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B
Liebe Leute,

ich hoffe, ich bin hier richtig. Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll.
Ich bin generell ein Mensch, der schnell panisch und ängstlich vor Neuen wird und der viel grübelt (gerne natürlich über den momentanen Gefühlszustand ). Das war wohl schon immer so, aber es ging und bisher hat sich jede kleine problematische Phase wieder gelegt.

Aber jetzt ist meine Gefühlswelt so stark wie nie auf den Kopf gestellt worden.

Nach meiner Hochzeit vor einem Monat geht gar nichts mehr. Ich habe Beklemmungen in der Brust, richtig Panik und überhaupt keinen Hunger mehr. Ich kann nichts mehr essen, schlafe meist mit Panik ein und wache mit ihr auf. Ich weiß nicht, warum ich so panisch reagiere. Ich glaube, ich habe plötzlich Angst vor dieser festen Bindung. Dabei wollte ich immer verheiratet sein und auch mit ihm- nie hätte ich gedacht, dass ich mich danach so fühlen könnte. Wenn ich mit meinem Mann zusammen bin, kann ich kaum Berührungen ertragen, alles fühlt sich plötzlich komisch und fremd an und ich fühle mich unwohl. Dabei sind wir so ein tolles Team. Er ist so ein toller Mensch und dass ich so auf ihn reagiere im Moment, schürt dann auch noch mein schlechtes Gewissen und das macht alles noch schlimmer.

Mal sind 1-2 Tage dazwischen, wo es geht, wo alles normal scheint und ich mich wieder super fühle. Da fühle ich meinen Mann dann wieder so in meinem Herzen wie vor der Hochzeit. Alles schwingt wieder so vor sich hin. Und dann kommt es schlagweise und ich bekomme wieder Panik und bin wie gelähmt und alles was mit dem Thema Hochzeit oder Gefühle zu tun hat, muss von mir gemieden werden. Dann sieht die Welt plötzlich wieder zu 100% anders aus. Es ist momentan, als lebe ich wirklich in 2 Welten und ich weiß nicht, welche davon mein Leben ist. Ist meine Beziehung wirklich so schlecht? Muss ich mich sofort wieder scheiden lassen? Dabei ist doch eigentlich alles noch wie vorher und ich wünsche mir nichts sehnlicher als wieder unsere harmonische Normalität (
Ich bin so verzweifelt... Es macht mich vorallem so hilfslos, dass ich mich im einen Moment fühle, als sei diese Phase für immer überwunden und schwupps, geht alles wieder von vorn los.

Ich habe darüber schon ein paar Male mit meiner Mutter gesprochen und die meinte, bei ihr sei es damals nach der Hochzeit auch so gewesen; sie musste sogar aus dem gemeinsamen Schlafzimmer ausziehen weil sie es nicht ertragen hat, neben meinem Vater zu liegen und ihr war auch durchgehend schlecht bis sie zum Arzt gegangen ist und der ihr gesagt hat, dass das Ganze psychosomatisch sei als Reaktion auf Veränderung. Nur sie hat sich wieder eingekriegt und die beiden sind noch heute glücklich verheiratet. Ich habe so Angst, dass das bei mir niemals aufhört oder dass ich mich scheiden lassen muss obwohl ich meinen Mann doch liebe und so gern mit ihm zusammen bin (wenn ich normal drauf bin). Aber ob es mir dann besser geht...?!

Kennt das jemand? Kann mir jemand bitte helfen?

30.09.2014 20:02 • 24.08.2020 #1


19 Antworten ↓


M
Liebe Blume1989,
eine Hochzeit ist immer ein großer Schritt - was viele Veränderungen mit sich bringt. Bindung auf Lebenszeit kann auch manchmal Ängste auslösen - Frage: Hast Du mit Deinem Mann schon mal darüber gesprochen? Ich würde Ihm meine Gefühle mitteilen - dass ist ganz wichtig.

Deine Einengung und Beklemmungen im Brustbereich zeigen mir ganz deutlich, dass Du große Angst vor Einengung hast.

Ich würde, wenn es mir nicht besser gehen würde - das mit dem Hausarzt besprechen bzw. ein paar Stunden Therapie machen. Wenn Deine Mutter das Gleiche empfunden hat, frage Sie doch - wie Sie es in den Griff bekommen hat.

Oberstes Gebot ist mit dem Partner zu reden.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft dabei.

30.09.2014 20:08 • #2


A


Seit meiner Hochzeit nur Panik

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B
Hallo Mary,

ich habe mit ihm geredet und er ist sehr verständnisvoll und versucht mir zu helfen, auch wenn er es natürlich nicht ganz nachvollziehen kann.
Er weiß von allem, von den Beklemmungen, der Angst und der Appetitlosigkeit.
Dieses hin und her macht einen ganz verrückt. Im einen Moment liegt er neben mir und ich denke: Ja, so ist es gut, das fühlt sich gut an. Im nächsten schwingt es um und ich fühle alles negativ.

Ich versuche so hart an mir zu arbeiten, aber die Panik kommt immer wieder zurück. So wie jetzt: Den Tag über ging es eigentlich, doch jetzt am Abend hat es mich wieder erwischt. Ich weiß nicht mal, was ich genau anzweifle. Eigentlich ist alles gut. Und ich weiß, dass ich eigentlich glücklich bin.

Bei meiner Mutter ist es irgendwann von selbst weggegangen, sagt sie.

Was kann ich nur tun?

01.10.2014 23:43 • #3


M
Liebe Blume 1989,

ich denke da steckt tief was in Dir im Unterbewußtsein, was Dir nicht bewußt ist. Wenn ich an Deiner Stelle wäre, dann würde ich mit meinem Hausarzt - bzw. Hausärztin reden. Eine Therapie würde ich in Deiner Situation sinnvoll finden, denn wenn Deine Mutter das schon hatte, dann hat diese sicherlich unbewußt Dir Ängste als Kind übertragen.

Kläre das wirklich in einer Therapie - manchmal braucht es nur einen kleinen Ansatz und schon kannst Du Dich Selbst verstehen und etwas daran ändern. Du schaffst das ganz bestimmt.

Das Dein Mann wirklich Verständnis zeigt, finde ich sehr sehr gut. Das ist eine wunderbare Basis damit Du an Dir arbeiten kannst.

Viel Erfolg wünsche ich Dir.

02.10.2014 11:25 • #4


B
Hallo liebe Leute.. ich bin es schon wieder..

Meine Angstattacken haben unerträgliche Ausmaße angenommen. Es gab kaum einen Tag, an dem es mal ging. Immer der gleiche Kreislauf und fast durchgehende Benommenheit:

Es geht mir ganz gut - Panik vor meinem Mann und dass ich ihn nicht mehr liebe -- dann schwingt es über auf Panik vor mir --- Dann denken und grübeln, versuchen, die Gedanken wieder in den Griff zu kriegen und das Gefühl, verrückt zu werden -- Verzweiflung und Heulkrämpfe, mich krampfhaft an meinen Mann klammern und denken: Verlass ihn bloß nie, er ist das Beste, was dir passieren konnte -- Sich stumpf fühlen -- sich wieder ganz gut fühlen -- dann geht es wieder von vorn los..

Was ist das nur?

Und heute war ich das erste Mal seit knapp ner Woche wieder relativ klar bei Verstand -ohne Benommenheit-und dann sah ich es plötzlich so klar vor mir: Du liebst ihn nicht. So klar, dass es mir Angst machte..

Dann ging es natürlich mit der Panik von vorn los und ich hatte den zwanghaften Drang SOFORT alles zu beenden.

Als ich nach der Arbeit etwas Zeit für mich hatte, dachte ich nach: Wenn wir uns trennen und der Abstand da wäre, dann würde ich vielleicht wieder zu mir finden, ich selbst werden. Wenn wir uns nur ab und zu sehen würden, dann würde dieser schreckliche Druck in mir weggehen und dann würde ich mich vielleicht wieder frei fühlen und entspannt im Umgang mit ihm sein. Jetzt bin ich wieder etwas beruhigter.

Und jetzt verstehe ich schon wieder gar nichts mehr Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll. Immer ist jeder Gedanke, jede Lösung so klar! Aber immer ist es eine andere.

Ich hatte vor 2 Wochen einen Termin bei einer Psychologin- die sagte, machen sie erstmal gar nichts! Das sind nur Gedanken- sie denken zuviel. Kommen Sie in drei Wochen nochmal, entspannen sie, machen sie sich wenoger Drama und bis dahin wirds schon wieder.

Nur bin ich voll am druchdrehen. Ich kann kaum meinen gewohnten Tagesablauf hinkriegen. Bin mit den Gedanken immer, immer unterwegs von morgens nach dem Aufstehen bis Abends bis ich einschlafe. Oft auch noch nachts. An Essen ist kaum zu denken.

So habe ich jetzt am Freitag nochmal einen Termin in einer Tagesklinik und hoffe, mich dort besser aufgehoben zu fühlen, auch wenn die Psychologinnen so jung sind. Kaum älter als ich :/

Aber was wollte mir mein Gedanke von heute sagen? Der war so klar. Jetzt bin ich am Überlegen, dass mein Mann vielleicht doch der Auslöser sein könnte für diese plötzliche Angststörung und dass ich mir jahrelang etwas vorgemacht habe und ich die Beziehung bzw. die Ehe (Oh Gott) beenden sollte, bevor ich noch wirklich durchdrehe.

Hilfeeeeeeeee (sorry, dass es so lang geworden ist. Kann mir jemand vllt nen Ratschlag geben? Wie kann ich Realität von Zwang und Angst auseinanderhalten?)

17.11.2014 20:24 • #5


dont_panic
Nur so eine Idee, aber könnte es sein, daß es überhaupt nichts mit deinem Mann zu tun hat ?
Vielleicht ist es nur das Gefühl, daß du jetzt an ihn gebunden bist, was dir unangenehm ist.
Vor der Ehe konntest du die Beziehung im Prinzip jederzeit völlig problemfrei beenden, einfach die Tür aufmachen und gehen. Jetzt aber ist das nicht mehr so einfach, ihr habt euch ja schließlich vertraglich zugesichert, an dieser Beziehung festzuhalten - in guten wie in schlechten Zeiten (zugegebenermaßen ziemlich unromantisch ausgedrückt).
Würdest du dich ohne Trauschein wohler fühlen ?

17.11.2014 22:08 • #6


B
huhu, lies dich einmal hier ein:

beziehungsaengste-bindungsaengste-f64/angst-den-partner-nicht-mehr-lieben-t24323.html

ich tippe auf verlustangst, die sich jetzt in bindungsangst zeigt, kopf hoch...mit ziemlicher sicherheit hat es nichts mit deinem mann zu tun...!

17.11.2014 22:15 • #7


B
Vielen lieben Dank für Eure Antworten.

Zitat von dont_panic:
Würdest du dich ohne Trauschein wohler fühlen ?


Ja, ohne Trauschein würde ich mich wohler fühlen. Freier. Hätte wieder mehr Fokus auf mich und mein Leben, meine Freude- so wie vorher. Mittlerweile ist mein Leben komplett in den Hintergrund getreten und mein Mann und meine Angst und negativen Gefühle ihm gegenüber dominieren einen großen Teil meines Tagesablaufs.
Aber auch dieser Annahme -was wäre, wenn- kann ich zurzeit gar nicht trauen...

Natürlich hoffe ich, dass es nur zur Angst dazugehört.. Aber ich bin zurzeit nicht in der Lage, Realität von Angst zu unterscheiden und frage mich, ob ich es jemals sein werde. Möchte ich eine Beziehung führen, in der ich mich solche Dinge ständig frage?

Mittlerweile bereue ich es schon fast, geheiratet zu haben, muss ich sagen. Dass danach sowas passiert, das einen voll und ganz aus dem schönen Alltag reißt, hätte ich nieeeeee gedacht. Ich hatte nie Probleme vorher mit der Psyche..außer Sensibilität.

Aber das ist wohl das Leben mit all seinen Ups Downs

17.11.2014 23:17 • #8


dont_panic
...ich sollte noch erwähnen, daß ich seit (gefühlten) 100 Jahren Single bin und mich als Single auch sehr wohl fühle, daher bin ich wahrscheinlich nicht der beste Ratgeber, was Beziehungen angeht. Andererseits kann ein Blickwinkel von außen ja manchmal auch helfen.
Ich kann keine Beziehung eingehen, weil ich auf gar keinen Fall die Kontrolle über mein Leben verlieren möchte. Wenn jemand irgendeinen Anspruch an mich stellt oder auch nur Mitsprache in meinem Leben fordert oder erwartet, so ist das unerträglich für mich und ich muß es beenden. Das ist auch in anderen Lebensbereichen (Wohnort, Job und so weiter) ähnlich, ich muß immer die Kontrolle behalten.
Ich schildere das jetzt nur, weil ich mir vorstellen könnte, daß es dir ähnlich geht, vielleicht nicht ganz so extrem.

Dir kann ich eigentlich nur folgendes empfehlen : versuche dir möglichst intensiv verschiedene alternative Lebenssituationen vorzustellen. Also ohne Partner, mit einem anderen Partner, ohne Trauschein, verheiratet mit Kindern und so weiter. Spiel das gedanklich komplett durch und versuche herauszufinden, was du willst. So lange du dir dessen nicht bewußt bist, wäre eine Trennung ziemlich unsinnig, da du sonst sehr wahrscheinlich sofort in die nächste Krise stolperst, in der du dich fragst, warum zur Hölle du den Mann deines Lebens verlassen hast

17.11.2014 23:46 • x 1 #9


N
Liebe Blume, vieleicht hast du einfach angst vor große veränderungen. eine hochzeit ist auch immer mit stress verbunden.
und es ist nunmal ein erlebnis das man meistens nur einmal hat.
wohnt ihr denn erst seid der hochzeit zusammen ?
das ist natürlich auch eine gr0ße umstellung. oft spielen die angst keine freiräume mehr zu haben eine große rolle.


ich würde mich auch nicht sofort trennen.
das mit der couch hätte ich auch gemacht.
da das deine ma damals auch hatte, fällt in dem sinne der apfel nicht weit vom stamm.

wenn du es gar nicht mehr aushalten solltest
schlaf ein zwei tage bei deinen eltern damit sich dein körper wieder erholen kann.
ich kenne dieses gefühl nur zu gut und es ist einfach nur schlimm wenn man damit einschläft und wieder aufwacht.
dann merkst du vieleicht wie du dich fühlst, ob die panik schwindet.
eine hochzeit macht einfach ja auch druck, ohne das man daran vorher denkt.
und bei uns sensiblen schlägt das dann sofort in panik um.
LG

18.11.2014 20:41 • x 1 #10


B
Hallo! Danke für die Antworten, liebe Leute! Das stimmt, wir sensiblen neigen ja generell zu Panik wenn wir etwas nicht kontrollieren können oder sich etwas ändert.

Nein, wir wohnen seit 2 Jahren in einer kleinen 1-Zimmer-Wohnung zusammen Wollten nächstes Jahr umziehen.

Ja, und bei meinen Eltern war ich jetzt schon ein paar Mal seitdem. Dort wurde es sogar noch schlimmer weil meine Eltern mich sofort drauf ansprechen wenn sie merken, dass es mir schlechter geht und man sich dann natürlich nochmehr reinsteigert und sich noch mehr mit dem Thema beschäftigt ^^

Ich glaube, ich habe mir unbewusst einen riesen Druck aufgebaut. Ihn irgendwann mal zu heiraten hat mich jahrlang mit Vorfreude erfüllt. Und nun ist es vorbei und die Freude auf irgendetwas ist weg und der nächste schritt wäre nun umziehen oder Kinder kriegen. Und vorallem das Kinder-Thema macht mir gerade so einen Stress, denn das wäre ja nun der nächste Schritt, man wird ständig gefragt und alles wird so akut. Dabei fühle ich mich, glaube ich, absolut nicht reif genug dafür. Vllt war ich nicht mal reif für die Hochzeit. Vllt hätte sie erstmal noch ein schöner Wunsch bleiben sollen...

Bis vor einem halben Jahr war alles noch eine Freude auf ein Irgendwann und nun könnte ich das alles haben und habe den ersten Grundstein gelegt, wobei ich mich grausam fühle...

Vielleicht ist es wirklich dieser Druck, von dem viele von euch ja auch schon gesprochen haben, der mir die Ängste verursacht. Ich habe mich ja 3 Jahre lang bei ihm wohlgefühlt und nun kommt der große Schlag und meine Gedanken und Gefühle sagen mir: Das war alles ein Trugschluss, du musst dich SOFORT trennen und darfst ihm am besten nie mehr begegnen!

Gestern in seiner Gegenwart dachte ich, ich schreie gleich drauf los, ich konnte es kaum aushalten (das ist zum glück nicht immer der fall) und heute habe ich so einen irren Muskelkater im Brustkorb von der Anspannung gestern

Können Ängste solch klare Ausmaße annehmen, dass man das voller Überzeugung das Gefühl hat: JA, genauso ist es! Tu das (in meinem Fall eine Trennung) jetzt!?

Wenn man jemanden nicht mehr liebt, dann ist das doch ein schleichender Prozess, man schaut sich nach anderen Alternativen um, man geht raus, kümmert sich nicht mehr um den anderen, streitet vllt auch mal, er wird einem egal etc...Aber das hat doch nichts mit Panikzuständen und Ängsten zu tun, oder?

Ich will ja gar keinen anderen, aber meine Gefühle schreien : Ne, alles ist eine Lüge, geh lieber schnell bevor es zu spät ist , du älter bist und dann da stehst und Jahre deines Lebens vergoldet hast und wieder jemand Neues finden musst! Du willst ja auch nochmal Kinder haben..Das geht ja auch nicht bis in alle Ewigkeit. Du wolltest ja eigentlich laut deiner (supertollen) Planung jetzt schon welche...

Sowas Beklopptes geht in meinem Kopf vor. Gedanken, die ich vorher nie hatte. Und wo man sich jetzt fragt, was man glauben soll^^

19.11.2014 00:06 • x 1 #11


Jonbon
Hi blume,

Also erstens: Ja, Ängste können so klare Ausmaße annehmen. Angst kann dich denken lassen dass du Gefühle hättest, die Du gar nicht hast (klingt blöd, ich weiß) - und das betrifft nicht nur körperbezogene Gefühle... Angst ist hinterhältiger als ein Foxterrier

Du hast geschrieben, dass Dich der Gedanke ihn zu heiraten immer mit Vorfreude erfüllt hat...
Nun hast du ihn geheiratet und auf einmal fehlt diese Vorfreude - auch das kann ganz seltsame Emotionen hervorrufen. Bei mir ist es unter anderem so, dass ich prüfungssüchtig bin. Ich habe also ständig ein bestimmtes Ziel mit Prüfung. Wenn ich diese Prüfung dann geschafft habe (und es gab noch keine die ich nicht geschafft hab), fehlt mir was. Anstatt mich zu freuen und den Erfolg zu genießen, geht es mir schlecht. Mir fehlt mein Ziel. Auch wenn es anders geartet ist und andere Hintergründe haben mag, könnte ich mir das bei Dir ähnlich vorstellen...

Die nächste Idee wäre, dass du Dich von Deinem Umfeld unter Druck gesetzt fühlst: Na jetzt seid Ihr endlich verheiratet! Wann kommt denn das Baby? Wann baut Ihr ein Haus? Wann lernst du kochen? Jetzt musst Du aber zusehen, dass Du auch eine gute Ehefrau bist! Habt Ihr schon nen Hund? Oder wollt Ihr lieber Katzen? Passt Du dann auf die Kinder auf? Ja musst Du ja - bei seinem Job.... Pass bloß auf dass du das nicht versaust!..... Bla...blabla...blablablaaaaaa! Ich denke Du weisst was ich mein.... sowas passiert manchmal ganz unbewusst und man projeziert es auf den Partner, weil das ja ist seit man DEN geheiratet hat...

Andere Möglichkeit: .... sorry wenn ich so blöd frage, aber.... wie siehts denn aus mit Morgenübelkeit? ...vielleicht habt ihr beide ja schon was gebaut... und du weisst es noch gar nicht... Man ist übrigens erst dann reif genug für ein Kind wenn es 18 ist ...und selbst dann...

LG, Jonbon

P.s.: Ich denke eigentlich nicht, dass es direkt an ihm liegt... Es ist irgendetwas aussenrum...
sorry, intime Frage: wie ist denn Euer Sex-Leben. Bist Du zufrieden? Denkst Du er ist zufrieden?

19.11.2014 01:17 • #12


B
Hallo!

Ja, das kann alles sein. Das mit dem Druck und der Beeinflussung und den eigenen Ansprüchen bestimmt auch.

Meint ihr dass mir die Therapie helfen wird? Was glaubt ihr, wie lange das dauert?

Ich möchte wieder glücklich sein. Mich wie ich selbst fühle.. Stattdessen bin ich 24 std am tag damit gedanklich beschäftigt, warum ich so fühle, ob ich krank bin.. ob ich zwangsgedanken habe, ob ich eine angststörung habe, ob ich ihn wirklich nicht liebe.. ich kann gar keine richtige freude mehr empfinden, dabei habe ich noch vor 3 monaten so gerne geplant, mit freude in die vergangenheit geblickt und mit freude die gegenwart empfangen. Wie kann von heut auf morgen alles weg sein? Das erschreckt mich so, wie man sich von heut auf morgen vom fröhlichen menschen zum gefangenen seiner selbst entwickeln kann...Dort irgendwo in mir drin muss ich selbst doch noch irgendwo sein..

Kann es sein, dass man sich 3 Jahre lang Liebe nur eingeredet hat und es einem dabei gut ging? Und jetzt nach der Hochzeit einem tatsächlich klar wird, dass das alles nur Schall und Rauch war und man sich selbst gar nicht mehr erkennt oder kennt? Woher erkenne ich den Unterschied nur ob es an mir liegt oder an der Beziehung?

Was meint ihr? Danke nochmal für eure Hilfe, es tut gut, Meinungen zu hören.

20.11.2014 18:35 • #13


Jonbon
Eine therapie beim richtigen Therapeuten oder Therapeutin hilft dir bestimmt... wie lange es dauert kann man so pauschal nicht sagen... es kommt drauf an, wo das ganze seinen Ursprung hat... An eine Angststörung die Du ewig mit dir rumschleppst, denke ich da jetzt eher weniger.

3 Jahre Liebe einreden und dabei glücklich sein..... kann ich mir nicht vorstellen. Liebe vergeht oder man verliebt sich neu. Aber sich selber vorspielen gücklich zu sein, geht nur ne gewisse Zeit. Ich denke auch, dass es Dich jetzt nicht so treffen würde wenn Du Dir das alles nur eingeredet hättest....

Dieses Gefühl in sich selbst gefangen zu sein kennen wahrscheinlich alle hier... Und Du bist auf jeden Fall noch irgendwo da drin. Du wirst Dich bestimmt auch wieder finden. Du darfst nur nicht den Fehler machen morgens aufzustehen und immer wieder darauf zu achten ob Du Dich nun schon wieder gefunden hast... Das ist wie mit dem Einschlafen: Wenn du die ganze Zeit überlegst: Wann schlaf ich endlich ein? Wann schlaf ich endlich ein? wann schlaf ich endlich eiheeeen? - Dann dauerts dreimal so lang

Schonmal daran gedacht einfach mal ein oder zwei Wochen alleine irgendwo Urlaub zu machen und mit Dir alleine zu sein? Das hilft manchmal einen klareren Blick zu bekommen....

20.11.2014 20:14 • #14


A
Liebe Blume1989,
vielleicht schaust doch noch in das Forum - ich hoffe es! Oder es geht dir besser, auch das wäre super!

Ich möchte dir sagen: ich habe genau das Gleiche erlebt! Und du bist die erste, die genau meine Erfahrungen hier in ihrer Geschichte wiedergibt. Auf der einen Seite tut mir das sehr gut, auf der anderen Seite leide ich mit dir mit und es tut mir leid.

Ich habe nach unserem Standesamt im April diesen Jahres schwermütige Gefühle bekommen. Dann Panikattacken, dann große Ängste, dass ich meinen Partner nicht mehr lieben könnte. Dann fast zwanghafte Gedanken, dass dies stimmen könnte und ich mich sofort von ihm trennen muss. Ich bekam Versagensängste, Verlustängste, Angst meine Familie und ihn nur zu enttäuschen und komplett zu versagen. Ich leide schon lange unter wiederkehrenden Panikattacken und Angst in engen Räumen, Flugangst. Habe aber in Therapie gute Erfolge gehabt und jahrelang Ruhe!
Dass ausgerechnet meine Hochzeit mit meinem Mann, den ich auch sehr liebe, solche ätzenden Gefühle hoch bringt, damit hatte ich auch nicht gerechnet. Furchtbarer Zustand.

Gib nicht auf! Versuche die Gedankenkreise, Grübeleien, zwanghaften Versicherungen irgendwie zu unterbrechen. Spreche mit einer Therapeutin und mit deinem Mann.
Ich habe in den letzten Monaten viele Zusammenhänge bei mir erkannt. Eine fehlende Liebe zu meinem Mann ist nicht schuld! Die Ängste werden weniger und die Zeiten, in denen man sich gut fühlt, werden mehr. Es kommt zwar auch bei mir immer wieder, aber ich kann gedanklich besser damit umgehen.

Es ist schön, dass dir deine Mutter helfen konnte. Das erklärt doch manches und du brauchst dich nicht ganz unmöglich zu fühlen. Es geht auch anderen so.

Treffe keine vorschnellen Entscheidungen. Versuche dich zu entlasten. Es sind Gedanken, die durch tiefsitzende Ängste verursacht werden. Man macht sich nciht drei Jahre etwas vor, und eine feste Bindung, eine öffentliches Ja-Wort lösen Druck aus.

Ich schreibe dir hier nur ganz oberflächlich. Das ist ja nur ein Forum und ich kann ja wenig helfen. Aber das schaffst du! Denn die ersten Schritte, Nachdenken und darüber Reden, hast du schon so mutig gemacht!

Ich wünsche dir alles alles Gute! Meld dich mal wieder!

27.12.2014 16:56 • #15


A
Liebe Blume1989 und liebe Anni75,

Ich befinde mich ebenfalls gerade in der Situation. Habe auch vr 5 Wochen im Juni 2017 geheiratet.

Hatte dann aufmal auf der Arbeit eine Panikattacke, weil ich mich dort im Büro auch natürlich immer mit meinem neuen Nachnamen melden muss. Ich fühle mich nich mehr wie ich selbst, als hätte ich eine andere Identität angenommen.

Mir ist das total unangenehm vor meinem Mann. Ich möchte auch nicht ohne ihn sein und weiß auch, dass ich ihn nach ein paar Tagen vermissen würde.
Aber ich habe auch das Gefühl ich werde langsam verrückt und habe mittlerweile schon Angst vor der Angst. Dieses kopfgrübeln macht einen fertig und ich kann keinwn positiven Gedanken mehr fassen Bzw. Mir fällt es sehr schwer.

Ist es bei dir besser geworden Blume1989?

Lieben Gruß, Anna

17.07.2017 20:16 • #16


B
Zitat von Bilbo:
huhu, lies dich einmal hier ein:

beziehungsaengste-bindungsaengste-f64/angst-den-partner-nicht-mehr-lieben-t24323.html

ich tippe auf verlustangst, die sich jetzt in bindungsangst zeigt, kopf hoch...mit ziemlicher sicherheit hat es nichts mit deinem mann zu tun...!


Auch ich würde euch diesen thread sehr ans Herz legen.

17.07.2017 21:35 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Schlaflose
Zitat von Anna270389:
Hatte dann aufmal auf der Arbeit eine Panikattacke, weil ich mich dort im Büro auch natürlich immer mit meinem neuen Nachnamen melden muss. Ich fühle mich nich mehr wie ich selbst, als hätte ich eine andere Identität angenommen.


Wenn es nur am Namen liegt, kannst du doch deinen Geburtsnamen wieder annehmen. Das machen viele von vornherein, wenn sie heiraten.

18.07.2017 08:42 • #18


M
Ich weiß nicht, ob das Thema hier noch aktuell ist, da die Einträge von August stammen...
Ich finde eigentlich, dass ihr gar kein wirkliches Problem habt. Denn was ist so schlimm, wenn ihr euch einvernehmlich scheiden lasst und eure Beziehung genau so intensiv wie vorher weiterführt und einfach als unverheiratetes Paar zusammenlebt? Wenn es sich besser für dich anfühlt, ist das doch eine gute Möglichkeit. Ich sehe überhaupt keinen Grund für eine Trennung und ob man hier wirklich einen Psychologen braucht? Wer sagt denn, dass es die einzig richtige Lebensform ist? Und das es die Ehe sein muss, um sich zusammen gut zu fühlen? Jeder Mensch hat da doch seine eigene Wohlfühl-Wahrnehmung@. Die Ehe als Lebensform ist auch nur von Menschen erfunden worden und letztendlich eine staatsdienende Lebensform.
Alles Liebe

20.04.2018 16:10 • #19


L
Hallo zusammen,

mir geht es genau so wie einige von euch beschreiben.
Wie ist es bei euch weiter gegangen? Hat euch etwas geholfen?

24.08.2020 19:56 • #20


A


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