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wissbegierig
Hey Leute!
Ich habe total bescheurte Zwänge. Ich habe mir überlegt die bei meiner Verhaltenstherapie mal anzusprechen.
Vielleicht kennt der ein oder andere von euch diese Zwänge.
Kann man die schon Zwangsstörung bzw. Zwangsneurosen nennen?

Meine Zwänge:
1. Zählzwang und Berührungszwang: Das ist mein größter Zwang. Z.b. wenn ich die Tür schließe muss ich 5 mal den Türgriff antippsen. Oder wenn ich aus dem Raum gehe (nicht immer so) muss ich 5x das Licht ein und ausschalten. Oder 5 mal Haarspray verwenden. Oder 5 Spritzer Parfum. Das ist nicht bei allen Sachen so. Z.b. beim trinken, das ich genau 5 Gläser trinke oder 5 Zig. rauche, das ist nicht so. Also nicht bei allen Sachen.

Ich hab immer den Gedanken wenn ich das nicht tue passiert mir oder einer liebenden Person etwas.

2. Und ich habe einen Augenzwinger-Zwang: Der ist nicht immer da, nur wenn ich dran denke. Muss ich permanent mit den Augen zwinkern. Wenn ich das nicht tue, habe ich so ein komisches Gefühl bei den Augen.

3. Ich habe auch noch den Zwang mich permanent zu entschuldigen. Wenn ich z.b. keine Lust zum ausgehen habe, entschuldige ich mich dafür. Ich kann z.b. niemanden beschimpfen, da ich mich sofort entschuldigen müsste. Ich entschuldige mich wirklich für sehr viele sachen und frage dann auch noch Bist du eh nicht böse auf mich oder?.
Ich hab immer Angst der oder diejenige könnte dann schlecht von mir denken oder es passiert was schlimmes. Ein Bekannter meinte das sei eine Harmoniesucht.
Eine typische Frauenkrakheit. Da gibts ein paar interessante Seiten im Internet, die das bestätigen.
Das klingt alles sehr bescheuert :/

Sind Zwänge denn sehr schlimm?
Kann das auch als Begleitsymptom einer Angststörung sein? (Habe ja Krankheitsängste und Verlustängste)

Wenn ihr Zwänge habt, schreibt mir doch mal auf welche und was ihr dagegen tut.

Bitte um Antworten!

Danke!

Alles liebe becky

09.02.2011 13:31 • 11.02.2011 #1


5 Antworten ↓


F
Hi Becky,

ich habe Krankheitsängste und Verlustängste und tatsächlich auch Kontrollzwang. Ich muss immer mehrfach die Tür kontrollieren, ob ich abgeschlossen habe - wenn ich alleine bin ist das immer sehr extrem.

außerdem kontrolliere ich immer

*meine Handtasche wenn ich unterwegs bin, ob Handy, Portmonnaie und Schlüssel (noch) da sind..

*ob mein Hosenschlitz offen ist - kein Scherz, davor hab ich total die Panik

* ob der Herd/die Kaffeemaschine/das Bügeleisen etc. aus sind

Es spricht doch nichts dagegen, wenn du es in der Therapie ansprichst - viellt. kann dir der Therapeut ein paar Tipps geben. Solange du dich selbst oder andere mit den Zwängen nicht beeinträchtigst oder darunter leidest, kannst du es meines Erachtens als kleine Macke abtun. Ich persönlich finde die Krankheitsangst und Verlustangst viel viel schlimmer... Darunter leide ich sehr. Der Kontrollzwang ist (noch) harmlos, ich leide nicht wirklich darunter. Sollte es irgendwann schlimmer werden, kann ich ja noch immer etwas dagegen tun.

LG,
Frida

09.02.2011 14:37 • #2


A


Ich habe Zwänge, ihr auch?

x 3


L
Ja, ich kenne das auch.

Bei mir ist es momentan ganz schlimm mit

- mehrfach kontrollieren, ob wirklich alles mit dem Essen in Ordnung ist

- immer wenn ich Türgriffe von der Außentür oder ähnliches angefasst habe muss ich mir bald danach die Hände waschen

- Kontrollzwang beim Toilettengang wg. Angst vor Blut im Stuhl

...du siehst...du bist nicht alleine.

10.02.2011 01:06 • #3


B
Hallo wissbegierig

Zwänge sind oft ein Versuch/Ersatz dafür, Dinge im praktischen Leben absolut
kontrollieren und/oder ordnen zu können.
Diesem zwanghaften Bedürfnis liegt aber meistens ein innerer/psychischer
und unkontrollierter/unerledigter Konflikt zugrunde.

Was man innerlich nicht geregelt bekommen kann, das versucht die Psyche
so äusserlich auszugleichen.

Ich selber kenne extreme Ordnungszwänge.
Für andere Menschen sind sie absolut unverständlich, und mich selber nerven
sie natürlich auch oft.
Aber ich kann heute auch teilweise selber darüber lachen, und ich versuche
heute auch die positiven Seiten zu sehen.
Man vergisst nichts (Licht ausmachen etc.) und man braucht auch niemals
wirklich etwas zu suchen.

Viele Grüsse, Der Beobachter

10.02.2011 14:48 • #4


M
Mein brutalster Zwang ist die permanente, vollkommen überbordene Kontrolle von Körpergefühlen aller Art. Ich registriere einen Großteil des Tages Pulsschläge in verschiedenen Körperregionen, ohne dass ich sie ertaste. Aber auch Schmerzen oder Juckreize nehme ich wahr und versuche diese zu interpretieren.

Seitdem ich geschwollene Lymphknoten am Hals habe, habe ich das tägliche Abtasten ritualisiert, zudem habe ich einen Wiegzwang, da ich stark (ungewollt) abgenommen habe. Ich habe über 50 Blutbilder in den letzten zwei Jahren machen lassen, was sicherlich auch zu meinen Zwängen zählt.

Dann unterhalte ich viele Gedankenneurosen. Ich messe alle meine Verhaltensweisen an einem Moralschema, das ich mir aus humanitären Grundsätzen verschiedener Religionen zusammengebastelt habe. Weitere, in die Richtung gehende Zwänge, nehme ich auch wahr, kann es gerade jedoch nicht adäquat formulieren.

Wie auch immer: ich arbeite an der Gesundung!

10.02.2011 21:14 • #5


N
Hallo Ihr!
Also ich kenne das auch! Ich selber habe einen Waschzwang und einen Kontrollzwang. Ich kann nichts anfassen was ich als gefährlich ansehe wenn ich auf toilette war muss ich mir sehr lang die hände waschen und danach nur mit toilettenpapier bewaffnet die türklinke anfassen und so weiter! ich muss immer hundertmal gucken ob auch wirklich alles aus und zu ist und so weiter! ja wie du siehst du bist nicht allein!
alles liebe

11.02.2011 22:54 • #6





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