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H
Hallo zusammen!
Wie läuft denn eine Therapie ab? Kann das jemand ungefähr beschreiben? Stellt der Therapeut die Fragen und man antwortet nur, oder soll man von sich aus erzählen? Bleibt es denn nur beim erzählen oder veranlasst der Therapeut auch irgendwas? z.B. Tabletteneinnahme, Kur, Klinik oder so was.
Bitte lacht jetzt nicht, aber ich hab mich nicht getraut, weil ich immer dachte, oh Gott wenn der hört was ich alles durchlebt hab, soll ich vielleicht eine Kur oder sowas machen, oder Klinik oder so. Oder der denkt ich bin ne überforderte Mutter und die schleppen ne Familienhilfe ins Haus oder so. Gibt es sowas, oder wie ist das?
Klar hab ich viel erlebt, und klar ist es anstrengend zu arbeiten, Kind, Haushalt UND Attacken. Aber ich liebe mein Kind und versorge es bestens. Brauche keine Hilfe im Haushalt, sondern Hilfe wie die Attacken weg gehen.
Versteht ihr meine Gedanken ein bißchen?

27.09.2011 14:03 • 27.09.2011 #1


2 Antworten ↓


P
Hallo,

bei einer Verhaltenstherapie und auch bei der tiefenpsychologischen Therapie ist jede Therapiesitzung ein relativ normales Gespräch, bei dem der Therapeut immer wieder Fragen stellt und kommentiert, was man selbst gesagt hat. Eigentlich ist der Therapeut nur bei der klassischen Psychoanalyse sehr passiv.

Wegen der anderen Befürchtungen, ein Therapeut wird ohne wirklich triftige Gründe nichts gegen Deinen Willen oder heimlich tun! Gestresste Mütter sind bei Therapeuten sicher keine Seltenheit, also keine Sorge. In einer Therapie ist Vertrauen unheimlich wichtig, von daher agiert der nicht hinter Deinem Rücken. Wenn der Therapeut der Meinung wäre, dass Dir Medikamente, Klinik etc. helfen könnten, würde er das vielleicht vorschlagen, aber er wird Dich zu nichts zwingen, sondern in aller Regel die Therapie fortsetzen, wenn Du das willst.

Grüße

pc

27.09.2011 15:10 • #2


O


Und in der Regel erzählt man in den ersten Gesprächen viel von sich selber. Ab und an kommt mal ne Frage aber ansonsten gibt man dem Therapeuten mit dem was man alles erzählt, sein Handwerkszeug in die Hand. Heißt wenn Du was nicht erzählst, kann er Dir auch nicht helfen weil er ja nicht weiss um was es geht.

Ambulant bekommste normalerweise dann 25 Therapiestunden aufgeschrieben, das die Kasse die übernimmt.

Erzählen ? Na z.B Wann hattest Du die ersten Panikattacken oder wie bist Du bisher damit umgegangen. Welche Idee Du dazu hättest woher die kommen usw, dann noch ob de Familie hast oder KIinder und Lebensgefährten.

Welche Beziehung Du zu Deiner Umgebung hast , Ob alles gut läuft usw.

Ob Du Medikamente nimmst. Welche Beschwerden Du hast und wie die sich wann äußern. Ob Du arbeiten gehst oder nicht ob Du zufrieden damit bist oider nicht usw.

Halt so Standard. Die erste Stunde ist es ja nicht,also die ersten 45 Minuten gehen so schnell rum das de Dich wundern wirst.

Wegnehmen tut kein Therapeut irgend jemanden die Kinder oder sonst was. das darf und kann der gar nicht.

Mach Dir also keinen Kopp. Natürlich kann er Dir eine Langzeitherapie empfehlen. Aber nicht in den ersten Sitzungen. Denn er muß sich erst ein Bild von Dir machen.

Meistens schreiben die Herren Therapeuten viel und zucken ab und an mit den Augenbrauen . Man merkt das hinter der Nickelbrille etwas arbeitet

Auch wenn Dir eine Langzeitherapie empfohlen werden würde. da sähe es dann ungefähr so aus Also nicht wie man sich ein Krankenhaus langläufig vortstellt :

http://www.kliniken-wied.de

Mal im gelben Balken auf Galerie klicken und unten die Fotos ansehen.

So sieht eine Langzeitherapiestätte aus . Oder auch so ähnlich. Nix Krankenhausflair.

Und alle haben dieselben Patienten und die haben wiederum dieselben Probleme und die Zimmer sind meist 2 Bett Zimmer. Da ist man auch Nachts nicht alleine und ne Nachtschwester und Bereitschaftsärzte rund um die Uhr sind auch im Haus .

Die Zimmer sind schön gemütlich und gepflegt

Hab Dir nur mal nen Eindruck vermitteln wollen .

Viel Erfolg

27.09.2011 16:07 • #3





Univ.-Prof. Dr. Jürgen Margraf