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B
Hey Leute,

mir wurde vor 2 Wochen vom Arzt Panikattacken und Angststörungen diagnostiziert. Habe auch die typischen Symptome.

Am Dienstag jetzt den ersten Termin bei einem Psychiater wg. Medikamenten, da es mittlerweile so schlimm ist, dass ich alleine nicht aus dem Haus kann.

Angefangen hat es vor ca. 2-3 Monaten, aber nur ganz leicht und selten. Hab das eher als Erschöpfung vom Stress abgetan. Das ganze hat sich so gesteigert, dass ich nach ein paar Metern laufen auf einmal diese Panikattacke bekomm mit Schwindel und Wahrnehmungsstörung. Ich fühl teilweise den Boden unter meinen Füßen nicht mehr und bin Orientierungslos.

Teilweise komm ich aus der Situation dann gar nicht mehr heim oder bis zum nächsten Bus sondern muss abgeholt werden. Konnte nicht mal mehr vom Stuhl aufstehen. Ich hatte diese Attacken sowohl wenn ich allein unterwegs war, teils aber auch in Begleitung.

Bis ich einen Therapieplatz bekomm dauert es noch lange. Ich bin jetzt in den Endzügen meines Studiums, muss meine Abschlussarbeit fertig kriegen und Wohnungssuche und Bewerbungsgespräche erledigen und weiß nicht wie. Da ich weder laufen noch autofahren kann:( Und ohne das erledigt zu kriegen gehts mir auch nicht besser weil ich ja dann weder ne wohnung noch n job hab von dem ich miete zahlen kann.

Das lässt mich ziemlich verzweifeln, weil alles was mir gut täte u mich motivieren würde ich nicht machen kann.
Mir gut zureden, Musik hören oder an was anderes denken hilft mir in dem Moment leider auch nicht mehr. Diese Panik ist stärker wie meine Gedanken ich kann mich ab einem gewissen Punkt auf nichts anderes konzentrieren.

Habt ihr vl. Tipps was ich als Überbrückungsmaßnahme irgendwie unternehmen kann bis mir geholfen wird? Ich habs bisher noch nie geschafft die Panikattacke auszuharren, Bewegung hilft mir leider nicht, weil Bewegung genau mein Problem ist.

Vielen lieben Dank

05.03.2015 18:52 • 23.04.2015 #1


5 Antworten ↓


F
Hallo,

Zum Hausarzt gehen und sich Tavor oder ein ähnliches Medikament (Tranquilizer) verschreiben lassen.
Wenn dich so eine Panikattacke in der Nacht erwischt biste froh wenn du die hast.
Alles andere haste ja schon leider mehr oder weniger erfolglos ausprobiert...
Falls du Antidepressiva nehmen musst wirste die sicher auch noch. brauchen

05.03.2015 19:06 • #2


A


Wie Panikattacken im Alltag aushalten bis zur Therapie?

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Hotin
Hallo blackpanther_1,

wie es Faultier schon geschrieben hat, sehe ich es auch. Sprich mal mit Deinem Hausarzt
und lass Dir ein Medikament aufschreiben welches Dir kurzfristig wieder etwas Ruhe bringt.

Zitat:
Angefangen hat es vor ca. 2-3 Monaten, aber nur ganz leicht und selten.
Hab das eher als Erschöpfung vom Stress abgetan.


Das kann ja auch gut sein.

Zitat:
Ich bin jetzt in den Endzügen meines Studiums, muss meine Abschlussarbeit fertig kriegen und
Wohnungssuche und Bewerbungsgespräche erledigen und weiß nicht wie.


Was Du derzeit alles erledigen willst, hört sich sehr viel an. Setz Dich bitte nicht so sehr unter Druck.
Falls es noch geht, mach etwas weniger und langsam. Falls nichts mehr geht.
Deine Gesundheit ist wichtiger als alles andere.

Zitat:
Mir gut zureden, Musik hören oder an was anderes denken hilft mir in dem Moment leider auch nicht mehr.


Kann ich mir gut vorstellen. Ganz so einfach ist es nicht. Und trotzdem
solltest Du den Mut nicht verlieren. Deine Situation ist vermutlich wieder hinzubiegen.
Zunächst hilft einmal zu verstehen, was Dich da so belasten könnte.

Das beginnt damit das Du verstehst, was die Angst überhaupt ist, wofür sie da ist. Wir Menschen werden
durch die Angst (dies sind unsere Gefühle) gesteuert. Daher ist es wichtig einfach zu akzeptieren das die
Angst fast immer zu spüren ist.
Schlimm ist nur wenn die Angst zu stark wird. Wenn Du das schaffst, musst du dann auch nicht stehen
bleiben. Dir kann ja nichts passieren. Deine Gefühle protestieren nur.
Grundsätzlich kannst du Dir selbst viel helfen, wenn Du etwas Mut aufbringst. Stell Dir die Angst so vor,
wie ein kleines nervöses Kind, welches Dir immer versucht zu sagen. Mach das besser nicht. Da kann
etwas passieren.
Manchmal hat die Angst ja Recht. Zum Beispiel, wenn Du über die Straße gehst, hilft es Dir wenn
sie Dir zeigt, wo Du aufpassen sollst.

Aktuell versuchen Dir Deine Gefühle vermutlich Deine Lebenssteuerung aus der Hand zu nehmen.
Ihnen wird vermutlich alles etwas zu viel.
Mit Deinem Willen solltest Du aber immer die Chefin über Dich bleiben. Das heißt, wie eine Moderatorin
in einer Gesprächsrunde kannst Du mit Deiner Angst reden. Sage ihr, das Du sie hörst, aber das Du selbst
entscheidest, was gefährlich ist und was nicht.

Du erlebst jeden Tag was geschieht, wenn Du das nicht machst.
Die Angst wird Dich sehr oft völlig falsch informieren.
Zeige ihr also, wo sie Unrecht hat oder früher Unrecht hatte.
Wichtig für Dich ist, was Du möchtest (Dein eigener Wille) und wenn Dein Wille und Deine Angst
im Kopf um die Wette streiten, dann höre immer häufiger mal auf Deine Wünsche und etwas weniger
auf Deine Angst.
Wenn Du die Entscheidungs-Verantwortung für Dich selbst übernimmst, machst Du bestimmt
auch mal Fehler. Aber bestimmt nicht so viele, wie Deine Angst.
So oft wie Du meinst hat sie gar nicht recht. Daher sage ihr, sie soll nicht so oft und nicht so laut brüllen.
Du weißt schon selbst, was Du machen willst.

Kannst Du damit etwas anfangen?

Viele Grüße

Hotin

06.03.2015 18:05 • #3


B
Hallo,

ich habe seit Januar Panikattacken immer wenn ich aus dem Haus und irgendwohin lauf irgendwann dann auch beim Autofahren. Als gar nichts mehr ging bin ich zum Psychiater. Der hat mir Opripramol verschrieben und 2 Termine bei einer Psychologin ausgemacht.

Leider bekomme ich nicht mehr wie diese 2 Termine, da ich ganz normal Warteliste von 9 Monaten abwarten muss.
Bin aber trotzdem die Wochen danach immer besser mit den PA zurechtgekommen. Die Tabletten haben ganz gut geholfen. Auch die Tricks die ich selbst angewandt hab wie Musikhören, laufen mit positiven Dingen verbinden etc. Autofahren ging wieder in Begleitung, Besorgungen machen ohne weitere Probleme. Homöopathische Mittel hab ich auch weggelassen da dir mir nichts halfen u ichs mit den Opipramol dann auch nicht für die Psyche gebraucht habe.

Letzte Woche konnte ich sogar das erste Mal wieder richtig joggen gehen ohne Probleme. War also dementsprechend happy das es wieder bergauf geht.

Seit 4 Tagen jedoch gehts eher wieder bergab. Ich merke trotz der Tabletten etc innere Unruhe, Wahrnehmungsstörungen, Herzrasen schwitzige zitternde Hände etc. Gestern auf dem Weg zum Uni-Kurs wars so wie vor dem Termin beim Psychiater und ich habe Ewigkeiten gebraucht bis ich wieder runtergefahren war. Heute auch schon direkt nach dem Aufstehen fühle ich mich total benommen und ängstlich. Beim Laufen habe ich das Gefühl Schmerzen in den Waden zu bekommen oder total aus der Puste zu sein.

Wie gehe ich jetzt am Besten damit um? Bzw. wie kann ich vorbeugen damit ich nicht wieder komplett auf 0 zurückfalle sondern die Sachen die ich bisher wieder machen konnte etc. auch weiterhin machen kann? Mir gehts ansich zurzeit psychisch gut, von daher seh ich auch keinen aktuellen Grund für die Verschlechterung. Kann das am Wetter liegen?

22.04.2015 17:24 • #4


DeLara
Hallo,

ich habe einfach versucht immer bewusst mit der Angst umzugehen. Es gab bei mir auch Wochen, wo nichts war (Einkaufen kein Problem, an der Uni keine Attacken) und ich mich schon sehr über den Erfolg gefreut habe und dann ging es wieder bergab.

Mir hilft bewusstes reingehen in die Situationen, wenn ich wieder eine schlechtere Phase habe. Ich halte mögliche Attacken dann aus. Nach einigen Malen bekomme ich dann keine mehr. Ab und an fängt das von vorne an.
Von daher würde ich dir empfehlen, die Situationen, die du jetzt wieder meistern kannst weiterhin regelmäßig aufzusuchen. Wenn du einen Rückfall hast, halte die Situation aus und verzweifel nicht. Nach einer Weile sollte es wieder besser werden. Das mache ich auch regelmäßig in der Therapie.

Ich mache regelmäßig Autogenes Training oder Quigong. Das hilft mir schon am frühen Morgen, die Symptome zu lindern und mein Gleichgewicht wieder zu finden. Vielleicht, magst du solche meditativen Übungen / Entspannungsübungen mal probieren. Die helfen mir allerdings nur, wenn es noch leichte Symptome sind.

Mir geht es bei warmen Wetter und Sonnenschein auch wesentlich besser, als bei schlechtem Wetter. Ob es da einen Zusammenhang gibt, weiß ich allerdings nicht.

LG

23.04.2015 20:51 • x 1 #5


B
Das du beim Laufen stärker aus der Puste warst ist ganz normal. Die Angst ist stärker bzw du machst dir mehr Sorgen und bist dann auch schneller aus der Puste. Dadurch das du dann kaputter bist machst du dir noch mehr sorgen und die Angst wird verstärkt. Ich hatte eine Phase, als ich noch gar nicht mit den unterschiedlichen Symptomen umgehen konnte, da habe ich kein Sport gemacht, war vom Treppensteigen völlig außer Atem und habe dadurch meine Sorgen größer werden lassen. Außerdem achten wir auch viel mehr auf uns und haben oft das Gefühl stärker kaputt zu sein als früher vor den Panikattacken/Symptomen, was oftmals einfach falsche Wahrnehmung ist weil wir uns nicht richtig erinnern wie es früher überhaupt gewesen ist.

Ich wünsche Dir alles Gute und allen anderen Lesern auch

23.04.2015 21:34 • #6





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