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T
Jetzt muss ich doch auch mal einen Beitrag erstellen weil ich nicht weiß was ich machen soll. Ich bin wieder mal in die Angstspirale geraten. Nehme aktuell 225 mg Venlafaxin, 45 mg Mirtazapin und 50 0 0 75 Lyrica. Ich könnte nächste Woche mit einer Wiedereingliederung meine Arbeit aufnehmen. Die Medis helfen mir aber im Moment nicht. Habe ständig Gedanken wie es weitergehen soll. Hatte letzte Woche einen Termin beim Psychologen. Meint ihr ich solle es evtl. mit Unterstützung von Tavor versuchen um wieder Sicherheit zu erlangen? Mir fehlt mein geregelter Tag und meine Arbeit...bloß diese Angst vor der Angst bremst mich aus.

23.02.2018 12:46 • 24.02.2018 #1


29 Antworten ↓


E
Hi Toscout,

ich als geheite Agoraphobikerin:) möchte dir zustimmen . Dein Willen weiß was er will und das finde ich gut . Es ist deine Kraft und diese solltest du nicht überhören sondern das machen was du für dich richtig hälst. Was hast du zu verlieren? Ich finde finde. Mach und so weiterhin Mutig .Lebe im Hierund Heute:)

23.02.2018 13:12 • #2


A


Sinnvoll auf Arbeit zu gehen?

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T
Danke für deine Worte tuffi. Würdest du es als sinnvoll sehen wenn ich mit unterstützung von Tavor auf die Arbeit gehe und es versuche?

23.02.2018 13:22 • #3


Icefalki
Tavor ist Mist. Da lernste nix. Wiedereingliederung heisst doch, mal schauen, wie es funktioniert. Als Angstpatient wirst du begreifen müssen, dass jede Veränderung stressbesetzt ist. Das ist einfach so. Das ist das Wesen der Angst, sich zu fürchten, dass was sein könnte.

Um damit umgehen zu lernen, ist es wichtig, es zu tun, trotz beschissener Gefühle und Kopfkino. Tust du das nicht, wirst du eben weiter auf der Stelle treten. Was soll denn passieren?

23.02.2018 14:02 • x 2 #4


K
Hallo! Ich habe auch die erste Woche Wiedereingliederung hinter mir. War gar nicht schlimm. Wenn ich nicht mehr gekonnt hätte, kann ich ja einfach gehen. Und niemand darf verlangen, dass ich länger bleibe. Denn in Wiedereingliederung ist man offiziell immernoch im Status krank. Wenn du hingehst umd merkst, es geht noch nicht, hast du nix verloren. Andernfalls wird die Arbeitssituation sonst noch zum größeren Angstgegner. Ich würde die Chance nutzen. Alles Gute

23.02.2018 14:08 • #5


T
Ich verstehe was du meinst....aber im Moment habe ich schon beim Gedanken daran Unruhe....ich weiß ich muss mich konfrontieren mit der Angst...dachte das Tavor auch nur so als Einstiegshilfe. Nimmst du Medikamente Kiliane?

23.02.2018 14:10 • #6


Soraya72
Hast du einen guten Draht zu irgend einem Kollegen, mit dem du davor reden könntest? Vlt hilft das. Es wär halt schon ein tolles erfolgserlebnis für dich

23.02.2018 14:17 • #7


T
Meine Kollegen und Kolleginnen schätzen mich eigentlich alle...weil ich mich mit allen gut verstehe. Ich bin normal auch der Typ der gerne mal ein Späßchen macht, nur im Moment fällt mir das leider sehr schwer. Natürlich wäre es ein Erfolgserlebnis wenn ich es wieder schaffen würde auf Arbeit zu gehen und es auch durchstehen würde ohne große Unruhe.

23.02.2018 15:24 • #8


Soraya72
Dann probier es, vlt tut es sogar gut. Wenn es nicht geht, dann gehst wieder heim. Du scheinst verständnisvolle Kollegen zu haben, die freuen sich mit dir, wenn du es schaffst.

23.02.2018 16:20 • #9


K
Toscout, nein ich nehme keine Medikamente. Ich hab gegen meine psychosomatischen Anzeiger schmerztabletten dabei und so nen stacheligen Holzball zum drücken, also ein skill. Aber nix speziell gegen die Angst. Ich fange da schon mal an, irgendwas zu zählen. Also Strassenpfosten oder Punkte auf ner Ablage oder sowas. Komischerweise hilft mir die Konzentration auf das zählen beim Runterkommen. Ich geh aber auch schonmal vor die Tür und gehe ein paar Schritte. Wirklich weg geht es nie ganz, aber es wird a bisserl weniger. Meine Therapeutin sagte mal, ich soll langsam und gleichmäßig abwechselnd mit beiden Beinen unter Tisch wippen. Das regt ein anderes Zentrum im Gehirn an und schaltet die Angst ab. Das funktioniert und geht auch im Büro. Aber manchmal vergesse ich alle gelernten Sachen und bin ausgeliefert. So ein Rest Konzentration muss ja noch bleiben, um handlungsfähig zu sein. Hab ich den Punkt überschritten, hilfts auch nix mehr. Aber auch bei aller Angst, der Montag ist für dich wichtig! Du musst für dich da hin. Sonst hast du bei aller Unruhe eine Chance verpasst zumindest kurz zu üben. Keiner von uns will doch noch weitere Schritte rückwärts machen. Wir müssen einfach nach vorne. Sonst bleibt uns kein Leben irgendwann. Liebe Grüsse

23.02.2018 16:38 • x 1 #10


T
@Kiliane40 hast du die Unruhe Zuhause auch oder nur wenn du unterwegs bist? Ich bin ja noch bist Mittwoch AU geschrieben, so wären es nur 2 Tage die ich durchhalten müsste.
Aber du hast meinen Repekt wie du das trotzdem alles so hin bekommst.

23.02.2018 16:53 • #11


K
Toscout, ich hab das Zuhause auch, aber viel weniger. Eher so, dass ich Samstag früh noch Pläne hab, dann aber einfach nicht los lege. Ich kritisiere mich innerlich und bekomm dadurch in so nen Teufelskreis. Oder wenn sich Besuch ansagt. Das mag ich gar nicht. Manchmal kommt man aber nicht aus und dann könnte ich mich ins Bett legen, weil mir z.B. schwindlig wird oder schlecht oder ich mich komplett zusammenreißen muss, damit ich teilnehme. Daheim ist für mich heilig, weil hier am wenigstens mit mir passiert. Aber eben nicht immer. Es sind Phasen. In der Arbeit habe ich jeden Tag was. Mal wach ich schon mit großem Schreck auf, mal ist mir die ersten Stunden übel oder ich hab Kopfweh. Bei mir ist immer die Angst und die Anspannung mit Schmerz gekoppelt. Meistens wird es gegen Mittag besser, aber vorher brauch ich viel Disziplin, um zu bleiben. Früher hatte ich auch Zeiten, wo ich im auto so mit den Beinen gezittert habe, dass ich kaum fahren konnte. Oder Sehstörungen bekam. Da konzentrierte ich mich nicht mehr auf die Arbeit, da hab ich nur irgendwie die Zeit überlebt. Schrecklich. Es geht. Jeden Tag. Ich geb nicht auf. Aber es gehört zu mir und geht nie weg. Die Illusion hab ich seit Jahren nicht mehr. Aber ich versuche es mir zu verzeihen. Gnädiger zu werden. Es zu akzeptieren.

23.02.2018 18:55 • x 1 #12


T
Bei mir zieht es immer den Bauch zusammen, dann kann ich nichts essen....das ist so ein sch. Gefühl....und da kann ich mich ablenken wie ich will...die Anspannung bleibt....

23.02.2018 19:19 • #13


igel
Probier es einfach, Du hast nichts zu verlieren, kannst nur gewinnen. Auch wenn es noch nicht klappt, Du hast es immerhin versucht. Auch ein Erfolgserlebniss. Tavor ? Feines Medikament, würde ich Dir in diesem Zusammenhang aber nicht empfehlen. Du bemogelst Dich dann selbst..

23.02.2018 20:06 • x 1 #14


Streulicht
Denke auch das Igel recht hat..tavor würde ich zur Arbeit auch nicht anwenden..
Hab das selbe Problem..Montag müsste ich wieder arbeiten..kann es mir nicht
Vorstellen. .brauche mind 3std um ein Mensch zu sein morgends...ich müsste
Um 3aufstehen..ohne die Unruhe über den Tag zu beachten..in den letzten 12/13 Jahren
Hatte ich das nicht..ein schreckliches Gefühl zusätzlich.
Meine Kollegen mein Arbeitsplatz ist ok. .

23.02.2018 20:59 • #15


T
Ich weiß das ich mich selbst mit Tavor bemogeln würde, aber ich denke wenn ich mal wieder 2 Tage geschafft hätte das es dann vielleicht leichter wird?

24.02.2018 10:02 • #16


Icefalki
Zitat von toscout:
Ich weiß das ich mich selbst mit Tavor bemogeln würde, aber ich denke wenn ich mal wieder 2 Tage geschafft hätte das es dann vielleicht leichter wird?


Bringt nichts. Dann hast du 2 Tage gemogelt, das Wochenende kommt, und das Ganze beginnt von neuem.

Wiedereingliederung bedeutet, dass du langsam wieder zurückfindet. Wenn's nicht geht, geht's noch nicht.
Ne ehrliche Sache.

Übrigens sind das mit Strategien, die Ängstler lernen dürfen: ich tu es. Plan B, kein Mensch auf der Welt kann mich daran hindern, abzubrechen, oder es durchzuziehen. Aber Benzos sollten nur für Notfälle herangezogen werden, und Wiedereingliederung ist kein Notfall. Du kannst nämlich gehen.

Im Flieger geht das zum Beispiel nicht.

24.02.2018 10:17 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

T
Oh man...wenn es nur etwas geben würde das wirkt wie Tavor aber nicht abhängig macht....aber das wünschen wir uns wohl alle.

24.02.2018 10:41 • #18


Icefalki
Tavor ist im Prinzip auch nur eine Flucht. Und damit haben wir alles zu tun. Schön in der Wohlfühlzone zu bleiben, damit das Leiden ein Ende hat. Nur, auf Dauer bringt es nichts, denn, wenn's um Flucht geht, ums besser fühlen, hätt ich mir die auch eingeschmissen, wenn ich nicht solche Angst vor den Folgen gehabt hätte.

Braucht man die nur mal ab und zu, sind die ja nicht schlimm. Nur, so wie ich gestrickt bin, wäre ab und an dann immer gewesen. Denn ich hab immer gelitten. Heftigst wie jeder hier.

Wenn man mal begreift, dass unsere Angst nix mit z.b. dem Arbeitsplatz zu tun hat, sondern mit einer Angst, evtl. Nicht zu genügen, generell sich hilflos zu fühlen, den echten Stress nicht wahrnehmen zu können, weil ganz einfach unsere Persönlichkeit Wunden aufweist, die überhaupt nicht wahrgenommen werden, oder werden dürfen, sich daher in blöder Angst zeigen müssen.

Angst heisst, ich bin in Gefahr. Natürlich lauert da kein Löwe im Gebüsch, aber....... verflixt, es fühlt sich so an. Also, sind doch unsere Löwen ein Ungleichgewicht in uns drin. Findest du deinen Löwen in dir, Hey, ich zieh die Knarre raus und erschiesse den. Dann ist Ruhe.

Bedeutet, Stärke dein Selbstbewusstsein, indem du beginnst, deiner echten Angst ins Gesicht zu schauen. Das wird dann deine Knarre.

Arbeit: ich mach das, was ich kann. Genügt das nicht, nun, dann war es das eben. Menschen, die blöd sind, muss ich mich mit denen abgeben? Wenn ja, mach ich mal den Mund auf und sage, Stopp, es reicht. Nützt das nicht, verändere ich entweder die Situation, meine Gedanken oder verlasse das alles. Man hat viele Möglichkeiten, wenn man sich mal alles so überlegt. Und sich natürlich auch über die eigenen Befindlichkeiten im Klaren sein. Nicht immer sind es die anderen, selbst ist man auch nicht fehlerlos.

Alle diese Gedanken helfen, sich nicht mehr so hilflos zu fühlen. Und das mindert Ängste ungemein.

24.02.2018 11:08 • x 2 #19


T
Ich habe keine Angst vor der Arbeit direkt, auch keine vor Überforderung oder das ich meine Arbeit nicht schaffen könnte. Bei mir ist es die Angst vor der Angst..
diese sch. Gefühl wenn es in mir hochsteigt.

24.02.2018 11:20 • #20


A


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