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London
Hallöchen

Meine Therapeutin hat mich vor Kurzem gefragt, ob ich an einer Gruppentherapie (in ihrer Praxis) Interesse hätte.

Ich muss vielleicht dazu sagen, ich mache gerade eine Verhaltenstherapie und hatte bis jetzt so ca. 20 Sitzungen, also wird sich ja bald entscheiden, wie es weiter geht (verlängern, Gruppentherapie, ganz aufhören..).

Es fällt mir eigentlich nicht schwer, mit Freunden oder so über mein 'Problem' (Agoraphobie/Panikattacken) zu sprechen. Mir ist es lieber, ich muss nichts verheimlichen und die anderen wissen auch, wie sie mich 'anzupacken' haben.

Mir der Gruppentherapie ist das aber halt so ne Sache.. ich kann mir vorstellen, dass Gespräche mit Leidensgenossen durchaus hilfreich sein könnten, allerdings ist meine große Befürchtung, dass mich die Geschichten der anderen Teilnehmer auch total runterziehen könnten.

Hier im Forum gehts mir manchmal auch so ähnlich, wenn ich Postings lese, die mich an mein damaliges Verhalten erinnern.
Ich bin seit April 2013 in Therapie und damals habe ich mich wirlich gar nichts mehr getraut, kein Bahn/Zug fahren, kein Kino, kein Einkaufen, gar nichts.. mittlerweile klappt vieles wieder sehr gut und ich habe Angst, dass ich durch die Geschichten der anderen vielleicht wieder in ein Loch falle.

Was habt ihr denn so für Erfahrungen gemacht?

Ich denke halt, mir würde ggf. eine Art Stammtisch besser gefallen, wo man sich (ohne Therapeut) über seine Probleme austauschen kann, wo man aber auch mal über andere Dinge sprechen oder ggf. sogar mal was gemeinsam unternehmen kann, je nach dem wie das bei den anderen eben geht.

Wie seht ihr das?

PS: und mal ne ganz praktische Frage.. wenn mir das meine Therapeutin so anbietet.. ist das dann quasi wie ne Selbsthilfegruppe zu der man 'freiwillig' kommen und gehen kann oder würde das auch wieder über die Krankenkasse abgerechnet werden?

03.02.2014 16:48 • 10.10.2018 #1


20 Antworten ↓


A
Ich habe nur ein paar mal an einer Gruppentherapie teilgenommen - mir ganz persönlich hat das nichts gebracht. Ich fand es schrecklich. Ein Haufen Gestalten, die gar nicht aktiv werden wollten. Das Ganze empfand ich dann eher als kollektives Jammern darüber, wie schrecklich alles ist.

Vielleicht hatte ich Pech, aber die Einzeltherapie hat mir mehr gebracht, weil ich selbst das Tempo bestimmen konnte und keine Rücksicht nehmen musste, auf irgendjemand anderen, der noch nicht so weit ist oder eh nicht viel Motivation hat.

03.02.2014 17:25 • #2


A


Gruppentherapie Erfahrungen

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London
Ja klar, es kommt natürlich immer auf die Menschen an, die daran teilnehmen. Mir wärs auch wichtig, dass die eben zumindest ungefähr in meinem Alter sind und auch so ziemlich das Gleiche haben wie ich. Ich weiß noch nicht so genau, wie sie sich das vorstellt, aber ich möchte mir eben auch nicht unbedingt immer das Leid der anderen anhören.

Mir geht es ja soweit schon wieder relativ gut. Wenn dann jemand z.B. ganz am Anfang der Therapie steht.. ich weiß nicht, ich hätte da echt Schiss, dass mich das dann wieder total runterzieht.. Und irgendwie ist es mir glaube ich auch unangenehm, dass meine Therapeutin in der Runde dann dabei ist.

Klar erzähle ich ihr in der Einzeltherapie viel Privates und mir gehts auch nicht darum, ihr irgendwas zu verheimlichen, aber das ist ja dann irgendwie ne andere Ebene..

Hach, bin da echt hin und her gerissen. Vielleicht hat noch jemand seine Erfahrungen in der Gruppentherapie gemacht und mag sie hier erzählen?

03.02.2014 19:30 • #3


C
Habe auch Erfahrung mit Gruppentherapie.
Meist werden da Betroffene mit unterschiedlichen Problematiken zusammengewürfelt.Da gibt´s dann Sozialphobiker neben Eßgestörten neben Zwangserkrankten neben Menschen mit Depressionen usw.
Eine Gruppentherapie,wo alle schön dieselbe Problematik haben,alle im selben Alter sind und sonstwie gut zusammenpassen,halte ich für eine Illusion.

Trotzdem kann man schon davon profitieren.In der realen Welt wird man schließlich auch mit den unterschiedlichsten Charakteren konfrontiert.
Wichtig ist für mich die Anwesenheit von Therapeuten,die verhindern,daß die Gruppendynamik in eine Schieflage gerät.

Probiers aus,London,was hast Du zu verlieren?

Wenn Du Angst hast,daß Dich alles runterzieht ,würde ich das einfach in den Vorgesprächen oder sogar während der Gruppentherapie offen ansprechen.
Vielleicht bringt Dich das weiter.

03.02.2014 21:34 • #4


London
Klar, probieren geht über studieren
Ich frage mich nur, was ich jetzt jemandem mit ner Essstörung z.B. raten soll. Das ist ein Thema, mit dem ich mich null auskenne. Natürlich ist es sicherlich schwierig, eine Gruppe nur mit Menschen zu bilden, die alle annähernd das gleiche haben. Dazu müssten die ja schon mal alle zeitgleich bei der Therapeutin in Therapie sein. Aber wenn da alle was anderes haben stelle ich mir das schon irgendwie schwierig und auch komisch vor.

Hach, ich weiß nicht so recht..

Wie läuft das denn so ab? Wird da ein Thema gestellt oder redet man einfach drauf los? Setzt man sich da einfach hin und fängt an zu erzählen?

Sorry für die ganzen doofen Fragen, aber ich hab da echt überhaupt keine Vorstellung davon.

Ist ne Gruppentherapie denn dann auch was, was offiziell über die Krankenkasse läuft oder ist das quasi wie ne freiwillige Selbsthilfegruppe? Das is ja auch wichtig zu wissen, sollte ich dann vor der Entscheidung weitergeführte Einzeltherapie vs. Gruppentherapie stehen.

03.02.2014 23:03 • #5


C
Hi London!
Meine Gruppentherapie lief über die Krankenkasse.
Meist beginnt so eine Sitzung mit einer Einstiegsrunde,in der jeder erzählt,wie es ihm/ihr gerade geht und was seit der letzten Sitzung im Leben der betreffenden Person passiert ist.
Hin und wieder geht es einem Teilnehmer gerade sehr schlecht,dann wird sich natürlich zunächst um ihn gekümmert.

Insgesamt geht es weniger darum, anderen etwas zu raten ;Ratschläge sind eher verpönt und werden von der Therapeuten meist unterbunden.
Nein,es geht vielmehr darum,sich gegenseitig Rückmeldung zu geben.Zu überprüfen,ob die eigenen Befürchtungen berechtigt sind.Dazu kann man die anderen Teilnehmer im geschützenRaum der Gruppentherapie einfach fragen.Wie wirke ich auf andere?Wie gehen die anderen mit meinen Reaktionen um?Wie kann ich Mißverständnisse aus der Welt schaffen?
Welche Strategien kann ich entwickeln,um mich angemessen zu verteidigen?Wurde ich überhaupt angegriffen?An welcher Stelle habe ich mich geärgert und wie kann ich das gezielt äußern?

Im Idealfall macht man an all diesen Punkten wichtige Lernprozesse oder bekommt wenigstens eine Ahnung davon,wohin die Reise gehen müßte.
Aber man geht das Risiko ein, verletzt zu werden,mißverstanden zu werden,frustriert zu werden.Mehr,als in einer Einzeltherapie.

Da will ich Dir gar nichts vormachen.
Mußt Du halt selber wissen.

VG:C.

04.02.2014 18:27 • x 1 #6


Schlaflose
Ich hatte einmal ambulant Gruppentherapie, die ich abgebrochen habe, und dann in der Reha lief das meiste in Form von Gruppentherapie. Für mich war das alles nichts, weil es nie um mich ging. Da hat sich immer jemand in den Vordergrund gedrängt und es ging manchmal in mehreren Sitzungen nur um dessen Probleme, die überhaupt nichts mit mir zu tun hatten. Ich bin kein großer Redner und habe mal hin und wieder einen Satz gesagt, aber insgesamt es war unnütz vertane Zeit.

05.02.2014 06:59 • x 1 #7


V
Ich kann von mir persönlich nur sagen, dass ich nur noch eine Einzeltheraphie machen würde. Mir hat es in der Gruppe überhaupt nichts gebracht. Jeder hatte seine eigenen Probleme, einer hatte eibe gescheiterte Ehe zu verarbeiten, der Andere Probleme auf der Arbeit. Ich will diese Probleme auf der Arbeit. Eine hatte starke Gewichtsprobleme und litt darunter usw. Ich will die Probleme auf keinen Fall herunter spielen, nur half es mir nicht. Es war auch eine komische Therapeutin. Sie saß nur da und wartete, dass jemand anfing. Einmal waren es 20 Minuten, bevor jemand etwas sagte. Sie meinte ihr wäre es egal. Sie bekäme ihr Geld. Dann war die Sache für mich erledigt. Ich würde immer wieder eine Einzeltherapie machen. Da geht es nur um mich und meine Probleme.

Dazu kann ich dir auch nur raten. Es ist nicht einfach, sich vor einer Grippe zu öffnen.

LG
Violetta

05.02.2014 07:24 • x 1 #8


London
Zitat:
Einmal waren es 20 Minuten, bevor jemand etwas sagte. Sie meinte ihr wäre es egal. Sie bekäme ihr Geld

Puh das ist natürlich harter Tobak und hoffentlich nicht das Durchschnittsverhalten der Therapeuten Tut mir leid, dass es für dich so blöd gelaufen ist!

Zitat:
Jeder hatte seine eigenen Probleme, einer hatte eibe gescheiterte Ehe zu verarbeiten, der Andere Probleme auf der Arbeit. Ich will diese Probleme auf der Arbeit. Eine hatte starke Gewichtsprobleme und litt darunter usw. Ich will die Probleme auf keinen Fall herunter spielen, nur half es mir nicht.

Mh ich verstehe, was du meinst. Das sind eben auch meine Bedenken. Ich stelle mir das eben auch komisch vor, ggf.eine ganze Stunde lang nur von den Problemen der anderen zu hören und für sich selbst keinerlei Hilfestellung zu bekommen. Ich weiß nicht, ich fühle mich bei dem Gedanken einfach unwohl.

Klar, wie gesagt, probieren geht über studieren, aber ich bin eben auch nicht unbedingt der Plaudertyp (wobei das mit meiner Therapeutin in der Einzeltherapie nicht schlimm für mich ist), aber ich frage mich eben auch, was das bringen soll. Und sollte ich dann vor der Entscheidung Gruppe vs. Einzeltherapie stehen, bin ich mir nicht so sicher, ob ich die Gruppe wählen würde.

Ich fände wie gesagt so ne art lockerer Stammtisch viel besser. Wo man sich nicht unbedingt immer zwangsläufig trifft um gezwungenermaßen über die Ängste zu sprechen, die jeder einzelne hat, sonder um einfach wieder nen regelmäßigen Termin in der Woche/im Monat zu haben, wo man gemeinsam die Ängste meistert (z.B. indem man mal versucht, gemeinsam in den Zoo zu gehen oder ins Kino o.ä.). Das würde mich glaube ich eher ansprechen.

Hach, bin da echt hin- und hergerissen. Einerseits denke ich mir 'warum nicht versuchen', aber komisch fühl ich mich auch bei dem Gedanken.


@Chingachgook
Danke für deine ausführliche Beschreibung,w ie so ne Sitzung abläuft! Dann weiß ich ja jetzt zumindest schon mal ein bisschen, wie das abläuft.
Bilden sich da denn ggf. auch mal Gruppen oder reden wirklich immer alle zusammen?

Zitat:
Insgesamt geht es weniger darum, anderen etwas zu raten ;Ratschläge sind eher verpönt und werden von der Therapeuten meist unterbunden.

Hm, aber was wird denn dann in der Gruppe gemacht? Man erhofft sich doch eine Rückmeldung, wenn man von seiner Situation berichtet, oder? Oder greift dann der Therapeut ein?

Zitat:
Aber man geht das Risiko ein, verletzt zu werden,mißverstanden zu werden,frustriert zu werden.Mehr,als in einer Einzeltherapie.

Tja, das wäre einerseits vielleicht mal ne gute Übung, andererseits bin ich im Moment eigentlich nur froh, dass es mir endlich wieder gut geht. Da ist halt die Frage, ob man sich sowas dann gleich wieder aussetzt.

Im Moment weiß ich wirklich nicht, wie ich mich da entscheiden soll..

05.02.2014 21:51 • #9


London
Ist denn jemand von Euch ggf. in ner Selbsthilfegruppe und kann vielleicht die Unterschiede zur Gruppentherapie erläutern?

05.02.2014 21:55 • #10


C
War auch in Selbsthilfegruppen.Diese zeichnen sich durch die Abwesenheit eines Therapeuten aus.
Die Gefahr besteht darin,daß die Teilnehmer ihre Problematik nurverwalten.Es bilden sich gerne Grüppchen und Unter-Grüppchen.
Es gibt in der Regel kein klares Konzept.Keine ordnende Hand.
Es gleicht einem Fußballspiel ohne Schiedsrichter.Für mich ist das nichts mehr.Zeitverschwendung.

Wenn ich so etwas überhaupt noch mache,dann nur unter Anleitung eines ausgebildeten Therapeuten.
Also eine Gruppentherapie.

05.02.2014 22:28 • #11


London
Muss denn eine Selbsthilfegruppe ein klares Konzept haben? Ich glaube, mir würde es einfach gut tun, mich mit Gleichgesinnten austauschen zu können (auch wenn man sich mal kein konkretes Thema vorgenommen hat). Das ist in einer Gruppentherapie ggf. ja gar nicht gegeben, weil die Menschen andere Probleme haben.

Hm, ich glaube ich muss mir das einfach nochmal durch den Kopf gehen lassen..

10.02.2014 13:26 • #12


K
Hallo
Mir wurde ein Therapiepkatz vorgeschlagen, nur halt in einer Gruppe. Jetzt wollte ich euch mal fragen was ihr davon haltet. Die Therapeutin meinte bei Sozial Phobie wäre das sehr gut...aber ehrlich gesagt will ich einen Personenkreis von 10 bis 20 Leuten nicht meine intimsten Sachen erzählen. Andererseits wäre es doch ganz interessant aucj möglicherweise.

06.12.2017 12:27 • #13


Z
Huhu Karl!

Die Frage ist gar nicht mal so leicht zu beantworten!
Ich selber mag Gruppentherapien absolut nicht! Kenne das durch meine Aufenthalte in der Klinik und ich war grundsätzlich froh, wenn die Sitzung das Ende gefunden hat.

ABER

abgesehen davon, dass du die Personen direkt vor dir siehst ist es ja nicht viel anders als hier im Forum
Die geschütztheit im Internet macht es natürlich um einen extremen Großteil leichter, aber wer weiß?! Vielleicht sind in der Therapiegruppe ja auch Menschen mit den gleichen Problemen wie die deinen?
Und was noch ganz wichtig ist: Du MUSST natürlich auch nicht deine intimsten Dinge preisgeben!
An deiner Stelle würde ich dieses Angebot definitiv annehmen und trotzdem gleichzeitig einen Platz für eine Einzeltherapie suchen bzw. bei deiner jetzigen bleiben (wenn ich das richtig verstanden habe)
Wenn dir das mit der Gruppe so gar nicht zusagt und hilft , kannst ja wieder aufhören, aber du weißt du hast es versucht und das ist ein großer Schritt in Richtung gesund zu werden!
Ich hoffe, dass ich dir damit ein bisschen helfen konnte

06.12.2017 13:01 • #14


A
Ich denke, dass du es wohl selbst ausprobieren solltet.
Manchen Betroffenen hilft so etwas, aber es kann genauso gut nichts bringen oder sogar schaden.

Jedenfalls wird niemand dazu gezwungen in der Gruppe über intimste Sachen zu sprechen. Du kannst so offen über dich sprechen, wie du willst, und es auch jederzeit unterbrechen bzw. abbrechen, wenn es dir zu viel wird.

Ich persönlich habe es auch schon mal mit einer Gruppentherapie versucht, und dies war für mich durchaus eine interessante Erfahrung. Für mich war es sehr aufschlussreich so wieder mehr über die Angst- und Gefühlswelt anderer Menschen zu erfahren, um dies mit meiner eigenen abgleichen zu können. Ansonsten war meine Gruppentherapieerfahrung allerdings auch recht durchwachsen, und meine Unsicherheit gegenüber anderen Betroffenen hat noch weiter zugenommen. Den anderen Teilnehmern der Gruppe schien die Gruppentherapie aber eher geholfen zu haben, so dass ich da wohl eher die Ausnahme bin.
Ich würde wohl nicht wieder an einer Gruppentherapie teilnehmen, alleine schon weil man selbst oft nur wenig über die eigenen Probleme sprechen kann. So eine Gruppe besteht wohl meist aus 10 Personen, und wenn alle etwas zu erzählen oder zu reden haben, bleibt da meist nicht viel für einen selbst. Gerade bei sozialen Ängsten besteht dann die Gefahr, dass man eher wenig bis gar nichts sagt. Ich habe oft nur etwas beigetragen, wenn die Therapeutin mich nach meiner Meinung fragte. Meist hörte ich nur den Leuten zu, die von Natur eh viel mehr redeten. Ich war damals in einer gemischten Gruppe, also nicht nur SP-Betroffene, und da kamen die SP-Betroffenen oft kaum zu Wort. Oft genug redeten dann nur die immer gleichen Leute, gewöhnlich Frauen, die eine recht große Klappe haben oder sowieso zu allem etwas sagen können. Mit einer SP sitzt man dann oft nur da, hört diesen Leuten zu, und denkt, dass man auch gerne so reden können möchte, aber weil man dies nicht kann, schweigt man lieber.

Ich denke daher, dass du es ruhig ausprobieren solltest, aber erwarte nicht viel davon. Wenn es dir absolut nicht gefällt, dann darfst du die Therapie auch abbrechen. Mein Fehler war es damals, dass ich nach einer anfänglich positiven Zeit die Therapie wiederholt verlängert habe, obwohl ich schon Zweifel daran hatte. Am Ende summierten sich dann bei mir die negativen Auswirkungen, sodass es mir eher geschadet hat.

06.12.2017 13:25 • #15


Schlaflose
Zitat von Karl67:
Hallo
Mir wurde ein Therapiepkatz vorgeschlagen, nur halt in einer Gruppe. Jetzt wollte ich euch mal fragen was ihr davon haltet. Die Therapeutin meinte bei Sozial Phobie wäre das sehr gut...aber ehrlich gesagt will ich einen Personenkreis von 10 bis 20 Leuten nicht meine intimsten Sachen erzählen. Andererseits wäre es doch ganz interessant aucj möglicherweise.


Wenn die Gruppe nur aus Leuten besteht, die unter einer sozialen Phobie leiden, könnte es sinnvoll sein, aber wenn Leute mit allen möglichen anderen psychischen Problem drin sitzen, bringt das nach meiner Erfahrung gar nichts. Ich habe einmal eine ambulante Gruppentherapie gemacht und in der 8-wöchigen Reha, wo ich mal war, lief auch fast alles in Form von Gruppentherapie. Ich saß die ganz Zeit immer nur da und habe so gut wie nie etwas gesagt. Stattdessen musste ich mir hauptsächlich Beziehungsprobleme von anderen anhören, was mich null interessiert und sogar immer aggressiv gemacht hat.

06.12.2017 13:38 • #16


E
Bin gespannt. Nächste Woche dienstag probiere ich zum ersten Mal eine Gruppensitzung aus. Keine Ahung ob mir das was bringt. Geht schon einerseits darum, mit anderen klar zu kommen zu lernen, aber eben auch wie ich selbst mit meinen Problemen klar komme.

06.09.2018 21:56 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

E
So, erstes mal hinter mir. Schon etwas anders als erwartet, vor allem hinsichtlich der Gruppenzusammensetzung. Auf den ersten Eindruck machen die anderen Teilnehmer überhaupt nicht einen depressiven Eindruck. Eher relativ normal und sympathisch. Auch im Verlauf ist das nur bei zwei der vier schon etwas klarer herausgekommen. Aber so ist das ja mit Depressionen, fällt nicht auf den ersten Blick auf und man entwickelt ja oft einen Schein der vorgibt, alles sei ok. Im Wesentlichen war das Interessante heute zu beobachten, wie geben und verhalten sich andere Leute, die definitiv depressiv sind. Einfach um mitzukriegen, wie wirkt das auf andere, in diesem Fall halt auf mich. Selbst habe ich mich eher zurückgehalten und nicht viel gesagt. Es ging aber absolut nicht eintönig um das Leid eines einzelnen. Es war ging zur Hälfte um etwas eher allgemeiners, was alle betrifft (Umgang mit Stress / Erschöpfung), die andere Häfte war beinahe normaler Smalltalk.

Mal weiter beobachten, Inwiefern das hilfreich ist, kann ich noch nicht wirklich sagen.

11.09.2018 21:06 • #18


F
Ich bin auch normal und sympatisch, trotz Depression.

12.09.2018 10:42 • x 1 #19


I
Hallo, ich bin seit zwei Jahren in Psychotherapie ( jetzt fast fertig) ganz klassisch, Therapeut und ich.
War alles in allem eine gute, aber sehr, sehr anstrengende Zeit. Jede Woche vor der Stunde nass geschwitzt vor Aufregung und nach der Stunde fix und fertig, da mein Thera sagt, er mache keine Friseur Gespräche sondern Verhaltens Therapie. So fühlte/ und fühle ich mich dann auch.

Seit einem halben Jahr gehe ich zusätzlich zum Skills Training ( wegen Selbstverletzendem Verhalten) in einer Ergotherapie Praxis. Da gibt's nur reine Männer - und Frauen Gruppen. In unserer Gruppe sind momentan 5 Frauen ( mit mir) und die Therapeutin. Was soll ich sagen, es ist einfach klasse da. Hab nie Schiss, keine Schweissausbrüche, nix. Für mich persönlich wesentlich angenehmer als die 1:1 Therapie.

Jeder darf reden, wenn er mag. Keiner muss.
Die Therapeutin ist super, erklärt viel, coucht die Gruppe.

Das ist meine Erfahrung...vielleicht hilft es dir etwas weiter, wünsche dir alles gute!

Ganz liebe Grüße

12.09.2018 16:15 • #20


A


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