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D
Hallo zusammen,

Ich habe gesucht aber leider nix passendes gefunden. Sollte es doch was geben sollte schließt den threat einfach.

So nun zu meiner Frage, habt ihr eure Arbeitgeber oder Vorgeordneten über eure Panik/Angstattake informiert. Oder habt ihr Kollegen eingeweiht?

Ich habe sowohl mit meinem direkten Vorgeordneten als auch meine Kollegen (zwei) so gut es ging eingeweiht. Ich hielt es nur für fair durch meine gestiegenen Ausfälle. Wollte das gute Arbeitsklima nicht kaputt machen.

Ich bin auf viel Verständnis gestoßen, im ersten Moment. ... Aber es scheint sich zu ändern.

Frage mich ob meine Offenheit ein Fehler war?
Habt ihr Erfahrungen damit?

Viele grüße
Dunkelziffer

09.05.2018 18:57 • 11.05.2018 #1


13 Antworten ↓


Perle
Hallo,

bei mir wurden einige wenige Kollegen eingeweiht aber meine direkte Vorgesetzte wusste recht schnell bescheid. Sie hat in der ganzen Zeit fest zu mir gehalten und mich auch nach meiner Rückkehr unterstützt. Als ich dann wieder vor Ort war, haben mich viele Kollegen gefragt, was mit mir los war und ich habe offen über meine Angststörung gesprochen.

Insofern habe ich nur gute Erfahrungen. Inwiefern wendet sich bei Dir das Blatt? Was sagen oder tun denn die Anderen?

LG Perle

09.05.2018 19:05 • #2


A


Mit dem Arbeitgeber über Krankheit sprechen?

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D
Ach mein Chef weißt mich ausdrücklich darauf hin, daß es ein ganz ungünstiger Zeitpunkt ist auszufüllen.

Ich mache den Job seit mehr als 15 Jahren und weiß es selber, und ich würde auch lieber arbeiten als so zu leiden wie alle hier....

Und so ein Kommentar setzt mich nur noch mehr unter druck....

09.05.2018 20:52 • #3


Perle
Ja, kann ich verstehen, dass Dich das unter Druck setzt. Ein dummer Satz von Deinem Chef. Alter schützt vor Torheit nicht.

Ich hatte damals gar keine andere Wahl mehr als auszufallen. Konnte meine Wohnung nicht mehr verlassen. Als ich auf die Akutstation kam war mir nicht klar, dass ich meine Firma ein Jahr lang nicht mehr sehen werde.

Was ich Dir sagen möchte ist, dass Du jetzt egoistisch sein musst, denn es geht um Deine Genesung. Alles andere ist zweitrangig auch wenn andere versuchen, Dir ein schlechtes Gewissen einzuflößen. Lass sie reden und gehe den Weg, den Du jetzt gehen musst.

LG Perle

09.05.2018 21:52 • #4


Bibi_Winchester
Hallo zusammen
Habe seit ich 16 Jahre alt (jetzt bin ich 28) war panikattacken und bis heute habe ich es Arbeitgebern nie vorher mitgeteilt da es kein muss ist. Allerdings waren die pa's auch einige Jahre verschwunden. In der Zwischenzeit war ich einige Male arbeitslos weil ich nie länger als ein Jahr beschäftigt am Stück war. Letztes Jahr November hatte ich an meinem damaligen Arbeitsplatz ( kleinere tankstelle) so eine schlimme panikattacke über 3 Stunden. Mein Puls raste könnte nicht mehr klar denken und kaum noch stehen. Ich war alleine in der Schicht und rief den rtw da ich dachte ich sterbe. Ständig kamen Kunden aber ich wollte nur noch weg. Einige Tage später wurde ich gekündigt. Seit diesem Tag habe ich wieder regelmäßige pa's. Schwindelanfälle, Angst vor hohem Puls, kreislaufbeschwerden, vermeintliche herzaussetzer und nur Stress. Ich wollte wieder arbeiten und hatte jetzt einige Probe arbeiten an einer anderen aber größeren Tankstelle. Am vierten Tag würde ich an der Kasse kurz ohnmächtig da mein vermeintliches herzaussetzen wieder aufgetreten ist. Mir wurde schwarz vor Augen und ich hatte lautes klingeln in den Ohren. Kurz darauf rief eine Kollegin den Notarzt. Es war aber alles okay laut den Werten. Anstatt ins kh brachten sie noch zum Hausarzt. Der sagte nach tests das auch alles okay ist. Paar Tage davor war mein Puls nachts vorm einschlafen mal auf 156.
Heute hätte ich meinen neuen Arbeitsvertrag unterschreiben sollen doch dann kamen die Symptome wieder. Hatte das Gefühl das ich innerlich verbrenne. Mein Kopf war heiß und rot und ich hatte schweisausbrüche. Mein Chef meinte dann es bringt nichts wenn bei ihm arbeite wenn ich nicht stabil bin. Den Job hab ich also nicht bekommen. Das ist doch kein Leben mehr! Ich muss wieder Geld verdienen um meine Existenz zu sichern da es nur Probleme mit dem Arbeitsamt gibt. Das mein Arzt alles nur so auf die Psyche schiebt find ich auch nicht so toll. Ich bekomm wieder Depressionen weil ich es wirklich versuche aber immer wieder scheitere..
Kennt das jemand? Panikattacken während der Arbeit?

Liebe und verzweifelte Grüße Bibi

09.05.2018 22:59 • #5


D
Hallo Bibi,

ja dass kenne ich auch, manchmal schaffe ich es die da zu überstehen. Es kostet aber unendlich viel kraft, und danach bin ich körperlich so erledigt das ich eigentlich nur schlafen möchte.

Wenn ich es nicht schaffe muss ich gehen weil ich krank bin, aber das kommt auch nicht immer gut an... Siehe oben.

Ich bin aber in der glücklichen Lage mir in meiner jetzigen Situation keinen neue Job suchen zu müssen, alleine die Vorstellung würdet mich irre mache...

Daher ziehe ich den Hut für dein Mut es trotzdem zu versuchen *Respekt *

Drücke dir die Daumen das es bald mit einem guten Job klappt! !

@perle.

Ja mein Kopf sagt mir auch ich sollte egoistischer sein, aber ich will meine Kollegen nicht hängen lassen. Und ich fühle mich für mein Job verantwortlich das ich ihn erledige und kein anderer.

Das ist bei jeder AU oder früher gehen müssen ein verdammter innerer Kampf!

Viele grüße

Dunkelziffer

09.05.2018 23:29 • #6


Bibi_Winchester
@Dunkelziffer77

Danke für deine aufmunternden Zeilen. Ich denke das ich es in Erwägung ziehe nach einer Arbeit zu suchen die nicht im Verkauf ist. Mit dieser Überlegung spiele ich schon länger allerdings zahlt mir das Amt keine Umschulung da kein zwingender Grund vorliegt. Vielleicht sollte ich ins Büro oder draussen arbeiten.

09.05.2018 23:56 • #7


Perle
Hallo Dunkelziffer,

Prioritäten setzen bzw. egoistisch sein der eigenen Gesundheit wegen hat aber mit jemanden hängen lassen nichts zu tun. Da kommt Dir Dein Verantwortungsbewusstsein in die Quere.

Es geht im Leben nicht immer alles so weiter wie es schon immer war. Menschen und auch die Umgebung verändern sich, das können wir Menschen aber meist nicht so gut akzeptieren, weil das an unserem Selbstwertgefühl nagt. Plötzlich sieht man, dass man ja doch ersetzbar ist - wie alle anderen um mich herum auch. Das ist schockierend und kann aber auch erleichternd sein. Warum bist DU derjenige, der als EINZIGER eine bestimmte Arbeit erledigen kann und kein anderer? Ist das wirklich so oder empfindest Du es nur so?

Ich sage mir immer, wenn ich morgen nicht mehr da bin, dann dreht sich die Welt trotzdem weiter. Die Übrigen raufen sich zusammen und strukturieren sich neu. Das ist das Leben, auch wenn's platt klingen mag.

LG Perle

10.05.2018 09:35 • #8


squashplayer
Ich hatte genau diese Frage mal bei meinem Therapeuten angesprochen für meine Wiedereingliederung in einigen Monaten. Er sagte, auch wenn mein Chef nett ist, sollte ich es keineswegs sagen mit der Angststörung. Weil die Chefs darüber dann evtl. davon mitbekommen und die zwar auch nett sind, aber auch harte Entscheidungen treffen manchmal. Die Wirtschaft ist ein Haifischbecken.

Problem wenn man es nicht sagt ist, dass man sehr unter Druck steht, es zu verbergen.

Ich denke ich werde es aber nicht sagen, da ich Angst habe, mein Ruf/Image könnte darunter leiden.

10.05.2018 11:01 • #9


YesItsMe0
Ich habe zwar keine Angstörung aber hatte ebenfalls jahrelang eine Krankheit (Glücksspiel- und Videospielesucht) über die man nicht gerne spricht. Deswegen fühle ich mich auch mit diesem Thread angesprochen.

Im moment studiere ich noch und habe keine Arbeit.
Ich habe mich dazu entschlossen die Krankheit nicht zu verheimlichen. Auf der anderen Seite will ich es anderen nicht unter die Nase reiben aber auf der anderen Seite will ich auch nicht lügen, da ich schon genug während meiner aktiven Suchtzeit gelogen habe und dies sowas von satt habe. Ich plane daher meine Krankheit im Bewerbungsgespräch nur kurz zu erwähnen. Falls Nachfragen kommen bin ich auch gerne bereit darüber zu reden da es zu meiner Vergangenheit dazugehört und es mir nicht mehr peinlich ist.
Ich bin mir bewusst dass ich den ein oder anderen Job deswegen vielleicht nicht bekomme aber das ist ok. Ich bin nicht örtlich gebunden und würde gerne gleich nach meinem Abschluss in Informatik auswandern. Insofern wird da draußen auf der Welt schon irgendein guter Job auf mich warten. Die Hoffnung stirbt zuletzt

10.05.2018 11:35 • #10


R
Zitat von squashplayer:
Ich denke ich werde es aber nicht sagen, da ich Angst habe, mein Ruf/Image könnte darunter leiden.


das kann ich wirklich sehr nachvollziehen und stimmt mich gleichzeitig sehr traurig! Ich würde mir sehr viel mehr Aufklärungsarbeit wünschen (die man als jemand, der mit Ängsten lebt, am Besten leisten kann), überlege mir aber auch drei Mal, was mögliche Konsequenzen sein könnten.

Grundsätzlich von Offenheit abzuraten finde ich aber eher irreführend - die Entscheidung ist sehr individuell aus meiner Sicht und abhängig von verschiedensten Rahmenbedingungen (Beziehung zu Vorgesetzten, Kollegen, allgemeines Arbeitsklima, was ist mein Ziel wenn ich darüber spreche? Ist Support bei Krankheit ein Thema, wie sieht es generell mit der Personalfürsorge aus? etc pp)
Wichtig sollte das sein, was mir (und damit letztlich auch meinem Team) am meisten hilft.

10.05.2018 17:08 • #11


Alex

D
Ich fand das aufklärende Gespräch mit meinem Chef und Kollegen in gewisser Weise erleichternd. Weil mir auch Verständnis entgegen gebracht wurde.

Aber ich merke mein Chef hat null Interesse an mir oder meiner Situation. Seine Tochter ist studiert Psychologin, und ich denke hätte er auch nur ganz allgemein gefragt was hinter dieser Symptomatik steckt, würde er nicht so reagieren.

Und dann vor einem Kollegen, der eingeweiht ist, zu sagen er hätte mir den Marsch geblasen bezüglich meiner Abwesenheit!

Und dieses Verhalten in Verbindung mit der eh sehr angespannten arbeitssituation bringt mich dazu zu merken das mir das eher schadet als hilft.

Ich habe beschlossen jetzt aktiv mit meinem Therapeuten an einem reha Aufenthalt zu arbeiten. Und wenn es nur dazu dient der Situation erstmal zu entkommen.

Ich bin ein sehr ruhiger und geduldiger Mensch aber wenn das Fass überläuft können 150 kg geballte Hafenschlampe mehr schaden anrichten als helfen....

11.05.2018 17:55 • x 1 #13


squashplayer
Du hast Recht, natürlich kann ich nicht grundsätzlich davon abraten, es den Kollegen zu erzählen. Ich kenne ja auch ganz viele Beispiele, wo das gut funktioniert hat. Es könnte bei mir auch funktionieren, aber ich persönlich (!) werde da wohl auf Nummer Sicherheit gehen lieber, da der Chef vom Chef und der Firmenbesitzer da evtl. nicht mehr ganz so entspannt sein könnten.

Danke für die Anmerkung aber, hast natürlich Recht dass man es nicht verallgemeinern kann!

11.05.2018 18:09 • #14


A


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