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I
Liebe LeidengenossInnen,

Seit 12 Jahren mit Unterbrechung von 2012 - 2015 leide ich unter diffusen Angst. Neben Medikamenten und Therapeuten ist der Beruf meine wirksamste Therapie. Er gibt mir das Gefühl, mein Leben im Griff zu haben. Ansonsten hat das Leben mich im (Würge-)griff. Wenn ich krank bin oder auch längeren Urlaub habe, rückt die Angst jeden Tag ein Stück näher. Mein Selbstwertgefühl bröckelt jeden Tag ein bischen mehr. Wer kennt dieses Problem? Wer hat eine Lösung?

08.03.2017 13:17 • 09.03.2017 #1


32 Antworten ↓


F
Die Ängste konkretisieren und dann auf das Schlimmste innerlich vorbereiten.

Z.B.: Ich habe Angst,zu vereinsamen.
Vorbereitung: Auch,wenn ich alleine bin,komme ich zurecht.Es wird nicht schön aber ich kann damit umgehen.

Oder: Ich habe Angst,mein Pensum nicht mehr zu schaffen
Vorbereitung: Auch,wenn ich mein Pensum nicht mehr schaffe,werde ich weiterhin zu essen auf dem Tisch haben.
In Deutschland muss niemand verhungern und erfrieren.

Oder: Ich habe Angst ,nie mehr gesund zu werden
Vorbereitung: Auch,wenn ich nie mehr ganz gesund werde,werde ich trotzdem noch ganz viele schöne Dinge erleben,die mir helfen,mein Leid zu ertragen.

Letzteres war übrigens meine grösste Angst.
Es wurde erst besser,als ich sie benennen konnte und das Schlimmste akzeptiert habe.
Dadurch nimmt man der Angst die Energie.Dann kann sie einen nicht mehr würgen,weil sie entlarvt ist.
Dazu muss man aber grossen Mut haben und genau hinsehen und sie sich selbst in vollem Umfang eingestehen.

Solange Deine Ängste keinen Namen haben,kannst Du ihnen nicht begegnen.
Und wenn Du vor ihnen davonläufst,Dich also nicht traust,genauer hinzusehen und sie in der Therapie anzusprechen,wird sie Dich immer wieder daran erinnern,dass sie noch da ist.

08.03.2017 13:25 • x 2 #2


A


Das Leben hat mich im Würgegriff

x 3


I
Mein Problem ist ja gerade, dass ich die Angst nicht richtig konkretisieren kann. Und die Angst vor der Angst.

08.03.2017 13:32 • #3


F
Du kannst es schon.Du traust Dich nicht und das ist verständlich.
Man glaubt,etwas in sich zu entdecken,mit dem man nicht leben kann,wenn man genauer hinsieht.
Aber in Wirklichkeit ist die Angst nur ein Scheinriese,ein Phantom!


Man kann es aber nur selbst sehen und in Folge auch glauben,wenn man ihr begegnet ist.

Hast Du denn so gar keine Ahnung ,was es sein könnte?

Hier mal eine Liste:

Angst,alleine zu bleiben,wertlos zu sein,nicht gut genug zu sein
Angst vor dem Tod
Angst,nie wieder gesund zu werden
Angst,gemütigt oder ausgelacht zu werden
Angst,Fehler zu machen
Angst,etwas wichtiges zu verpassen im Leben

08.03.2017 13:37 • x 1 #4


T
Zitat von innere Ruhe:
Mein Problem ist ja gerade, dass ich die Angst nicht richtig konkretisieren kann. Und die Angst vor der Angst.



Hallo mir geht es genau so ich weiss ich wovor ich Angst habe. Ob es ist das ich sterbe ob ich Angst habe meiner Familie passiert was. Ich merke nur diese Symptome herzstechen Herzrassen Druck in der Brust als würde jemand drauf sitzen Kopfschmerzen

08.03.2017 14:02 • #5


I
Eine Angst, die lähmt. Wie das berühmte Kaninchen vor der Schlange. Genau wie du Tan 82 will ich mein Leben zurück.

08.03.2017 14:40 • #6


T
Zitat von innere Ruhe:
Eine Angst, die lähmt. Wie das berühmte Kaninchen vor der Schlange. Genau wie du Tan 82 will ich mein Leben zurück.



Ich kämpfe echt grade in den Läden ich schaffe das

08.03.2017 14:56 • #7


L
Eigentlich hast du die Angst ja schon fast benannt.

Du sagtest..es ginge dir besser,wenn du arbeitest,und rückt urlaub näher,überkommt dich die Angst.

Was hast du auf der Arbeit? Menschen um dich herum..eine Aufgabe....du bist dort nicht alleine....Anerkennung...du leistest etwas.

Im Urlaub fällt dieser Rahmen weg...vielleicht hat es was damit zu tun?

08.03.2017 15:45 • #8


T
Ich bin auch zur zeit nich wegen meinen Ängsten krankgeschrieben manchmal geht es mir so gut das ich denke ich schaffe das und gehe wieder arbeiten den da fühle ich mich richtig wohl habe tolle Kollegen und meine Arbeit macht mir spass. Aber wenn ich daran denke das ich so ein Panickatacke auf der Arbeit bekommen würde bekomme ich solche Angst dasmaa ich gar nicht hingehen kann. Geht ihr Arbeiten. Könnt ihr eure Ängste unter Kontrolle halten. Bei mir geht es manchmal aber heute geht es nicht so bekomme diesen Druck und kloss im Hals nicht weg. Jetzt hab ich den Einkauf geschafft und mache mir mal ein Beruhigungs Tee . Ich probiere das mal.

08.03.2017 16:27 • #9


T
Hallo ist heute keiner online ich werde Grad wieder wahnsinnig. Diesen Druck kriege ich nicht weg in der Brust habe panische angst das es nicht eine lungenembolie ist. Ständig was neues ich werde echt verrückt bitte hilft mir.

08.03.2017 17:30 • #10


M
Zitat von Flame:
Die Ängste konkretisieren und dann auf das Schlimmste innerlich vorbereiten.

Z.B.: Ich habe Angst,zu vereinsamen.
Vorbereitung: Auch,wenn ich alleine bin,komme ich zurecht.Es wird nicht schön aber ich kann damit umgehen.

Oder: Ich habe Angst,mein Pensum nicht mehr zu schaffen
Vorbereitung: Auch,wenn ich mein Pensum nicht mehr schaffe,werde ich weiterhin zu essen auf dem Tisch haben.
In Deutschland muss niemand verhungern und erfrieren.

Oder: Ich habe Angst ,nie mehr gesund zu werden
Vorbereitung: Auch,wenn ich nie mehr ganz gesund werde,werde ich trotzdem noch ganz viele schöne Dinge erleben,die mir helfen,mein Leid zu ertragen.

Letzteres war übrigens meine grösste Angst.

Es wurde erst besser,als ich sie benennen konnte und das Schlimmste akzeptiert habe.
Dadurch nimmt man der Angst die Energie.Dann kann sie einen nicht mehr würgen,weil sie entlarvt ist.
Dazu muss man aber grossen Mut haben und genau hinsehen und sie sich selbst in vollem Umfang eingestehen.

Solange Deine Ängste keinen Namen haben,kannst Du ihnen nicht begegnen.
Und wenn Du vor ihnen davonläufst,Dich also nicht traust,genauer hinzusehen und sie in der Therapie anzusprechen,wird sie Dich immer wieder daran erinnern,dass sie noch da ist.


Hallo Flame,

genau diese drei Sachen sind meine Ängste. Darüber liegen die Ängste vor der Angst. Kann ich weiterhin arbeiten und neues lernen, wenn die Ängste und Depressionen mehr werden? Aber genaugenommen sind die Ängste, die du aufgezählt hast, die wirklichen.
Danke auch für das Entkatastrophisieren im Anschluss!

LG
Moni

09.03.2017 10:18 • #11


M
Zitat von Tan82:
Hallo ist heute keiner online ich werde Grad wieder wahnsinnig. Diesen Druck kriege ich nicht weg in der Brust habe panische angst das es nicht eine lungenembolie ist. Ständig was neues ich werde echt verrückt bitte hilft mir.



Hallo Tan82,

geht's die heute besser? Ist sicher keine Embolie, ist nur die Angst. Wir kennen das ja alle. Man merkt die Angst körperlich.
Es wäre wirklich gut herauszufinden, was deine tatsächlichen Ängste sind.

LG
Moni

09.03.2017 10:23 • x 1 #12


M
Zitat von innere Ruhe:
Liebe LeidengenossInnen,

Seit 12 Jahren mit Unterbrechung von 2012 - 2015 leide ich unter diffusen Angst. Neben Medikamenten und Therapeuten ist der Beruf meine wirksamste Therapie. Er gibt mir das Gefühl, mein Leben im Griff zu haben. Ansonsten hat das Leben mich im (Würge-)griff. Wenn ich krank bin oder auch längeren Urlaub habe, rückt die Angst jeden Tag ein Stück näher. Mein Selbstwertgefühl bröckelt jeden Tag ein bischen mehr. Wer kennt dieses Problem? Wer hat eine Lösung?


Hallo innere Ruhe,

ja das kenne ich auch. Wenn ich tagsüber zuhause bin (krank, Wochenende... abends nach der Arbeit ist es aber ok) geht's mir viel schlechter. Bei der Arbeit bin ich abgelenkt. Obwohl da auch Ängste sind, die sind ja mehr oder weniger immer da. Aber ich kann besser mit den Ängsten umgehen. Habe da ja auch manchmal Erfolgserlebnisse.
Aber als Therapie würde ich die Arbeit nicht ansehen. Es ist nur Ablenkung... die eigentliche Ursache, also mein Perfektionismus und die Ängste vor dem ausgestoßen werden (das Team mag mich nicht, weil ich das Neue nicht schnell genug lerne... usw) kommen ja immer wieder.

LG
Moni

09.03.2017 10:33 • x 1 #13


T
Zitat von monimoni:
Zitat von Tan82:
Hallo ist heute keiner online ich werde Grad wieder wahnsinnig. Diesen Druck kriege ich nicht weg in der Brust habe panische angst das es nicht eine lungenembolie ist. Ständig was neues ich werde echt verrückt bitte hilft mir.



Hallo Tan82,

geht's die heute besser? Ist sicher keine Embolie, ist nur die Angst. Wir kennen das ja alle. Man merkt die Angst körperlich.
Es wäre wirklich gut herauszufinden, was deine tatsächlichen Ängste sind.

LG
Moni



Aber heute ist es so als würde ich ersticken der Hals ist zu diese kopfschmerzen. Ich hab mich jetzt wieder dazu gezwungen Butter kaufen zu gehen um einfach nicht auf diese Symptome einzugehen. Ich sag mir ja auch ständig das ich nichts habe nur Einbildung ist aber es wird nicht besser.

09.03.2017 11:19 • #14


M
Ich kenne das von früher, hatte auch Angst vor Krankheiten und Panikattacken (jetzt ist es eine GAS und Depressionen).
Ich habe mir immer gesagt, so schnell können die Krankheiten nicht wechseln. Oder hat schon mal jemand etwas vom Wanderkrebs gehört?
Das Gefühl zu ersticken kannte ich auch, das ist die Angst, die dir den Hals zuschnürrt!

09.03.2017 11:39 • #15


S
da gab es doch einen Zeitraum (immerhin einige Jahre) wo du keine Probleme hattest. Jetzt bliebe die Frage: war das eine gute oder schlechte Zeit. Wenn sie gut war so wiederhole es doch einfach.

09.03.2017 11:48 • #16


T
Gut ich gebe es zu hätte ich vielleicht mit den Tabletten durch gehalten vielleicht wäre es schon besser. Aber nach 4 wochen Tabletten Einnahme ging es mir schlechter als jetzt. Jetzt gehe ich wenigstens wieder mal raus oder putze auch mal die Wohnung richtig gründlich. Mit den Tabletten ging gar nichts ich war nur Benommen müde und hab geschlafen. Ich versuche es mit etwas laufen oder so in Griff zu bekommen. Aber wenn es manchmal nicht besser wird bereue ich es das ich die Tabletten nicht nehme. Es wäre auch schön wenn man sich wirklich mit jemanden darüber unterhalten kann. Dieser eine Termin in der Woche bei der Psychologin ist zu wenig.

09.03.2017 12:09 • #17

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F
Zitat von monimoni:

Hallo Flame,

genau diese drei Sachen sind meine Ängste. Darüber liegen die Ängste vor der Angst. Kann ich weiterhin arbeiten und neues lernen, wenn die Ängste und Depressionen mehr werden? Aber genaugenommen sind die Ängste, die du aufgezählt hast, die wirklichen.
Danke auch für das Entkatastrophisieren im Anschluss!


Deine Ängste sind ganz normal.
Das Entkatastrophieren ist in der Tat enorm wichtig.
Denn die Entkatastrophierung entspricht ja den Tatsachen.
Du lügst Dir damit ja nicht in die Tasche.

Es gilt anzuerkennen,dass man unzufrieden ist mit der derzeitigen Lebenssituation.
Sie ist unvollkommen und es gibt Luft nach oben.
So geht es allen Menschen,da ist immer Luft nach oben.

Hat man das Schlimmste akzeptiert,wird man ruhiger.
Man hat einen Plan B und kann dann frei agieren und muss keine Panik bekommen.

Ich bin durch meine Ängste einzeln durchgegangen.War kein Spass,das gebe ich zu.

Sie sind auch noch da aber es sind aktuell nurnoch Gedanken,die ich einfach nicht mehr füttere.
Ich lasse sie vorüberziehen wie dunkle Wolken.
Die werden immer wieder heranziehen aber das macht nichts!

Auch normale Menschen haben Angst und empfinden sie als unangenehm.
Es ist ganz natürlich,Angst zu haben,es ist kein krankhafter Zustand.
Nur die Fokussierung darauf lässt sie in´s krankhaft (erlebte) wachsen.
Nicht Dein Leben oder dass mit Dir was nicht stimmt.

Wenn Du vor nichts mehr Angst hast,müsstest Du Dir Sorgen machen,DAS wäre krank.

Ich kann es leider niemandem abnehmen,sich den Ängsten zu stellen.
Ich kann nur sagen,dass es sich lohnt,sich dem auszusetzen.

Wenn Du gerade ruhig bist,sag Deiner Angst: Ich weiss,Du kommst wieder,das ist o.k.

Es ist Übungssache,ich habe wie gesagt auch 10 Monate gebraucht,um mich innerlich nicht mehr zu wehren.

09.03.2017 15:57 • x 2 #18


T
Zitat von Flame:
Zitat von monimoni:

Hallo Flame,

genau diese drei Sachen sind meine Ängste. Darüber liegen die Ängste vor der Angst. Kann ich weiterhin arbeiten und neues lernen, wenn die Ängste und Depressionen mehr werden? Aber genaugenommen sind die Ängste, die du aufgezählt hast, die wirklichen.
Danke auch für das Entkatastrophisieren im Anschluss!


Deine Ängste sind ganz normal.
Das Entkatastrophieren ist in der Tat enorm wichtig.
Denn die Entkatastrophierung entspricht ja den Tatsachen.
Du lügst Dir damit ja nicht in die Tasche.

Es gilt anzuerkennen,dass man unzufrieden ist mit der derzeitigen Lebenssituation.
Sie ist unvollkommen und es gibt Luft nach oben.
So geht es allen Menschen,da ist immer Luft nach oben.

Hat man das Schlimmste akzeptiert,wird man ruhiger.
Man hat einen Plan B und kann dann frei agieren und muss keine Panik bekommen.

Ich bin durch meine Ängste einzeln durchgegangen.War kein Spass,das gebe ich zu.

Sie sind auch noch da aber es sind aktuell nurnoch Gedanken,die ich einfach nicht mehr füttere.
Ich lasse sie vorüberziehen wie dunkle Wolken.
Die werden immer wieder heranziehen aber das macht nichts!

Auch normale Menschen haben Angst und empfinden sie als unangenehm.
Es ist ganz natürlich,Angst zu haben,es ist kein krankhafter Zustand.
Nur die Fokussierung darauf lässt sie in´s krankhaft (erlebte) wachsen.
Nicht Dein Leben oder dass mit Dir was nicht stimmt.

Wenn Du vor nichts mehr Angst hast,müsstest Du Dir Sorgen machen,DAS wäre krank.

Ich kann es leider niemandem abnehmen,sich den Ängsten zu stellen.
Ich kann nur sagen,dass es sich lohnt,sich dem auszusetzen.

Wenn Du gerade ruhig bist,sag Deiner Angst: Ich weiss,Du kommst wieder,das ist o.k.

Es ist Übungssache,ich habe wie gesagt auch 10 Monate gebraucht,um mich innerlich nicht mehr zu wehren.



Ich kann es nur bestätigen es macht viel aus sich in der Angst auszusetzen. Ich mache das jetzt auch einige Tage doch leider geht es nicht immer. Manchmal läuft es voll gut wo ich denke krass ist hab doch Urlaub gedacht das ich mich nicht in einer gefahren Situation befinde. Aber es gibt dann noch die Situation wo es nicht hilft. Dann könnte ich nur weinen undie wünschte mir ich hätte jetzt jemanden zu reden der mich versteht.

09.03.2017 16:07 • #19


F
Wenn man es oft genug geübt hat,geht die Angst.Versprochen!
Es ist wirklich Übungssache.
Ich habe wie gesagt 10 Monate gebraucht.
Zwischenzeitlich war ich ein Wrack,keine Kraft und keine Hoffnung mehr,dachte,das nimmt nie ein Ende.

Wenn sie kommt,nicht reinsteigern aber auch nicht gegenhalten.
Sie ist dann da und gut ist.

Ich weiss,es klingt so leicht und ist so schwer.
Aber es ist möglich,nicht aufgeben!

Und auch wichtig:

Wenn sie gerade mal nicht da ist,sich soviel Gutes wie möglich tun.

Ein Bad nehmen,was leckeres essen,das Leben trotzdem geniessen.

Dann hat die Angst bald ausgespielt!

09.03.2017 16:22 • x 2 #20


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