Zittere heute Nacht um das Leben meiner Mama

Zitat von petrus57:

@Linus42

Bei älteren Semestern muss man auch wegen dem Durchgangssyndrom Obacht geben. Meine Frau bekam das auch. Das hat sich aber wohl nicht bis ins Krankenhaus herumgesprochen. Viele scheinen von dem Syndrom noch nichts gehört zu haben.

Ein richtiges Durchgangssyndrom merkt jeder, die Betroffenen sind dann so ziemlich neben der Spur.....

Bei meiner Frau haben es die Ärzte nicht gemerkt. Die meinten sie sei verrückt oder es sei ein A L K D E L I R. Meine Frau hatte nicht gewusst warum sie im Krankenhaus war und sie war nur am zittern. Dann hat sie immer gedacht, dass die Ärzte ihr was antun wollen.

Bekommt sie denn kein Schmerzmittel?

Ich würde an deiner Stelle mal gezielt nachfragen, ob sie Beruhigungsmittel bekommt. Vielleicht ist das eine Erklärung für ihren schlechten Zustand. Ich habe das bei meinem Vater so erlebt und das nur durch Zufall erfahren, obwohl ich eine Vorsorgevollmacht hatte. Wir haben uns gewundert, warum er so verzögert reagiert, kaum gesprochen hat usw, bis eine Schwester mal sagte wir haben jetzt die Beruhigungsmittel reduziert. Aha, ich wusste gar nicht dass er die bekam. Vorsorgevollmacht ist übrigens sehr zu empfehlen, wenn sie noch keine unterschrieben hat.

Meine Erfahrung ist, bei einem schwerkranken Patienten bleibt man am besten (wenn es organisierbar ist) so lange wie möglich tagsüber dabei. Wir haben mehrere Krankenhäuser gesehen, einige gingen so halbwegs, aber teilweise sind die Zustände eine Katastrophe. Da können sich die Schwestern und Pfleger noch so viel Mühe geben, sie sind einfach zu wenige um vernünftig arbeiten zu können.

Ich hoffe, deine Mama erholt sich bald, so dass du sie nach Hause holen kannst.

Zitat von petrus57:

Bei meiner Frau haben es die Ärzte nicht gemerkt. Die meinten sie sei verrückt oder es sei ein A L K D E L I R. Meine Frau hatte nicht gewusst warum sie im Krankenhaus war und sie war nur am zittern. Dann hat sie immer gedacht, dass die Ärzte ihr was antun wollen.

Ohje....

Ich habe das auch schon mal bei einer Frau erlebt...sie war ziemlich wirr.

Eigentlich sollte das nach Narkose bekannt sein...als Komplikation..aber bei Linus Mutter hört sich das ja nicht so an, als sei es das.

Zitat von lechatnoir:

aber bei Linus Mutter hört sich das ja nicht so an, als sei es das.

Denke ich auch. Aber es gibt ja auch abgeschwächte Formen eines Durchgangssyndroms. Darum sollte man auch nach jeder OP einen Mentaltest durchführen.

Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Zeilen. Wenn ich das alles hier so lese, geht mir schon wieder die Muffe. Aber das hatte ich schon oft, wenn ich hier im Forum stöberte. Sofort war immer das Schlimmste... Vor einer Woche war meine Mama übrigens noch beim schwimmen... Das muß sich einer mal vorstellen...

Was ist denn das Durchgangssyndrom?

Es ist es jetzt fast 10 Uhr morgens, muß gleich wieder im Job voller Elan und Glanz strahlen.... Echt übel Dabei bin ich mit den Nerven runter...

Habe heute ausnahmsweise noch NICHT im Krankenhaus angerufen, ich gehe gleich hin. Mama ist ja nicht mehr auf Intensiv. Wißt Ihr, ich bin seit 5 Tagen morgens voller Panik wach geworden und habe zitternd auf der Intentsiv angerufen. Ich war heute mal froh, daß ich es nicht gemacht habe..... Oder war das ein Fehler? Ich wollte mal entspannter in den Tag gehen... Aber von Entspannung kann trotzdem nicht die Rede sein. Ja sicher, habe ich jetzt schon wieder Bammel und die Hosen voll. bevor ich gleich dahin gehe...

Aber, was mir auch Sorgen macht: Wie lange halte ICH die Belastungen aus? Wie lange rennt mein Körper noch auf Maximum-Panik?

Wie lange halte ich das einsam sein noch aus....? Mit all meinem Kummer, Krankheitsängsten und Sorgen?

@Linus42

Ein Durchgangssyndrom ist eine Verwirrtheit nach einer OP. Manchmal wissen die Patienten dann nicht warum sie im Krankenhaus sind, welches Datum man gerade hat, sind sehr erregt etc. Es ist wie eine vorübergehende Demenz. Geht auch fast immer wieder weg. Meine Eltern (um die 80) hatten das aber noch nie.

Petrus

Hey Petrus,

genau DAS hat sie! Sie war gestern so erregt, daß ich mich erschreckt habe, als ich ins Zimmer kam. Wie beschrieben, Zimmer dunkel, Heizung volle Pulle...

Meine Mama sagt immer, wenn ich mal ins Krankenhaus muß, dann aber nur da und da. Ich würde sie gerne dahin verlegen lassen. Ist das machbar? Ich will gleich mal ihr Wunschkrankenhaus anrufen und unverbindlich fragen...

Ansonsten fehlen mir nur noch die Worte...

Hallo Linus,

ich würde mit deiner Mutter abklären, ob eine Verlegung nicht zusätzlichen Stress bedeutet. Manchmal genügt es bei älteren Menschen, wenn das Zimmer gewechselt wird, um eine Unruhe und Verwirrtheit auszulösen.
Vielleicht gelingt es dir, auch ein wenig zur Ruhe zu kommen, deine Mama ist ja zum Glück in Sicherheit und konnte die Intensivstation verlassen.
Behüte auch dich! Du tust alles, was du kannst und du darfst auch mal entspannen.
Alles Gute für dich und deine Mama!

Zitat von Linus42:

Aber, was mir auch Sorgen macht: Wie lange halte ICH die Belastungen aus?

Meine Erfahrung ist, man hält es so lange aus, wie es nötig ist, wenn man sich in so einer Ausnahme-Situation befindet. Sei nicht so streng mit, es ist doch völlig normal dass du momentan völlig von der Rolle bist. Du hast schon ein Elternteil verloren und nun so eine Not-OP. Da würde kaum einer ruhig bleiben. Und wenn du im Beruf jemand mit Verantwortung bist, der die Dinge gerne im Griff hat und dann in der Situation so hilflos bist, ist doch klar dass das nicht spurlos an dir vorüber geht.

Ich würde an deiner Stelle erstmal ein Gespräch mit dem Arzt im Krankenhaus führen und herausfinden, wie lange der Aufenthalt voraussichtlich noch dauert. Wenn es nur wenige Tage sind, ist die Verlegung vielleicht mehr Stress für deine Mutter als Erleichterung. Vielleicht besser auf die normale Entlassung waren und für zuhause eine Kurzzeit-Pflege organisieren.

Schön, dass Deine Mama jetzt auf der normalen Station ist.
Meine Schwester meint, durch Infusionen, die gegeben werden, ' überwässert '
der Patient schon mal, das sind dann Wasseransammlungen, die durch Bewegung
später abgebaut werden.( die dicken Unterarme und Hände ).
Und Injektionsstellen können sich entzünden, dann würde hochgelagert.
Dass sie Physio bekommen soll, heißt ja nicht, dass sie ein olympisches Trainingsprogramm
verordnet bekommt. Es geht meist darum, dass der Patient wieder etwas mobilisiert
wird.
Zu der Arthrose kann meine Schwester schlecht was sagen. Sie ist ja auch nur
Krankenschwester und keine Ärztin.
Aber natürlich hat Deine Mama einiges durchgemacht in den letzten Tagen.
Und Du auch.


Liebe Grüße.

Alles liebe und gute für euch!

Ihr Lieben,

und wenn Du denkst, es kann nicht schlimmer kommen, kriegste noch eines in die Schnauze geschlagen Ich sitze hier, bin am weinen, am Ende aller meiner Kräfte. Ich heule, wie ein Schloßhund... Was ist nur seit 5 Tagen los?

Meine Mama war seit gestern auf normaler Station. Klar, war ich dort... Auf einmal kamen mir Sätze bei ihr komisch vor. Was ist das für ne Adresse hier? Oder Der Oma brauchste nicht bescheid zu sagen, daß sie kommen soll! Aber Omi ist doch tod.....Mit großer Angst und Sorge bin ich dann nach Hause gegangen, um fast 21 Uhr. Aber doch beruhigter, weil Mama nicht mehr auf ITS ist.

Heute morgen komme ich wieder ins Krankenhaus, natürlich VOR dem Job. Bin ja der Strahlemann. Entertainer und durchtrainierter Spaßvogel, der immer lustig und witzig ist.

Ich komme in Mama's Zimmer und dachte, ich falle bald um. So, ich muß jetzt aufstehen und gehe zum Friseur! Okay, das macht sie aber auch immer am Dienstag. Und danach kamen wirklich wirre Sachen aus ihrem Mund. Ich stand kurz vor dem Durchdrehen. Die Schwestern interessierte es einen schei.. Ich sagte zu ihnen, daß meine Mama sich total verändert hat. Auf der ITS total normal. Jetzt hier nur wirr. Und das bei dieser totalen Powerfrau.

Die Ärztin völlig arrogant und unfreundlich. Und dann habe ich denen aber mal so richtig meine Meinung gegeigt. Hochgepeitscht vom Adrenalin. Und die Schocker gingen weiter. Na dann schauen wir mal nach, ob eine Gehirnblutung vorliegt....! Ich bereits am Limit. Mußte meine Tränen vertuschen und habe, wie immer - fröhlich gelaunt beim Arbeitgeber angerufen, weil ich eine Stunde später kommen möchte.

Dann das Ergebnis. KEINE GEHIRNBLUTUNG! Mama wieder auf ITS. Hier wird sie überwacht. 1:17 Uhr nachts jetzt... der einzige Trost: Ich habe EUCH und kann mich hier ausheulen. Aber ich bin heute Nacht ein bischen beruhigter, weil sie unter Beobachtung ist. Als ich am Abend nochmal bei ihr war, stelle ich fest: Es geht ihr besser. Redet zwar noch wirr, aber auch wieder NORMAL! Als würde sie sich erholen...

Und DANN, dann ENDLICH kam ein Arzt, der mich ein BISCHEN beruhigte: Machen Sie sich nicht so einen Kopf. Das ist das Durchgangs-Syndrom. Einige Patienten werden still und ruhig nach schweren Tagen. Andere drehen auf. Das geht weg.. Sie wird wieder! Zur Sicherheit machen wir morgen nochmal ein MRT! DAS WAREN DIE ERSTEN WORTE DES TROSTS IN 5 TAGEN! An diesen Worten halte ich mich jetzt fest. Morgen werde ich mit der Hausärztin reden. Wenn sich Mama stabilisiert, werde ich eine Verlegung in ein anderes Krankenhaus veranlassen.

Wie es mir geht? Das hat mich heute meine Cousine gefragt. Sie hält in diesen Tagen zu mir. Ich funktioniere nur. Heule in versteckten Augenblicken, haue hier meine Gedanken in die Tasten. Ihr seid meine Seelentröster. Wieder bin ich am weinen. 1:46 Uhr nachts.. alle Menschen sind im Bett... ich kämpfe hier nur noch...

Danke, daß Ihr da seid... Weiß nicht, wie ich jetzt einschlafen soll...

2:20 Uhr morgens...

Was eine verkackte Ärzteschaft. Nun , bei Verwirrtheit kann es gut ein Durchgangssyndrom sein , das im KH auftreten kann . Wie schlossen die denn eine Hirnblutung aus ? Per Lumbalpunktion oder haben die das nur so daher gesagt? Sprich mit dem Chefarzt und ggf Beschwerden einreichen, allerdings während des Aufenthalts kann es der Mama nur schaden . Ja das Pflege System in Deutschland. Teilweise zum kotzen, gut dass ich Chefarzt Betreeung habe in der Zusatzversicherung. Weiter alles Gute !

PS: Sorry das mit dem DGS schriebst du ja selber. Ist grausam aber harmlos !

Natürlich wirkte die Verwirrtheit Deiner Mama auf Dich sehr erschreckend, aber das Durchgangssyndrom
wird vorbeigehen.
Dass auf Deine Hinweise erst nicht reagiert wurde, das geht natürlich gar nicht.
Ohne Worte sowas.


Liebe Grüße.

Meine Oma sagte damals beim DGS als ich reinkam Die Polizei sucht dich, die waren hier und werden dich mitnehmen . Da dachte ich auch ich bin im falschen Film und solche Sachen sollten den Patienten und Angehörigen in einer Handbroschüre mit auf den Weg gegeben werden, statt so einen Schrecken erleben zu lassen. Wirkungen und Nebenwirkungen sind schon was Schönes Immerhin warst du in dem Moment nicht mehr müde und sowas kann man natürlich reklamieren, aber wie bereits gesagt, bringt nix in dem MOment wo die Mudda noch im KH verweilt.

Nach meiner Mandel OP wollte ich das Fenster geöffnet haben, hatte ein Einzelzimmer und bestand auch darauf, weil ich nicht sprechen konnte. Erst sagte man mir ich solle mit einem Psychologen reden, wegen Suicidgefahr aus dem 7. Stock. Klar, ich lasse mir vorher die Mandeln rausnehmen, bevor ich mir den Garaus mache, ihr Idioten!

Dann wollte ich Schmerzmittel und bekam sie nicht, sollte den Chefarzt sprechen. Also ließ ich mir D.rogen von daheim mitbringen, da ich immer starkes Zeug gegen Schmerzen daheim habe. Ja da zahlste so viel wie im 5 Sterne Hotel und bekommst eine Hundepension mit Schale Wasser

@Linus42

Mach dir keine Sorgen, das Durchgangssyndrom geht meist nach gut 5-7 Tagen vorbei. Mich hat es damals auch schockiert meine Frau so vorzufinden. Eigentlich sollten Krankenhäuser in solchen Fällen immer einen Psychologen etc. zu Rate ziehen. Auch sollte bei älteren Personen ein Mentaltest vorgenommen werden.

Ich drücke Dir und deiner Mutter die Daumen, dass alles wieder gut wird.

Petrus

Zitat von Linus42:

Heute morgen komme ich wieder ins Krankenhaus, natürlich VOR dem Job. Bin ja der Strahlemann. Entertainer und durchtrainierter Spaßvogel, der immer lustig und witzig ist.

Ist das bei dir in der Firma wirklich so, dass du das nicht sagen kannst, dass deine Mutter im Krankenhaus ist und es dir deshalb gerade nicht gut geht? Das stelle ich mir sehr anstrengend vor, wenn man überhaupt keine Schwäche zeigen darf.

Dann drücke ich ganz fest die Daumen, dass es nun wirklich besser wird.

Morgen,

eine Horronacht liegt hinter mir. Ich möchte Euch mal was fragen. Meine Mama wollte NIEMALS in dieses Krankenhaus. Soll ich sie in ihr Wunschkrankenhaus verlegen lassen? Jeden Tag neue Ärzte, keine Vertrauensbasis. Jeden Tag neue Auskünfte, jeder sagt was Neues. Werde gleich mit der Hausärztin reden.

Viele Grüße

Zunächst mal müsstest du ja klären, ob das überhaupt geht. Das Wunschkrankenhaus muss Platz haben, der Transport müsste geklärt werden. Dann ist es ja vermutlich auch so, dass du das nicht unbedingt entscheiden kannst und deine Mutter ist momentan nicht in der Lage, ihren Willen klar zu äußern. Und der Transport wäre auch ein Belastung für sie, mal ganz davon abgesehen dass sie dann wieder eine neue Umgebung hätte.

Also ehrlich gesagt, ich glaube, ich würde es nicht machen. Ich würde an deiner Stelle so viel Zeit im Krankenhaus verbringen wie möglich und notfalls weitere Leute organisieren, die tagsüber bei ihr sein können. Hat sie denn keine Freundinnen, die du mobilisieren kannst und die sich für ein paar Tage abwechseln und bei ihr sind? Vertraute Personen sind bestimmt gut.