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catwhistler0407
Hallo,

ich bin neu hier.

Bin weiblich, 56 Jahre alt und beschreibe mich kurz.

Ich habe meine beiden Jungs alleine groß bekommen und seit Juli ist nun auch der Jüngste versorgt, ist bei der Marine und manchmal am WE zu Hause.

Ich komme aus einem äußerlich korrekten Elternhaus, innen sah es anders aus, es herrschte Willkür und Gewalt, auch seelische.

Mit Depressionen hatte ich schon relativ früh zu tun, sie brach so richtig mit der Schwangerschaft des 2. Sohnes aus.

Dass ich Angst und Panik hatte, wollte ich lange nicht sehen.

Heute weiß ich, dass diese schon sehr lange in mir schlummert.

So wie der Schwindel und das torkeln, als ich einen langen, einsamen Weg lief, kurz nachdem ich mit 19 zu Hause auszog. Später, als ich meinen Führerschein hatte, bekam ich zusehends Probleme Autobahn zu fahren. Monotone Strecken ohne großen Verkehr war ein Horror. Einmal, als ich mit meinem Ältesten von meiner Omi zurück hatte ich plötzlich das Gefühl ohnmächtig zu werden und ich musste lange pausieren, bis ich weiter fahren konnte.

Meine erste Panikattacke bekam ich während des Kellnerns in einer Kneipe, ich musste den Krankenwagen rufen, weil ich dachte, ich bekäme einen Herzinfarkt. Kurz darauf passierte Ähnliches, als ich mit meinem damaligen Freund und meinem Jüngsten im Restaurant saß. Die Panikattacken gingen nach der Trennung von meinem Freund, der zu Gewalt neigte.

Vor ca. 5 Jahren hatte ich einen Zusammenbruch, als ich zu einem Relegationsspiel meines Lieblingsvereins im Stadion war und es nur noch Plätze in der Kurve gab. Dort steht man eng auf eng, die meißten Alk.. Ich kam aus der Nachtschicht, frühstückte und ging mit meinem Sohn dort hin. Plötzlich setzte ein heftiger Schwankschwindel ein, ich kämpfte mich zum Ausgang, zum Sanitäter.....dort erbrach ich, kalter Schweiß, Zittern.

Da begann dann die Suche: was ist los mit mir? Auto fahren ging lange nicht, das Bild vor mir schwankte. Man untersuchte die Ohren, das Gehirn, das Herz....ja, ich hatte einen Bandscheibenvorfall im HWS Bereich, aber das könne die Symptome nicht erklären.

Kurz vor dem Zusammenbruch habe ich so eine innere Stimme gehabt die mir immer wieder sagte du hast Angst. Ich konnte damit nichts anfangen.

Jedenfalls landete ich nach vielen Umwegen dann bei einem Neurologen/Psychiater, der mir sagte, dies sei ein Phobischer Schwindel. Ich nehme Medikamtente: Venlafaxin 75 mg 1 mal , Trazodon 25 mg zum schlafen.

Seit ca. 3 Wochen hat sich alles verschlimmert. Ich schlafe viel, bin unkonzentriert..nehme wohl an, dass sich wieder eine depressive Phase dazu gesellt hat.

Wenn ich einkaufen gehe bin ich schweißgebadet, ein Bewerbungsgespräch gestern (war sehr nett) war für mich wie Schwerstarbeit.

Aber ich bin da nicht so typisch, ich meide nicht unbedingt Situationen, aber ich leide richtig körperlich, auch mit Rückenschmerzen, Gangunsicherheit, Schwindel...

Wer kennt Ähnliches? Wer hilft mir weiter?

Liebe Grüße,

Bettina

16.11.2018 18:15 • 26.11.2018 x 1 #1


28 Antworten ↓


MiniMami30
Liebe Bettina,
Also deine symptome beschreibst du genau wie meine.
Ich habe seit 10 Jahren einen dauerhaften schwankschwindel benommenheit . Er is 24 stunden täglixh da. Seit Mai gesellen sich dann noch taubheitsgefühle im gesicht hinzu und berührungsempfindliche haut.
Kein arzt kann mir sagen woher das kommt. Es heißt immer das es psychisch is. Ich kann mich damit aber nicht abfinden.
Ich hab schon sooooo Viel untersuchen lassen. Aber nirgends kommt was bei raus.
Einkaufen oder stehen an Ampeln nach dem gehen .. oder nach einer Autofahrt, wird das schwanken schlimmer. Oder nach Hausarbeit. Bzw während der Hausarbeit.
Kann mit den Augen nicht richtig fixieren.

16.11.2018 18:32 • x 2 #2


A


Die Angst äußert sich durch den Körper?

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catwhistler0407
Hallo Minimami30,

Taubheitsgefühle im Gesicht und Berührungsempfindlichkeit habe ich auch zeitweise, das ist, als würden die Nerven komplett verrückt spielen. Zu Hause habe ich das nur manchmal. Vielleicht, weil es bis jetzt mein sicherer Hort ist.

Ist bei dir auch alles abgearbeitet worden bei den Ärzten? Warst du beim Psychiater und nimmst du Medikamente? Hattest du ein Trauma? Ein Erlebnis, dass so was auch auslösen kann? Bei mir sind mehrere Dinge gewesen, die mich wohl traumatisiert haben. Auch war ich z.B. als Kind total schüchtern und bin später darüber hinweg gestiegen, weil ich ständig kritisiert wurde deswegen.

Ich versuche einfach herauszubekommen, wie man da wieder rauskommt. Einfach warten möchte ich nicht.

16.11.2018 19:08 • x 1 #3


MiniMami30
Also ich hab ne ganze Palette hinter mir :
Ekg ok
Blut ok
Sauerstoff ok
EEG ok
Doppler ok
NervenWasser ok
Nervenleitgeschwindigkeit ok
Mrt Kopf ok
Mrt hws vorwölbung
Hormonhaushalt ok
Schilddrüse ok
Bestimmte Blutuntersuchung ok
SchwindelAmbulanz ok
Bauchultraschall ok
Augen ok
Hno ok
Rheumatologe ok

Also wie du siehst Alles perfekt.
Ich weiß nicht was ich noch tun soll.

Mache ab 26.11. eine tagesklinik.
Medikamente nehme ich valdoxan (antidepressiva) und pregabalin (gegen nervenschmerz) ..
Was sagen die Ärzte den bei diese wegen der taubheit im gesicht und berührungsempfindliche haut ? Bin froh jemanden gefunden zu haben, der das gleiche hat und mich versteht wegen den zwei Sachen. Dachte schon ich bin verrückt.

Und wie is das mit dem schwindel bei dir ? Ist dieser auch 24 Stunden täglich da?

16.11.2018 19:31 • x 1 #4


catwhistler0407
Hi,

nein, der Schwindel ist nicht 24 Stunden da, das war nur in der ersten Zeit des Zusammenbruchs so, und das so schlimm, dass ich diesen Tag durchgek... habe und nicht geradeaus laufen konnte. Ich fühlte mich soooo hilflos und soooo einsam!

Schlimmer geworden ist jetzt wieder durch 2 Ereignisse: ich habe einen Mann kennengelernt, mit dem ich mich gut verstehe und mein Jüngster ( bei der Marine ) ist jetzt bis Mitte Dezember auf See.

Alles, was Probleme macht ( und das ist in meinem Leben schon Einiges ) und mich verunsichert verursacht Symptome. Es passiert auch manchmal in Gesprächen, wenn wohl Dinge besprochen werden die unangenehm sind, aber nicht bei jedem Gespräch. Wenn die Person mir symphatisch ist geht es.

Es gibt Tage, da geht es mir zu Hause total gut, ich gehe zur Tür raus und klick geht der Schwindel an. Das k.... so an!

16.11.2018 19:54 • #5


MiniMami30
Was sagt dein Arzt wegen der taubheit im gesicht und berührungsempfindliche haut

16.11.2018 21:01 • #6


catwhistler0407
....da sagt er nichts dazu und vermutlich gehören diese Missempfindungen auch zum ganzen Krankheitsbild. Erst neulich habe ich meinem jüngsten Sohn erklärt, dass die Seele auch ein Körperteil von uns Menschen ist, nur: wenn die krank ist, kann man das nicht so sehen, wie ein Beinbruch z.B. und das ist sehr schwer für die Kranken und auch für die Angehörigen.

17.11.2018 00:14 • x 1 #7


MiniMami30
Mir macht die taubheit im gesicht so angst.
Heute zb haB ich es wieder ganz massiv. Alles taub im gesicht.

17.11.2018 19:01 • x 1 #8


W
Hallo @catwhistler,

bist du in Therapie? Ich denke die ganzen Symptome zeigen, das bei dir was zu verarbeiten/bearbeiten ist. Ereignisse ob positiv oder negativ können zur Verschlimmerung führen.

Psychotherapie ist sicher hilfreich.

L.G. Waage

17.11.2018 19:15 • x 2 #9


catwhistler0407
Hi,

nein, ich bin seit ca. 2 Jahren in einer Maßnahme, die von der Krankenkasse initiiert ist, es sind sporadische Gespräche. Dort war ich aber länger nicht mehr, weil es mir zwischendurch gut ging. Eine Therapie zu finden ist sehr schwierig, ich hatte so einen Nottermin von der Kassenärztlichen Versorgung und wäre mit der Frau super zurecht gekommen....leider hatte sie keinen Platz.

Dann versucht man halt selbst so vor sich hin zu leben. Aber es ist sehr schwierig.

19.11.2018 14:38 • x 1 #10


catwhistler0407
Zitat von MiniMami30:
Mir macht die taubheit im gesicht so angst.
Heute zb haB ich es wieder ganz massiv. Alles taub im gesicht.


Solange du keine anderen Ausfälle hast, brauchst du keine Angst haben. Mir hat geholfen, die taube Stelle ganz sanft zu berühren. Ich denke, dass das die Nerven sind. Ich habe das schon sehr lange, immer mal wieder. Versuche dich abzulenken.

19.11.2018 14:45 • x 1 #11


MiniMami30
@catwhistler0407 Nein habe sonst keine Ausfälle.
Ich kann nicht begreifen dass sowas psychisch sein soll

19.11.2018 14:51 • #12


E
Wenn die Kindheit sehr anstrengend gewesen war dann hat man leider im Erwachsenenalter mit den starken Gefühle zu tun.

Es ist Stress ,negativer Stress.
Dieser Teufelskreis von Situation Gedanken Gefühle muss durchbrochen werden damit das Leben wieder unbeschwert genießen kann.
Sehr gut bewährt hat sich die Kognitive Verhaltenstherapie bei einem Therapeutin oder Therapeut.
Durch Gespräche kann die Seele wieder in Balance kommen.

19.11.2018 18:30 • x 2 #13


MiniMami30
@tuffie01 aber wieso die körperlichen symptome ?

19.11.2018 19:33 • #14


E
Hallo Mini,

Körperlichen Symptome ist z.b. Der Schwindel oder Muskelverspannungen, da gibt es viele. Sie sind eher Harmlos jedoch die Bewertung macht uns sehr grosse Angst.

19.11.2018 19:46 • x 2 #15


MiniMami30
@tuffie01 und die taubheitsgefühlE im gesicht ,wo kein arzt ne Lösung findet woher es kommen kann ?

19.11.2018 20:02 • #16


E
Das sind Missempfindungen , dein Körper hängt mit deiner Haut zusammen . Wenn deine Nerven belastet sind ,dann reagiert er darauf.
Du stehst bestimmt unter Stress ,Druck,.

Diese Empfindungen die wir dann spüren sind warnzeichen ,also dein Körper reagiert gesund.

Tue dir was Gutes . Mir hat eine Verhaltenstherapie geholfen.
Mein Körper täuschte eine Allergie vor als ich in einer Scheidungsphase war.

Dein Körper weist dich darauf hin das was nicht mit deiner Seele stimmt

19.11.2018 20:11 • x 2 #17

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MiniMami30
Zitat von tuffie 01:
Das sind Missempfindungen , dein Körper hängt mit deiner Haut zusammen . Wenn deine Nerven belastet sind ,dann reagiert er darauf.
Du stehst bestimmt unter Stress ,Druck,.

Diese Empfindungen die wir dann spüren sind warnzeichen ,also dein Körper reagiert gesund.

Tue dir was Gutes . Mir hat eine Verhaltenstherapie geholfen.
Mein Körper täuschte eine Allergie vor als ich in einer Scheidungsphase war.

Dein Körper weist dich darauf hin das was nicht mit deiner Seele stimmt


Ich Danke dir für deine lieben Worte.
Es is nur so unglaublich schwer zu verstehen

19.11.2018 20:15 • #18


E
Gerne,

Um das zu verstehen , benötigt man Aufklärung von einem Therapeuten, Arbeit an dir und Geduld und Mitgefühl. Vielleicht Medikamente, dass weiss ich natürlich nicht.

Eine Krankheit zu verstehen ist für viele sehr schwer zi verstehen .
Vielleicht ist es für dich gar nicht so wichtig dass alles zu verstehen im Moment sondern nur dass du was für dich machen sollts.
Mit der Zeit verstehst du dass hier auch alles.

Gute Besserung

Steffi

19.11.2018 20:52 • x 1 #19


blue1979
Ich habe eine schwere Somatisierungsstörung (Angst spricht durch meinen körper) und die andauernden Panikattacken vor 3 J waren das i Tüpfelchen auf dem Eisberg. Da musste ich handeln und habe langsam in mehreren Therapien verstanden, was alles so schief läuft. Mein Körper hat schon Jahre vorher mit Esstörung, Depressionen, Dissos versucht, an meiner Tür zu klopfen doch ich habe immer weiter funktioniert.

Nach 3 Jahren Therapiezeit bei 4 Therapeuten habe ich nun einen Traumatherapeuten gefunden, wo ich mich wohl fühle und wir gemeinsam uns die Somatisierungsstörungen anschauen. Die sind meine Schutzanteile und hätte ich diese Störung nicht, so würde zumindest bei mir der ganze reale Stress und traumatische abgespaltene Inhalte ungefiltert hochkommen, die ich ohne ausreichende Stabilisierung nicht bewältigen kann. Daher verschiebe ich meine realen Sorgen unbewusst auf die Symptombühne. Ich nehme diese körperlichen Symptome (die sind ja real, da ich eine niedrige Schmerzgrenze habe) nun bewusst wahr und schaue , was für Auslöser in den letzten Wochen/Monaten in Frage kommen und ändere in Kleinstarbeit mein Leben. Kontaktabbruch zu destruktiven Menschen, Mehr Nein sagen, abgrenzen, mehr Zeit für meinen Körper (mehr Rückensport, Pflege, Ernährung) und Seele (Therapie, gute Gespräche, Natur). Panikattacken kommen in Phasen wieder doch ich kann damit umgehen und schaue auch genau, ob ich stressige Termine/ Tage vorher schon entstressen kann mit mehr Ruhezeiten etc. Das was ich ändern kann, ändere ich und lass mich nicht vom Leben treiben.

Gleichzeitig oder davor würde ich immer medizinisch abchecken lassen, um keine organische Krankheiten zu übersehen. VT hat mir gut geholfen, um die Angstsymptomatik mit Übungen in den Griff zu bekommen. Hinter der Angststörung steckt bei mir ein Entwicklungstrauma.

19.11.2018 21:08 • x 1 #20


A


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