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D
Hallo mal wieder,

kennt ihr das auch, dass ihr, wenn ihr Angst habt, komische Dinge macht?
Ich habe gleichzeitig mit zwei Blutdruckgeräten meinen Blutdruck gemessen . Ich lege immer Traubenzucker und Kreislauftropfen und Handy auf den Beifahrersitz. Schleppe daheim immer Handy und Telefon mit mir rum. Ich fühle dann immer meinen Puls. Auch am Hals. Das ist so extrem peinlich. Ich habe immer Angst, dass andere Leute das merken und mich für irre halten. Ich halte mich irgendwo fest. Auch daheim. Oder unterwegs am Einkaufswagen. Ich male mir Szenarien aus wie ich umfalle und dann da liege.
Oft sitze ich einfach nur auf dem Sofa und bewege mich nicht aus lauter Angst. Vor jedem Schritt, den ich tun oder tun muss, denke ich vorher: Was ist, wenn ich nun umkippe. Hoffentlich kippe ich nicht um.
So zieht sich das den ganzen Tag hin. Ich mache zwar alles, aber immer begleitet von diesem Quatsch. Ich ziehe tausend Mal die Brille auf und ab, ich ziehe mir tausend Mal das Zopfband raus und mache es wieder rein. Warum? Warum macht man das schon fast automatisch? Ich esse vorbeugend Traubenzucker, wenn ich aus dem Haus gehe. Könnte ja was passieren. Das ist doch bekloppt. Wie wird man das wieder los?
Will man damit die Panik überspielen oder austricksen? Geht es euch auch so? Oder leidet ihr quasi eher still vor euch hin? Ohne äußerliche Zeichen?

30.09.2012 08:44 • 04.10.2012 #1


42 Antworten ↓


T
für mich klingt das nach einer zwanghaften selbstkontrolle, durch die angst das etwas nicht mit dir stimmen könnte, du hast wohl auch eine kleine zwangsstörung kombiniert mit der angst...
ich kenne das habe auch mal den halben tag meine körpertemperatur gemessen

was du tun kannst? schmeiss deine geräte zum messen weg, hör auf ständig deinen puls zu fühlen und hör auf ständig traubenzucker zu futtern und kreislauftropfen zu schlucken, du wirst nicht umkippen...schmeiss das alles weg! damit förderst du nur die angst und nicht umgekehrt!

was du noch tun kannst? fang an mit ausdauersport...wenn du es mal schaffst 30minuten am stück zu laufen müsste deine angstbirne verstehen das körperlich alles ok ist, so kannst du dir und deiner angst beweisen das alles ok ist.
mir hat es paar jahre gut geholfen, war quasi symptomfrei...leider hat es irgendwann nicht mehr gereicht. jetzt nehme ich ein antidepressivum was für mich auch ok ist, habe mein leben wieder, vielleicht solltest du es dir auch als letzte option offen halten auch wenn du nicht viel davon hälst, das was du im moment hast ist kein leben!

schwindel, kreislaufprobleme, kribbeleien, taubheitsgefühle und vieles mehr kann die angst verursachen nennt man psychosomatik
alles gute!

30.09.2012 10:58 • #2


A


Wie aufhören, komische Dinge zu tun?

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Schlaflose
Zitat von treas:
für mich klingt das nach einer zwanghaften selbstkontrolle, durch die angst das etwas nicht mit dir stimmen könnte, du hast wohl auch eine kleine zwangsstörung kombiniert mit der angst...


Genau daran habe ich auch gedacht, habe mich aber nicht getraut, es in dem anderen Thread zu äußern, wo ich ihr geraten habe, bei Wikipedia den Eintrag zu Zwangsstörungen zu lesen. Ich wollte, dass sie dadurch selbst drauf kommt.

Viele Grüße

30.09.2012 11:10 • #3


D
Was hat es mit Zwangsstörung zu tun? Gezwungen bin ich ja nicht. Ich mache es ja quasi nur, weil ich so nervös bin und um mich zu beruhigen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass alle hier ihre Panikattacken so still leidend ertragen? So ganz klammheimlich, ohne dass jemand was bemerkt? Wie verhaltet ihr euch denn, wenn ihr so eine Attacke habt? Tut ihr gar nichts?
Leider verabscheue ich schon mein ganzes Leben lang Sport. Was mir hilft ist nur putzen. Aber dann wird man ja direkt eines Putzfimmels bezichtigt. Es ist halt so, dass ich die Symptome habe und dann irgendwie was unternehme. Und sind es noch so dumme Sachen. Ich habe mich auch schon mal selbst gezwickt, weil ich dachte, dass ich dann nicht ohnmächtig werden kann. Tse. Dumm, ich weiß.

30.09.2012 11:30 • #4


Schlaflose
Zitat von derhimmelmusswarten:
Was hat es mit Zwangsstörung zu tun? Gezwungen bin ich ja nicht. Ich mache es ja quasi nur, weil ich so nervös bin und um mich zu beruhigen


Es zwingt dich niemand von außen, es ist genau der innere Zwang, um dich zu beruhigen. Wenn du die Dinge, die du tust, einfach sein lassen kannst, ohne dass du nervös wirst oder Ängste bekommst, dann handelt es sich nicht um eine Zwangsstörung, aber wenn es nicht geht, dann wahrscheinlich schon. Aber hast du nicht bald einen Termin beim Therapeuten? Der kann das besser beurteilen als wir Laien.

Viele Grüße

30.09.2012 12:46 • #5


T
wenn du nicht siehst was dein verhalten mit einer zwangsstörung zu tun hast, bist du in meinen augen blind...sorry

wenn du meinst es ist kein zwang dann lass es doch einfach, es kann auch ein zwang sein dich dadurch beruhigen zu wollen das du dich ständig kontrollierst(kontrollzwang), aber damit förderst du nur die angst.

zwangsstörungen und angststörungen gehen oft hand in hand einher

30.09.2012 12:49 • #6


D
Also ich habe mir das mal durchgelesen und es trifft nicht zu. Ich kann es sein lassen. Ich ertappe mich bloß immer mal wieder dabei, dass ich das ein oder andere mache. Und ich weiß auch, dass das, was ich mache, eigentlich Quatsch ist und dass ich damit nur versuche, meine Panik zu lindern. Aber es ist kein Zwang an sich. Erst recht nicht, was Gedanken angeht. Es sind eher blöde Angewohnheiten, die sich eingeschlichen haben. Was nichts an meinen Panikattacken ändert.
Immerhin habe ich gestern einen Dro. und heute einen Restaurant-Besuch und dann noch einen Besuch im Blumenladen geschafft. Das Problem bei mir ist, dass ich ja viele Dinge mache. Im Gegensatz zu manch anderen hier. Ich fahre Auto, ich geh in den Kindergarten, ich gehe einkaufen, zur Bank usw. Aber immer mit Angst und dem Gedanken: Ich falle hier um. Das Dumme ist, dass sich auch durch häufiges Üben nix ändert. Ich habe immer und immer wieder die gleiche unsinnige Angst. Dabei soll Konfrontation doch helfen. Das verunsichert mich. Wie oft soll ich denn in den Supermarkt gehen? Tausend Mal? Und das entmutigt mich dann.

30.09.2012 21:23 • #7


Christina
Zitat von derhimmelmusswarten:
Aber immer mit Angst und dem Gedanken: Ich falle hier um. Das Dumme ist, dass sich auch durch häufiges Üben nix ändert. Ich habe immer und immer wieder die gleiche unsinnige Angst. Dabei soll Konfrontation doch helfen. Das verunsichert mich. Wie oft soll ich denn in den Supermarkt gehen? Tausend Mal? Und das entmutigt mich dann.
Wenn du dich der Angst an sich nicht stellst, also nicht bewusst das Risiko eingehst, irgendwo umzukippen (denn passieren kann das ja), trainierst du bei deinen Konfrontationen nur, Angst zu haben. Richtige Konfrontation wäre, ohne Traubenzucker, ohne Kreislauftropfen und - in der Übungsphase - ohne Handy aus dem Haus zu gehen, dich in den Supermarkt zu stellen und dort so lange zu bleiben, bis du entweder ohnmächtig umkippst oder über die Ohnmachtsangst lachen kannst.

Liebe Grüße
Christina

30.09.2012 22:53 • #8


D
Wenn ich die Hilfsmittel nicht mitnehme, steigert das die Symptome doch höchstens. Dann habe ich ja noch viel mehr Angst. So sind dann jedenfalls meine Gedanken. Aber scheinbar bin ich ja eine der wenigen, die Hilfsmittel im Gepäck haben. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass alle oder die meisten anderen ihre Attacken ganz still leidend und inaktiv erleiden.

01.10.2012 10:36 • #9


T
Wenn du ständig eine Schwimmweste an hast, wie willst du lernen ohne zu schwimmen? Und falls du wirklich wegen was körperlichen onmächtig werden solltest dann hilft dir so ein Schrott wie Traubenzucker oder deine Tropfen sowieso nicht...

01.10.2012 11:57 • #10


Christina
Zitat von derhimmelmusswarten:
Wenn ich die Hilfsmittel nicht mitnehme, steigert das die Symptome doch höchstens. Dann habe ich ja noch viel mehr Angst. So sind dann jedenfalls meine Gedanken.
Das ist bei einer richtigen Konfrontation ja auch Sinn der Sache. Wie willst du dich denn mit der Angst konfrontieren, wenn du alles versuchst, sie zu vermeiden?

Zitat von derhimmelmusswarten:
Aber scheinbar bin ich ja eine der wenigen, die Hilfsmittel im Gepäck haben. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass alle oder die meisten anderen ihre Attacken ganz still leidend und inaktiv erleiden.
Niemand verlangt von dir, auf deine Hilfsmittel zu verzichten. Man kann dir nur erklären, was diese Hilfsmittel bewirken. Natürlich haben viele Angstpatienten solche Hilfsmittel im Gepäck und versuchen, die Angst zu vermeiden, so gut es geht. Das unterscheidet Angstpatienten von ehemaligen Angstpatienten.

Als ich vor ein paar Jahren in einer psychosomatischen Klinik an der Angstgruppe teilgenommen habe, war völlig klar, dass die Konfrontationen ohne Hilfsmittel ablaufen sollten. Kein Handy, keine Notfalltropfen, natürlich keine richtigen Beruhigungsmittel oder was auch immer man sonst so zur Sicherheit mitgenommen hätte. Wir wurden nicht gefilzt, ob wir uns auch wirklich alle dran halten... Das ist eben die Entscheidung jedes Einzelnen, ob man ernst damit macht, sich auf die Angst einzulassen. Die Konsequenzen, ob und wie viel Freiheit man wiedererlangt, muss ja auch jeder für sich tragen.

Liebe Grüße
Christina

01.10.2012 12:50 • #11


D
Christina und du bist deine Ängste komplett los geworden? Das Schlimme bei mir ist ja, dass ich 2003 schon mal genau das Gleiche hatte. Ohne Therapie und ohne Medikamente war eines Tages alles wieder gut. Jetzt habe ich es wieder und ich weiß noch nicht mal mehr, wie ich es damals geschafft habe. SO sehr verängstigt mich das wieder! Das ist doch dämlich. Jeder, der mal irgendwas körperliches hatte, weiß, was damals geholfen hat und behandelt sich wieder. Aber wenn man was psychisches hat, fällt man immer wieder in diese doofe Panik. Als hätte man es zum ersten Mal.

01.10.2012 14:03 • #12


N
Hallo,

Ganz ernsthaft, du lügst dir dich selbst in die Tasche. Klar gehst du in den Kindergarten oder zum einkaufen du hast ja schließlich vor den Institutionen ansich keine Angst. Du hast Angst davor in Ohnmacht zu fallen, zu unterzuckern oder wie auch immer. Du schleppst deine Krücken ( Handy, Traubenzucker, Korodin, etc. immer hübsch mit dir rum das ist keine Konfrontation. Dazu musst du den ganzen Kram zu Hause lassen bzw. Am Besten wegwerfen ( vom Handy mal abgesehen) und diese ganzen Wege dann TROTZDEM machen. Dann ist es Konfrontation.
Und so lange du dich selbst belügst wird sich deine Situation auch nicht verbessern eher im Gegenteil.
Davon einmal ganz abgesehen, hast du dir einmal ueberlegt was du deinen Kindern vorlebst und ihnen durch dein Verhalten mit auf dem Weg gibst? Auch wenn du meinst sie merken nichts glaub mir sie bekommen mehr mit als wir vermuten.
Bevor du sauer wirst möchte ich dir sagen, dass ich genau weiß wovon ich spreche ich hatte jahrelang eine massive Angststörung.
Grüße Nico

01.10.2012 17:21 • #13


P
Nach dem was du schreibst, kannst du nicht einfach auf diese Handlungen verzichten, daher sind sie ein zwang. Wenn du das anders siehst, dann schmeiß als erstes alle deine Blutdruckgeräte in den Müll, die tun dir eh nicht gut. Dann stell diese Traubenzucker esserei ein. Es ist ja der Klassiker das du dich durch diese zwangshandlung sicher fühlst und denkst, wenn du es nicht tust, dann passiert dir etwas schlimmes. Oer du wirst eben unruhig. Und vor allem versuche diese langsam los zu werden. In der Wohnung das Telefon mitschleppen ist ja auch was, was Null zusätzliche reale Sicherheit gibt. Ene Verhaltenstherapie kann da viel bringen.

01.10.2012 18:39 • #14


N
[quote=derhimmelmusswarten]Also ich habe mir das mal durchgelesen und es trifft nicht zu. Ich kann es sein lassen. Ich ertappe mich bloß immer mal wieder dabei, dass ich das ein oder andere mache. Und ich weiß auch, dass das, was ich mache, eigentlich Quatsch ist und dass ich damit nur versuche, meine Panik zu lindern. Aber es ist kein Zwang an sich. Erst recht nicht, was Gedanken angeht. Es sind eher blöde Angewohnheiten, die sich eingeschlichen haben.

Sorry aber genau DAS sagen Alk., Raucher und sonstig Abhaengige auch. Ich kann es jederzeit lassen aber es warum sollte ich schließlich könnte ich es jederzeit lassen.

Gruesse Nico

01.10.2012 19:16 • #15


Christina
Zitat von derhimmelmusswarten:
Christina und du bist deine Ängste komplett los geworden?
Ja, zumindest alle Ängste, die ich mit der notwendigen Entschlossenheit angepackt und auf die ich mich demzufolge eingelassen habe.

Zitat von Prinzessin22580:
Nach dem was du schreibst, kannst du nicht einfach auf diese Handlungen verzichten, daher sind sie ein zwang.
Es sind trotzdem keine Zwangshandlungen im Sinne einer Zwangsstörung, sondern das, was die VT Sicherheitssignale nennt. Mitunter liegt es nah beieinander. Der Traubenzucker ist ein Sicherheitssignal. Müssten es immer z.B. drei Stück sein, wären wir beim Zwang. Oder auch, wenn es partout Traubenzucker sein muss und nichts anderes, was den BZ genauso anheben würde. Bei Zwangshandlungen wird durch die Handlung selbst ein Gefühl der Sicherheit erzeugt. Beim Waschzwang z.B. durch Händewaschen - obwohl jeder Betroffene weiß, dass nach dem x-ten Waschen die Hände längst sauber sind und dass häufiges Waschen die Haut kaputt und somit anfälliger für Infektionen macht. Das Waschen schafft die Beruhigung, Zwangskranke sind sich nämlich des Ergebnisses ihrer Bemühungen nie sicher. Sie können vielleicht sagen, dass sie jetzt (fürs erste) genug gewaschen haben, um es auszuhalten. Sie können nicht sagen, dass es jetzt sauber (genug) ist. Ständiges Blutdruckmessen ist dagegen als Handlung uninteressant, es geht ums Ergebnis. Das ist nur die Ausdehnung der für Krankheitsängste typischen intensiven Selbstbeobachtung mit technischen Hilfsmitteln.

Liebe Grüße
Christina

01.10.2012 20:39 • #16


P
Mag sein, aber die FS scheint keinerlei Kontrolle und Einfluss in diese Handlung nehmen zu können. Ist ja ein bisschen wie das klassische Vermeidungsverhalten. Die Person kann selbstverständlich in der Lage einen Supermarkt zu betreten oder ein Auto zu fahren, hat nur solche Angst und Panik, dass sie es nicht tut. Das ist ja auch kein zwang im klassischen Sinne. Und natürlich hast du recht, im klinischen Sinne sind diese Handlungen der FS keine zwangshandlungen, dennoch hat sie die Einsicht, dass sie da Handlungen vollzieht, die im Bezug auf die Symptome sinnlos sind und keinen unmittelbaren Zusammenhang haben, kann diese aber nicht aufgeben. Solche Verhaltensmuster zu durchbrechen zu lernen, ist daher nicht ganz unwichtig, da es ja genau darum geht. Sch klar zu machen was wirklich im Körper vor sich geht um dann, wenn es akut wird, auch dort etwas zu unternehmen, tun und denken, was einem wirklich hilft. Denn das eigene handeln ist und sollte ja deutlich untschiedlich sein ob man einen Herzinfarkt oder diätetisches Koma hat oder eine Panikattacke und daher ist die Erkenntnis der eigenen Erkrankung der erste Schritt dieser auch wirkungsvoll zu begegnen.

01.10.2012 22:08 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

D
Das, was Christina schreibt, scheint mir am plausibelsten. Nicht, weil es mir am Besten gefallen würde, sondern weil es so ist, wie sie schreibt. Es sind quasi Krücken, die ich mit mir rum schleppe. Und dass meine Kinder das wissen, ist Quatsch.Sie sind viel zu klein dafür. Sie schauen schließlich nicht in meine Handtasche und sehen nach, ob ich meinen Traubenzucker und meine Tropfen drin habe. Das ist doch Unsinn. Andere gehen nicht ohne ihre Zig. raus, weil sie glauben, sie müssten unbedingt eine rauchen, weil sie sonst nervös werden. Wäre ja dann auch ein Zwang. Aber dieser Zwang ist weniger auffällig, weil gesellschaftlich verbreitet und anerkannt. Und ich tue ja außerdem niemandem damit weh. Ob ich´s nun mitnehme oder nicht.
Und so schlimm, dass es ein Zwang ist, ist es dann doch nicht. Ich bin letztens sogar weg und hatte meine Tropfen daheim vergessen. Ich bin deshalb aber nicht zurück gefahren. Dennoch fühle ich mich eben sicherer, wenn ich die Sachen dabei habe. Es ist ja auch speziell auf meine Ohnmachtsangst bezogen. Da bieten solche Mittel sich an. Wenn ich eine Phobie vor Gegenständen hätte, wäre es ja auch wieder anders.
Im Prinzip habt ihr aber natürlich Recht. Ich sollte daran arbeiten, die Dinge nicht mehr mitzunehmen. Aber das ist eben sehr schwer.
Blutdruck messe ich ja auch nicht dauernd. Manchmal ein paar Mal am Tag, manchmal gar nicht. Aber wenn es mir nicht gut geht, bietet es sich halt an, dass man mal kontrolliert. Weg schmeißen kann ich das Gerät nicht. Mein Mann hat hohen Blutdruck und nimmt Medikamente und der will ab und an messen.

02.10.2012 12:17 • #18


T
mit der Einstellung kommst du da nie raus

02.10.2012 13:39 • #19


N
Ich habe gleichzeitig mit zwei Blutdruckgeräten meinen Blutdruck gemessen . Ich lege immer Traubenzucker und Kreislauftropfen und Handy auf den Beifahrersitz. Schleppe daheim immer Handy und Telefon mit mir rum. Ich fühle dann immer meinen Puls. Auch am Hals. Das ist so extrem peinlich. Ich habe immer Angst, dass andere Leute das merken und mich für irre halten. Ich halte mich irgendwo fest. Auch daheim. Oder unterwegs am Einkaufswagen. Ich male mir Szenarien aus wie ich umfalle und dann da liege.
Oft sitze ich einfach nur auf dem Sofa und bewege mich nicht aus lauter Angst. Vor jedem Schritt, den ich tun oder tun muss, denke ich vorher: Was ist, wenn ich nun umkippe. Hoffentlich kippe ich nicht um.
So zieht sich das den ganzen Tag hin. Ich mache zwar alles, aber immer begleitet von diesem Quatsch. Ich ziehe tausend Mal die Brille auf und ab, ich ziehe mir tausend Mal das Zopfband raus und mache es wieder rein. Warum? Warum macht man das schon fast automatisch? Ich esse vorbeugend Traubenzucker, wenn ich aus dem Haus gehe. Könnte ja was passieren.

Hallo nochmal,
du glaubst ganz ernsthaft dass deine Kinder nicht´s davon mitbekommen?
Niemals !


Darf ich dir eine Geschichte aus meinem Leben erzählen?
Ich habe nach einem Allergieschock incl. Intensivstation und alles was man so gar nicht braucht nach der Einnahme eines Schmerzmittels eine Angststörung entwickelt. Diese bezog sich auf Medikamente aber auch auf Lebensmittel.
Ich habe mehrere Jahre keinerlei Medikamente nehmen können ( nicht sehr angenehm wenn man sein ca. 20 Jahren an Migäne leidet ) aber gut ich hab ja nur mir selber das Leben schwer gemacht ( dachte ich zumindest ).
Dann wurde mein Sohn geboren und wie es so ist mit kleinen Kindern irgendwann haben sie auch mal Fieber. Ich habe dann tatsächlich Rotz und Wasser heulend mit einem knapp 3 Monate alten Baby mitten in der Nacht in der Ambulanz einer Uniklinik gesessen um meinem fiebernden Kind Fiebersaft geben zu lassen weil ich mich nicht getraut habe ihm den Saft einfach zu Hause zu geben. Es hätte aus meiner Sicht ja sonst was passieren können.
DAS war der Zeitpunkt als mir klar war, dass ich dringend etwas ändern muss weil ich nicht wollte, dass sich meine Ängste auf die Kinder übertragen und sie unter meinen Problemen leiden müssen.
Heute geht es mir super, ich nehme wieder alles an Medis was notwendig ist und kann auch wieder alles essen. Klar hbe ich gelegentlich nochmal Panikattacken, die werden mich sicherlich auch mein leben lang begleiten, aber sie machen mir keine Angst mehr und es fällt mir leicht sie so weit zu irgnorieren als dass sie mein leben nicht mehr einschränken.
Um auf den Punkt zu kommen. Mein ältester Sohn war damals der Auslöser etwas zu tun, um ihm meinen Mist zu ersparen habe ich die Therapie gemacht, Arzttermine wahr genommen Impfungen und Medikamente verabreicht und verabreichen lassen. Meinem Kind nie meine Angst vorgelebt( zumindest nicht bewusst ). Der Kinderarzt bestätigt mir immer wieder wie froh er wäre wenn alle Mütter die Dinge so pragmatisch sähen wie ich. Letztendlich ist es aber so.................mein Sohn ist bereits im Alter von 7 Jahren in psychologischer Behandung weil er eine Angsterkrankung hat. Meinem kleinen Sohn, der diese ganze Geschichte nie erlebt hat geht es gut er ist ein ausgeglichenes und fröhliches Kind ohne irgendwelche Ängste. Als er geboren wurde war ich aber bereits schon wieder gesund. Zufall ?? Ich glaube nicht, ich bin sicher das mein Großer viel mehr von meiner Geschichte mitbekommen hat als ich jemals vermuten konnte.

Denk mal drüber nach.

Grüße
Nico

02.10.2012 14:28 • #20


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