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Celestine
Ich hänge seit ein paar Stunden wieder mal in meiner Angst drin, mit Übelkeit und Herzklopfen, Ab und zu ebbt die Angst etwas ab und diese Pause nutze ich jetzt um zu fragen: wer von Euch kennt das, die Gedanken, die immer und wieder diese Angst hervorrufen. Das sind gar nicht so sehr die körperlichen Symptome, sondern dieser blöde Kopf. Angst durchzudrehen, in der Angst stecken zu bleiben, in die Notaufnahme zu müssen, verrückt zu werden, das Leben nicht mehr zu schaffen...wer von Euch kennt dieses Gedankenkarusell? Und wie kann man es stoppen?
Und wieweit bin ich noch von einer Psychose entfernt?

01.11.2014 20:55 • 22.01.2016 x 1 #1


133 Antworten ↓


K
Ich bin mal so böse und zitiere dich:
Zitat:
Gedankengänge lösen über die Neurotransmitter chemische Prozesse aus, jeder Gedanke, jede Bewegung ist letztendlich ein chemischer Prozess.

Ich denke, dass du dir nur einbildest, dass es nur Gedanken sind, die die Angst hervorrufen.
Wenn es anders wäre, könntest du es gedanklich abstellen.

Und wie kann man es stoppen?
--Das Credo des Forums ist: Du musst dir selbst vertrauen und an dir arbeiten.

Und wieweit bin ich noch von einer Psychose entfernt?
--darüber würde ich mir Gedanken machen, wenn du mehrere Nächte nicht schlafen kannst.

01.11.2014 21:06 • #2


A


Die Macht der Gedanken

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kyra96
Ich kenne das zu gut. .. es ist fürchterlich.
Jeden Tag durchlebe ich es. Arbeiten geht aber zum Glück. Es gibt auch Tage da ist alles gut. Ich helfe mir übergangsweise mit opipramol. Morgens eine und abends bei bedarf. Für den äußersten Notfall hab ich noch Tavor.
Gehe seit Mai zur Hypnosetherapie und fange in 3 Wochen wieder eine Gesprächstherapie an.
Wir kommen da mit viel kraft und willen wieder raus.
Ich hab mal gelesen dass man nicht gegen die Angst ankämpfen soll sondern sie zulassen soll. Nicht einfach aber manchmal klappt es.
Du bist nicht allein

01.11.2014 21:11 • #3


Celestine
Danke kyra 96,

ich stehe immer wieder fassungsos davor, wenn es mir eine Zeit gut ging und ich dann doch wieder in ein so tiefes Loch falle. Und jedesmal denke ich, so schlimm war es bisher noch nie. Ob das stimmt weiß ich nicht...

Das dramatische ist, dass sich gerade jetzt für mich auf beruflicher Ebene soviele Türen auftun und die Gefahr besteht, dass mir diese schei. alles kaputt macht!

01.11.2014 21:35 • #4


Menandera
Hallo Celestine,

ich habe in meinen Fachbüchern über Angststörungen , in denen ich viel gelesen habe, als meine PA noch sehr akut waren, etwas gelesen, was mir sehr half und immer noch hilft: Klopfe jeden aufkommenden angstmachenden Gedanken nach seinem Wahrheitsgehalt/Realitätsbezug ab.
-In der Angst stecken bleiben?- ich bin bis jetzt immer wieder heraus gekommen, wenn es auch dauerte.
-Verrückt zu werden? Bin ich bis jetzt verrückt geworden- nein. ich bin ängstlich- aber nicht verrückt.
In die Notaufnahme müssen? ich weiß um die Mechanismen, welche sich im Gehirn, in
der Amygdala, abspielen. Deshalb kann ich schon allein durch meinen Atemrythmus meine Stresshormonausschüttung senken- das alles spricht gegen die Notaufnahme.
trotzdem habe ich das Telefon und die Nummer der Notaufnahme parat-, ebenso das Taxigeld.Wenn ich notfallmäßig Hilfe brauchen sollte, bin ich vorbereitet.
-Das Leben nicht mehr schaffen? Ich habe so viel bis heute geschafft und das war oft genug sehr schwer.Ich arbeite an mir- ich verändere mich-deshalb schaffe ich es, wenn auch mit Rückschlägen und kleinen Schritten.
Irgendwie so ähnlich relativiere ich dann in solchen Momenten meine Gedanken.
ich hoffe, du kannst was damit anfangen Ich wünsche es dir! Ich kenne dies auch und es gehört wohl zu uns, dass wir manchmal so durchhängen. Aber jeder Durchhänger, der gemeistert wurde, gibt neue Kraft und Reife.

LG,Menandera

01.11.2014 22:13 • x 6 #5


kyra96
Super. .....danke

01.11.2014 22:32 • #6


Celestine
Menandera..was soll ich sagen..sitze hier und heule wieder, diesmal aus Rührung über Deinen Beitrag...heute ist wohl Heultag...Du hast ja so recht! Warum bekomme ich das nicht in mein Hirn rein? Immer und jedesmal denke ich, so schlimm war es noch nie, jetzt knallen die Sicherungen durch, jetzt geht es in die Geschlossene...warum das so ist habe ich noch nicht heraus bekommen..meine Therapeutin leider auch nicht..

Aber trotzdem nochmal DANKE-gut dies noch einmal gesagt zu bekommen!

01.11.2014 22:47 • #7


kyra96
Ich habe mir vor kurzem das Buch

Angst hat die Quersumme 5

gekauft. Es hat mir etwas gegeben und ich versuche einiges davon umzusetzen. Klappt leider nicht immer aber ich bin am Ball.
Es ist ein Roman

01.11.2014 22:52 • #8


Menandera
Hör mal,Celestine ,

alles dauert seine Zeit......Du kriegst das auch hin, erst ein bisschen...und dann wieder ein bisschen mehr, ganz bestimmt. Wieso auch nicht?
Apropos: Geschlossene.....Als ich die 2 Monate stationär in der Psychosomatischen Station war, hatte ich eine sehr liebe Zimmernachbarin, die vorher 3 Monate in der Geschlossenen gewesen war. Sie sagte, diese intensive Zeit hätte ihr sehr geholfen.Wollte damit nur sagen: Auch nach der Geschlossenen geht es weiter...Sie arbeitet jetzt auch wieder....
Heul es raus- manchmal muss es so sein...man ist ja schließlich nicht jeden Tag gleich gut drauf
Ich hatte heute auch leider Heultag, weil ich mein Meerschweinchen Charlie verloren habe, ohne Vorwarnung....

LG,Menandera

01.11.2014 23:01 • #9


Celestine
Oh das kann ich verstehen, schicke Dir eine liebevolle Umarmung. Es ist schlimm, ein geliebtes Haustier zu verlieren..

01.11.2014 23:05 • #10


Menandera
Vielen Dank fürs Mitfühlen......Morgen werde ich ihn im Garten beerdigen

Traurigen Gruß,
Menandera

01.11.2014 23:10 • #11


tournesol88
Was mir persönlich hilft -denn ich habe in solchen Situationen 1:1 die gleichen Gedanken wie du- zu sehen, ich bin nicht allein. Der Gedanke, dass ich total unnormal bin und niemand mir helfen kann, ist für mich am Schlimmsten, aber dann sehe ich durch solche Foren z.B. wie vielen es genau so geht, wie mir. Wieviele das gleiche Gedankenkarussel durchleben, wieviele genauso kämpfen. Irgendwie tröstet mich das dann etwas und gibt mir etwas Kraft, weil ich denke, dass wir es gemeinsam schaffen werden. Gemeinsam ist man einfach weniger allein.

09.11.2014 11:22 • #12


Hotin
@ celestine

Hallo celestine,

wenn das Gedankenkarussell kreist, macht das natürlich große Angst.
Leider ist es oft völlig normal. Also befindest Du Dich vermutlich gar nicht in Gefahr.
Ich versuche mal zu beschreiben, was das Gehirn macht.

Denkvorgänge laufen im Gehirn sehr, sehr schnell ab. Außerden stellt es Dir oft mehrere Lösungen zur Verfügung.
Hin und wieder sind Entscheidungen extrem stark miteinander verknüpft und das Ergebnis, egal ob richtig oder
falsch würde vieles verändern. Also durchdenkt man es immer und immer wieder und dann kann man das Gefühl
spüren, ich bekomme das nicht mehr auf die Reihe.
Deinem Gehirn kannst Du hier evtl. so helfen. Das Gehirn möchte Dich schützen und vorwärts bringen. Also wird es
immer wieder neu überlegen, neu berechnen, wie Du am schnellsten zu Deinem aktuellen Lebensglück kommst.

Helfen kann hier, die Entscheidungsfragen des Gehirns auf ein Blatt Papier schreiben.
Du betrachtest Dein Denken in einer Super-Zeitlupe. Oft erkennt man dann. Man kann mehrer Sachen nicht gleichzeitig haben. Hier fehlt, das der eigene Wille eine Entscheidung trifft.

Zum Beispiel: Gehe ich heute Abend mit meiner Freundin aus – ist mein Partner sauer.
Gehe ich mit meinem Partner weg – ist meine Freundin enttäuscht.
Na dann gehe ich lieber mit meinem Partner. Aber meine Freundin ist nur noch heute oder morgen hier.
Und wann sehe ich sie dann überhaupt noch mal. Dann gehe ich doch mit meiner Freundin aus.
Aber mein Freund hat schon geschimpft, dass ich für alles Zeit habe, nur nicht für ihn.
Warum kann ich das nicht entscheiden? Ich muss krank sein!

Wenn das so abgeht musst Du anfangen etwas mit Deinem Willen zu entscheiden.
Nur so bekommst Du Ruhe in den Funkverkehr.

Viele Grüße
Hotin

09.11.2014 13:06 • #13


S
Du sprichst mir aus der Seele...
Mir geht es auch oft so , vor allem wenn die Ängste länger anhalten.
Und Ablenkung auf das vorhandene nicht ausreicht .. Dann denke ich auch immer , dass war es jetzt mit dir , jetzt kommst du in die Klapse , wirst unter starke Medikamente gesetzt bis mir der Speichel aus dem Mund tropft...
Willenlos und alle wenden sich ab von mir ..

09.11.2014 13:24 • #14


Menandera
Das Entscheidende sind unsere Gedanken und unser Wille, daran etwas zu verändern. Nicht im Ist-Zustand zu verharren.
Zitat:
Unsere größte Kraft liegt in der Möglichkeit, Entscheidungen treffen zu können. Wir können wählen, wo wir sind, was wir tun und was wir denken. Keiner kann uns unsere Entscheidungsfähigkeit nehmen.Sie gehört uns allein. Wir können tun, was wir tun wollen.Wir können der Mensch sein, der wir sein wollen. (Autor unbekannt)

Veränderungen können Angst machen, aber wenn wir uns weiter entwickeln wollen, müssen wir uns verändern. Leben ist Fluss, nichts bleibt so, wie es ist. Das ist oft schmerzhaft....ich erlebe es gerade in meiner Ehe so .Trotzdem möchte ich um keinen Preis wieder so sein, wie ich war. Mein Weg geht vorwärts....zusammen mit meiner Angst. Meine Heilung ist meine persönliche Aufgabe, unterstützt durch tiefenpsychologische Hilfe. Ich denke und ich kann bestimmen, was ich denke.Der Weg aus der Angst führt hinein in sie.

LG,Menandera

09.11.2014 15:25 • #15


D
Ich klinke mich hier mal ein

Ja diese Gedanken aus heiterem Himmel und ohne erkennbaten Grund sind es,aber nach 1 Jahr gesprächstherapie und 6 Monate Cipralex kommen sie immer noch,seltener ,aber immer wieder

Für mich ist vormittags die schlimmste zeit und ich muss mich oft zusammenreißen und ankämpfen ,wenn dann alles wieder abfällt,meint man ,man könnte wieder alles machen

Weiß jemand,wann so eine angststörung mit gedankenkarussel wieder abklingt
Wobei ich nicht sagen kann,wovor ich genau bammel habe

Die theratpeutin sagt,ein Jahr ist noch keine Zeit,aber die Phasen,wo es gutgeht werden immer länger
Aber noch sind die langen phasen nicht wirklich da

Kann man in der hypnose rausbekommen,was es ist
Läßt sich jeder hypnotisieren?

28.12.2014 11:02 • #16


Schlaflose
Zitat von drahomira:
Läßt sich jeder hypnotisieren?


Nein, bei mir klappt es nicht. Es heißt, ca. 5 Prozent der Menschheit sind nicht hypnotisierbar.

28.12.2014 11:39 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Celestine
Hallo drahomira,

ich weiß gar nicht, ob eine Angststörung für immer weggeht. Vielmehr glaube ich, dass wir eine bestimmte Disposition behalten und sensibler und ängstlicher reagieren als normale Menschen.

Mir persönlich hat die Hypnose bislang sehr gut geholfen zu verstehen, welche Rolle die Angst bei mir spielt, welcher Teil von mir die Angst als Kommunikationsweg braucht.

Stell' Dir nicht sowas spektakuläres unter der Hypnose vor. Nach meiner ersten Sitzung war ich total überrascht, dass ich ja gar nicht weg war und alles mitbekommen habe...heute weiß ich, dass mein Unterbewusstsein während einer Hypnose trotzdem sehr aktiv und fleißig ist ich sehe die Hypnose als ein sehr effektives Werkzeug in der Psychotherapie.

28.12.2014 11:41 • #18


D
Wie lange hat es bei euch gedauert,dass ihr wieder längere gute phasen habt
Was heißt länger,wochen?

Habt ihr medis nehmen müssen?

28.12.2014 15:25 • #19


Schlaflose
Zitat von drahomira:
Habt ihr medis nehmen müssen?


Ich habe keine nehmen MÜSSEN. Ich WOLLTE welche nehmen, und sie helfen mir auch gut.

28.12.2014 15:44 • #20


A


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