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Grad eben ein paar beiträge hier mitgelesen und oft dieses wort gelesen :/ wie geht es euch damit? Was bedeutet lebensqualität für euch? Wie weit kann man seine lebensqualität runterschrauben und das ok finden bevor man entweder handelt oder ausflippt?

Ich hab nicht mehr viel was mich erfreut im leben.. wenn ich ehrlich bin, freu ich mich nur noch darauf alleine zu sein wenn mein partner zur arbeit geht. Da kann ich mich schon besser entspannen. Ich sitze tagtäglich 23h in meinem zimmer und beschäftige mich online mit allem möglichen. Abends wenn mein freund nach hause kommt, versuch ich die zeit iwie zu überbrücken bis er ins bett geht und erst danach gehts mir wieder bisschen besser. Muss aber dazu sagen dass es nicht wirklich an ihm liegt. Wenns mir nicht gut geht will ich alleine sein und mich verkriechen. Nicht alleine in meinem zimmer, alleine in der wohnung :/
Ich hab einen hund und geh mit ihm 3 mal für ca 15min raus am tag. Das verbinde ich mit dem einkauf. Etwas anderes mach ich nicht. Ich putze, wasche, koche zu hause aber ich hab kein soziales leben mehr. Keine freunde die ich besuche, mal was trinken. All das geht für mich nicht mehr. Und trotzdem hab ich nicht das gefühl dass ich am unteren ende der lebensqualität angelangt bin.

Ich lese hier oft mit und die leute unterhalten sich wie sie zur arbeit gehen, iwo an eine party, zur familie.. und fühlen ich da schon total verloren. Ich hab mich wohl damit abgefunden keine lebensqualität zu haben

03.01.2017 15:11 • 07.01.2017 #1


12 Antworten ↓


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Hallo,
Lebensqualität ändert sich mehrmals im Leben, genauso wie sich unser Alter verändert, unser Familienstand, die Arbeit und die Gewohnheiten.
Manchmal denkt man, daß man mal Lebensqualität hatte und diese sei verloren gegangen, dabei haben sich nur die Umstände geändert. Wirklich Lebensqualität verliert nur, wer seine Gesundheit verliert.
Ich habe kein soziales Leben - ich hatte mal eins. Damit kam ich aber überhaupt nicht klar, war jeden Tag überfordert damit und das hat mich krank gemacht.
Es gibt also eine sehr weite Spanne zwischen Lebensqualität und Lebensqualität.

03.01.2017 15:40 • x 2 #2


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Lebensqualität, was ein schönes Wort

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So, wie du deinen Alltag beschreibst, war das bei mir auch ne ganze Weile. Und dass du darauf wartest, dass dein Freund zur Arbeit geht, kenn ich auch. Mein damaliger Freund war für mich auch irgendwie ein Störfaktor, seine Anwesenheit bedeutete schon Stress, obwohl er ja nix gemacht hat. Er hatte zwar dann irgendwann ne eigene Wohnung (musste ne Weile bei mir wohnen wegen neuem Job, da waren wir grade 6 Wochen zusammen), aber er war trotzdem ständig hier.
Als ich meinen Hund noch hatte, war das auch die einzige Aktivität für mich, außerhalb meiner Wohnung. Freundeskreis nicht mehr existent, alles alleine machen oder eben mit Freund, aber ich hatte damit auch gar nicht so das Problem. Ich fand so Sachen wie ausgehen, Familientreffen oder so sowieso mega anstrengend wegen der Angst, da war ich sogar eher froh, dass ich das nicht an der Backe hatte. Meine Lebensqualität ging auch gegen 0, hat mich aber nichtmal groß gestört. Es gab hin und wieder Momente, wo ich mich schon geärgert hab, dass dies und das nicht normal bei mir klappt, aber das wars dann auch.

Heute ist das etwas besser, ich hab nen Minijob, gehe 3x die Woche für ein paar Stunden arbeiten. Komme also raus, unter Leute und das geht auch, macht mir Spaß und der Stresslevel hält sich in Grenzen. Wenn ich aber wieder zu hause bin, bin ich platt. Nicht nur körperlich. Den freien Tag dazwischen immer brauch ich dann auch regelrecht zur Erholung. Allerdings besteht mein sonstiger Alltag aus den ziemlich gleichen Dingen wie vorher. Ich geh nicht groß weg, wenn es nicht sein muss (obwohl ich das heute besser schaffen würde als vor 3 Jahren noch) und weiß mich ganz gut allein zu beschäftigen. Aber dieses permanente zu hause sein wird mir mittlerweile dann sogar zu nervig, da fehlt dann eben die Arbeit. Ich hab ab nächster Woche 3 Wochen Urlaub. Da werd ich dann komplett in den alten Trott zurückfallen und mich vermutlich auf die Arbeit freuen. Aber wie du ja auch sagst, ich hab auch nicht das Gefühl, dass mein Leben die totale Katastrophe ist. Ich denke aber mal, dass es daran liegt, wie man das Leben wahr nimmt. Ich empfinde sozialen Kram usw eben als stressig, deswegen macht es mir nichts aus, dass ich alleine bin. Ich fühl mich auch nicht einsam, obwohl ich im realen Leben niemanden (außer Eltern) mehr hab. Es gibt ein paar Leute, mit denen ich regelmäßig schreibe, die ich nichtmal persönlich kenne und das reicht mir schon völlig.

03.01.2017 15:42 • x 1 #3


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Hallo Vanessa,
ich kann gut verstehen, wie du dich fühlst. Mir geht es ähnlich. Ich habe das Gefühl, wegen meiner Krankheit mein Leben auf ein Minimum heruntergefahre zu haben. Ich investiere all meine Kraft in meinen Freund, meine Familie und - was am anstrengendsten ist - meinen Job. Da ich zwischen Sommer letzten Jahres und Sommer diesen Jahres glaubte, meine Krankheit besiegt zu haben und erst seit einige Zeit wieder einen Rückfall habe, spüre ich besonders, was mir alles fehlt. In der angstfreien Zeit habe ich mir wieder ein richtiges Sozialleben aufgebaut, habe neue Hobbys für mich entdeckt und fühlte mich unbesiegbar, oder eher einfach normal. Diese wiedergewonnene Lebensqualität wird mir gerade wieder weggenommen. Ich hoffe, dass wieder bessere Zeiten kommen und ich nochmal die Kraft aufbringe, meine Krankheit zu besiegen. Ansonsten versuche ich mich in Schadensbegrenzung, indem ich meine noch vorhandenen sozialen Kontakte auf WhatsApp anschreibe oder manchmal anrufe. Das hilft hoffentlich, damit sie mich während meiner Krankheit nicht vergessen.

Liebe Grüße

Fröschlein

03.01.2017 18:09 • #4


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Danke für eure lieben antworten. Gut zu wissen, dass ich nicht die einzige bin die ihren freund als störfaktor sieht... och bin mittlerweile gedanklich so weit dass ich mich trennen würde wenns mir dadurch besser geht leider hab ich da ja keine garantie und auch keine kraft. Müsste mir ne wohnung suchen, umziehen usw. Das wär im moment grad sowas von unmöglich.. hab auch öfter drüber nachgedacht stationär in psychiatrische behandlung zu gehen. Einfach um mal wieder 'betüdelt' zu werden und allem auf den grund gehen. Auch weil das krankenhaus dann direkt auf der anderen strassenseite wär, was mich beruhigen würde... würde gern mehr tests machen aber ich krieg meinen hintern einfach nicht hochbund ins krankenhaus. 'Freiwillig' nehm ich eine 20min autofahrt nicht auf mich.. dafür hasse ich mich zu zeit

07.01.2017 11:20 • #5


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Zitat von Vanessa_29:
'Freiwillig' nehm ich eine 20min autofahrt nicht auf mich.. dafür hasse ich mich zu zeit
Erfahrungsgemäß entwickelt sich allerdings dein Tief sowieso weiter, ob du darauf Einfluß nimmst oder nicht. Es müßten sich mehrere Faktoren in deinem Leben ändern, damit es dir besser geht, denke ich.
Wenn man denkt, es geht nicht schlimmer - hat man falsch gedacht. Also, wenn du stationär eine Chance siehst, dann ergreife sie. Es muß ja nicht gleich eine Noteinweisung sein.

Hast du schon mal eine Reha gemacht? Wie wäre es, wenn du das in Erwägung ziehst. Dann hättest du Abstand zu allem, kriegst den Kopf frei, bist in Behandlung und hast Sozialberatung. Ich denke, mit dem Schwung, den du auf einer Reha bekommen würdest, könntest du dein Leben so einrichten, wie du es willst. Eine Reha kann zwischen 3 Wochen und 3 Monate dauern - genügend Zeit, um sich klar zu werden.

Grüße

07.01.2017 12:38 • #6


S
Hallo Vanessa, das kenn ich nur zu gut. Ich bin auch froh wenn mein Mann morgens zur Arbeit geht und dann fällt die Anspannung erstmal für ein paar Stunden ab. Ich komme dann mit meinen Zuständen besser zurecht wenn niemand da ist. Wenn ich ehrlich bin wäre es mir lieber wir hätten getrennte Wohnungen in die sich jeder bei Bedarf zurückziehen kann, aber sowas kann man doch niemanden begreiflich machen, leider.....

07.01.2017 13:19 • x 1 #7


V
Sonne du sprichst mir aus der seele :/ wir haben getrennte schlafzimmer. Darüber bin ich super froh. Hab davor immer auf dem sofa geschlafen. Jetzt wenigstens ein eigenes zimmer zu haben, hat mir bisschen geholfen


Reenchen wo find ich die passende reha? Kenn mich damit nicht aus. Nach was muss ich da suchen?

07.01.2017 13:25 • #8


Schlaflose
Für eine echte Reha (also kein normaler Klinikaufenthalt) muss man sich Antragsformulare von der Rentenversicherung schicken lassen, weil die in der Regel die Kostenträger sind.
Man kann im Antrag eine Wunsch-Rehaklinik angeben. Ob die Reha genehmigt wird oder nicht, entscheidet die Rentenversicherung.

Für einen Klinikaufenthalt reicht eine Überweisung von Hausarzt. Kostenträger ist dann die Krankenkasse. Du musst dich dann direkt mit einer Klinik, am besten unweit vom Wohnort, in Verbindung setzen und wirst zu einem Vorgespräch eingeladen, wo entschieden, ob und ab wann die Klinik aufnehmen kann.

07.01.2017 14:23 • #9


S
Wir schlafen auch getrennt, urspr. wegen dem Geschnarche, aber mittlerweile kann ich's mir gar nicht mehr anders vorstellen......Das ist zwar kein eigenes Zimmer nur für mich, da stehen alle Kleiderschränke drin und ich hab einfach ein Bett mittenrein gestellt, aber das ist mir egal...ich brauche einfach diesen Abstand, weil bei mir immer die Angst da ist ich könnte unangenehm auffallen und mich blamieren, vor meinem eigenen Mann, schrecklich....dabei sollte doch eigentlich das zuhause für einen der sichere Ort sein, an dem man so sein kann wie man ist, an dem man zur Ruhe kommt, aber mit einer anderen Person in der Wohnung, auch wenn's der eigene Mann ist, ist er das leider nicht....

07.01.2017 14:25 • #10


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Zitat von Vanessa_29:
Reenchen wo find ich die passende reha? Kenn mich damit nicht aus. Nach was muss ich da suchen?
So wie @Schlaflose es beschreibt, geht es auch. Ich bin aber eher dafür, daß man es gleich bei einem Facharzt beantragen läßt. Ein Facharzt (bei mir war es die Psychiaterin) muß ein bestimmtes Formular an die Krankenkasse schicken, dann prüft die Krankenkasse, welche Vorraussetzungen vorliegen und ob die Rentenkasse zuständig ist. Ist die Rentenkasse zuständig, geht alles weitere von da.

Bei mir war die Krankenkasse zuständig und ich hatte eigentlich gar nichts weiter auszufüllen oder zu beantragen, mußte nur noch vom Hausarzt einen Stempel holen. Ich kriegte dann Post von der Reha-Klinik mit Datum und Infos und das ging bei mir alles rasend schnell - 3 Wochen. Ich mußte dann nochmal verschieben, war auch kein Problem.

Dieses besagte wichtige Arztformular gehört zur Beantragung, weil man während der Reha auch als krankgeschrieben gilt und eine ärztliche Empfehlung die Sache enorm vereinfacht und beschleunigt. Das kann von einem Facharzt sein oder vom Hausarzt, der auch als Facharzt gilt.

07.01.2017 14:40 • #11


V
Die gleichen sorgen habe ich auch sonne. Bin sehr froh, dass meiner es akzeptiert und keine grossen konflikte entstanden sind.. mein freund ist leider sexuell sehr fordernd. Das ist ein weiterer grund warum ich alleine schlafen will.. ich bin grad in einer phase in der ich nicht so lust auf körperlichen kontakt hab. Generell wenns mir schlecht geht. Will dann nicht gehalten oder betüdelt werden. Fals man mich in so situation nervt, geh ich gleich an die decke. Passiert mittlerweile aber auch nicht mehr so oft weil er doch schon rücksicht nimmt auf mich

07.01.2017 14:56 • #12


S
Ich hab halt meinem Mann ggü. dann auch oft ein schlechtes Gewissen weil wir so wenig miteinander schlafen und dann gleichzeitig Angst das er sich irgendwann mal eine andere sucht mit der er alles das machen kann was mit mir nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich ist, zb. Essen gehn, in Urlaub fahren ect., aber wenn die Übelkeit bei mir mal wieder im Vordergrund steht is mir das alles egal und ich will nur meine Ruhe und bin sowieso nur mit mir selbst beschäftigt. Ich kann dann auch schlecht zuhören weil ich die ganze Zeit nur damit beschäftigt bin die Unruhe und Übelkeit quasi wieder runterzudrücken, hört sich jetzt vielleicht ein bißchen komisch an, aber so stelle ich mir das immer vor, das das von unten hochkommt und ich versuche gleichzeitig das von oben wieder runterzudrücken....echt schrecklich!

07.01.2017 15:31 • #13


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