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A
Hallo zusammen,

mein Problem ist erstens einmal Angst. Ich arbeite von zuhause aus, da es in meiner Kleinstadt kaum Jobs gibt, und merke, wie mir so ein generelles, schwer definierbares Angstgefühl so oft und für lange Zeit jede Energie und Freude nimmt, möchte ich endlich lernen, damit klar zu kommen.

Ich kann mir vorstellen, dass dieses Gefühl noch ein Rest davon ist, was ich in der Kleinstadt in der ich lebe (in Niederbayern) alles erlebt habe. Dass es mich immer noch belastet, hängt mMn auch damit zusammen, dass ich es nicht so ganz verstehe. Bzw. ich verstehe nicht, was mit dieser Stadt eigentlich los ist.

Mich interessiert auch sehr, ob jemand anderes Ähnliches erlebt hat. Ob mich einfach auch jemand versteht. So viele Leute, denen ich davon berichte möchte, wie diese Kleinstadt einem jedem Luft zum Atmen nehmen kann, und wie das ständige Beobachtet werden einen zermürbt, verstehen mich nicht.

Ich schildere das am Besten anhand von Situaionen, die mir immer wieder passieren und passiert sind, und meinen Eindrücken und Ängsten.

Was mich erstens an dieser Kleinstadt zermürbt, ist die Leere. Wenn ich aus dem Haus gehe, überlege ich mir das oft 3x. Es ist immer dasselbe: ich gehe die leeren Gassen oder Wege entlang. Es klingt verrückt, aber du triffst wenn es hoch her geht maximal 10 verschiedene Leute, wenn du zum Supermarkt gehst. Normalerweise sind es so 3 oder 4. Im Sommer manchmal mehr, was aber noch schwieriger sein kann als sonst - dazu gleich mehr. Eine besonders lange Gasse muss früher eine richtige Partymeile gewesen sein - jetzt alles tot. Die meisten Hausbesitzer haben die Gastronomie rausgeekelt, andere haben von selbst aufgehört. Schon alleine dieses Gefühl, du gehst durch eine vollkommen leere Stadt, ist sehr merkwürdig für mich. Ich ertappe mich dann bei Gedanken wie: wo sind die Leute alle? Was ist in den Wohnungen? Sind die leer? Es wirkt so ausgestorben.

Hinzu kommt: wenn ich jemanden auf der Straße treffe, ist das auch belastend. Ich weiß dann nicht, was ich machen soll. Das ist so schwierig zu erklären. Ich war bei mehreren Therapeuten, die mich nur ratlos ansahen, mir irgendwas erzählten, dass ich mir das alles nur einbilde, oder schwere Medikamente verschrieben haben. Eine Therapeutin habe ich dauernd zu fragen versucht, ob sie nicht schon etwas Ähnliches einmal erlebt hat, da sie ja selbst aus einer Kleinstadt kommt, dieses Gefühl, die Sau der Kleinstadt zu sein, wo jeder Schritt und Tritt ein Spießrutenlauf ist. Sie meinte immer nur, nein, aber sie fährt auch immer mit dem PKW durch die Kleinstadt. Zu Fuß ist sie kaum unterwegs. Tja, warum wohl?

Jdf.: Wenn ich jemanden treffe, geht das Spiel los. Entweder die Leute starren mich an, als wäre ich ein Geist, oder sie starren mich verärgert an. Oder sie starren verärgert zur Seite. Oder sie richten sich auf heben beleidigt den Kopf, als hätte ich sie bedroht. Oder sie mustern mich böse von oben bis unten. Oder sie senken schüchtern den Kopf. Zu Grüßen, habe ich einmal aufgehört, weil die meisten nicht geantwortet haben. Was ist hier los? Ich habe mir schon überlegt, ob ich irgendwo ein Schild habe, wo drauf steht - ja, was eigentlich?

Ich habe es mir nun so zurecht gelegt, dass ich einfach nur gerade aus oder zur Seite schaue, vielleicht auch in den Boden, und die paar Leute, die ich treffe, so weit wie möglich ignoriere. Was mich halt immer noch stört, ist, dass ich nicht genau weiß, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Ich habe es so zu hassen begonnen, wenn mir jemand auf der Straße begegnet, weil ich auch dieses Gestarre nicht mehr ertrage. Manchmal starren die Leute auch zB ein bestimmtes Kleidungstück an, und ich frage mich, was sie jetzt schon wieder für ein Problem haben. Wenn ich die anderen Leute allerdings genauer betrachte, habe ich bei so einigen den Eindruck, es ist ihnen ebenfalls sehr unangenehm, jemandem oder mir auf der Straße zu begegnen. Für mich scheint diese kleine Stadt sehr aus Angst zusammengesetzt zu sein, ich verstehe aber nicht, warum.

Hat jemand anderer schon einmal etwas Ähnliches erlebt? Oder bin ich einfach nur 'verrückt'?

Was mir sonst so passiert ist, dauert jetzt zu lange, das kommt noch. Fürs erste ist meine Frage, ob dieses Kleinstadt-Gefühl jemand kennt. Und was ist hier los bzw. könnte hier los sein?

15.02.2017 16:30 • 06.03.2017 #1


14 Antworten ↓


Luna70
Herzlich willkommen hier bei uns im Forum. Ich hoffe, du wirst dich bei uns wohlfühlen und Hilfe finden.

So ganz verstehe ich es noch nicht. Auf der einen Seite ist es dir zu leer auf den Straßen, trotzdem fühlst du dich beobachtet. Ich lebe in einer größeren Gemeinde mit ungefähr 8.000 Einwohnern, also vielleicht so in etwa wie bei dir. Das ist so ein Zwischending zwischen der Anonymität einer Großstadt und jeder kennt jeden. Nicht groß genug, um anonym zu bleiben, aber klein genug um auch mal sehr bekannt zu werden wenn etwas Ungewöhnliches passiert. Du deutest ja an, dass irgendetwas geschehen ist.

Vielleicht musst du diese Vorkommnisse ein bisschen genauer beschreiben, damit wir dich verstehen können.

Was das Grüßen betrifft, warum machst du es nicht einfach so, dass du die Leute mit einem Nicken kurz grüßt, aber nicht unbedingt auf Reaktion wartest. Hier bei uns wird schon gegrüßt, auch wenn man sich nicht persönlich kennt. Zumindest wenn man sich auf derselben Straßenseite (quasi frontal) begegnet.

15.02.2017 16:57 • #2


A


Die Kleinstadt, beobachtet werden und dauernd Angst

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Hurt
sag, hast Du in den letzten Jahren irgendeine Form der Energiearbeit gemacht?

Ich kenne das was Du beschreibst. Bei mir war es sogar noch schlimmer. Ich wurde geschubbst, vom Fahrrad gestossen, angegriffen oder beleidigt. Das Alles von Menschen, die ich noch nie vorher gesehen habe.

Das hatte bei mir angefangen, nachdem ich Licht- und Energiearbeit gemacht habe. Nachdem ich dann umgezogen bin, wurde es sehr viel weniger. Ab und zu begegnet es mir hier im Ort immer noch. Da ich aber kaum noch hinausgehe und es ja schon kenne, bedeutet es mir nicht mehr viel.

Erklären kann ich es mir nicht, weshalb sich Menschen wie Zombies verhalten. Vielleicht ist es eine besondere Art der Bewusstheit, das überhaupt wahr zu nehmen. Oder es ist eine besondere Art der eigenen Energie, die das mit anderen Menschen macht. Wobei ich mich frage, wie ein Individuum das sich so verhält wie Du es beschreibst, und wie ich es erfahren habe, überhaupt noch Kontrolle über sich selbst besitzt. Das zuende zu denken, löst regelmässig Horrorszenarien in mir aus.

Ich denke darüber nicht mehr nach. Für das, was auf dieser Welt der Normalzustand ist, bin ich nicht verantwortlich. Sich selbst abgrenzen, mich selbst schützen und vor Allem keine dieser merkwürdigen Kreaturen in mein Leben lassen - das ist mein Motto.

Insgesamt würde ich an Deiner Stelle von dort wegziehen. Ausser: das Alles macht Dich neugierig, und Du willst Dich selbst und auch andere Bewohner des Ortes konfrontieren. Aber, wenn ich mir das ansehe, wird es null bei null bleiben. Du wirst nix erfahren, und es wird Dich Energie kosten. Aber vielleicht hast Du auch die Kraft und das Anliegen, diesen Ort wieder lebendig zu machen.

Erzähle mal ...

16.02.2017 07:09 • #3


R
Hallo @Alexander1981
wie lange lebst du schon in dieser Stadt? Hast du mal darüber nachgedacht, wegzuziehen? Woanders einen Job suchen und weg? Wenn die Arbeitssituation nicht so besonders ist, kann ich mir vorstellen, daß auch viele Junge weggezogen sind. Übrig sind vielleicht nur noch die, die standortgebunden sind und das würde nämlich deine Schilderung untermauern. Was hält dich dort?

Ich habe schon sehr anonym gelebt, mitten in Berlin. War auch nicht schön. Und dann gibt es in Berlin Gegenden, die einem Dorf ähneln. In so einer Gegend wohne ich gerade. Klar, hier wird genau beobachtet, was du machst, ob du einer geregelten Arbeit nachgehst, ob du krank bist, wo und was du einkaufst, welches Auto du fährst, ob du Raucher bist und welche Bekanntschaften du hast. Hier bleibt nichts verborgen und jeder Familienstreit in diesen Häusern hört die ganze Straße mit. Jedes fremde Auto und jeder Fremde fällt hier sofort auf. Im Frühjahr/Sommer beobachten alle gegenseitig, was auf den Balkonen für Blumen sind, ob man viel draußen ist und ob du ja nicht auf dem Balkon grillst.
Manchmal ist es hier zum Aber eigentlich achtet hier auch irgendwie jeder auf jeden - und ich fühle mich hier relativ wohl. Man läßt mich in Ruhe.

Wie ist es denn, wenn du mal woanders bist?

16.02.2017 08:03 • x 1 #4


A
Danke für eure ganzen Antworten!

@reenchen: Ja, das mit dem Beobachten nehme ich hier auch so wahr. Allerdings fällt der Faktor des Achtens weg. Die Leute, die noch hier sind - Stichwort: standortgebunden - wirken auf mich größtenteils so, sich nicht in die Karten schauen lassen wollen (weil?), sich die anderen vom Leib halten (weil?), und nur erzählen, alles sei so toll und man sei so reich (überspitzt formuliert!)

@hurt: JA! Heißt das, dass hat mich anfällig für Negatives, gemacht, also dass ich das anziehe? Und genau solche Dinge wie du habe ich auch erlebt. Ich würde aber gerne positive leute anziehen. Stattdessen treffe ich regelmäßig Leute, die furchtbar anstregend sind, weil sie mir ihre ganzen Probleme erzählen, mir Einblick in ihr zT extrem tristes Leben hinter der schönen Fassade geben, süchtig scheinen, mit mir Zeit zu verbringen, mich gleichzeitig manchmal beleidigen und komisch behandeln - was wiederum in jedem fall mich irgendwann so verärgert hat, dass es zu seinem Krach Bruch kam. Da hab ich dann schon gegrübelt, was habe ich (falsch) gemacht bzw. was habe ich an mir? An sich finde ich aber deine Einstellung sehr gut.

17.02.2017 23:16 • #5


A
@Hurt Erzähle mal - OK, hier mal ein paar Eindrücke.

Entweder die Leute kennen sich bereits seit Jahren, von Kindesbeinen an usw., und haben eine feste Clique, die sich gegen die anderen Leute abgeschlossen hat, oder sind auch eher Einzelgänger. ODER sie sind einsam und verzweifelt und fangen mit zu flirten an, und dann bin ich in der Zwickmühle, weil eigentlich wollte ich nur freundlich sein, und wenn ich dann Nein sage, sind sie mir beleidigt und erzählen rum, ich sei was weiß ich für einer. Oft habe ich das Gefühl, die Leute passen sehr genau auf, was sie sagen, so in der Art, 'nur nichts Falsches sagen'. Klingt dramatisch, aber ist so.

In meiner Stadt gibt es sehr viele so verbitterte Single-Frauen, die geschieden und/oder allein erziehend sind. Die sitzen dann oft in den Cafés oder Bäckereien und sind nur am lästern, oder gehen in der Stadt herum auf der Suche, sag ich jetzt mal. Ich finde, schon das alleine macht so ein eigenartiges Klima.

Im Zentrum der Stadt gibt es jetzt ein Einkaufszentrum. Das wurde extrem gefeiert, das würde jetzt die Stadt beleben usw. Das Ende vom Lied ist ein großflächiges Sterben der Läden in der kleinen Fuzo - die davor relativ lebendig und schön war - , stattdessen ziehen gar keine Läden oder so eigenartige Sachen rein, wie 1-Euro, oder kleine Nobel-Bekleidungs-Sachen, wo kaum einer reingeht, und bei denen ich mich immer frage, wie die sich halten können. Eine Bekannte meinte einmal, dass meiste an den Läden und der verbleibenden Gastronomie, die zum Teil unter aller Kanone ist, sei einfach nur zur Geldwäsche für irgendwelche Leute von außerhalb. Ich fand die Aussage hart, aber mir sagte mein Eindruck auch immer, dass da was nicht zusammen passt.

Ich weiß schon, dass mein Post vielleicht nicht ganz nachvollziehbar klang. Im Endeffekt glaube ich, dass ist einfach der Eindruck von jmd, der mit Angst kämpft, und gleichzeitig durch eine Stadt geht, die etwas Totes an sich hat. Falls Tot das richtige Wort ist. Ich kann meine Eindrücke halt schwer in die richtigen Worte fassen, weil ich sie selbst nicht so ganz einordnen kann.

Warum sie mich anstarren? Gute Frage. Objektiv gesehen: Naja, ich trage lange haare, Vollbart, und Marken, die man in der Kleinstadt nicht kaufen kann. wenn ich mir Kleidung kaufe, dann online, und das sind dann Marken wie Mustang zB. oder Blend. Die gibt es hier nicht, aber ich hab keinen Bock, das Einkaufszentrum oder die manchmal sehr unfreundlichen Ladenbesitzer zu unterstützen - und ihre teuren Preise zu bezahlen.

Ich denke, in einer anderen Umgebung würde ich nicht auffallen, zB bestimmte Stadtteile Berlins. Ich überlege auch schon länger, umzuziehen. Denn das Problem ist: früher war diese Stadt nicht so. Da gab es so einige alternative Lokale, regelmäßig Konzerte usw. Ich schätzte das, dass ich dann einfach zu Fuß nach Hause gehen konnte, weil hier alles zu Fuß erreichbar ist. Aber im Nachhinein: schleichend wurde ein Lokal nach dem anderen von den Rentnern, die die Häuser besitzen, hinausgeekelt, dann eine frühe Sperrstunde verpflichtend gemacht... Ich hab das damals alles nicht so beachtet - aber ich nehme an, diese ganzen Kleinigkeiten hatten dann in der Summe eine große Wirkung. Die meisten Freunde von mir sind weggezogen. Ich war auch länger nicht in der Stadt, und bin dann wieder zurückgekehrt.

Ich schreibe jetzt sehr ausführlich - und nur Negatives. Es gibt hier auch Positives! Aber das Negative ist für mich noch nicht so ganz zu bewältigen/einzuordnen.

Was mir auch regelmäßig durch den Kopf geht: Es gibt hier den Fall eines jungen Mannes, der ca. 2009 durch das Lokalblatt in den Selbstmord getrieben wurde. Er betreute die katholische Jugend oder ein Pfadfindergruppe. Zeitgleich interessierte er sich privat für die Wicca/Pagan-Kultur. Er muss da was in die Richtung auf Facebook gepostet haben, und das Lokalblatt machte eine Schlagzeile (!) daraus, dass ein Hexenkind (!) die Kinder betreut, was das soll, Hexerei, bla bla (!). Ich verstehe bis heute nicht, dass die das überhaupt ungestraft schreiben durften. Es klingt so absurd, wenn ich das schreibe. Ende vom Lied: der junge Mann hat Selbstmord begangen, was auch in der Lokalzeitung hämisch kommentiert wurde. Ich weiß bis heute nicht, ob das ein juristisches Nachspiel hatte, denn, wenn dann jmd aufsteht und etwas sagt, wird das gerne mal unter den Tisch gekehrt. Es geht aber nicht in meinen Kopf, wie so etwas 2009 passieren konnte. Wie so etwas überhaupt in Deutschland passieren kann. Und was genau in dem Kopf von diesem Zeitungs-Schmierfink vorging.

17.02.2017 23:27 • #6


Hurt
Hallo Alexander,

das ist eine Menge, und ich sortiere gerade.

Also grundsätzlich kommt es ja ganz klar rüber, dass Du Dich da überhaupt nicht (mehr) wohl fühlst. Und dass Dich das sehr beschäftigt. Und ich nehme an, dass Du dem was Dir Unbehagen macht, nie so wirklich auf die Spur kommst.
Es ist manchmal so, dass man Veränderungen um sich herum nicht als positiv erlebt ( das was Du beschreibst, wie sich die Stadt entwickelt hat). Und vielleicht solltest Du einfach Deine Sachen packen und gehen. Dieser Ort und Du, das scheint keine gute Koexistenz zu sein.

So wie Du es beschreibst, bedrückt es Dich, und Du magst die Menschen da auch nicht wirklich. Und das Alles kostet Energie.
Wenn Du es z.B. nur wahrnehmen würdest, es Dich aber nicht weiter berührt, könntest Du rein theoretisch auch weiter dort wohnen bleiben. Insgesamt schreibst Du aber ja, dass Dich die ganze Atmosphäre da verunsichert und eher abstösst.
Das würde ich für mich als deutliche Aufforderung verstehen, mir einen anderen Ort zum Leben zu suchen.

18.02.2017 03:47 • #7


A
Ne, das sehe ich mittlerweile genau so. Seit ein paar Tagen ist dieser Gedanke aktiv gereift und bin ich habe begonnen, jeden Tag ein bisschen an Sachen auszusortieren, weg zu werfen oder zu verschenken. Nicht alles im Großen auf einmal, sondern jeden Tag ein bisschen.

Was halt das Problem ist, dass mir meine Wohnung an sich sehr gut gefällt. Andererseits: bevor ich eingezogen bin, war es eine stinknormale Wohnung in einem Appartmenthaus, das mir gefiel, weil es nicht wie all die anderen Appartmenthäuser in der Stadt aussah - es scheint hier in letzter Zeit so ne Art unausgesprochene Vorschrift zu geben, nur billigst in Flachdachbauweise zu bauen, wie in den 70ern.

Wenn ich mir aber echt im Vorhinein schon denke, ach ne, muss ich wieder in den Supermarkt gehen, und mir danach denke: mann, ist das alles trist hier (besonders die Leute), kann das auf die Dauer nicht gesund sein.

Aber kannst du mir noch einmal genauer den zusammenhang zwischen der Energiearbeit bei dir und dem unerklärlichen aggressiven Verhalten der Leute erklären? Oder konntest du den nie genauer rekonstruieren.

Einfach beobachten - ja, das wäre eine gute Haltung. Das Problem ist, ist komme mir selbst so extrem beobachtet von den Leuten hier vor, da lösst bei mir schnell Unbehagen, oder, Unsicherheit oder was auch immer eigentlich konkret aus.

Und wenn niemand da ist (auf einer Straße), habe ich eher den Eindruck, der Ort wartet auf irgend was. Es wirkt dann so düster-leer. Ich weiß, das klingt etwas dramatisch. Aber ich finde, es gibt ruhige, angenehme Leere oder Stille, und etwas Anderes. Das zweite ist für mich eher zB ein Ort, wo gerade niemand da ist, weil etwas Schlimmes passiert ist (oder bald passieren wird).

Jetzt muss ich nur kucken, wie ich langfristig einen Positiveren Ort für mich finde.

Berlin wurde mir regelmäßig empfohlen. Ich war früher ein paar Mal in Berlin auf Ausstellungen und im Grunewalder Forst spazieren. Besonders der Forst hat mir sehr gefallen.

Ich persönlich hatte vor kurzem einen Traum, in dem ein Ortsname auftauchte. Ich recherchierte, und es ist eine Kleinstadt in Österreich - in der ich noch nie war. Sie ist aber noch kleiner als der Ort, wo ich jetzt lebe, andererseits in der Nähe einer Weltstadt - Wien.

Im Traum saß ich im Zug, und der Ortsname war außen auf einem Haltestellenschild geschrieben. Das Schild war auch genauso gestaltet, wie die Schilder der ÖBB-Kleinbahnhöfe. OK, der Zug blieb aber nicht stehen, sondern das Schild zog vorbei. Es kam der Zugbegleiter, und fragte mich, ob ich eine Versicherung (?) benötigen würde. Ich sagte, nein, nicht nötig.

Ganz klar wurde mir der Traum nicht. Der Ortssname war allerdings klar zu lesen.

Alles etwas kompliziert.

18.02.2017 22:27 • #8


Hurt
High Alex,

mit Deinem Traum , dass finde ich ja eine heisse Geschichte. Mir ist es früher oft auch so gegangen, dass ich zu meiner aktuellen Lebenssituation sehr prägnante Träume hatte. Kannst Du Dir vorstellen in Österreich zu leben?
Und Berlin war auch viele Jahre so ein regelrechter Sehnsuchtsort für mich. Habe da alles hinein projektziert, was ich in meinem Leben nicht hatte. In den vergangenen Jahren waren wir ein paar mal ein paar Tage dort, und es gibt für mich auch Ecken, die ich sehr angenehm finde - sowie auch solche, in denen es mir nicht so gut gefallen hat.
Ja, das ist schwierig sich einen anderen Ort zum Leben zu suchen, wenn der Impuls nicht so direkt aus einem selbst kommt.

Weshalb viele Menschen so merkwürdig auf mich reagieren, weiss ich nicht. Da bin ich nie hinter gestiegen. Zum Teil habe ich die wildesten Theorien gewälzt, und lange hatte ich auch das Gefühl, dass mit mir irgendetwas nicht stimmt. Aber inzwischen denke ich, dass es nicht mein Problem ist. Die sind komisch- nicht ich. Es haben mir aber auch andere Menschen erzählt, dass sie nach Energiearbeit merkwürdige Sachen mit anderen erlebt haben.

Deine Wahrnehmung von angespannter oder gar sehr unangenehmer Schwingung in einem Ort oder an einem Platz, kenne ich sehr gut. Zuletzt hatte ich das im letzten Urlaub. Wenn wir in dem Ort spazieren gegangen sind gab es eine Stelle, an der ich Mühe hatte weiter zu gehen. Es war, als würde ich mit einem Schritt eine Energielinie übertreten, und die Schwingung wurde total unangenehm und abstossend. Wir sind da an verschiedenen Tagen langgegangen, und es war jedes mal so.

Was für mich seit vielen Jahren selbstverständlich ist, sind Schutzsteine, Aurareinigung und energetischer Schutz. Und wenn es ganz dicke kommt, muss auch mal ein Schutzzeichen und ein Lichtschild her. Und je länger ich das mache, umso mehr merke ich, wie es ist wenn ich damit mal schlunzig werde.

19.02.2017 02:55 • #9


L
Hallo,

Ich bin vor ein paar Jahren aus der Großstadt in eine Kleinstadt gezogen,und kann dein empfinden größtenteils nachvollziehen.

Vor dem Umzug hätte ich nie gedacht,daß es noch Vorurteile und Kleingeistigkeit dieser Art gibt...ich hielt die Großstadt für das Maß aller Dinge,wo Menschen aller Herren Länder, Langhaarige,Keinhaarige usw sich begegnen und keiner denkt sich was dabei.

Hier ist es definitiv anders...langhaarige werden tatsächlich beäugt und für kriminell gehalten...Ausländer als solche betitelt und ausgegrenzt...usw.

Bei dir kommt evtl Isolation dazu...weil du sogar von zuhause arbeitest...und auch kein job kontakte hast.

Mir geht es ähnlich...und auch hier ist alles tot..kein leben auf der strasse....teilweise komisch starre hohle gesichter....wie Zombies.

Am liebsten würde ich weg.

Geht aber nicht

19.02.2017 13:14 • #10


A
Danke für eure Antworten!

Es stimmt wohl wirklich, wie du sagst @Hurt , ich muss dann mit diesen Dingen (Aurareinigung usw.) auch konsequent dran bleiben. Ich GLAUBE, dass dann die Leute z.B. 'komisch' auf einen reagieren (nach gelungener Energiearbeit), die selbst sehr ängstlich sind, z.B. aufgrund eines schlechten Gewissens, Schamgefühle usw..

Heute war es wieder sehr ähnlich. Ich gehe durch die Stadt, treffe nur eine Handvoll Leute, und das sind so Leute, wie du sie beschreibst @lechatnoir , so ganz eigenartig zombiehaft, leere, graue Gesichter, kucken mich so an, betont unaufällig gekleidet. Ich frage mich, was machen diese Leute so den ganzen Tag, dass sie so werden?

Ich versuche immer wieder, zu netten Leuten, die ich zufällig treffe, Kontakt aufzubauen - aber so richtig klappt das nie. Sie wirken dann alle sehr mit sich selbst beschäftigt, haben nen festen Freundeskreis (oder auch nicht) - vielleicht wird man in dieser Umgebung aber einfach so?

Das Klischee ist ja, in Kleinstädten alles so gemütlich, die Leute schauen noch aufeinander, in Großstädten alle so ungesund und jeder gegen jeden - naja, kann ich von meiner Kleinstadt nicht behaupten.

Ich habe aber schon bemerkt, wenn ich mich regelmäßig korrekt von diese Gefühlen reinige, die hier sehr stark herumschwirren (Neid - wird meiner Kleinstadt regelmäßig nachgesagt, interessanterweise kommt Neid ja von Mangel; Angst, Wut), dann geht es schon viel besser. Ich finde es halt dann dennoch 'etwas' hier merkwürdig, bleibe aber bei meinen positiven Gefühlen.

@lechatnoir : oh ja, um jemandem zu beschimpfen und runterzudrücken, ist denen alles hier recht. Von langen Haaren, Ausländer (das ist hier echt zum Teil noch ein Schimpfwort, oder eine anerkannte Bezeichnung für jemanden), etc etc. Einerseits jammern sie über vieles, und die Jungen bleiben nicht da, und nach außen hin soll alles toll aussehen usw. usw., aber andererseits wollen sie nur sich selbst hier haben. Ich versteh da das gesamte Mindset oft nicht.

Ja, dieser Traum. Echt noch nicht ganz verständlich. Ich hab mir die Kleinstadt sogar online zu Gemüte geführt, wirkt sehr malerisch. Meine Familie ist ursprünglich aus Wien. Aber schon wieder eine Kleinstadt, und auch noch eine österreichische - dasselbe in Grün. Und ich bin ja mit dem Zug vorbei gefahren. Vielleicht repräsentiert diese Kleinstadt etwas für mich, obwohl ich sie gar nicht kenne.

Nachdem ich lange unschlüssig war, habe ich jetzt mal beschlossen, mir im Sommer ein paar Städte zu Gemüte zu führen. Also zu besuchen. Vielleicht mal versuchen, dort etwas länger zu bleiben, um sich ein Bild zu machen, aber jetzt nicht hier bei mir alle Zelte komplett abzubrechen.

In Berlin würde mich der Stadtteil 'Falkenberg' sehr reizen.

Andererseits habe ich als große Bedenken, wenn ich komplett wo anders hinziehe, und dann gefällt es mir dort evt auch nicht, oder ich habe wieder Angst unter Leuten usw usw. Hier in meiner Kleinstadt kenne ich zumindest meinen Frust, und in meiner Wohnung fühle ich mich sehr wohl, weil ich recht viel an Liebe reingesteckt habe, da ich ja die meiste Zeit darin verbringen möchte.

Das Problem ist, wie ich merke, dass diese Sache mich auch von meiner Arbeit oft so ablenkt oder mir das Grübeln darüber die Energie raubt. Als müsste ich in der Kleinstadt, wo ich gerade noch lebe, etwas noch lösen. Oder noch eine offene Rechnung begleichen. Entweder irgendjemand Bestimmtem noch die Meinung sagen, von den vielen Leuten, die hier arrogant zu mir waren (oder schlimmer). Oder endlich doch einmal eine positive Beziehung zu jemandem aufbauen. Da bin ich mir noch nicht ganz klar.

Schräge Geschichte - mein persönliches Drama dreht sich um meine Beziehung zu einer ganzen Stadt !

03.03.2017 22:27 • #11


K
Hallo,

ich finde das Thema sehr interessant und geheimnisvoll.

Hoffe, ich darf hier mitlesen?

Bin aber völlig ahnungslos von solchen Dingen.

Wohne auch in einer Kleinstadt mit ca 8000 Leutchen.

Habe auf so etwas noch nie geachtet.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht Alex.

Ja, eigentlich bist du ja am Namen vorbei gefahren, dann ist es diese Stadt eventuell nicht und du träumst noch weiter...

LG

Kathi

03.03.2017 23:18 • x 1 #12


Hurt
High Alex,

empfehle Dir Rhea Powers, bei der ich vor zig Jahren mal zwei Retreats besucht habe. Sie ist demnächst wieder in Deutschland. Du kannst das unter ihrem Namen im Internet finden.

In den letzten Tagen habe ich auch energetisch wieder ein bisschen gemacht, und schon geht es wieder mehr los. Menschen in meiner Umgebung, die wie ferngesteuert wirken. Etc. alles was Du auch schon beschrieben hast. Gruselig!
Insgesamt ist es mir ein totales Rätsel. Mittlerweile vermeide ich es schon ganz oft, andere Menschen überhaupt anzusehen. Aus Angst vor diesem kalten und wie Du auch sagst totem Blick.

Ja, das ist schwierig, ob es woanders wirklich besser geht.

Insgesamt finde ich es sehr interessant Dich hier getroffen zu haben. Ansonsten kann ich anderen Menschen gar nicht erzählen, wie ich das erlebe.
Und in den Kreisen der Magier, Alchimisten und Heiler, treibe ich mich nicht herum.

Vielleicht ist das was uns als Problem erscheint, ein Kontakt mit einer 'Energie'. Und dass diese Energie das Problem darstellt. Aber ich stochere da wie gesagt völlig im Nebel.

Unter normalenMenschen ist es heutzutage ja vollkommen verpöhnt, mit etwas anderem als der sichtbaren Welt in Kontakt zu sein. Dabei ist die sichtbare Welt nur ein minimaler Teil der gesamten Realität. Und innerhalb weniger Generationen wurde das Wissen um andere Welten und Lebensbereiche, komplett ausgelöscht.
Deshalb findet man auch keine Wissenden mehr. Und die, die mit diesen Bereichen in Kontakt sind, werden bestenfalls als Spinner eingestuft- oder sie werden weggesperrt.

So oder so habe ich den Eindruck, dass es für Menschen mit Gaben, Sensibelität und Wissen, keinen Platz mehr auf der Erde gibt. Es hat sich etwas Böses und Negatives breit gemacht. Und es ist die Frage, ob man bereit ist, sich damit anzulegen.

Als ich das getan habe, wurde ich mehrmals fast getötet. Und ich bin in psychische und hier nicht reale Räume abgetaucht, wo kein Mensch sein möchte. Diese Energie hat auch kein Problem damit, sich in dieser Welt zu manifestieren, wenn es ihr passt.
Meine Erfahrung ist, dass es nur hilft sich dieser Wahrnehmungsebene zu verschliessen.

05.03.2017 06:45 • #13


D
Das was du hier beschreibst kann ich mir sehr gut vorstellen mir geht es dir ähnlich nur bei mir sind es 40.000 Einwohner. Was du da redest ist bestimmt so ein Dorf mit grad mal 1000-3000einwohnern. Ich war sehr oft beruflich auf Montage und manchmal kam ich in Dörfer an wo ich sehr angst und paranoid wurde..... Sehr sogar..... also wenn du dir wirklich helfen willst ziehe in eine Großstadt und meld dich in ein tanzverein Yoga Kurs oder fitness an. Am Anfang wird es schwer sein für dich durch die Masse aber mit der Zeit gewöhnt du dich dran. Ich hab mich schon immer gefragt wie man in so Kleinstädten leben kann. Spätestens mit 18 sollte man da ausziehen bevor man demenz wird oder sowas in der richtung. Ich wünsche dir viel Erfolg.. und denk dran , die leute die dich so anschauen, schauen dich nur so an weil es ihnen genau so geht, das ist der Schutzmechanismus eines menschens herabwertend zuschauen wenn man selbst angst hat . Lg

05.03.2017 08:52 • #14


Hurt
Das mit der Angst scheint eine gute Hypothese zu sein.

Aber: ich frage mich, warum soviel Leute soviel Angst haben( gehöre selber auch leider dazu, würde andere aber nicht mit solchen Blicken ansehen!)

Irgendwie scheint es, als würde so ziemlich jeder - die die auf der Strasse so drauf sind!- in einem privaten Psychodrama stecken. Warum ist das so? Ist es den Leuten selber bewusst, was sie ausstrahlen?

Und was ist mit dem völligen Kontrollverlust, den ich z.B. immer wieder erleben muss, bei anderen Menschen? Ist das auch Angst? Aber: wieso haben Menschen Angst vor mir, die mich überhaupt nicht kennen. Und weshalb werden sie agressiv? Verstehe ich Alles nicht.

06.03.2017 06:24 • #15


A


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Mira Weyer