen festen Job (und das schon immer, ich war nie in meinem Leben Arbeitslos), eine tolle Wohnung und habe mir 2019 eine Eigentumswohnung gekauft.
Wenn ich jemanden Hilfe anbiete ist das so, wie es alle es bei auch mir machen, ganz normal halt und bei meiner Schwester auch, sie ist da auch sehr direkt, wenn sie es nicht möchte, ist das ist vollkommen ok, wieso auch nicht. Es ist auch nicht so, dass ich mich da aufdrängle. Ich schlage es vor (wie beim Hausumbau). , irgendwie muss ich dabei lachen, weil es vorhin sehr aufdringlich rüber kam. Das bei ihr übernachten bezog sich nur auf 2018, als ich zwei Monate keine Wohnung hatte, nicht danach.

2018 habe ich mich aus einer sehr toxischen Beziehung gelöst und hatte danach ca. halbes Jahr Ängste, Panikattacken entwickelt (so etwas hatte ich nie zuvor in meinem Leben). Der Partner damals litt unter diesen Geschichten und ich hatte ihn immer wieder da daraus geholt und so zusagen betreut. Ich war die Stärkere, die ihn an die Hand nahm. Naja ich konnte aber irgendwann nicht mehr, eine Woche wollte er mich raus schmeißen, die nächste Woche war ich seine Traumfrau. Mein Selbstbewusstsein ging daran kaputt.
Meine Schwester war nie eine seeeehr zentrale Rolle in meinem Leben, sie hatte ihr Leben, Freunde, Haus, Mann und ich meines. Ich habe meine Rolle als die große Schwester akzeptiert, die Initiative ging hauptsächlich, unser ganzes Leben schon, von mir aus (das sehen und anrufen im normalen Alltag). Das war alles in Ordnung und wir hatten diesbezüglich auch nie Streit.

2018 kam dann die Trennung mir ging es sehr schlecht, zwei Monate nach der Trennung wusste ich nicht wo ich schlafen/übernachten kann, da noch keine Wohnung hatte. In dieser Zeit habe ich bei allen möglich Bekannten/Freunden geschlafen, alle die es mir angeboten haben. Meine Schwester hatte zu diesem Zeitpunkt keine Kinder (sondern jetzt in 2019/2020), ihr Mann war drei Tage die Woche nicht da, in dieser Zeit hätte ich bei ihr (wenigsten einen Tag) ja übernachten können und hätte die beiden auch nicht gestört. Manchmal schlafen auch Freunde bei denen. Ich mag meinen Schwager sehr und respektiere deren Privatsphäre.
Nach meinem Umzug (nicht deren Umzug, die leben schon länger in dem Haus von seinem Opa, geerbt) gingen bei mir die Panikattacken los und da habe ich gemerkt, dass ich meine Schwester öfter wie sonst brauche (nur in dieser Zeit) 2018.
Mich nahm das alles sehr mit, ich fühlte mich extrem Einsam und Alleinegelassen (nur in dieser Zeit).

2019 war alles einigermaßen wieder gut, ich hatte einen ganz tollen Urlaub in Sri Lanka, Eigentumswohnung, Fortbildung und jemand Neues kennen gelernt. Der Kontakt zu meiner Schwester war dann wieder einigermaßen wie früher.
Irgendwann zum Ende des Jahres 2019, kurz vor meiner Prüfung, beendete ich die neue Beziehung, weil ich merkte, dass er nicht Aufrichtig war, ich merkte ich bin noch nicht so weit und nicht stark genug.
Dann ging es mir ca. zwei/drei Wochen nicht gut, kurz vor meinem Geburtstag, ich ging bei niemanden ans Telefon, außer bei meiner besten Freundin und die Mama. Ich wusste es geht bald wieder vorbei und nahm mir die Zeit.
In dieser Zeit rief EINMAL meine Schwester an und ich hatte keine Kraft mit ihr zu telefonieren.(wie oft kam das vor, dass sie das auch bei mir gemacht hat, ich habe immer drüber hinweg gesehen.) Danach ignorierte sie mich und gratulierte mir auch nicht zu meinem Geburtstag.
Und das hat mich noch einmal sehr verletzt, (vorfallen dann die Begründung sie war verletzt das ich nicht dran ging, deshalb hat sie mir gar nicht gratuliert), die Wunde aus 2018 riss wieder auf und ich ging auf Abstand, ohne Streit.

Im normalem Alltag bin ich gegenüber meinen engsten Kreis nie aufdringlich und kann auch ganz gut alleine sein, ich genieße das sogar, male, lese, sport.

Die Trennung in 2018 hat mir nur gezeigt, wer wirklich für mich da ist, wenn es mal schlecht läuft. Die sogenannten Freunde die dann weg waren, da bin ich sogar froh drum und fühle mich erleichtert.
Aber dass ich auf meine Schwester nicht zählen kann, wenn es brenzlich wird, versuche ich gerade zu verarbeiten.
Ich muss das für mich alleine tun, ohne sie einzubeziehen. Weil es bisher nichts gebracht.
Manchmal trifft mich diese Erkenntnis, die Wunde ist noch nicht verheilt. (2018 ging es mir wirklich sehr schlecht).

Ich bin froh und dankbar für die Menschen, die ich habe.
Meine beste Freundin (verheiratet) ist wie mein Schwesterersatz geworden, wir sehen uns manchmal drei Mal die Woche, manchmal jeden Tag sehr viel Kontakt. Dann haben wir auch Zeiten, wo jeder für sich ist und wir uns manchmal über drei Wochen und länger nicht sehen. Aber es ist für uns beide gut und auch komplett legitim. Ich brauche solche Zeiten auch für mich. Ich kann ihr nie böse sein und bin auch sonst anderen Freunden gegenüber sehr verständnisvoll. Jeder hat sein Leben und das liebe ich.

Ich bekomme 2018 halt nicht ganz verarbeitet und frage mich, ob das jemals geschehen wir. Ich habe irgendwo mal gelesen, dass Beziehungen zu Geschwister fast wichtiger sind als die zu Eltern( die Freut Theorie). Weil diese wirklich das Ganze Leben andauern. Da hätte ich mir gewünscht, dass es bei uns beiden Ausgewogener ist.

28.04.2020 11:38 • x 1 #20


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Dr. Reinhard Pichler