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yellow_belly
Ich habe es Heute wieder mitbekommen. Kennt ihr das auch, das die Angst größer oder mehr wird, wenn man weis oder empfindet, dass sich andere auf einen Verlassen. Mir ist das letztens wieder aufgefallen, Meeting in einem anderem Werk 300 km weg. Ich fahr alleine und die anderen beiden schauen dich an, als ob du von einem anderem Planeten kommst. Einfach die Vorstellung, dass sich andere auf mich verlassen - ein Wegrennen nicht möglich ist. Was wäre denn nach 100 km passiert, wenn es nicht mehr weiter ginge? Im Moment ist es wieder richtig schlimm, wenn auch nur der kleinste Fluchtweg fehlt oder nicht mehr zur Verfügung steht, kocht es hoch. Wenn ich mich alleine aussetze, ähm konfrontiere, dann ist es zwar im Nachhinein extrem schlimm versagt zu haben, aber was soll's. Ich bin gar nicht mit zu diesem Meeting gefahren - war krank. Verloren!
Zur Zeit bin ich AU. Ich wollte mich Heute auch noch aufrappeln und in die böse Stadt fahren, soweit ganz gut. Als meine Tochter dann sagte, dann können wir noch da und da hin, dies und das erledigen. Ich Okay, mein Körper NEIN! Schluß ich hab hier das sagen! Mein Körper denkst du! Durchfall! Na warte, ich hab was dagegen - Kohletablette. Ich habe das sagen! Im Auto, meine Gedanken. Bist Du dir sicher. Ja! Er wieder: Wirklich? Schau, hier hast du etwas Adrenalin, reicht noch nicht na gut etwas mehr. Ich bin nicht mehr so sicher. Körper wieder, na gut ich kann es noch besser - schau mal, wie du mit Harndrang klar kommst. Och ne, ich war doch erst. Okay, erst mal einen kleinen Umweg. Ich muß mal! Lösung war dafür gefunden. (Ich bin mal wieder froh ein Mann zu sein) Jedenfalls war ich dermaßen froh, als die eine Sache erledigt war und ich mich wieder zurückziehen konnte.
Danke für's lesen.

15.03.2017 23:38 • 28.03.2017 #1


72 Antworten ↓


L
Hallo Yellow_belly,

ich kenne das Problem auch nur zugut.
Es betrifft nahezu alles was mit festen Terminen zu tun hat.
Alleine bin ich mitlerweile durchaus in der Lage, in meinem Auto für mich alleine wohin zu fahren, bzw. Dinge zu erledigen.
Aber es wird schwierig bei:
1. Kannst Du mich morgen zu einer bestimmten Uhrzeit zur Werkstatt fahren, muss meinen Wagen abholen.
2. Kommt Ihr dann am ersten Weihnachtstag zu uns ? Weihnachten ist ganz schlimm! 3 Tage feste Termine ect. und noch viel essen und das beider Anspannung.
3. Kannst Du dann und dann auf den Kleinen aufpassen, wollen in die Oper.
4. Können ja dann alle zusammen hin fahren, haben wir Sprit gespart. Meistens habe ich dann solche Ausreden wie, muss etwas früher weg, brauche deswegen den eigenen Wagen ect.
usw. Ich hätte immer mehr Beispiele dafür. Der Gedanke an jemanden gebunden zu sein und nicht weg zu können, wenn es mir schlecht geht finde ich schrecklich. Oder dass ich anderen Probleme damit bereite, dadurch dass es mir schlecht geht.
Die Leute, mit denen ich mich zusammen in einem Wagen raus traue beschränken sich auf 2 Personen. Und nur die kennen und akzepzieren meine Ängste und wissen dann auch damit umzugehen.

Oft ist es so, dass, wenn ich den Termin verpatzt habe, es eine halbe Std später besser wird. Also wenn ich mal wohin gehe, bin ich oft der letzte der da ist und der erste der geht.

16.03.2017 00:08 • x 1 #2


A


Größere Angst, wenn Wegrennen nicht möglich ist

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yellow_belly
Hallo Lillienmaria,
ja so ähnlich geht es mir, es scheint mir immer öfter mein Leben ist nur noch ein Fassade oder Maskerade. Aber so langsam - ganz langsam - stützt mein mühevoll erbautes Kartenhaus zusammen und dich habe genug Kleber, um schnell genug alles wieder zu kleben. Ich kann mich mühen und mühen, aber es klappt einfach nicht. Im Moment ist leider mein Körper, der Gewinner und dieses Gefühl ist kein Gutes.

16.03.2017 00:24 • #3


Icefalki
Yellow, wenn du hinter diese Angst schaust, egal jetzt, wie die Symtomen sind, bedeutet sie doch nur, dass du dich hilflos und ausgeliefert fühlst. Das wäre meiner Meinung etwas, an dem du arbeiten könntest.

Im Moment beeinträchtigen dich diese Symtome, die die Angst erzeugt. Tiefer gehend bedeutet es aber, dass irgendwas in deinen Leben dir Angst macht. Und deine Überschrift, Weggrennen nicht möglich, wäre betrachtenswert.

16.03.2017 00:30 • x 1 #4


yellow_belly
Dank Dir Icefalki,
Schon komisch - die Welt ist ein Dorf - die angeschriebene Dienstreise sollte nach BaWü gehen .
Tja, aber die Angst in mir findet leider immer wieder NEUE Möglichkeiten sich ausdrücklich, sich Gehör zu verschaffen. Hat man sich - ähm habe ich mich - an des eine Symptom gewöhnt (mit sich ausgemacht, dran gewöhnt - wie auch immer), fällt diesem/meinen Körper wieder was neues ein. Ich befürchte die Möglichkeiten hierfür sind unbegrenzt, aber es bleibt für mich die eine Hoffnung - für die letzte Entscheidung habe ich das Wort.

16.03.2017 00:43 • #5


kopfloseshuhn
Hey yellow.

Mir fällt auf, dass du deinen Körper so...mh....abgespalten von dir selbst siehst. ER hat das sagen. nicht du. Aber ihr gehört zusammen!
dein körper ist NICHT dein feind! Und ohne deine Gedanken und Ängste aus der Seele würde den Körper dir weder Adrenalin schicken noch einen Durchfall veranlasen. Und schon gar nicht nur um dich zu ärgern.
Ich glaube ihr Zwei solltet mal ein bisschen näher zusammen rücken und euch miteinander anfreunden.
Ich würde sagen, dass deiner Seele immer neues einfällt, dich darauf hinzuweisen, dass nicht alles im Lot ist, und dazu benutzt sie deinen Körper. Weil du sie sonst nicht hörst.

Ich stimme icefalki also zu und frage dich, wovor möchtest du wirklich weglaufen?

16.03.2017 17:55 • x 1 #6


Icefalki
Lieber yellow, Angst kommt, wenn man etwas nicht weiss. Sie warnt ja. Man kann ganz pragmatisch an die Sache gedanklich rangehen. Wovor warnt sie dich? Zu Beginn wird man quasi von den Symptomen erschlagen. Ständig produziert man neue Ängste, wie du es schön beschrieben hast. Was bleibt, ist Angst. Und Angst ist eigentlich sehr gut. Sie warnt. Pass auf. Um das geht es. Pass auf. Auf was soll man denn nun aufpassen?

Nun, irgendwas belastet die Seele. Dann hör doch mal in dich rein. Du kannst nämlich vor dir selbst nicht wegrennen. Hier hilft dann, stehen bleiben und nach innen schauen. Das geschieht gesteuert in der Therapie. Kann man auch selbst tun.

Beginn doch mal, alles aufzuschreiben was dich stört. Was dir nicht paßt. Dich zu fragen, wer bin ich denn überhaupt? Und bin ich authentisch? Wenn du dich selbst kennst, braucht es keine Angst mehr. Man braucht nicht mehr gewarnt zu werden, wenn einem nichts mehr überraschen kann.

Sind so meine Gedanken, die mich damals befreit haben. Mich zu fragen, vor was fürchte ich mich wirklich.

16.03.2017 22:21 • x 2 #7


yellow_belly
Bah, es kann wirklich schwer sein, vernünftig zu antworten. Fragt lieber nicht, wie lange ich dafür gebraucht habe . Ich hoffe es hilft.
Ich will ja nicht jammern und eigentlich sollte ich es ja mittlerweile wirklich besser wissen, aber teilweise ist es eben so schwer sich selbst zu glauben. Wieder das Thema: Der Kopf sollte dem Körper nicht glauben.
@kopfloseshuhn,
Ich gespalten, wer ist den hier kopflos .
Nein im Ernst: leider bin ich nicht von meinem Körper getrennt, obwohl ich gestehe - im Moment jedenfalls - die Vorstellung hat seinen Reiz. Dann kann jeder das machen, was er will und abends gehen wir zusammen ins Bett.
Ich möchte dann einfach nur aus der entsprechenden (für mich Angst einflößenden) Situation raus. Vor der Situation keine Kontrolle zu haben, oder das es halt peinlich ist, wenn ich ohnmächtig werde. Wenn meine Seele, es doch so gut meint, dann kann sie doch einfach meine Ohren nutzen und es mir sagen (teilweise nur diese Pfeiftöne, versteht doch keiner), aber dazu ist sei auch zu feige.
@icefalki,
Ganz ehrlich? Ich bin an einem Punkt, wo ich viel lieber von Angst befreit durch die Gegend laufen würde, auch wenn ich dadurch vielleicht oder wahrscheinlich kürzer leben würde. In meinem Alter wäre das doch auch Okay. Den Preis wäre ich bereit zu bezahlen. Leider falle ich immer wieder auf die körperlichen Symptome herein und die Angst steigert sich zur Panik. Ich weiß nicht, wovor mich diese (es fällt schwer meine zu schreiben) Angst warnen will, denn es gibt doch eigentlich keinen Grund.
Wahrscheinlich habe ich doch mehr Baustellen, als ich wahr haben will. Vielleicht habe ich auch einfach nur ANGST vor dem Resultat, was unter dem Strich rauskommt, wenn ich alles aufschreiben würde (oh Mist, gerade zeiht es mir richtig die Brust zu, so dass Atmen fast unmöglich wird - ich hasse es!), würde das doch sehr lange dauern.

Wenn ich mal meinen Psychologen zitieren darf ... Sie wissen doch eigentlich alles, da kann nur noch die tiefenpsychologische Behandlung helfen. Sie sollten stationär in die .... Klinik gehen. Es kann auch sein, dass ich wirklich zu viel ANGST vor den Ergebnis habe. Aber momentan habe ich vor genau zwei Dingen den absoluten Horror. 1. wieder mal nicht flüchten zu können, wenn ich es will - gefangen zu sein und 2. als Alk. abgestempelt zu werden . Versteht mich Bitte nicht falsch. Ich bin totaler Verfechter von Don't drink and drive. Ich trinke NIE vor 21:00, aber dann kann es gerne mal eine Flasche Wein sein. Es ist für mich das Mittel der Wahl geworden, Abends runter zu kommen und ja es wirkt.

17.03.2017 00:28 • #8


Icefalki
Yellow, es ist eigentlich ganz einfach. Du hast Angst, etwas zu finden, das dein Leben, so wie es jetzt ist, zerstören könnte. Vergisst dabei, dass du bereits dabei bist. Also, was kann so furchtbar schrecklich sein, mal die Maske vor sich selbst fallen zu lassen? Es bereitet natürlich förmlich Brechreiz, oder bei dir, hast buchstäblich die Hosen voll, aber ist letztendlich befreiend. Und dein Alk.. Nunja, ist auch nur Flucht. Gefangen und flüchten, so sieht es aus.

Nur, weil du Angst hast, dich in deiner gesamten Problematik anzusehen. Wenn du dich aber kennengelernt hast, gibt es nichts mehr zu fürchten. Und noch etwas. Man muss sein Leben nicht aufgeben, es braucht nur die andere Sicht, die wirkliche Erkenntnis, wer man ist.

Und ganz ehrlich, du fängst doch schon an,. Zuzugeben, dass du Alk. brauchst, um runterzukommen, ist doch Selbsterkenntnis. Mach weiter.

17.03.2017 01:52 • x 1 #9


kopfloseshuhn
Ja, ich trage meinen Kopf unterm Flügel. Deswegen fällt es mir ja auf.
Ich meine das gar nicht böse denn tatsächlich
Zitat:
Ich weiß nicht, wovor mich diese (es fällt schwer meine zu schreiben) Angst warnen will, denn es gibt doch eigentlich keinen Grund.

hälst du vieles von dir so fern.
Der Körper, Diese Angst .....alles nicht deins. UNd die Distanz darin macht es leichter. Ich weiß.

Nein glaub mir, sich von sienem Körper abzuspalten ist leider nicht die Lösung. Da singe ich aus Erfahrung.
Ich versuche ja selbst, mich immer und immer wieder mit meinem Körper anzufreunden und zu bemerken, wieviele gute Gefühle er einem auch bereitet.
Eigentlich bin ich da auch so: Ich bin zufrieden wenn er funktioniert und mich nicht belästigt. Dann muss ich ihn auch nicht so beachten. Aber es hilft alles leider nichts.

Meine Thera sagt immer es geht da lang, wo die Angst ist. Und ich glaube in deinem Fall ist das auch so.
Ich finde, du solltest wrklich mal über diese Klinik nachdenken.
Es könnte am Ende gut sein, sich seinen Baustellen zu stellen, sie sich in einem geschützen Rahmen anzusehen und ganz am Ende vielleicht noch den Alk am Abend zu genießen und nicht mehr zu brauchen.
Gefangen bist du in einer solchen Klinik ja nicht. Man kann ja jederzeit wieder gehen.

Manchmal muss man sich seinen Dämonen stellen.

17.03.2017 09:11 • x 1 #10


yellow_belly
@Icefalki und @kopfloseshuhn,
wenn es stimmt, was man so sagt - das eine Gänsehaut nicht lügt - oh je, mir schwant übles . Denn beim Lesen eurer Antworten lief mir die Gänsehaupt rauf und runter. Danke Euch ganz herzlich für eure Antworten. Ich werde diese jetzt erst mal für mich sortieren, verarbeiten und zuordnen.
Würde aber bei Bedarf gerne nochmal drauf zurückkommen.

18.03.2017 00:41 • x 1 #11


yellow_belly
Doch noch ein kurzes Feedback, meiner Gedanken - ich hoffe es hilft in den Schlaf zu finden. Die Gedanken kreisen mal wieder.
Meine Gedanken: Da hilft es wohl nichts, immer hab ich blöde Kommentare ertragen, warum ich auf Arbeit zu Geburtstagen etc, keine Alk. getrunken, oder das B. um 16:00 Uhr mit dem Nachbarn abgelehnt habe und bin meinen Vorsatz kein Stoff vor 20:00 treu gebleiben. Wieder bleibt nur die Erkenntnis - es geht nicht ohne - ich bin abhängig! Ja, ich habe Angst es vor anderen zu gestehen! Es werden ja alle in die selbe Schublade geschoben. Ich kenne selber Alkis, die den Tag nicht ohne überstehen, die penetrant nach Alk. stinken. Fürchterlich! Jetzt auch noch, ICH! Ich gehöre dazu! Schlimm, dieser Wahrheit ins Auge zu blicken müssen. Bei der letzten Reha, habe ich mit dem Rauchen aufgehört und die jetzt fast 5 Jahre durchgehalten - bin stolz auf mich. Aber was bleibt denn, dann noch? War es doch der falscher Weg? Im Krankenhaus ist Rauchen möglich - trinken - also Alk. nicht. Ich bin am Ars..., es war die falsche Entscheidung, ich hätte mit den Saufen aufhören sollen und nicht mit dem Rauchen. Drückt mir die Daumen, ich möchte morgen nicht verdagen, sondern durchhalten bzw es einfach nur genießen, aber ich habe Angst vor mir, es halt nicht schaffen zu können. Ich sollte doch lieber ein Tagebuch schreiben

18.03.2017 01:50 • #12


Icefalki
Yellow, das Wichtigste ist doch schon geschehen. Du hast es dir selbst eingestanden. Und es ist doch gar nicht mal so schrecklich, der Wahrheit einfach mal ins Auge zu schauen. Wäre jetzt die Frage zu klären, was war vorher, der Alk. oder die Angst. Und noch was. Es ist keine Schande, sich Hilfe zu holen, wenn man alleine nicht klar kommt. Hier liegt auch die Antwort, so denk ich mal, zu deiner Hintergrundsproblematik. Meinen, Fassaden aufrecht zu halten, die dann, weil es so anstrengend ist, nur mit Hilfsmitteln möglich sind. Wie befreiend, sich einzugestehen, dass man eben auch nur ein kleines Menschlein ist, das ab und an versagt.

Allein, dies zulassen, eben nicht perfekt, oder einer bestimmten Norm zu entsprechen, kann unheimlich befreiend wirken. Das macht dich nicht schlechter, im Gegenteil, das macht dich zu dem was du bist, einem Menschen mit Stärken und Schwächen. Nicht mehr, nicht weniger.

18.03.2017 02:06 • x 1 #13


kopfloseshuhn
Hi Yellow.
SO nun dann...ist es raus....
Und es ist okay. Also ich für meinen Teil verurteile dich nicht (falls das deine Sorge war, dass nun hier jemand mit dem Finger auf dich zeigt und ruft iiiihhhh)
Klar bleibt nun die Frage erst das Huhn oder erst das Ei? Erst der Alk dann die Angst oder doch anders herum? Letztendlich ist es egal. Einen Grund gibt es so oder so. Denn einfach so fängt man das trinken um abzuschalten nun auch nicht an.
Sich ein Problem einzugestehen ist der erste Schritt. Das hast du gut gemacht!
Jetzt hol dir Hilfe.
Ich hoffe, dass es bisher eher eine psychische Abhängigkeit ist und dir Entzugssymptome erspart bleiben, wenn du dich auf den Weg machst.

Also dann mal ab : einen Kliniktermin machen. Alleine würde ich dir den Weg nämlich nicht empfehlen!
UNd derweil sind wir ja auch noch da.
Herzliche grüße dein kopfloseshuhn

18.03.2017 09:47 • x 1 #14


yellow_belly
Hallo Icefalki, Hallo kopfloseshuhn,
Danke für Eure Antworten. Ich weiß ich habe, wohl doch mehr Baustellen, als ich mir selber eingestehen will. Ich habe (leider?) bisher nicht gelernt meine wahren Gefühlen zuzulassen bzw. zu zeigen bzw. mir selber einzugestehen.
Zitat von Icefalki:
Meinen, Fassaden aufrecht zu halten, die dann, weil es so anstrengend ist, nur mit Hilfsmitteln möglich sind.

Eigentlich müßte ich Maurermeister sein, aber nur für meine eigenen Fassaden. Ich habe Angst vor mir selbst.
Zitat von Icefalki:
Allein, dies zulassen, eben nicht perfekt, oder einer bestimmten Norm zu entsprechen, kann unheimlich befreiend wirken

Ich bin aber gern perfekt, entspreche gern einer Norm. Das hängt vielleicht auch mit meinen Beruf zusammen. Leider gibt es in diesen Normen halt nur schwarz und weiß, es gibt kein nicht viel, nicht so schlimm.
Zitat von kopfloseshuhn:
Erst der Alk dann die Angst oder doch anders herum?

Gute Frage, hm, so zeitig durfte ich noch nichts Alk. Trinken. Aber das ist ja der Grund, weshalb ich in die Klinik soll. Raus zu finden, woher die Angst kommt.
Der Vorstellungstermin in der Klinik ist schon fest, allerdings, wenn ich daran denke, wird mir wirklich bange. Das schlimme ist nur, ich muß hin und zurückfahren, somit sind meine Notfall Tavor's tabu . Ich habe im Moment große Zweifel an mir selbst, wie ich diesen Termin durchstehen soll. Dabei scheitert es wahrscheinlich nur an den ersten 5 Minuten. Die Gedankenchaos im Vorfeld kennt ihr doch bestimmt auch? Dieses Unbekannte, das was-denn-dann? Ich bin schon zwei mal, quasi als heimlicher Besucher, hingefahrfen, um mich vor Ort umzuschauen. Hilft aber auch nicht wirklich. Aber zum Glück ist ja noch etwas Zeit, also husch weg ihr Gedanken.
Es hilft mir ungemein, hier zu schreiben und tolle - wenn auch nicht immer schöne - Anregungen zu bekommen.
Danke!

18.03.2017 23:39 • #15


Icefalki
Yellow,
Zitat von yellow_belly:
Ich bin aber gern perfekt, entspreche gern einer Norm. Das hängt vielleicht auch mit meinen Beruf zusammen. Leider gibt es in diesen Normen halt nur schwarz und weiß, es gibt kein nicht viel, nicht so schlimm.


Du bist lustig, das gefällt mir. Willst so gerne Norm sein, und die hast dich schon lange verlassen. Wir sind aber alles andere, als Norm. Wobei, was ist schon Norm?

Ich musste gerade lachen. Ich war auch so. Mein Psychiater erklärte in den ersten Stunden, dass er mit mir Fahrtraining- Konfrontation machen würde. War damals meine grössten Angst, im Auto wegzukippen. Was tat ich? Bin sofort anschliessend eine Angst Strecke gefahren. Quasi im vorauseilendem Gehorsam, bzw. um die Übung zu beherrschen, um nicht negativ aufzufallen. Ging natürlich voll in die Hose.

18.03.2017 23:51 • #16


yellow_belly
Icefalki,
Danke für den Spiegel! Okay, du hast ein wenig Recht, dann nicht Norm - denn dass bin ich nicht, merke ich im alltäglichen Leben immer - aber doch normal, nicht auffallend halt. Aber wie lege ich das ab? Ich meine, wie lerne ich nicht so zu sein? Warte mal ... Das nicht auffallend, darum dreht sich bei mir ja die Spirale vom Ohnmächtig werden, dem Übergeben, etc. alles was peinlich ist, was Unbehagen bereitet und aus der berühmten Rolle Normalität zu fallen.
Gut jetzt bleibt nur noch die Frage: Wie gehe ich dagegen vor? Schaff ich das in einer Woche? Dann kann ich meinen Termin in der Klinik absagen bzw. jemanden anderen geben, der ihn nötiger hat.

19.03.2017 00:19 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Icefalki
Annehmen, akzeptieren, Verletzlichkeit eingestehen, dich selbst mögen. Ganz einfach, Hihi. Lese das Gedicht von Chaplin Chaplin auf meiner Icefalki Seite und erkenne darin die Weisheit.

Nicht Intelligenz, Wissen, nee, Weisheit bringt dich weiter. Vielleicht müssen wir diese Prüfungen ablegen, damit wir erkennen lernen. Wird schon alles seinen Grund haben.

19.03.2017 01:35 • x 1 #18


Hotin
Hallo yellow_belly,

im Gespräch mit den Frauen hast Du Dein Problem doch schon sehr gut herausgearbeitet.
Zitat:
Ich weiß ich habe, wohl doch mehr Baustellen, als ich mir selber eingestehen will. Ich habe (leider?) bisher nicht
gelernt meine wahren Gefühlen zuzulassen bzw. zu zeigen bzw. mir selber einzugestehen.


Da ist es doch. Ich glaube es ist nur ein Problem. Ich nenne so etwas immer eine Großbaustelle.
Zitat:
allerdings, wenn ich daran denke, wird mir wirklich bange.


Warum? Die Therapiegespräche können Dir den Weg zu Dir selbst ebnen.
Zitat:
Gut jetzt bleibt nur noch die Frage: Wie gehe ich dagegen vor? Schaff ich das in einer Woche?


Bitte nimm mir das nicht übel. Wie willst Du in einer Woche an Deine Gefühle herankommen?
Auch hier ist wegrennen zwar möglich. Die Angst würde aber hoch bleiben.

Nutze die Therapie wie ein Fortbildungsseminar. Du kannst nur schlauer werden,
also dazu lernen.

Viele Grüße

Bernhard

19.03.2017 03:16 • x 1 #19


kopfloseshuhn
Ach yellow....du bist ja süß.
mal eben....*kicher
Könnte von mir sein.... und dann den Klinikplatz jemand anderem geben, der hat s nötiger. jajajaja
Ist auch ne Art wegrennen, nicht wahr? Anderen gehts schlechter. Aber wie schlecht muss es einem gehen, bis man sich das Privileg der Hilfe zugesteht? UNd wie lange soll es dann dauern?

Norm. Puh was ist schon norm? Und warum nicht auffallen?
Mir ist das echt egal. Okay klar jeder hat seine eigenen Ängste bitte nur ein Kreuz *haha
Aber darum kann ich dir jetzt mal erzählen, wie wenig schlimm es sein kann, aufzufallen.
Ich hab aus der Not eine Tugend gemacht. SChon damals in der Schule. War dann trotz Mobbing der Gruftie oder gerade deswegen es war ja eh schon egal.
Und das zieht sich so durchs Leben. Ich trage auffällige Frisuren, auch auffällige Farben. Kleide mich, wie ich will und nicht was die Mode diktiert. Ja ich falle auf. Aber geschadet hats nicht.
Und ich gehe mit mir offen um. Mit meinen Ängsten, mit meiner vergangenheit und auch mit den Panikattacken.

Letztens erst habe ich einen Zahnarztterminh abgesagt weil ich mir den Stress nciht auch aufbürden wollte. Und die Helferin war so lieb zu mir am Telefon.

Ich will damit sagen, dass man manchmal überrascht wird, wie nett andere Leute damit umgehen können. Und das gar nichts schlimmes passiert, wenn man sich eben mal nicht in der Norm befindet.

Vielleicht ist auch das eine Baustelle von dir. Dich so zu akzeptieren, wie du bist und enfach sein kann und dich nciht immer in ein schmea pressen musst um was zu finden? Anerkennung? Ein versteck für Chamälions?

So ich muss eben mal frühstücken. Hab auch noch nicht ganz zu ende gedacht hier....Liebe Grüße kolohu

19.03.2017 10:38 • x 2 #20


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