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Hallo euch Allen,

jeder hat so seine Schwächen, der Eine mehr, der Andere weniger.
Ich möchte meine letzten Jahre kurz zusammenfassen, auch wenn es etwas länger wird.

Bei mir fing alles an meinem Geburtstag vor 7 Jahren an. Ich kam draußen vom Rauchen rein und mir wurde schwindelig...dann Herzrasen- Notaufnahme- nach drei Stunden wieder heim- ohne Befund.
Die Wochen danach hatte ich dann oft das Gefühl, gleich umzufallen, obwohl es nicht passiert ist, meine Kopfschmerzen (Schläfe) kamen und hörten fast nicht mehr auf - MRT ohne Befund. Dachte es wäre jetzt vorbei..... Kopfschmerzen waren sehr häufig da, Herzrasen und Stolperer tauchten auf und mehrten sich. Müdigkeit nahm zu. Irgendwie war nichts mehr wie vorher. Rauchen hab ich kurz nach dem Geburtstag aufgehört, und Alk. trinke ich seit dem auch kaum mehr- schnelles Herz. Bekam 2013 Bisoprolol 2,5 mg gegen den schnellen Puls. Seit dem ist es besser. Unverträglichkeiten beim Essen kamen 2012 dazu, fast nach jedem Essen hat es mich durchgeräumt, schlimme Krämpfe usw.
Auch ein Privatarzt konnte mir nicht helfen, außer das er den Geldbeutel geleert hat.
2014 hatte ich meine erste Panikattacke. Ich dachte ich sterbe gleich, mein Puls ist auf einmal in die Höhe geschossen, Krankenwagen gerufen und dann drei Tage Krankenhaus. Ohne Befund wieder heim. Immer wieder Untersuchungen MRT Halswirbel und nochmal Kopf, SCHuilddrüse, alles ok. Fructose und Sorbitintoleranz wurde festgestellt. Kommende Magenprobleme, Aufstoßen etc - Spiegelung ohne Befund. Nach zwei weiteren Panikattacken bekam ich dann 2015 Escitalopram verschrieben. Seit einem Jahr nehme ich statt 20mg nur noch 10 mg. hab auch zwei Gesprächstherapien hinter mir, gebracht haben sie nicht viel.
Seit 2013 habe ich einen Partner, den Mann fürs Leben, er unterstützt mich, auch wenn es oft nervig ist. Wir hatten zwei Jahre eine Fernbeziehung und letztes Jahr im Sommer sind wir zu ihm gezogen (aufs Land) Ich hab vergessen zu erwähnen, dass ich eine 12 Jährige Tochter habe.
Seit ich hier wohne ist es schon etwas besser. Wobei ich sagen muss dass es sich verändert.
Ich bin ein extremer Hypochonder, ich hatte schon immer etwas mehr Angst, was Krankheiten angeht, aber inzwischen ist es ziemlich schlimm, hat sich auch über die JAhre geändert. Bei jedem Stechen im Körper habe ich Angst, ich könnte gleich tot umfallen, oder etwas Schlimmes haben. Neuestes Beispiel: Seit einer Woche kribbelt mein linkes Bein, war beim Arzt, weil ich Angst vor einer Thrombose hatte. Derweil ich es wohl nur was mit dem Nerv. Mein Freund sagt mir dann immer, ich soll logisch denken und hinterfragen, warum das so ist und was wahrscheinlich klingt, das es ist.
Ich habe Herzangst, wegen der Stolperer, kardioloigisch ist alles abgeklärt. Die Stolperer wurden nie aufgenommen, aber es heißt, alles ungefährlich. Ich habe täglich die Angst, zu sterben. Lungenembolie, Aneurysma, Herztod, Krebs usw..,...
Nächste Woche habe ich eine Magenspiegelung, da ich so extreme Magenprobleme habe, Engegefühl, oft Aufstoßen, usw.....
Außenstehende merken nicht, das ich diese Probleme habe. Ich gehe ganz normal in die Arbeit und meistere alles, als würde es mir gut gehen. Aber innerlich sieht es ganz anders aus. Die Gedanken lassen mich einfach nicht los,. Immer, jetzt gleich könnte ich umfallen oder Jetzt gleich könnte mein herz aufhören usw.....
Bezüglich der Beziehung bin ich auch etwas gefühlskalt. Ich habe selten Lust auf Sex, oder Küssen. Ich mache es, da es einfach dazugehört und mein Freund glücklich ist. Ich liebe ihn über alles, aber darauf habe ich keine Lust.
Ich bin richtig langweilig geworden. Habe hier noch keine richtigen Freunde, gehe in die ARbeit, mache den Haushalt und kümmere mich um meine Tochter, die sehr schwierig ist.
Wir wollen selbst noch Kinder und die Sehnsucht danach ist so groß, ich denke, vielleicht hilft mir das aus dem ganz etwas raus, aber wenn ich mir denke, wenn ich unter der Geburt stehe und pressen muss, dann platzt evtl eine Ader oder sonstiges, dann vergehts mir gleich wieder. Solche Gedanken hab ich....... total bescheuert.
Hört eine Sache auf, kommt die nächste. Es ist auch nie ein Tag, wo ich nichts habe, Kopfweh, Bizzelnde Hand, Magenschmerzen, Müden bin ich sowie so immer.......

Ich bin verzweifelt... ich will einfach meine Ruhe vor meinem Körper und LEBEN.

Ich hab noch nie so offen meine Probleme geschildert und ich hoffe, ihr lacht mich nicht aus, natürlich könnte ich noch viel mehr erzählen, aber es ist jetzt schon viel.

10.01.2017 12:28 • 10.01.2017 #1


3 Antworten ↓


Kagu
Hallo Rainbow86,
ich finde es mutig und ehrlich wie du deine Probleme schilderst. Du erwähnst nicht ob du zur Zeit eine Psychotherapie machst. Das wäre vielleicht hilfreich, oder?
Alle bisher gemachten diagnostischen Verfahren waren ohne Befund. Also scheint es doch wohl zu 100% die Psyche zu sein.
Du schreibst, du willst einfach nur deine Ruhe vom Körper und Leben. Das ist eine Aussage, die ich nachempfinden kann? Es geht mir - allerdings aus anderen Gründen - ähnlich. Wegen meiner Angsterkrankung empfinde ich meinen Körper oft negativ als angespannt. Und das Leben generell als anstrengend und habe Phasen in denen ich mich von äußeren Reizen abschotte. Aber ich suche auch nach Lösungen. Zur Zeit in Psychotherapie (ein Schwerpunkt: Aufarbeiten von Kindheitstraumen und was kann ich aktuell selber tun). Was kann ich für eine Veränderung der Körperwahrnehmung tun? Bewegung, Entspannungsmassagen, Meditation. Also, die Frage ist, kann man - und wenn ja wie - die Endlosschleife im Kopf durchbrechen. Hast du da für dich schon Ideen?
Ich wünsche dir, dass dein Körper lernt angenehm empfinden zu können. Ich drück dir dazu die Daumen!

herzliche Grüße
Paul

10.01.2017 13:20 • #2


A


Dauerangst-Unentspannt, wenig Lebensqualität

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petrus57
Zitat von Rainbow86:
Bezüglich der Beziehung bin ich auch etwas gefühlskalt. Ich habe selten Lust auf Sex, oder Küssen. Ich mache es, da es einfach dazugehört und mein Freund glücklich ist.


Das könnte wohl auch eine Nebenwirkung des Escitaloprams sein.

10.01.2017 13:30 • #3


R
Hallo Paul, danke.

Ich weis nicht, ob mir eine Therapie hilft. Die ganze zeit nur über die Probleme reden, davon wirds auch nicht besser...... oder?

Früher war ich sehr sportlich, das hat immer mehr abgenommen, da ich mich geschont habe. Inzwischen geh ich einmal die Woche in die Skigymnstik, das kostet mich aber schon viel Überwindung. Ab und zu gehe ich mit meinem Freund spazieren.
Eine Idee habe ich nicht. Wenn es mir mal gut geht, dann versuche ich es zu genießen, aber es dauert nie lang. Ich weis auch nicht...

10.01.2017 13:45 • #4





Mira Weyer