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M
Das problem das ich habe ist diese verdammte Angst. Ich krieg sie einfach nicht los. Jedesmal wenn ich ein geräusch höre, dass komisch klingt suche ich die quelle davon oder frage einer meiner freunde ob sie das auch gehört haben, ich weiß das dies unsinnig ist, ich habe auch immer den zwang über angstörung schizophrenie zu googlen. Mir ist auch durchaus bewusst das ich mich in etwas hineingsteigert habe. Was mir sorgen macht ist das schizophrenie vererbar ist.

15.10.2017 10:22 • #501


A
Ja. Ich bin einerseits enttäuscht über eine mir näherstehende Person, andererseits liebe ich sie sehr. Das alleine scheint aber nicht der Grund zu sein, weil ich das inzwischen ganz gut aufgearbeitet habe.

Geht es denn hier niemandem so wie mir? Langsam denke ich nur ich habe diese Symptome ....

16.10.2017 11:35 • #502


A


Angst vor Schizophrenie & Psychose - Erfahrungen

x 3


RikeRike
Hallo liebes Forum,
ich schreibe hier um nicht verrueckt zu werden. Gibt es hier jemand mit ähnlichen Erfahrungen?
Es geht ganz kurz erklaert darum: Seit 7 Jahren bin ich an einer Schizoaffektiven Psychose erkrankt. Das klingt erstmal schlimmer als es ist. Schwarz auf Weiss mein Hirn hat Probleme beim Stoffwechsel. Die Grautöne sind meine depressiven, selten manischen Phasen. Wahn und Halluz. sind mir bislang grösstenteils erspart geblieben. Es gehört noch mehr dazu, ist aber nicht von Belang.

Seit meinem begleiteten Absetzversuch der Medikamente ist es ein Drahtseilakt zwischen Psychose und Genesung. Heute wurde mein Vertrauen und meine Zuversicht erneut gebrochen Ich musste in die Notaufnahme wegen starker psychischen Erregung, Unruhe, die mich unheimlich gequält hat.

Ich habe Angst das ich daran zerbreche. Ich will wieder leben können ohne in Watte gepackt zu sein.

Falls du in einer ähnlichen Situation bist schreib mir gern.

Gruss ins Leere

18.10.2017 02:06 • #503


J
Hallo RikeRike,
ich bin seit jetzt schon fast über 4 Jahren an einer Schizoaffektiven Störung erkrankt. Ich komme ohne Medikamente gar nicht klar, ich MUSS sie nehmen. Laut dem Arzt, höchstwahrscheinlich mein Leben lang.
Ich kenne diese sehr unangenehme psychotische Zustände mit Unruhe, Panik, komischen Ängsten, Realitätsverlust, verzerrte Wahrnehmung. Zudem habe ich noch die Stimmen gehört und Halluzinationen hatte ich auch. Wahnhafte Ideen, die ganze Palette halt.
Aber jetzt geht es mir mit den Medis - die ich mehrmals versucht habe abzusetzen und jedes mal ging es in die Hose- wesentlich, wesentlich besser!
Vielleicht bleibt uns nicht anders übrig als mit Medikamenten zu leben...leider, aber was soll man machen?
Bei anderen Krankheiten muss man auch die leben lang nehmen..

18.10.2017 07:15 • #504


RikeRike
@JPreston

Hallo,

danke, dass Du dich zu meinem Beitrag gemeldet hast! Es ist toll, dass es hier im Forum noch jemand mit der gleichen Diagnose gibt.
Ich habe mich noch nie mit jemand ausgetauscht, dem es ähnlich geht!

Es freut mich, dass Du mit deiner Medikation gut zurecht kommst!
Ich hatte ganz verpeilt zu schreiben, dass ich seit dem gescheiterten Absetzversuch wieder Medikamente einnehme.
Es war mein 2.er Absetzversuch, und ein kläglicher noch dazu. Mir fehlte das Verständnis über meine Situation, die Medikamente, und das ganze neurobiologische. Außerdem hat mir Unterstützung von außen gefehlt.

Seit dem Absetzversuch haben die Medikamente mich nicht wieder in meinen Zustand von vorher versetzt, seit 3 Monaten wird an mir rumexperimentiert. Ich hoffe, dass ich bald wieder stabil werde. Mein Ziel ist es stabil zu sein mit der kleinstmöglichen Dosis.
Ich habe nämlich Ohnmachtsgefühle in Bezug auf die ganzen möglichen Nebenwirkungen und Langzeitfolgen. Ich hatte bisher nie einen Arzt der mich aufgeklärt hat, oder sich genügend Zeit genommen hat mir meine Fragen zu beantworten.

Wenn es arg kommt, schaue ich mir der Zeit gerne den Vortrag von Tina Collins an, bei Ted X. Sie ist ein gutes Beispiel, dass man ein erfülltes Leben trotz Krankheit und Medikamente führen kann.
Ich höre nun erstmal auf mit schreiben, bin etwas wirr weil ich heute nacht gar nicht geschlafen habe.
Würde mich freuen wenn Du deine Erfahrungen mit mir teilen würdest.
Gruss

18.10.2017 12:04 • x 1 #505


J
Hallöchen RikeRike,

ja ,ich freue mich auch mit Dir auszutauschen.
Woher kommst Du? Wenn Du in Wien bist, kann ich Dir meinen Psychiater per PN, also seine Nummer schicken. Er ist sehr gut!
Was für Medikamente nimmst Du denn zurzeit?
Ich nehme Abilify- komme damit sehr klar, keine NW jetzt (am Anfang hatte ich kleine NW, aber sie vergingen dann) Escitalopram gegen Angst und Depris, und Praxiten gegen PA's.
Ich habe ja, wie geschrieben, immer wieder auch versucht die Medis abzusetzen, und prompt zurück in die Psychose gefallen...

18.10.2017 12:23 • #506


RikeRike
@JPreston

Hallo,
Ich wohne in Leipzig. Witzig aber, denn ich besuche bald Wien zum ersten Mal Trotzdem danke fuer dein Angebot!

Mich wuerde interessieren ob du arbeitest und in einer Beziehung lebst, also mich interessiert halt ob du ein normales erfuelltes Leben fuehren kannst mit deiner Erkrankung?

Also ich habe gestern das alte Medikament abgesetzt, Zeldox, weil es schwere Nebenwirkungen ausgeloest hatte. Und ich nehme wieder Zyprexa und fuehle mich jetzt schon wieder viel besser damit. Fluch und Segen diese Tabletten.

Das Absetzen von Neuroleptika is glaub ich eine Wissenschaft. Es muss nicht zu schnell und nicht zu langsam erfolgen. Hattest du aerztliche Unterstuetzung? Die Dopamin Rezeptoren die blockiert werden von den Medis bilden dann ja angeblich neue Rezeptoren als Ausgleich. Wenn das Medi. dann fehlt kommt es wohl leicht zu einer Supersensitivitaets Psychose. So ein Psychiater, Aderhold heisst der, hat das so zumindest erklaert.

Gruss

19.10.2017 21:49 • #507


J
Hallo und guten Morgen @RikeRike

Wirklich, Du kommst nach Wien? Echt eine tolle Stadt, viel Spaß dort!
Würde ich nicht in die Klinik jetzt gehen, würde ich Dir anbieten auf ein Kaffee uns zu treffen um uns auch RL eventuell auszutauschen.

Da ich wieder dummerweise einen Fehler begangen habe und meine Medis versucht habe selbständig abzusetzen bin ich zurück in die Psychose gefallen und krabbele jetzt gerade mal raus. Bin noch instabil und habe meinen Job jetzt verloren, da ich in die Klinik gehen muss und die können natürlich nicht so lange auf mich warten, so wurde mir gesagt, da sie nicht wissen, wenn ich wieder fit bin. Ich habe aber Feedback bekommen, dass alle es sehr schade finden und ich soll mich wieder melden, wenn es mir wieder besser geht.

In einer Beziehung bin ich leider nicht..Nach 10 Jahren, habe ich vor etwa 5 Jahren von meinem Lebensgefährten mich getrennt und dann kam die Krankheit und seitdem klappt es nicht mit der Beziehungen, da ich sehr misstraurisch in der Psychose war und immer noch zum Teil bin.

Wie geht es Dir damit? Arbeitest Du und bist Du in einer Beziehung?

Liebe Grüße JP

20.10.2017 08:36 • #508


M
Ich habe Montag ein erstgespräch. Weiß einer wie so etwas abläuft und ich habe wenn ich ehrlich bin ein bisschen angst davor, was ist wenn er sagt das ich shizophren bin oder werde. Hatte die letzten zwei tage auch schlafprobleme, musste ganze zeit daran denken. Das ich die berichte von schozophrenen gelesen habe macht es nicht besser. Ich weiß nicht ob ich mir diese symptome durch das lesen einbilde oder tatsächlich sie hab. Zudem stelle ich mir gespräche mit personen vor die ich gleich haben werde wenn ich zudenen gehe( mir ist durchaus bewusst das diese personen nicht da sind) leide auch desöfteren an ohrwürmern und diese paranoiden Gedanken und vorstellungen machen mich fertig. Auf eine antwort würde ich mich freuen

20.10.2017 20:13 • #509


Schlaflose
Zitat von Mueller19961:
Ich habe Montag ein erstgespräch. Weiß einer wie so etwas abläuft und ich habe wenn ich ehrlich bin ein bisschen angst davor, was ist wenn er sagt das ich shizophren bin oder werde.


Ein Erstgespräch ist ganz allgemein. Es werden z.T. Formalitäten geklärt, evtl. bekommst du einen Fragebogen zum Ausfüllen, der Therapeut stellt Fragen zu deinen Lebensumständen und Symptomen u.ä.
Eine Schizophrenie kann eine Therapeut nicht diagnostizieren. Wenn er einen Verdacht hat, muss er den Patienten zum Facharzt (Psychiater) überweisen, wo gezielte Tests gemacht werden. Wenn sich der Verdacht bestätigt wird medikamentös behandelt.

Zitat von Mueller19961:
Hatte die letzten zwei tage auch schlafprobleme, musste ganze zeit daran denken. Das ich die berichte von schozophrenen gelesen habe macht es nicht besser.


Ich habe seit 30 Jahren Schlafstörungen, bin aber keineswegs schizophren

21.10.2017 07:57 • #510


M
Naja vielleicht übertreibe ich ja. Ein schizophrener würde sich doch darüber nicht so viele gedanken machen wie ich es tuhe oder ? Und bilde mir das alles nur ein wegen meine Sorgen so zu enden wie meine Mutter oder meine schwester und ich kann nicht leugnen das ich große Angst davor habe und deswegen vll die ganze zeit google aber verbreitet sich diese angst dann auch auf kleinigkeiten aus? Eine antwort war nett

21.10.2017 10:44 • #511


RikeRike
@JPreston

Hallo, das tut Mir Leid. Ich wuensche Dir gute Hilfe und dass du schnell wieder zu kraeften kommst! Dass du deine Stelle verloren hast ist schlimm. Hast du Mal ueber die Vorzuege eines Behindertenausweises nachgedacht. Ich moechte mich damit Mal befassen, siehe Kuendigungsschutz.

Meine Psychos fiel genau auf den Beginn meines Studiums. Nach viel Leid und hin und her habe ich abgebrochen. Seit dem bin ich fast durchgangig arbeitslos. Ich plane eine berufliche Reha. Ich lebe seit 2 Jahren in einer Beziehung. Ist meist sehr kompliziert fuer mich wegen meiner Angst vor engen Beziehungen.

Gruss, Rike
PS.: Besser du nimmst deine Medikamente sowie es die Aerzte sagen. Lass dich aber immer gern beraten und hinterfrag alles. Aber Absetzen nur mit Aerzten, und vorher Schaden und Nutzen abwaegen. Vllt. kannst du ja irgendwann oh Medikamente Leben. Oder mit einer kleinen Does.

Du nimmst ja 3 verschiedene Medi. Vllt. Kann eine Therapies auch Dein AD ersetzen?

22.10.2017 17:10 • #512


M
Hatte heute das Vorgespräch die therapeutin (hatte viel mit schizophren zu tun) meinte dass das stark nach einer angstörung aussieht und das ich ne verhaltenstherapie machen sollte. Sie meinte wenns mich beruhigt dann könne ich ja noch ein extra test machen, ich hoffe das dies mir helfen wird und meine paranoi usw weg geht. danke schlaflos/abirel ihr wart mir eine große hilfe

23.10.2017 19:06 • #513


J
Moin RikeRike,
danke für Deine Worte. Ich versuche die Stelle gerade zurückzubekommen, obwohl die Chancen stehen eher schlecht, da ich schon die Kündigung erhalten habe.

Kann mir vorstellen, dass die Beziehung sehr kompliziert, wenn man so eine Krankheit hat, ist. Ging mir nicht anders. Und jetzt traue ich kaum jemanden über den Weg, öffne mich nicht, hab verlernt zu flirten und sich unbeschwert auf jemanden einzulassen..

Jetzt nimm ich die Medis wirklich so wie sie mir vorgeschrieben wurden. Es reicht mir mit der Psychose, auch wenn ich die Dinger leben lang schlucken muss, so habe ich doch Lebensqualität. Bei einer Psychose, hat man ja gar keine. Man lebt nicht, man vegetiert..
Momentan greif ich leider durch das Ganze immer wieder zu Flasche..ist mein Hauptproblem momentan.

25.10.2017 10:32 • #514


RikeRike
Hallo,

ja, ich hadere auch immer wieder mit den Medikamenten. Im Moment wünsche ich mir auch, die Dosis Zyprexa zu reduzieren, um nicht so sehr müde zu sein. Mal sehen, ich denke längerfristig kann ich da was machen. Ich wünsche Dir, dass Du deinen behandelnden Ärzten vertraust, und wenn du mit deinen Medikamenten unzufrieden bist, dass du das dann absprichst, und nicht einfach selbst etwas änderst. Die haben ja Medizin studiert. Und du darfst ja ruhig auch kritische Fragen stellen und dein Unmut Kund tun.

Tut mir Leid, dass du trinken musst, damit es Dir besser geht. Bei mir ist es eine Kaufsucht. Ich bin gerade auf kalten Entzug sozusagen, und hole mich auch Hilfe bei einer Suchtstelle. Hast du soetwas schonmal probiert? Sowas gibt es bei Dir bestimmt auch.

Meine Erkrankung ist sicherlich auch eine Belastung für meine Beziehung, aber noch mehr ist es meine Beziehungsangst. Ich weiß gar nicht mehr was ich tun soll. Ich habe völlig den Kontakt zu mir verloren. Es ist sehr schwer für mich, meine eigenen Bedürfnisse zu spüren, und einzufordern.
Wahrscheinlich ist meine Beziehung auch bald kaputt.

Wie sieht es denn bei Dir auch mit Familie und Freunden?
Ich wünsche Dir einen schönen Abend

25.10.2017 20:20 • #515


schlaumi
Hallo, ich kenne das so in etwa, ich kann nur sagen was mir immer alle Therapeuten und Psychiater sagen: Solange Du ANGST davorhast, ist es nur Angst. Eine Psychose oder Schizo GLAUBST Du völlig angstfrei. Keine Sorge, da hat sich die Angst halt ein starkes Thema gesucht, an die sie sich anheften kann - und je mehr Du dazu liest, desto mehr Themen hat die Angst die sie Dir präsentieren kann.

Bei Angst mit Wissen gegenzuhalten, hat zwei Seiten - es beruhigt vorerst, aber füttert Deinen Themenspeicher.

26.10.2017 09:50 • #516


T
Ich kann dich insofern beruhigen: Ich kenne das genauso, wie du es beschreibst.
Ist bei mir in der schlimmsten Phase aufgetreten (vor vielen Jahren )
Die Psychoseangst ist weitgehend vorbei, auch die Verfolgungsangst.
Die Zwangsgedanken, aus dem Fenster zu springen etc, haben sich dagegen ausgeweitet, auf sämtliche Ideen, mir was anzutun.
Heute habe ich es aber ganz gut im Griff.
Bei mir steckt die Angst vor Kontrollverlust dahinter, Auslöser kenne ich auch.
Ich habe mehrere Phasen mit schwerer Depression und Todesvorstellungen überlebt, und auch da keinen dieser Gedanken umgesetzt.
Was du beschreibst ist ganz typisch und du musst dir keine Sorgen machen, auch wenn der Leidensdruck sehr hoch ist.

26.10.2017 10:03 • x 1 #517

Sponsor-Mitgliedschaft

schlaumi
Hallo Tiffy, das hilft mir auch weiter - ich hab seit 20 Jahren Panik aber hatte erst vor 2 jahren das erste Mal Zwangsgedanken, mir was böses anzutun. Das hat mich total fertig gemacht, ich kannte das nicht und dachte ich werd komplett verrückt. Bis ich erklärt bekommen hab, dass das Zwangsgedanken Angstgedanken sind - sprich wo ich früher körperlich was hatte, kommen nun eben angstmachende Gedanken ... aber sie bleiben aktuell immer erschreckend für mich - ist immer wieder neu der Kampf damit, oder?

Meine Psychoseangst wurde im prinzip ausgelöst von einer Therapeutin, die mal so unbedarft zu meinen Zwangsgedanken sagte das sind ja schon fast Psychose-nahe Gedanken - bumms, seitem kenne ich erst dieses Wort, und Google hat es immer schlimmer gemacht - zeitweise hab ich auch neuerdings so Wahrnehmungsstörungen (denke ich) - ich sehe Lichtpünktchen bei Stress, ich erschrecke bei schnellen Bewegungen im Augenwinkel, ich hab manchmal den Eindruck eine Linie ist schräg statt grad oder der Bildschirm wölbt sich - ich denke das sind normale Sehanpassungen, die ich sonst nie wahrgenommen habe, unter Panik aber wie unterm Mikroskop sehe, abspeichere und als Bedrohung bewerte ... kennst Du sowas? Ich denke das ist generelle Angst.

Bei mir ist es auch die Angst vor Kontrollverlust, immer wenn bei mir Beziehungen im Leben wackeln, wird es schlimmer.

Mir hilft sehr, dass Du es auch unbeschadet überstanden hast ! Aber ja, der Leidensdruck ist enorm hoch ...

26.10.2017 11:08 • #518


J
Zitat von RikeRike:
Hallo,

ja, ich hadere auch immer wieder mit den Medikamenten. Im Moment wünsche ich mir auch, die Dosis Zyprexa zu reduzieren, um nicht so sehr müde zu sein. Mal sehen, ich denke längerfristig kann ich da was machen. Ich wünsche Dir, dass Du deinen behandelnden Ärzten vertraust, und wenn du mit deinen Medikamenten unzufrieden bist, dass du das dann absprichst, und nicht einfach selbst etwas änderst. Die haben ja Medizin studiert. Und du darfst ja ruhig auch kritische Fragen stellen und dein Unmut Kund tun.

Tut mir Leid, dass du trinken musst, damit es Dir besser geht. Bei mir ist es eine Kaufsucht. Ich bin gerade auf kalten Entzug sozusagen, und hole mich auch Hilfe bei einer Suchtstelle. Hast du soetwas schonmal probiert? Sowas gibt es bei Dir bestimmt auch.

Meine Erkrankung ist sicherlich auch eine Belastung für meine Beziehung, aber noch mehr ist es meine Beziehungsangst. Ich weiß gar nicht mehr was ich tun soll. Ich habe völlig den Kontakt zu mir verloren. Es ist sehr schwer für mich, meine eigenen Bedürfnisse zu spüren, und einzufordern.
Wahrscheinlich ist meine Beziehung auch bald kaputt.

Wie sieht es denn bei Dir auch mit Familie und Freunden?
Ich wünsche Dir einen schönen Abend


Hallo RikeRike,

hast Du schon Abilify probiert? Mir hilft das Medikament sehr gut. Davon werde ich nicht müde..
Joa, meine Trinkerei...was soll ich sagen, ich trinke unregelmäßig, war schon ein ganzes Jahr abstinent. Auch jetzt trinke ich nach 3 Monaten Abstinenz seit einem Monat ca. wieder..

Ich bin leider hier komplett alleine, abgesehen von meinem Ex, mit dem ich eine sehr enge Freundschaft pflege.. Ich komme aus Russland und meine Family ist eben dort. Sie wissen über meine Krankheit, verstehen sie aber nicht so ganz.
Oft höre ich: gehe einfach raus, lerne neue Menschen kennen, ja schön, wenn man gerade in der tiefsten Psychose steckt.. Freunde habe ich alle verloren, als meine Krankheit vor 4 Jahren ausbrach..
Und neue habe ich in RL noch nicht gefunden, leider. Bin ziemlich einsam derzeit.
Wie sieht es bei Dir damit aus?
Liebe Grüße JP.

26.10.2017 18:29 • #519


RikeRike
Hallo,

ja, es ist nicht leicht für Angehörige unseren Zustand zu verstehen. Da spielt viel Unwissen und Stigmata rein. Tut mir Leid, dass deine Familie so weit weg ist. Hast du mal überlegt, so ein soziales Kompetenztrainig zu machen? Oder vllt. noch besser, eines deiner Hobbys in Gesellschaft auszuüben? Also wenn Du in meiner Nähe wohnen würdest, hätt ich gesagt man trifft sich wirklich einmal.
Mir würde es jedenfalls ganz gut tun, jemand mit gleicher Herausforderung zu kennen. Ich drücke mich der Zeit noch davor, mal zu einem Verein in meiner Nähe zu gehen, ein Verein von Psychiatrie Erfahrenen.

Wie du vllt. schon rausgelesen hast bin ich auch eher allein. Meinen alten kleinen Freundeskreis um meinen Exfreund herum habe ich gewollt verlassen. Nun besteht mein soziales Umfeld aus meiner Familie, meinem Partner und meinen regelmäßigen Arztbesuchen. Ich bin trotzdem oder deswegen schon recht einsam manchmal. Auch wenn ich Zeit allein schon manchmal ganz gut gebrauchen kann.

Ich habe ein Frage, und möchte Dir aber vorher schreiben, dass Du bitte nicht mehr allein Medikamente absetzt. Denn du sammelst bei diesen vermutlich halbgaren Absetzversuchen ja auch kaum positive Erfahrungen,- die du vllt. hättest, mit der richtigen Unterstützung. Nun meine Frage ist,- hast du dich denn schon mal mit der Antipsychiatrie Bewegung beschäftigt? Alternative Heilmethoden von Psychosen?

Ich bin nicht bereit einfach so mein Leben lang Medikamente zu nehmen. Die Antipsychiatrie hat ein anderes Verständnis unserer Erkrankung und somit auch andere Heilmethoden. Für mich der Zeit ein Lichtstreif, denn alle anderen sind ja der Meinung, dass Medikamente der einzige Weg sind.

Aber bitte lass dich nun nicht verunsichern, ich werde solang meine Medikamente einnehmen, bis ich einen Fachmann gefunden habe, der mich alternativ therapieren kann, bis dahin gilt bei mir,- so viel wie nötig, und so wenig wie möglich.

Ps.: Find ich ja toll, dass Du ein Jahr lang nichts getrunken hast! Kannst Du dich denn beim Drang etwas zu trinken mit etwas ablenken?
Gruss

28.10.2017 22:27 • #520


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