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K
Hallo Ihr Lieben,

meine Problematik hab ich ja schon unter Bitte bitte helft mir geschildert. Allerdings hab ich nun ein Problem, dass mich bald zum durchdrehen bringt und ich wüsste gern, ob ihr das kennt bzw. wisst, was los ist und wie ich mir helfen kann..

Ich hab das Gefühl, ich bin kurz vorm verrückt werden. In meinem Kopf wirbeln die gedanken so durcheinander umher, alles dreht sich nur noch um Ich schaff das nicht, ich bin hilflos, ich dreh durch. Gedanken wie ich werd verrückt, was ist, wenn ich doch verrückt werde? Ich versuch, mich abzulenken, merke aber, dass es nicht funktioniert, ich möchte weinen und schreien und bitte bitte nicht mehr glauben müssen, dass ich durchdrehe, ich denke an meine Situaton und sehe ganz klar vor mir, dass ich nie aus diesem Loch rauskomme, ich weiß keine Lösung, ich wünsche mir nur, dieses Gefühl, neben mir zu stehen, nicht da zu sein und die Gedanken, verrückt zu werden, verbunden mit zittern, nassen Händen und so einem Knoten im Magen soll bitte bitte aufhören..

Könnt ihr mir helfen?

LG, Klara

11.06.2012 10:05 • 12.06.2012 #1


8 Antworten ↓


K
Ich hab noch vergessen, zu erwähnen, dass ich mich in dieses Gefühl des Verrücktwerdens panisch reinsteigere und es einfach nicht schaffe, mich zu beruhigen bzw. runterzukommen um wieder klar denken zu kennen..

11.06.2012 10:42 • #2


A


Ich hab das Gefühl, ich bin kurz vor dem verrückt werden

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D
Ich kenne diese Gedanken. Aber jemand, der wirklich eine schlimme Krankheit hat, merkt ja gar nicht, dass er verrückt wird. Von daher wird da wohl keinerlei Gefahr bestehen. Was mir bei dir einfällt: Weiß deine Familie von deinen Attacken? Du hast ja geschrieben, dass du fast nie außer Haus gehst und auch nicht mehr zur Uni. Du hast quasi Helfer, die dein Problem mit tragen. Wie wäre es, wenn du denjenigen, die deine Einkäufe usw. erledigen sagst, dass sie das nicht mehr tun sollen bzw. nur mit dir zusammen? Dann hast du keine Chance mehr, daheim zu bleiben. Und mit dem Studium ist es natürlich auch so eine Sache. Man macht sich mit diesem Mist das Leben kaputt. Ich habe ein halbes Jahr nach meiner Ausbildung meine sichere Arbeitsstelle verloren, weil ich so oft krank geschrieben war und auch dort auf der Arbeit dauernd von schlimmen Panikattacken geschüttelt wurde. Die Chefs dachten wohl, ich wäre ein echter Psychopath. Ich finde das im Nachhinein noch peinlich, was ich dort abgezogen habe. Ich war anschließend 1,5 Jahre lang arbeitslos.
Bis heute erzähle ich, dass man mich weg rationalisiert hätte. Wie peinlich wäre es zu sagen, dass man mich wegen Krankfeierei raus warf. Nun arbeitet eine ehemalige Freundin und ehemalige Arbeitskollegin von mir wieder in diesem Büro. Und seitdem hat sie sich nicht mehr gemeldet. Und ich gehe davon aus, dass man ihr dort erzählt hat, obwohl es 10 Jahre her ist, dass ich irre bin.
Was ich damit meine: Ausbildungen, Karrieren, Freundschaften können daran zerbrechen. Ich hoffe, dass du den Absprung irgendwie schaffst. Ich finde mich in deinen Schilderungen wieder. So erging es mir damals haargenau. Und ich habe es ja nun erneut. Aber ich werde kämpfen. Einkaufen gehen, meine Kinder weg bringen usw. Auch wenn es unendlich schwer ist. Ich will nicht noch mal mein halbes Leben deshalb verlieren.

11.06.2012 10:47 • #3


N
Hallo Klara,

kurz zu meiner person: bin 34 jahre alt,österreicher,männlich,maschinenbauer.

ich kann das alles sehr gut nachvollziehen was du beschrieben hast, hab genau das gleiche durchgemacht und glaube mir,du wirst nicht verrückt!
der grund für deinen zustand wie du ihn beschreibst,also das gefühl zu haben durchzudrehen,nicht mehr aus dem loch rauszukommen ist der, dass dein körper eine Panickattacke erlebt und er sich quasi auf ein Notfall-system kurzfristig umstellt damit du diesen Panikmoment überlebst. das hat zur folge dass deine gedanken durcheinander kommen für diese kurze zeit,weil sich eben der ganze körper und auch das gehirn nur darauf konzentriert zu überleben
ich weiss nicht wie ichs besser formulieren könnte,das hat mir damals meine therapeutin so erklärt,klingt auch sehr logisch im nachhinein..
und sobald du eine panikattacke bemerkst mache den 3-4-6-trick:
3 sekunden tief einatmen -4 sekunden luft anhalten - und 6 sekunden tief ausatmen.
am besten 10 mal, klingt einfach aber das kann sooo viel bewirken,weil du dich dadurch ablenkst,glaube mir,ich spreche aus erfahrung..

mein tipp: rede mit jemandem dir vertrauten darüber,ich weiss dass ist seeehr schwierig sich mit dieser sache jemandem zu öffnen aber es bringt seeehr viel..!
und: therapie unbedingt weiter aufsuchen,am besten schon morgen!

leider muss ich jetzt aufhören,
wenn du fragen hast kannst du sie mir gerne stellen, hab keine scheu,
ich kann mir gut vorstellen wie du dich fühlst...
komunikation mit anderen leuten,sich austauschen ist in diesem fall
extrem wichtig...

take care,
grüsse,Norman

11.06.2012 17:02 • #4


M
Wie in Weinkrämpfe schon beschrieben, kann ich dich so gut verstehen. Weiß gegen diese dunklen Phasen leider auch kein Patentrezept.
Nur ein paar kleine Dinge, die mir zumindest immer ein wenig geholfen haben, wenn ich sie alle konsequent durchziehe, komm eich ganz runter:

-Hund streicheln ( oder n anderes Tier)
-sich aussprechen bei nahestehenden Menschen, vor denen weinen!
-in Foren schreiben
-spazierengehen
-noch besser, aber bekomme ich auch nicht immer hin: Voll belasten, regelrecht rennen.
-Fernsehen oder radio hören
-sich umarmen lassen

Einmal hat bei mir auch all dies nicht geholfen und ich dachte, jetzt drehe ich durch, sterbe entweder unmittelbar oder werde zumindest verrückt. Das war so schlimm, dass ich zum ersten Mal die Lust am Leben nicht mehr gesehen habe. Da habe ich dann Diazepam genommen, vor dessen NW ich sonst auch eher Schiss habe, völlig unbegründet natürlich. Hat mich aus dem Angstkreislauf rausgeholt. In ganz schlimmen Momenten ist es schon ganz gut, mal zu Benzos zu greifen, alleien schon, damit man mal wieder Schlaf findet und der Verstand eine Chance hat, sich einzuschalten. Denke ich, jeder sieht das anders, selbst unter den Ärzten und Therapeuten.

11.06.2012 18:33 • #5


K
Vielen lieben Dank an euch, es hilft ungemein, so viele hilfreiche Tipps und Unterstützung zu bekommen!!

11.06.2012 19:11 • #6


K
Hallo Ihr Lieben,

nochmals vielen lieben Dank für eure Beiträge..

Aber: ich schaffs nicht.. Den einzigen Weg, der mir noch halbwegs gelingt, ist Couch-Klo-Couch und abends ins Bett. Ich fühl mich so schwach, ich kann nicht mehr essen und warte den ganzen tag darauf, dass es abend wird und ich kann endlich schlafen gehen und vergessen.. Es muss doch irgendwas geben, dass mir raus hilft, ich werd mit jedem tag schwächer und schwächer.. und ja, ich weiß, ich muss aufstehen, aber ich kann nicht, weil ich weiß, es wird immer schlimmer werden..

LG, Klara

12.06.2012 11:43 • #7


M
Liebe Klara,

mir ist nicht entgangen, dass du mehrmals geschrieben hast nicht aufstehen zu können. Aber so hart das auch gerade ist (oder besser gesagt dir erscheint), du musst dich aufraffen. Anders wird es wirklich immer schlimmer.
Überlege dir jetzt, wie entlastend es wäre, wenn diese Gefühle der Anspannung aufhören. Kannst du ganz schnell haben! Nur einmal durch die schlimme Situation und danach geht es dir viel besser.
So, du hast doch einen Partner oder Freunde, dir für dich da sind. Bitte sie doch jetzt! einmal, mit dir gemeinsam ne halbe Stunde spazieren zu gehen. Wenn sie keine Zeit haben, dann versuch alleine zu gehen und bitte sie bspw. dich um xy Uhr auf dem Handy anzurufen, solltest du nicht rangehen, verständigen sie einen Arzt. Solche Abmachungen können schonmal helfen. Und denk immer dran: Draußen sind lauter Menschen, die dir jederzeit helfen. Sogar mehr als bei dir zu Hause. Draußen ist ein sicherer Ort!

Ansonsten würde ich dir zu medikamentöser Unterstützung raten, wenn es wirklich so unerträglich wird. Einmalig zu Benzos greifen, um überhaupt erstmal in der LAge zu sein, das Haus zu verlassen.

12.06.2012 12:08 • #8


D
In so einem Zustand habe ich mal ein Jahr verbracht. Das ist zehn Jahre her. Ich konnte das auch nur, weil ich Helfer hatte. Sprich meine Eltern und vor allem Großeltern, die einkauften etc. Ich schleppte mich nur zum Arzt raus und zum Arbeitsamt, weil ich ja meinen Job verloren hatte wegen diesem schei.. Das nur noch ins Bett wollen, hoffen, dass bald Abend ist kenne ich auch. Ich hatte sogar Panikattacken unter der Dusche. Ich bildete mir ein, dass dich dort umfalle, mir den Kopf anschlage etc. Keine Ahnung, wie ich da wieder raus gekommen bin.
Wie wäre es mit einer stationären Therapie? Wäre das was, was du machen würdest? Was sagt deine Familie dazu? Ich habe zwar nun auch wieder schlimme Attacken. Aber ich hoffe, dass ich in diesen Zustand nicht mehr komme, weil ich raus MUSS. Mein Mann geht ja arbeiten. Meine Großeltern sind tot. Meine Mutter geht auch arbeiten. Ich MUSS ja meine große Tochter in den Kindergarten bringen und einkaufen gehen, zur Bank, zur Tankstelle muss ich auch. Auch, wenn ich momentan keine größeren Fahrten alleine mache aus lauter Angst. Aber glaub mir. So lange du diese Unterstützung hast, wird sich nicht viel ändern. Und das geht nicht. Du bist jung. Du musst deine Ausbildung machen. Führ dir das vor Augen. Lass notfalls einen Therapeuten nach Hause kommen.

12.06.2012 13:49 • #9





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