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M
Ich hatte eben eine etwas merkwürdige Sitzung bei meinem Psychotherapeuten. Irgendwie habe ich das Gefühl, der versucht andere Dinge zu therapieren, als ich Probleme habe. Er reitet dauernd auf meinen Zwängen herum, wobei ich eigentlich damit am wenigsten Probleme habe im Moment. Aber auf die Panikattacken will er nicht so wirklich eingehen.
Er fragt mich immer nach Dingen, wo ich denke, frage doch mal das, was mich wirklich bewegt. Und nicht irgendwas, was für mich völlig relevant erscheint.
Dann hat er mir schon zum zweiten Mal gesagt, irgendwas könnte man in der Klinik ändern, als wenn er mich dahin abschieben möchte. Ich habe ihm aber deutlich gesagt, dass ich aufgrund meiner Arbeit im Moment keinen Klinik Aufenthalt machen kann und will. Da hat er mich dann als besonders leistungsorientiert bezeichnen. Das finde ich schon fast frech.
Und dann kann der Clou: fragte mich, wie oft ich am Tag Hände wasche. Und ich sage, naja schon mal nach jedem Toilettengang. Und ich bin nun mal jemand, der öfter mal auf die Toilette geht. Und dann meinte er dann gleich, wenn ich circa zehnmal am Tag auf die Toilette gehe, damit müsste ich mal zum Arzt gehen. Merkt der noch was? Der Therapeut soll eigentlich dafür sorgen, dass ich nicht wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt rennen möchte. Und jetzt empfiehlt er mir, mit etwas zum Arzt zu gehen, was ich nicht mal als Problem ansehe?
Im Moment habe ich so eine Laune, dass ich am liebsten versuchen möchte, mich in den nächsten zwei Wochen selbst zu therapieren, damit ich ihn danach nicht mehr brauche. Er ist nämlich jetzt zwei Wochen im Urlaub.
Also Ärmeln hochkrempeln und gegen alle Ängste gegenan gehen.

01.04.2016 19:04 • 01.04.2016 #1


10 Antworten ↓


evivanvalence
Hallo Molly!
Das is ja ein Seppel wenn ich das mal so direkt sagen darf. Finde, das du dich nach einem besseren umgucken solltest.. Schließlich sollte dich die Therapie niemals aufregen. Das tut dir nicht gut.

Die Chemie zwischen euch stimmt ja dann auch schon mal garnicht.. Ich persönlich könnte mit seinen Aussagen auch nix anfangen.

Was machst du jetzt? Das Thema mit ihm zuerst bequatschen?

01.04.2016 19:13 • x 1 #2


A


Merkwürdige Sitzung beim Psychologen

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ZZerRburRuSs
Hallo

Der Thera hat getan und gesagt was er getan und gesagt hat . Soweit die Fakten

Da gibt es ja mehrere Blickpunkte

Einer ist die Sache so zu sehen wie Du sie siehst und ja auch ge und beschrieben hast .

Ein anderer wäre .... die Fakten so zu lassen wie sie sind aber die eigenen Gedanken dazu mal zu ändern .
Was wäre denn wenn er dir durchaus wohlgesonnen wäre und gar nicht unerfahren und Plump wie man annehmen könnte ?
Sondern evtl. sehr schlau und hintenrum durchs Knie ganz woanders hin will ?
Ihn einfach mal in Gedanken für schlau und gut zu halten .

Ich sage nicht das er das Eine oder Andere ist ..... aber ..... alle Seiten zu betrachten ist immer wichtig .
Mit einer Angststörung und oder einer Depri ist man ja unheimlich gut darin eine Meinung zu haben ..... die kann aber gar nicht immer so brilliant sein wie man denkt ! Sonst hätte man keine Angststörung oder Depris

Mal was anderes versuchen als üblich hilft manchmal .

Gruss ZZ

01.04.2016 19:27 • x 2 #3


Perle
Hallo Molly,

hast Du Dich aktiv am Gespräch beteiligt? Hast Du Rückfragen gestellt und auch z.B. von Dir aus über Erlebnisse etc. berichtet?

Es wirkt nämlich so auf mich, als würdest Du da eher passiv sein und mein erster Gedanke, nachdem ich Deinen Bericht gelesen hatte, war, der will die Molly wohl mal ein bischen provozieren. Ist ihm das eventuell geglückt?

Ich finde übrigens schon, dass man sich in einer Therapie auch aufregen darf. Da wird dann mitunter etwas aufgerüttelt und ein Perspektivwechsel kann einsetzen.

LG, Martina

01.04.2016 19:38 • #4


M
Wenn man sich mit einem Therapeuten nicht wohl fühlt und auch unverstanden, dann dürfte das nicht der Richtige sein.

Wie viele Sitzungen hattest du schon bei ihm?

01.04.2016 19:45 • x 1 #5


evivanvalence
Zitat von Marlena_:
Wenn man sich mit einem Therapeuten nicht wohl fühlt und auch unverstanden, dann dürfte das nicht der Richtige sein.

Wie viele Sitzungen hattest du schon bei ihm?



Das wollte ich damit ja sagen.. Wenn man sich schon über den Therapeuten aufregen muss und deren popeln nach Themen die man nicht versteht ertragen soll - dann lieber ein anderer Psychologe mit dem man sich wohl fühlt, vetrauen aufbauen kann, und wo die Chemie einfach stimmt.

01.04.2016 19:51 • #6


M
Also das war die dritte Sitzung. Die Sitzungen waren eher so, dass ich sehr viel erzählt habe. Ich erzähle überhaupt sehr gerne und viel. Und ich habe eigentlich hauptsächlich die Dinge erzählt, die mich im Moment bewegen und mir Angst machen. Und dann hat er irgendwelche Fragen zu ganz anderen Dingen gestellt, die mich immer eigentlich nicht bewegen. Und deshalb frage ich mich, warum er nicht auf das eingeht, was ich ihm erzähle.

Genervt hat mich eben auch, dass er mich zum Arzt schicken will. Wo ich ihm erzähle, dass ich nicht dauernd zum Arzt rennen möchte. Ich finde das nicht sinnvoll sondern völlig kontraproduktiv.
Was nützt es mir, wenn der Therapeut irgendetwas sieht, was vielleicht hintenrum in 20 Stunden mal hilfreich sein soll und mir damit im Moment das Leben noch viel schwerer macht. Bringt mir nichts. Ich brauche jemanden, der mich im Moment in der akuten Situation etwas beruhigt. Und nicht aufregt.

Irgendwie stellt er auch immer Fragen, wo ich denke, er sollte sich doch mal die zig Fragebögen, die ich für ihn ausgefüllt habe, endlich mal durchlesen. Das steht doch drin, was ich denke, was ich meine, wie meine aktuellen Probleme sind.
Dann gibt er mir eine CD mit gegen Panikattacken. Ich sage ihm, an irgendeiner Stelle kam ich allein nicht weiter. Da meinte er, so wichtig ist ja die CD auch nicht. Ja warum hat er sie mir dann gegeben?
Irgendwie habe ich das Gefühl, ich fülle dauernd irgendwelche Sachen für ihn aus oder schreibe irgendwas, aber er liest es dann nicht. Wozu denn das Ganze?

Ich komme mir auch so vor, als müsste ich mich dauernd für irgendetwas verteidigen, anstatt dass er mir hilft.

Ich denke auch, ich schaue jetzt mal, wie es mir die nächsten zwei Wochen geht. Den nächsten Termin mache ich noch, wenn ich dann aber wieder ein schlechtes Gefühl habe, sage ich ihm am Ende der Sitzung, dass ich mir jemand anderen suche.

Das Problem ist auch, ich kenne eigentlich meine Stress Auslöser. Ich habe schon zweimal Phasen in meinem Leben gehabt, wo ich die Stressauslöser kannte und sie selbst beseitigen konnte und danach war es viel besser. Das eine Mal war ein ganz schlechter Job mit Mobbing, das andere Mal war ich unglücklich in einer Wohnung.

Die jetzigen Stressauslöser lassen sich aber von mir nicht einfach entfernen. Also muss man mir zeigen, wie ich es schaffe, mit diesen Stress Auslösern trotzdem fertig zu werden.

Was aber der jetzt versucht, ist irgendwo in meiner Kindheit nach irgendwelchen Auslösern suchen zu wollen. Oder bei meinen Eltern. Das hatte aber die ersten zwei Male auch nichts mit meiner Panik zu tun. Und da glaube ich auch jetzt nicht dran. Man muss ja auch nicht künstlich irgendwelche Probleme schaffen, nur weil sie gerade ins Konzept der Psychotherapeuten passt.

Ich hatte ja schon mal so eine, die mir unbedingt ADHS unterstellen wollte, weil das ihr Fachgebiet war. Eine andere Therapeutin hat dann gesagt, das ist völliger Blödsinn und passt gar nicht zu mir. Man muss schon aufpassen, dass einem die Therapeuten nicht irgendetwas andichten, was Ihnen gerade so in den Kram passt.
Und wenn er schon zweimal diese Klinik erwähnt hat, dann frage ich mich langsam, ob er bei denen Provision bekommt oder sowas.

Es gibt doch hier so viele mit den gleichen Ängsten und Sorgen. Und Ihr habt doch auch schon viele Therapien gemacht. Und ich lese oft, die Therapien haben nichts genutzt, obwohl diese Jahrelang liefen oder einige verschiedene.

Mich würde mal interessieren, welche Ansätze eure Therapien hatten? Wie hat man versucht, bei euch Ängste vor Krankheiten, Hypochondrie oder Panikattacken zu bekämpfen?

01.04.2016 20:57 • x 1 #7


Icefalki
Weißt du liebe Molly in der Regel sind die Themen gerade die, über die man überhaupt nicht reden will. Und Therapeuten streicheln keine Köpfchen, wenn sie gut sind.

Da darf man sich daran gewöhnen.

Wie ich lese, ist das jetzt der 3. Therapeut und dessen Qualifikation zweifelst du auch gerade an. Therapie ist Schwerstarbeit und zu Beginn sehr schwierig und um wirklich etwas zu bewegen, sollte man sich darauf einlassen können.

Anstelle dich jetzt zu beschweren, denke lieber mal darüber nach, warum du jetzt so zornig reagieren musst, das bringt dich deutlich weiter.

01.04.2016 21:16 • x 1 #8


M
Naja, wie ich sehe, gibt es hier einige Kommentare, mit denen ich etwas anfangen kann. Andere erinnern mich doch sehr an meinen Therapeuten. Da möchte ich jetzt auch nicht weiter drauf eingehen.
Für mich ist dieses Thema hiermit beendet!

01.04.2016 21:28 • #9


M
Hallo Molly,

ich finde, du siehst das völlig klar. Denke eher, dass der nächste Termin mit deinem Therapeuten verschwendete Zeit ist.

Es gibt übrigens einen genialen Selbsthilfe-Ratgeber mit dem sich gut arbeiten lässt. Er ist zwar unter dem Thema Depression und Burn-Out überwinden von Dr. Sabine Gapp-Bauß erschienen. Es läßt sich jedoch bestimmt auch gut mit Angst- und Paniksymptomen damit arbeiten. Schau doch mal bei amazon. Ich meine das zusätzlich zu einer Therapie.

Hilfreich ist bestimmt sich Bewertungen von Therapeuten zu googeln. Zu meiner Therapeutin kam ich, indem ich eine Mitpatientin in der Tagesklinik seinerzeit nach ihrer Therapeutin befragte. Es ist halt nicht so einfach jemanden Gescheites zu finden.

Viel Erfolg.

01.04.2016 21:50 • #10


Hotin
Hallo Molly69,

es kann schon mal sein, dass jemand nicht versteht, wo ein Therapeut hin will.

Zitat:
Er reitet dauernd auf meinen Zwängen herum, wobei ich eigentlich damit am wenigsten Probleme
habe im Moment. Aber auf die Panikattacken will er nicht so wirklich eingehen.


Meiner Meinung nach wird Dich beides nicht entscheidend vorwärts bringen.
Panikattacken kannst Du kaum weg therapieren.
Und den Grund für Zwänge findest Du normalerweise auch nicht so einfach.
Daher solltest Du eine gewisse Zeit Deinem Therapeuten schon vertrauen.

Warum bist Du so sicher, dass er an der falschen Stelle sucht? Wenn Du genau
weißt, wo es herkommt, brauchst Du doch keinen Therapeuten.
Wie kommt es zu Deinem Widerspruch?

Zitat:
Er fragt mich immer nach Dingen, wo ich denke, frage doch mal das, was mich wirklich bewegt.


Dann sage ihm doch, was Dich bewegt und das Du mit ihm über etwas anderes sprechen möchtest.

Zitat:
Da hat er mich dann als besonders leistungsorientiert bezeichnen. Das finde ich schon fast frech.


Warum bezeichnest Du es als frech, wenn er Dir mal seinen persönlichen Eindruck, also seine Meinung
über Dein Verhalten sagt?
Darf er nur das sagen, was Du hören möchtest? Falls ja, schreibe das auf, was er sagen darf und nimm es
zur nächsten Stunde mit.

Bitte nicht böse sein. Auch ich möchte erreichen, dass Du die Angst vor einer anderen Meinung verlierst.

Zitat:
Ich komme mir auch so vor, als müsste ich mich dauernd für irgendetwas verteidigen, anstatt dass er mir hilft.


Sieh mal das erste Problem hast Du hier ja schon selbst herausgefunden.
Du brauchst Dich für nichts verteidigen. Wenn Du aber ein psychisches Problem
lösen willst, ist es unbedingt notwendig zu erklären, warum Du an bestimmten Stellen so oder so denkst.


Viele Grüße

Bernhard

01.04.2016 22:38 • x 1 #11


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