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Hallo liebes Forum
habe ja zu dem Thema schon mal geschrieben. Die letzten Tage war es auch immer mal besser mit den Extrasystolen und Herzrasen, aber heute ist es wieder so arg, dass ich einfach schreiben möchte, weil noch anderes dazu kommt.

Ich hatte das mit dem Herz vor einem Jahr schon mal so arg (also die Phobie), weil ich aus heiterem Himmel schlimmstes HErzrasen bekam mit Notarzt und einer Nacht im Krankenhaus, das ganze Programm. Herz ist organisch gesund gewesen, aber seit dem habe ich da einen SChlag weg.
Vor einem Jahr wurde das letzte Mal 24h EKG gemacht (eins im November, eins war glaub ich im Januar) und Ultraschall auch. DA war ebenfalls alles ok. Der Arzt sagte mir, man kann bis zu... keine Ahnung aber es waren viele ...20tausend ES pro Tag haben und das wäre immer noch ok.

Nun jedenfalls geht es mir schlecht. Ich hatte vor ca 8 Wochen eine re-traumatisierung (sehr alte Sache, kein Missbrauch, aber trotzdem sehr schlimm für mich) und bin darüber wohl noch lange nicht weg. Diese hat mit dem Herz allerdings nichts zu tun... aber diese Gefühle von ausgeliefert sein, hilflosigkeit, die haben damit zu tun.

Ich kann aber nicht glauben, dass die Psyche sich wirklich SO bemerkbar macht. WArum über das Herz? Vorhin bin ich gewalkt und hatte mehrmals kleine Hüpfer, dannach kurz zweimal Herzrasen kurz aber, dann zu Hause erstmal alles ok (rausgehen fällt mir generell schwer seit diesen 8 Wochen). Dann mach ich mir nen Kaffee und Toast und will noch bisschen basteln und dann gehts rund.
Wer kennt das? Schwächegefühl auf der Brust, das Gefühl, das Herz schafft es irgendwie nicht (schwer zu beschreiben). DAnn wieder hoher Puls und letzten Endes feuchte Hände und zittern.
Eben grad ein ganz doller fester Schlag. Ich weiß einfach nicht weiter. Ich möchte mich so gern da nicht mehr drauf konzentrieren, aber ich habe unheimlich Angst, dass ich doch etwas habe. Es kann ja in dem einen Jahr doch eine Herzmuskelentzündung, oder flimmern, oder sonst was aufgetreten sein.

Ich bin einfach verzweifelt. Ich bin völlig erschöpft seit diesen 8 Wochen, ich fühle mich absolut überfordert von meinem Job in der Schule und als Kursleiterin wo ich auch noch Sport machen muss, was mich jede Woche neu stresst. Demnächst kommt noch ein Kurs dazu, den ich momentan noch vertreten lasse. Ich kann einfach nicht mehr!

Was soll ich tun? Was kann ich tun? Ich möchte einfach nur noch im Bett liegen, obwohl ich mich nicht zwangsläufig depressiv fühle. Einfach nur fix und fertig, überfordert und ich möchte das HAus momentan einfach nicht verlassen, weil sich das bedrohlich anfühlt, aber kann auch nicht zu Hause bleiben, da selbstständig und freiberuflich.

Danke fürs lesen

15.02.2017 19:02 • 16.02.2017 #1


9 Antworten ↓


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Zitat von augusta77:
Nun jedenfalls geht es mir schlecht. Ich hatte vor ca 8 Wochen eine re-traumatisierung (sehr alte Sache, kein Missbrauch, aber trotzdem sehr schlimm für mich) und bin darüber wohl noch lange nicht weg. Diese hat mit dem Herz allerdings nichts zu tun... aber diese Gefühle von ausgeliefert sein, hilflosigkeit, die haben damit zu tun.

Ich kann aber nicht glauben, dass die Psyche sich wirklich SO bemerkbar macht. WArum über das Herz?


Bei einer Re-Traumatisierung oder gar einer Re-Viktimisierung kann unter Umständen noch mehr in Ungleichgewicht kommen, als zur Ursprünglichen Traumatisierung, wenn das ursprüngliche Trauma nicht aufgelöst wurde. In diesem Fall sind Kanäle offen die das Unterbewusstsein noch schneller reagieren lassen als sonst.

Gefühle Hilflosigkeit und ausgeliefert sein sind Begleiterscheinungen von Angst. Dein Körper wird mit Stresshormonen überflutet. Adrenalin ist eines davon. Das läßt den Blutdruck und den Puls in die Höhe steigen um den Körper auf eine vermeindliche Flucht oder Kampf vorzubereiten. Das ist völlig normal. Und in deinem Fall mehr als verständlich.

Bewegung/Sport in Maßen baut diese Hormone ab.
Alles was die das Gefühl der eigenen Grenzen (Körpergrenzen, Komfortzone) verbessert stabilisiert.

Hast Du dir das Buch von P. Levine bestellt?

15.02.2017 19:45 • #2


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Ich weiß nicht weiter, Herz, oder doch nicht

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Danke für deine Antwort und dein Verständnis.Ich fühle mich gerade dem ganzen ganz schön ausgeliefert. Ich habe von Levine das Buch Sprache ohne Worte als Hörbuch inzwischen durch und fand es sehr hilfreich, obwohl es mir noch schwer fällt, das auf mich anzuwenden. Vor allem das wie er es nennt sich selbst immer wieder Angst einjagen ist etwas, das ich scheinbar tue, aber noch nicht wirklich verstehe.
Das Buch Vom Trauma befreien habe ich als ebook aus der Bücherei, aber noch nicht ganz durch. Es scheint sich teilweise auch zu wiederholen.

Am schlimmsten empfinde ich momentan das nicht unter Menschen sein wollen. In meinem Job eine mittlere Katastrophe, da ich mit Menschen arbeite in der Schule und auch in meinen Kursen.
Ich habe mich jedenfalls noch nie so gefühlt wie im Moment. Kanäle offen, ja ich denke das trifft es gut...

15.02.2017 20:09 • #3


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P. Levin hat eine Gesamtkonzept. So wiederholen sich Themen sicher in den Büchern.

Kannst es etwas umschreiben, wie Du dir selber Angst einjagst?

Edit:
Durch ein Trauma werden gefühlt Kanäle geschaffen, um Angstreaktionen schneller auslösen zu können. Das ist eine evolutionäre Funktion.
Diesen Weg wieder zuwachsen zu lassen ist schwerer, als ihn zu öffnen.

15.02.2017 20:22 • #4


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Ich glaube ich tue das indem ich ständig wieder auf mein Herz achte. Jahre zuvor war es das gleiche Spiel mit Schwindel. Davor war es Borreliose an der ich zwar wirklich erkrankt war, aber der sogar darauf spezialisierte Arzt war damals sehr erstaunt über meine große 'Angst.
Jedesmal ist es das gleiche Gefühl das dabei ist.
Die Angst, was passiert da in meinem Körper auf das ich keinen Einfluss habe, die noch größere Angst dem was da passiert absolut hilflos ausgeliefert zu sein und on top dann das Gefühl, dass mir auch keiner helfen kann. Es würde mich zB nicht beruhigen, wenn ich zum Arzt oder ins KRankenhaus (eh der super gau, weil dort wäre ich auch wieder ausgeliefert) gehen würde, weil ich einfach tief in mir davon überzeugt bin, keine Hilfe zu bekommen. Ich glaube daher ist es bei mir auch so, dass ich eigentlich nicht denke etwas am Herzen zu haben und ich habe auch keine Angst vor einem Herzinfarkt, oder Schlaganfall. Ich habe einfach Angst da passiert etwas, das nicht mehr aufhört, auf das ich keinen Einfluss habe und wo mir absolut niemand helfen kann, wo ich ganz alleine bin und wo es keine Rettung gibt.

Ich hoffe sehr, dass ich bei der SE Therapeutin irgendwie weiter komme. Ich bin grad ziemlich verzweifelt und sehe auch gar nicht, wie sich das alles mal wieder in ein normales Leben verändern soll.

15.02.2017 21:02 • #5


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Habe das gelesen und verstanden.

Mir liegt es absolut fern eine Wertung über deine Traumatisierung zu machen. Aber versuch dir bitte nicht die Kraft deiner Psyche abzusprechen wieder zu heilen. Denn man kann viel, wenn man Zugang zu den inneren Anteilen in sich hat. Dazu gibt es viele Wege. SE ist nur einer.

Ich weiß durchaus wie verzweifelt man sich fühlen kann, glaube mir. Es gibt aber einen Weg daraus. Eine gute Lebensqualität ist möglich.

15.02.2017 21:18 • #6


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Danke, ich hoffe es. Ich fühle mich damit nur gerade richtig alleine gelassen und habe das Gefühl alles was ich tue hilft nicht.
WEnn du noch irgendeinen Buchtipp hast, gerne. Habe mir gestern von Luise Reddeman Eine Reise von 1000Meilen beginnt mit dem ersten Schritt gekauft und vielleicht hilft auch das wieder ein wenig weiter.

Danke fürs Mut machen! Ich werde versuchen auch daran zu glauben

15.02.2017 22:57 • #7


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Eines noch zum Abschluss:
Etwas zu lesen, zu verstehen ist das eine. Etwas emotional zu verstehen, bzw. einen Zugang dazu zu bekommen ist etwas anderes.

16.02.2017 01:17 • x 1 #8


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Was mir ein Anliegen ist, zu schreiben: Meist beruhen Ängste und vor allem ein nicht endendes Gedankenkarussell auf ADHS im Erwachsenenalter. Leider wird man viel zu spät oder gar nicht daraufhin untersucht und behandelt.

16.02.2017 01:32 • x 1 #9


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Zitat von cube_melon:
Eines noch zum Abschluss:
Etwas zu lesen, zu verstehen ist das eine. Etwas emotional zu verstehen, bzw. einen Zugang dazu zu bekommen ist etwas anderes.


Das ist wohl war. Wenn ich alles wirklich verstehen würde, was ich schon gelesen habe... wow.

Mit ADHS kenne ich mich so gar nicht aus, aber ich glaube bei mir handelt es sich doch eher um etwas anderes... danke trotzdem für deine Antwort!

16.02.2017 09:39 • #10


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