Angststörung oder doch schizophren

Hallo liebe Leute,
Lange lese ich bereits in Foren (auch in diesem mit) und da ich aktiv nach Hilfe suche, habe ich beschlossen mich anzumelden.

Seit ich zurückdenken kann, habe ich immer wieder Zwangsstörungen verbunden mit Angst gehabt. Mal mehr mal weniger, dennoch habe ich vieles in meinem Leben abgesagt oder nicht gemacht.

Momentan sind meine Zwangsgedanken und Ängste über alle möglich Krankheiten verschwunden, dafür hat sich eine neue noch viel unerträglichere Angst dazugesellt.

Auslöser war, dass ich mit meinem Freund zusammenziehen wollte. An einem Tag wurde mir plötzlich in einem Geschäft schwindlig und schwarz vor auch (ist die Monate davor auch ein paar mal passiert) und ich habe es gerade noch nach hause geschafft, habe mich dann hingelegt und als ich wach wurde, kam mir der Gedanke So das war jetzt eine Panikattake, weil du mit ihm nicht zusammenziehen kannst. Plötzlich kamen auch die Zwangsgedanken dazu, dass ich mich umbringen müsste, obwohl ich das nicht will. Ich hatte so große Angst die Kontrolle zu verlieren. Bin nicht schwimmen gegangen, weil ich Angst hatte ich könnte mich ertränken. Bin nicht laufen gegangen, weil in der Nähe eine Brücke ist und ich Angst hatte ich könnte hinunterspringen. Bis letzte Woche hat mich dieser Selbstmordgedanke gequält, nun ist aber auch dieser fast erloschen, weil sich eine für mich noch viel schlimmere Angst dazugesellt hat. Ich habe nun Angst schizophren zu sein, oder falls ich es noch nicht bin, bald werde. Ich reagiere momentan auf jedes Geräusch und Objekt extrem ängstlich, weil ich Angst habe, dass dies nur ich höre. Ich kontrolliere jeden meiner Gedanken und interpretiere in alles Schizophrenie hinein.
Ich habe gelesen, welche Warnzeichen es für eine baldige Schizophrenie gibt und ich finde mich in ganz vielen wieder. Ich bin sehr launisch, kann mich schwer entscheiden, ändere meine Entscheidungen mehrmals täglich, zweifel Entscheidungen an, zweifle alles an was mir andere sagen (wenn mir wer sagt, dass er mich toll findet, glaube ich ihm eigentlich nicht), kriege Angst vor den alltäglichsten Sachen (mein Freund hat letztens im Schlaf geredet und gesagt, dass er mir etwas sagen muss, dann hat er komisch gelacht und gesagt, er hat es vergessen. Das hat mir so Angst gemacht, weil ich mich bedroht gefühlt habe), wenn ich mir denke, dass ich etwas gut gemacht habe, kommt gleich der nächste Gedanke, der sagt, dass ich mir nichts vormachen soll und ich führe imaginäre Gespräche und das unbewusst. Die imaginären Gespräche sehen so aus, dass ich etwas sehe oder höre, mein Gehirn etwas damit assoziiert und dann in meinem Kopf ein Gespräch mit einer anderen Person entsteht, anfangs unbewusst, dann wird es mir aber bewusst. Wenn ich allein bin, mache ich dann gelegentlich sogar unbewusst Gestiken dazu oder lache.
So nun meine Frage: Bin ich schizophren? Was glaubt ihr? Oder kann das auch von meiner Zwangsstörung und meinem geringen Selbstwertgefühl kommen (ich denke ja selbst nicht gerade gut von mir, wie sollten das dann andere machen?)? Was kann ich machen? Ich habe am Mittwoch einen Termin bei einem Psychiater. Da ich aberAngst habe bis dahin durchzudrehen oder die Kontrolle zu verlieren, will ich hier schon mal um Meinungen oder Rat fragen.

Liebe Grüße und schönes Wochenende

Mh mal eine erstmal komisch wirkende Frage dazu:
Bist du traumatisiert?
Liebe Grüße

so weit ich weiß nicht
Ich hatte mit den selben Problemen zu kämpfen wie jedes andere Kind auch. Habe mich um die Aufmerksamkeit von Freunden bemüht, ihnen Geschenke gemacht, damit sie mich mögen und hatte ein paar Probleme mit Lehrern

Also Schizophrenie ist nicht das hier:

Zitat:

und ich führe imaginäre Gespräche und das unbewusst. Die imaginären Gespräche sehen so aus, dass ich etwas sehe oder höre, mein Gehirn etwas damit assoziiert und dann in meinem Kopf ein Gespräch mit einer anderen Person entsteht, anfangs unbewusst, dann wird es mir aber bewusst. Wenn ich allein bin, mache ich dann gelegentlich sogar unbewusst Gestiken dazu oder lache.

Schizophrenie ist ein gespaltenes Verhältnis zur Wirklichkeit.
Und nicht wie umgangssprachlich oft falsch verwendet zwei Herzen schlagen, ach in meiner Brust (haha oder zwei Leute sind in meinem Kopf)

Mir scheint, du hast Zwangsgedanken. Angst und Zwang sind ja sehr eng miteinander verbunden und wer Angst hat und sich seiner selbst unsicher ist, der wechselt seine Entscheidungen auch häufiger als leute ihre Socken.

Weißt du, ich führe auch oft Selbstgespräche, mein Kopf ist schnell unterwegs und denkst sich lustige Dinge über die ich auch lachen muss.
Ich bin viel alleine und mach das beste draus und ich erzählte es kürzlich schon mal hier in einem ähnlichen Thread: ich rede sogar mit eminem Putzlappen und er antwortet dann.
Also sowas wie Los du dummer Lappen mach das sauber und ich quäke dann im Putzlappenstil aber hier ist soo dreckig, ich will nicht oder sonst irgedeinen Quatsch.
Was ist falsch daran?

Also als Schizophren würde ich das alles nciht einsortieren.
Zwangsgedanken sind schrecklich und können zur echten Landplage mutieren.
Wie man damit am besten umgeht, da können dir hier andere sicher besser weiterhelfen als ich.
Ich hatte aber selbst welche und musste dazu entdecken, dass ein Teil von mir sehr untzufrieden war mit etwas, das sich so Luft verschaffte und auch Gehör.
Also: was läuft bei dir schief? Mit was bist du unzufrieden?

Ansonsten: Mh...

Zitat:

und dann in meinem Kopf ein Gespräch mit einer anderen Person entsteht

Magst du das näher ausführen? Ich hab ja noch einen Gedanken im Kopf....weiß aber nicht, ob er passt....

Liebe Grüße

Vielen Dank für die lieben Antworten. Ihr beruhigt mich wirklich sehr. Die Angst wird wohl noch lange nicht vergehen, aber gerade ist sie erträglich. Können denn Medikamente, die ein Psychiater dabie verschreiben kann, helfen?

Bezüglich der Frage mit den Gesprächen möchte ich ein paar Beispiele dazu geben. Letzten Sommer habe ich jemanden kennen gelernt, den ich sehr cool gefunden habe. Durch Facebook habe ich auch Freunde von ihm gefunden und mir Vidoes angesehen. Ich habe mir dann vorgestellt, dass ich mit denen allen zusammensitze und wir es lustig haben und gute Gespräche führen. Ich bin dann auf meiner Couch gesessen und habe zum leeren Platz geschaut, weil ich mir vorgestellt habe, dass dort die Person sitzt mit der ich rede, Ich habe dann sogar gestikuliert. Ich habe teilweise auch laut geantwortet, weiß jedoch, dass das Gespräch wirklich von mir gekommen ist.
Ein weiteres Beispiel wäre, dass ich mir vorstelle wie ich meiner Mama von einem Problem erzähle und sie mir antwortet. Meistens antworten meine Gesprächspartner dann sehr kritisch oder so wie ich mir wünschen würde, dass eine Situation ausgehen würde.
Sorry, ich weiß, das ist ein bisschen verwirrend, aber es ist schwer für mich zu erklären.
Welcher Gedanke schwebt dir hierzu denn noch im Kopf herum?

und weiteres Beispiel wäre, dass ich mir gerade denke, was ihr, nachdem ihr meine Geschichte gelesen habt, über mich dennz. Die ist bestimmt ganz komisch. Was will die überhaupt! usw.

Oder gerade habe ich mir auch vorgestellt, dass mein Freund zu mir kommt (er hat gestern Haare geschnitten), ich ihm über die Haare streichle und sage sieht ja eh toll aus und er sagt dann meinst du wirklich und dann sage ich ja klar und küsse ihn.

findest du also diese erfunden Gespräche im Kopf zu einem gewissen Grad normal?

Was mir gerade noch eingefallen ist, ich wiederhole oft Wörter oder Lieder unbewusst im Kopf immer und immer wieder.
z.B. war ich gestern einkaufen und habe eine Frau gesehen, die etwas molliger war und eine kurze Hose an hatte. Ihr Cellulite war kaum zu übersehen. Ich habe mir dann gedacht oh je, die hat das aber auch schon ganz schön viel und unbewusst (es dauert ca. 1 Minute bis es mir bewusst wird, dass mein kopf das tut) wiederhole ich Cellulite, cellulite,....) normal oder schon verrückt?

Möchte mich nochmals für die Hilfe bedanken. Es tut wirklich gut

Lieber Petrus,
Vielen Dank für deine große Hilfe.
Angst habe ich zwar noch immer, du hast mich aber sehr beruhigt.
Bin gespannt, was am Mittwoch der Psychiater dazu meint. Glaubst du kann ich ihm das alles erzählen?

Ich habe überlegt ihm nicht meine ganze Verrückheit Preis zu geben, weil ich Angst habe, dass er dann von Schizophrenie ausgeht und ich gleich Medikamente dagegen bekomme.

danke für die Beispiele.
Ich finde das alles (für eine ängstliche Person) ziemlich normal.
Da geht man auch schon mal Gespräche im Kopf durch, man fühlt sich sicherer, vorbereitet, man will ja nichts falsch machen.
Damit ist mein anderer Gedanke bereits hinfällig. Alles gut.

Dieses Cellulite cellulite und Musikfetzen und so...ich denke das Gehirn macht eine Menge auch selbstständig um sich abzulenken.
Ich schätze du überbewertest jeden Gedanken gerade aus Angst.
Lass sie laufen dann laufen sie auch alleine weiter.
Das gilt auch für Zwangsgedanken. versuch nicht sie zu bekämpfen. Lass sie zu und lass sie gehen.
Die Fixierung darauf macht sie erst so bedrohlich und stärker und stärker.

Lass nicht zu, dass sie dein leben bestimmen. Das tust immer noch DU!

Liebe Grüße

ich habe nun noch eine Frage bezüglich der komischen Gedanken, die mir keine Ruhe lässt.
Es kommt öfters vor, dass ich aus der Sich einer anderen Person über mich denke.
Vorgeschichte zum Beispiel: Ich glätte meine Haare, weil ich meine Haare sonst nicht mag, weil sie so nach gar nichts aussehen (nicht glatt und nicht lockig, einfach nur total wuschelig). Gestern war ich dann bei meinen Freund und war duschen, die Haare habe ich mir vorerst nur geföhnt und erst ein paar Stunden später geglättet.
So nun zum eigentlichen Beispiel: Ich bin dann im Bad gestanden und habe mir die Haare geglättet und auf einmal habe ich über mich aus Sicht seiner Schwester in der dritten Person gedacht Jetzt glättet sie sich die Haare, die ändert ihr Aussehen auch fast wie ihre Socken
Ich weiß, dass das ich gedacht habe und seine Schwester wahrscheinlich gar nicht, es kommt mir aber so komisch vor.
Ist das auch noch normal oder geht das schon in die Psychose über?

Das ist auch normal. Solange du diese Stimme nicht so aus dem Kopf hörst, dass du es für echt hälst, und du dir bewusst bist, dass du es nur denkst, ist alles in Ordnung.

Hallo - ich mal wieder...
An Freitag hatte ich ein komisches Erlebnis. Anfangs habe ich mir keinen Kopf darüber gemacht, jetzt verunsichert es mich aber doch extrem, da ich Angst habe doch eine Psychose zu entwickeln.
Am Freitag Mittag bin ich mit meiner Schwiegermama in ihrer Küche gesessen und habe auf meinen Freund gewartet. Ich wusste, dass er schon am Weg war. Im der Küche ging der Radio und der Fernseher, es war also etwas lauter und ich redete mit meiner Schwiegermama. Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass ich im Vorhaus meine Schwiegervater hören würde. Ich verstand nicht, was er sagte oder mit wem er redete, drum glaubte ich, dass mein Freund nun da sei. Während ich das Gefühl hatte, seine Stimme zu hören, redete ich mit meiner Schwiegermama weiter, irgendwann sagte ich zu ihr, dass ich den Sepp( Schwiegerpapa) höre. Sie sagte, dass sie nichts hören würde und ich wahrscheinlich nur den Radio hören würde. Ich war mir jedoch sicher, dass es aus der Richtung des Vorhauses kam und ging nachsehen. Es war niemand da. Nun habe ich Angst, dass das der Beginn einer Psychose/ Schizophrenie ist.. Was meint ihr dazu? Habt ihr so etwas auch schon erlebt?