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S
Hallo alle..

ich habe seit ca 2 Wochen Angst an Schizophrenie zu erkranken bzw schon erkrankt bin..

Habe auch seit 2 Wochen irgendwie ein starkes Entfremdungsgefühl und Derealisation dass nicht aufhört.. alles kommt mir total fremd vor (Familie, Umwelt,...), das ist sehr belastend und verstärkt meine Angst noch mehr den Bezug zur Realität zu verlieren.. wenn ich rede komme ich mir komisch vor oder wenn ich jemandem ins Gesicht schaue auch, als wäre es nicht real.. ich fühle mich irgendwie wie in einem Film. Das hat irgendwie angefangen als meine Gedanken sich plötzlich über die Welt das Leben beschäftigt haben..
Ich weiß das das alles Real ist aber der Zustand macht mir extrem Angst.

Manchmal fühle ich mich auch als wäre ich bedroht oder jemand würde mir was antun wollen, dabei weiß ich dass das nicht stimmt.. dann bekomme ich so komische Gedanken/Vorstellungen wie ich verliere die Kontrolle über mich, drehe durch oder solche Vorstellungen als ob mir jemand was antut.. das macht mir alles einfach Angst und manchmal bekomme ich Angst und weiß nicht einmal den Grund dafür.. ich weiß nicht, aber ich habe auch so ein komisches Gefühl das mit mir was nicht stimmt aber weiß nicht was es ist. Diese Derealisation macht mir übelst zu schaffen und hat mir meine Freude weggenommen, bin lustlos und ich fühle mich einfach nicht mehr ich selbst.
Ich hatte zuvor nur mit Panikattacken zu kämpfen und jetzt das....

Kennt das jemand auch?
Ich habe zu viel im Internet über Schizophrenie gegoogelt und habe Angst dass das Frühwarnzeichen sein können...

28.01.2019 14:26 • 30.01.2019 #1


11 Antworten ↓


N
Hi Sakuranbo,

Ja kenne ich alles und noch viel mehr.
Habe mich da auch massiv reingesteigert. Auch wenn du es im Moment nicht glauben kannst - Das ist die Angst bzw die Depersonalisation/Derealisation. Du bist und wirst nicht Schizophren oder sonst irgendwie psychotisch. Das kriegst du nicht hin und wenn du dich noch so sehr anstrengst. Du kannst dir aber helfen, in dem du mit diesem Gefühl anders umgehst. Wenn du es schaffst, darauf ruhig zu reagieren und den Zustand annimmst, also einfach ganz normal weitermachst, wird er von ganz alleine verschwinden. Durch die Reaktion mit Angst, dem Reinhorchen und grübeln erhältst du den Kreislauf aufrecht. Ich kann aus Erfahrung sagen, je mehr Beachtung du dem Ganzen schenkst, je mehr komische Gefühle und Symptome wirst du feststellen. Das kann einen in den gefühlten Wahnsinn treiben.

Außerdem weißt du wahrscheinlich:
1. wer Angst davor hat verrückt zu werden, ist es nicht.
2. sowas wie Schizophrenie kündigt sich meistens schon in der Jugend an
3. auch Psychosen sind mittlerweile gut behandelbar. Ich kenne jemanden der war nach 3 Monaten wieder in seinem Alltag zurück (der hatte übrigens nie Angst davor verrückt zu werden )

Viele Grüße

28.01.2019 15:09 • x 1 #2


A


Ich will nicht schizophren werden - Entfremdungsgefühl

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S
Vielen Dank für deine Antwort- hat mich bisschen beruhigt

Aber jetzt kommen wieder so Gedanken wie Bin ich wirklich hier, Ist das meine Familie und lauter so Hinterfragungen, dass macht mir extrem viel Angst.. ich habe extreme Angst die Realität aus den Augen zu verlieren und mit der Derealisation fühlt es sich doppelt so schlimm an ...
Wenn ich den Bezug zur Realität verliere dann bin ich schon schizophren

28.01.2019 17:28 • #3


N
Oh ja das kenne ich so gut. Geht einigen mit depersonalisation und Angstproblematik genauso. Bei mir wurde es zeitweise sogar philosophisch. So fragen nach dem sein der Menschen und was wenn ich das alles nur Träume etc... alles begleitet von einer unglaublichen Angst.
Naja vielleicht hilft dir, Dir bewusst zu machen, dass dein Verstand weiß, dass das z.b deine Familie ist. Du erwartest bei diesen Hinterfragungen nur ein anderes Gefühl. Du wünscht dir dabei das gewohnte Gefühl, dass alles stimmig und OK ist. Jetzt fühlt es sich plötzlich so anders an und das macht Angst. Du horchst dann noch mehr in dich rein und hinterfragst immer mehr, wodurch du dich weiter verunsicherst.

Was wäre denn so schlimm daran den Bezug zur Realität zu verlieren? Würdest es dann ja eh nicht mehr merken. Vielleicht ist deine neue Realität ja total super
Ich denke du merkst selbst:
Es ist genau dieses sch... Gefühl, diese Angst die dich umtreibt. Ohne die Angst und die DR/DP würden diese Fragen / Gefanken überhaupt nichts triggern. Also ist die Angst das Problem. Nicht das du verrückt bist.

Sagt sich so leicht- ich weiß. Habe aktuell auch zu kämpfen. Aber dieses Thema habe ich schon mehrmals durchlebt. Du wirst irgendwann tagelang nicht mehr daran denken und dich irgendwann fragen: was für einen Quatsch habe denn damals gedacht?!

28.01.2019 18:30 • x 4 #4


S
Ja, meine Gedanken waren auch schon philosophisch haha
Ich weiß auch nicht warum, aber das erschreckt einen total.. dann die Vorstellung alle die man gerne hat vergessen zu können oder nicht erkennen zu können - wegen dieser Entfremdungsgefühle/ Derealisation ist schrecklich und macht mir extreme Angst.
Ich denke wenn diese Gedanken und Vorstellungen weg wären dann würde diese Derealisation vielleicht auch verschwinden...
Dann kommt wieder die Angst über eine beginnende Schizophrenie die mich sowieso schon seit ein paar Wochen tagtäglich begleitet...

Ich wünschte ich könnte diese doofen Gedanken einfach rauslöschen aus meinem Gehirn

Naja mir gehts bisschen besser nachdem ich bisschen Sport getrieben habe, zumindest hat sich die Angst deutlich verringert aber das Gefühl ist noch da...

Ja, ich denke auch das ich später mal drüber lachen werde. Ich hoffe der Tag ist nah

Trotzdem danke ich dir

28.01.2019 18:41 • #5


S
Was ich noch fragen wollte:

Durch die Derealisation kommt einem ja alles fremd vor, auch Familie/Bekannte also einem nahe stehende Personen. Mir kommen aber dadurch dann solche Vorstellungen als ob sie mir was antun wollen würden, aber ich weiß natürlich das sie das nicht machen, sonst würde ich ja auch nicht hier bleiben. Aber allein dieses Denken bzw warum ich bzw mein Kopf sowas vorstellt macht mir Angst. Dann habe ich solche komischen Szenarien in meinem Kopf. Ich weiß nicht ob das Zwangsgedanken sind? Oder hat das mit Schizophrenie zu tun schon?
Es macht mir mega Angst sowas zu denken, habe dadurch innere Unruhe, Kopfschmerzen und diese Vorstellungen/Gedanken gehen nicht aus meinem Kopf... ich kann auch kaum schlafen

28.01.2019 19:08 • #6


N
Also wenn du Schizophren wärst, hätte dich deine Familie schon lange in eine psychiatrische Einrichtung gebracht. Sowas merken die Mitmenschen.
Es klingt schon ein bisschen nach zwangsgedanken, aber das muss dir jemand vom Fach sagen. Könnte mir vorstellen, das du im Moment einfach extrem verunsichert bist und Dir vorstellst was du denken würdest, wenn du psychotisch wärst.
Hast du eigentlich einen Therapeuten? Wäre schön sinnvoll das nicht ganz auf eigene Faust zu machen.

28.01.2019 19:21 • #7


S
Ich habe extreme Angst vor Schizophrenie... habe sogar ein paar mal davon geträumt das ich diese Krankheit bekommen habe...
Ich habe diese Gedanken nicht immer aber manchmal tauchen sie auf..

Vielleicht bin ich ja momentan in der Vorphase oder so und deswegen merkt noch niemand etwas das ich das vielleicht habe

Ja, ich bin seit kurzem in Therapie und die Psychotherapeutin hat gemeint ich hätte eine gen. Angststörung aber was ist wenn sie sich irrt?
Naja werde das nochmals genau ansprechen diese Woche... ich kann momentan nicht mal mehr Horrorfilme schauen oder Nachrichten, weil ich dann Angst bekomme. Bin nervlich total am Ende

Ich habe auch wirklich alles über Schizophrenie gegoogelt, das war echt ein Fehler. Ich weiß nun alle Symptome und ich merke auch das ich mich ständig beobachte ob ich schon Symptome entwickle, ob ich mich verfolgt fühle oder so. Jeder Tag ist irgendwie wie ein Kampf momentan für mich...

Aber wenn jemand Schizophrenie hat dann merkt derjenige es nicht oder?

28.01.2019 19:34 • #8


N
Ach verdammt ich weiß echt genau wie du dich fühlst. Habe auch die selbe Diagnose und habe es auch ewig nicht geglaubt (und jetzt gerade hadere ich auch immer wieder damit, ob da nicht doch noch mehr ist). Also mir wurde gesagt, dass es Leute mit Psychosen gibt, die im späteren Krankheitsverlauf realisieren, dass sie einen Schub hatten. Ich glaube nicht, dass es jemanden gibt der die Krankheit vorher schon erkannt hat. Nach dem Motto verdammt ich habs ja geahnt.
Das mit dem Nachrichten schauen kenne ich auch aus meiner ersten Phase.
Du hast das jetzt erst 2 Wochen. Dir kann auf jeden Fall geholfen werden.
In deinen Posts spürt man förmlich die Angst. Jemand der psychotisch ist, schreibt nicht so klar und strukturiert.
Und nochmal: selbst wenn (was nicht der Fall ist), ist deswegen dein Leben nicht vorbei. Das kann man behandeln.

28.01.2019 19:58 • #9


S
Danke für deine Nachricht.
Ich habe deinen Post in einem anderen Beitrag gelesen und ja mir gehts auch genauso wie dir.
Ich fühle mich nicht mehr ich selbst, und in mir drin ist auch so ein Gefühl das irgendetwas nicht mit mir stimmt. Ich versuche herauszufinden was es ist, aber ich finde keine Antwort. Jeder neue Tag bei mir fängt ängstlich an und endet ängstlich (also die Angst vor Schizophrenie). Ich kann an nix anderes mehr denken, meine Freude ist komplett weg. Ich möchte keine Schizophrenie bekommen, dass begleitet mich ja ein Leben lang und das wäre ein Weltuntergang für mich....
Ich fühle mich irgendwie gefangen in meinen Gedanken und der Angst. Die Derealisation macht auch noch alles schlimmer.. fühle mich noch mehr leer dadurch... ich will mein altes Leben zurück

Manchmal bekomme ich auch einfach so Angstzustände dabei weiß ich nicht mal warum. Das hatte ich vorher nicht. Ich hatte ja nur Panikattacken 2 Jahre lang
Oft wünsche ich mir einfach die Panikattacken zurück, die konnte ich zumindest nach einer Zeit kontrollieren.....

28.01.2019 20:16 • #10


A
Du sprichst mir da echt aus der Seele, denn ich hab/hatte genau das gleiche wie du. Ich hatte auch richtig große Angst vor Schizophrenie weil ich auch die Derealisation/Depersonalisationsgefühle und -gedanken hab. Bis vor kurzem war ich felsenfest überzeugt bald an einer Psychose zu leiden, hab sogar ne Früherkennung gemacht, aber da kam auch nur raus, dass ich einfach nur ne Angststörung hab
Ich denke auch das diese bedrohlichen Gedanken daher kommen, dass du dich so viel damit beschäftigt hast. Aber keine Angst, du wirst nicht verrückt, und die Gefühle werden verschwinden, egal wie tief du gerade drin steckst. Is bei mir auch immer wieder weggegangen, auch wenn es sein kann, dass sie zwischendurch auch wiederkommen. Man muss bei der DP/DR viel Geduld mitbringen, aber dann wird es auch wieder, ganz sicher

29.01.2019 21:43 • #11


R
Das was du hast, ist vermutlich eine (generalisierte) Angststörung mit hypochondrischer Ausprägung. Entweder du hilfst dir selber ( nicht empfehlenswert ) oder du bemühst dich um einen Termin bei einem Therapeuten; am besten bei einem FEZ. Ich spreche aus eigener Erfahrung, je länger du wartest, desto schwieriger wird es werden, sich zu regenerieren.
Bei mir hat auch alles mit Angst vor Schizophrenie/ DR angefangen. Die DR ist so gut wie weg, nur habe ich jetzt Angst vor Solipsismus. Diese Angst ist dennoch viel besser geworden, auch weil ich in Therapie bin.
Leute mit Psychosen haben simultan häufig auch eine Angststörung, weswegen sie auch manchmal exakt diese Symptome einer Angststörung benennen.

Die meisten Leute, welche eine Psychose entwickeln, haben dennoch Symptome vor dem eigentlichen Krankheitseintritt. Die Prodromalphase muss aber nicht zwangsläufig zu einer tatsächlichen Psychose führen. Tue dir selben den Gefallen und google NICHT nach Symptomen, sondern beschäftige dich lieber mit der Suche nach einem Therapeuten oder Psychiater.
Da mich deine angegebene Situation an deine erinnert, kann ich dir Tipps geben, welche mir geholfen haben:

- Wie bereits erwähnt, lass das Recherchieren im Internet, das hat mich auch ziemlich lange wirklich kaputt gemacht
- Suche dir einen Therapeuten/ Psychiater
- Versuche weniger in dich hineinzuhören
- Lenke dich ab, so gut es geht

Der wichtigste Tipp, welcher dir aktuell aber vermutlich eher weniger helfen wird:

Gibt dem ganzen Zeit. Bei mir hat alles vor ca. 4 Monaten angefangen und ich war wirklich sehr sehr ängstlich und dachte auch, dass es jederzeit losgeht.
Die Angst vor Schizophrenie ist wie gesagt nun auf andere, auch philosophische Themen, umgesprungen.
Ich kann mit der Diagnose Angststörung leben, auch weil noch relativ frisch erkrankt bin und noch große Hoffnung auf Heilung habe. Versuche ( wenn/ falls du die offizielle Diagnose hast ), mit dieser Krankheit klar zu kommen, recherchiere nicht über Krankheiten, welche du nicht hast ( Psychose ), sondern such dir lieber Hilfe über Angststörungen.
Aus einer GAS kann sich schnell mal eine Depression entwickeln und das muss nicht mal eine reaktive Depression sein, sondern eine vollwertige ggf. auch schwere Depression.
Ich möchte dir jetzt auch keine Angst vor einer Depression o.Ä. machen, aber je schneller du dir professionelle Hilfe suchst, umso eher wird es dir auch wieder besser gehen.
Die Zeiten, in der ich meine Gedanken abschalten kann, werden immer häufiger und länger, auch wenn ich noch sehr weit davon entfernt bin, mich vollständig ( falls das überhaupt möglich ist ) zu erholen..

Ich hoffe, dass ich dir wenigstens ein bisschen helfen konnte

30.01.2019 03:21 • #12


A


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