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A
Hilfe, meine Probleme werden immer schlimmer. Ich traue mich nicht mehr irgendwo an zurufen, gelingt es mir doch einen Termin z. B. für ein Bewerbungsgespräch zu vereinbaren, traue ich mich dann nicht zu dem Termin zu gehen. Langsam nimmt SP solche Ausmaße an das mein Leben nicht mehr stattfindet. Ich war schon in Behandlung habe Medikamente genommen viel geholfen hat das nicht. Bin ratlos und verzweiflt. Wie schafft man es wieder unter Menschen zu kommen, Leute kennen zu lernen? Ich denke das ist das einzige was mein Selbstvertrauen etwas aufbauen könnte. Hat jemand genau so extreme Ängste, das euch das Leben quasi über den Kopf wächst?

10.01.2014 12:03 • 16.07.2018 #1


7 Antworten ↓


J
Oh ja, das kenne ich auch! Ich habe es bisher aber noch nie als Ursache der Sozialphobie gesehen, sondern unter dem Begriff Prokrastination geführt, die ich wiederum auf meine Depression zurückführe... Was auch immer der Grund ist, dass man sich so verhält: Es beeinträchtigt das Leben wirklich massiv. Ich habe auch schon viele Medikamente probiert, auch eine Gesprächstherapie gemacht und war schon stationär in Behandlung, aber es hat bisher nichts langfristig gefruchtet.
Was meinst du genau mit Behandlung? Nur Medikamente oder auch Psychotherapie?
Das mit dem unter Menschen kommen ist theoretisch einfach: Man kann sich zu Kursen anmelden, zu Veranstaltungen gehen, die einen interessieren, im Internet nach Freizeitpartnern suchen usw. Aber in der Praxis ist genau das schwierig (aber nicht unmöglich!). Und wenn man es schafft, ist auch noch nicht gesagt, dass man nette Leute kennen lernt, dank derer man sein Selbstvertrauen aufbaut. Das wäre vielleicht auch zu viel erwartet. Selbstvertrauen erwächst aus einem selbst. Man muss sich zuerst selbst mögen und sich selbst gut kennen, damit einen auch andere mögen. In Psychotherapien lernt man das angeblich. Vielleicht melden sich ja hier Leute, die Erfolg damit hatten? Ich kann einstweilen leider nicht viel mehr sagen als geht mir genauso.

10.01.2014 18:01 • #2


A


Telefonieren, Termine einhalten

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Schlaflose
Zitat von juwi:
Das mit dem unter Menschen kommen ist theoretisch einfach: Man kann sich zu Kursen anmelden, zu Veranstaltungen gehen, die einen interessieren, im Internet nach Freizeitpartnern suchen usw.


Damit ist es aber nicht getan. Ich habe überhaupt kein Problem damit, unter Menschen zu gehen, aber mir graut es davor, Kommunikation mit ihnen zu betreiben. Ich habe auch gar kein Bedürfnis danach. Ich fühle mich nur unter Leuten wohl, die ich schon lange kenne, und es dürfen nicht mehr als 5-6 auf einmal da sein.

10.01.2014 18:37 • #3


M
Hallo Ani33

Ja auch ich leide unter einer sp die eine begleiderscheinung meiner depression und deren isolation war . War wegen der depression bewusst nie in behandlung , nur in einen betreuten einzelwohnen mit eigener wohnung . Ich wollte auch mit absicht keine medikamente und nahm auch keine . Das einzige was noch geblieben ist meine angst vor frauen und meine sp . Und auch das werde ich noch los , den das interesse an frauen kommt langsam wieder .

Das bewusst alles ohne arzt und medikamente zu machen zeigte mir ( aber bitte nicht nachmachen ) für mich persönlich als mein richtiger weg , es war lang und hart diesen weg zu gehen und empfehle es keinen so zu machen das ganze hätte auch in die hose gehen können . Was die sp angeht diese frage merkwürdigerweise geht mir seit gestern durch den kopf . Ich denke das liegt stellenweise auch an anderen Menschen , was mir auffällt es laufen leute an einen vorbei die stirren einfach an einen vorbei da kommt bei mir die unsicherheit erst auf ein kleines lächeln würd bei mir schon wunder bewirken

11.01.2014 04:05 • #4


A
Hallo, danke für eure Antworten. Meine psychologische Betreuung bestand mehr aus Medikamenten, Gespräche eher wenige und nicht hilfreich. Leute im Internet kennen zu lernen habe ich öfter versucht. Nur wer versteht die Probleme eines depressiven Menschen ? Längerfristige Kontakte sind jedenfalls nicht entstanden. Auf der Straße oder sonst wo jemanden ansprechen trau ich mich nicht und falls doch mal ein Gespräch entstanden ist bleibt es bei dem einen. Naja eben alles nicht so einfach.
Grüße

22.01.2014 07:33 • #5


S
Ich kann Dich nur zu gut verstehen, ich selber bin auch einsam und habe die selben Erfahrungen, ganz genau sie wie Du, ebenfalls machen müsen.
Kontakte per Internet, gab es nur einen, der ist wieder abgebrochen, Singelbörsen liefen ebenfalls ins Leere und auf der Straße.............na das weist Du ja selbst.
Ich kenne kein normales Leben, und ich gehe nur extrem selten raus.
Andere haben Freude und Spaß am Leben, nur unseres gleichen nicht.
Ich war auch zwei mal, für eine längere Zeit, in einer Behandlung gewesen, nur was hat mir das Ganze überhaupt gebracht, gar nichts.


LG Schwarze-Angst

28.05.2018 18:58 • #6


S
Zitat von Ani33:
Hilfe, meine Probleme werden immer schlimmer. Ich traue mich nicht mehr irgendwo an zurufen, gelingt es mir doch einen Termin z. B. für ein Bewerbungsgespräch zu vereinbaren, traue ich mich dann nicht zu dem Termin zu gehen. Langsam nimmt SP solche Ausmaße an das mein Leben nicht mehr stattfindet. Ich war schon in Behandlung habe Medikamente genommen viel geholfen hat das nicht. Bin ratlos und verzweiflt. Wie schafft man es wieder unter Menschen zu kommen, Leute kennen zu lernen? Ich denke das ist das einzige was mein Selbstvertrauen etwas aufbauen könnte. Hat jemand genau so extreme Ängste, das euch das Leben quasi über den Kopf wächst?


Zitat von Ani33:
Hilfe, meine Probleme werden immer schlimmer. Ich traue mich nicht mehr irgendwo an zurufen, gelingt es mir doch einen Termin z. B. für ein Bewerbungsgespräch zu vereinbaren, traue ich mich dann nicht zu dem Termin zu gehen. Langsam nimmt SP solche Ausmaße an das mein Leben nicht mehr stattfindet. Ich war schon in Behandlung habe Medikamente genommen viel geholfen hat das nicht. Bin ratlos und verzweiflt. Wie schafft man es wieder unter Menschen zu kommen, Leute kennen zu lernen? Ich denke das ist das einzige was mein Selbstvertrauen etwas aufbauen könnte. Hat jemand genau so extreme Ängste, das euch das Leben quasi über den Kopf wächst?

Das hätte von mir sein können.

28.05.2018 19:01 • #7


Kuebelkopf
Hey, Ani33.

Oh Gott, Telefonieren. Oh Gott, Termine einhalten. Oh Gott, soziale Kommunikation. Oh Gott, sozial leben...
Telefonieren ist für mich das reinste Tabu-Thema. Meine Eltern anrufen ist noch in Ordnung. Ich kenne ihre Nummer und weiß, wer rangeht. Aber bei Leuten, die ich nicht kenne, und wo ich nicht DIREKT weiß, dass deren Nummer richtig ist, oder das GENAU diese EINE Person ans Telefon geht... Oh nein, absolutes No-Go. Meine Mutter hasst es, als Mittelsfrau dienen zu müssen, aber anders würde ich schlichtweg keine Termine machen. Deswegen liebe ich Arztpraxen, denen du einfach eine E-Mail schreiben kannst, dass du gerne einen Termin hättest, und die dann zurückrufen. Annehmen von Telefonaten ist kein Problem, aber selber wählen und ansprechen... Hör mir auf. Werde ich nie können.
Termine einhalten ist echt auch nicht so easy bei mir. Ein paar Stunden vorher denke ich die ganze Zeit daran, wie den Termin verhindern kann oder ob derjenige nicht doch noch absagt oder, oder, oder. Ich lade mir auch nie mehr als zwei Termine in der Woche auf, weil ich weiß, dass ich die sonst nicht schaffe. Ich verstehe nicht, wie Leute jeden Tag mit Terminen vollgepackt sein können. Das würden meine Psyche und mein deswegen malträtierten Körper (Übelkeit, Durchfall, Hitzewallungen, Stresspegel durch Angst) einfach nicht überstehen.
Sozial sein... War mir immer ein Dorn im Auge. Ich fühle mich immer zu den Personen nicht wirklich dazugehörig. Empfinde die Geschichten, die ich erzähle, als zu uninteressant, als dass mir einer wirklich zuhören würde, und beginne, sie mit kleinen erlogenen Dingen zu füllen, um das Interesse höher zu treiben. Auch würde ich niemals Leute einfach so auf der Straße anquatschen. Wie die einfach schon manchmal gucken, als hätte ich einen P. auf der Stirn... Nein, also Menschen sind mir suspekt. Ich versuche, die soziale Interaktion von anderen zu kopieren, doch mir gelingt das nie so gut wie der eigentlichen Person. Ich gucke mir auch Leute immer erst genau an, bevor ich mich zu einem Gespräch mit ihnen überreden lasse. Manchmal erkennt man schon vom Äußeren und deren Verhalten gegenüber anderen, ob man die Person wirklich kennenlernen will oder nicht.
Ich bin auch nicht in einem Verein oder treibe irgendwo Sport (haha, ich und Sport...). Eigentlich gehe ich wirklich ungern aus dem Haus. Spiele lieber mit meiner besten Freundin online auf der Xbox und quatsche mit ihr nebenbei. Ich war noch nie jemand, der auf Partys geht, an Besäufnissen teilnimmt, mit anderen Freunden durch die Straßen zieht und Mist baut. Ein gutes Buch und ein ruhiges Zimmer mit einem gemütlichen Bett und meinem Hund sind mir da viel lieber.

Es ist aber auch wirklich nicht einfach, soziale Kontakte aufzubauen in der heutigen Zeit. Meist hält das alles nicht sehr lange, auch wenn man sich anfangs echt gut verstanden hat. Man lebt sich einfach zu schnell wieder auseinander. Meine Kindergartenfreundinnen kenne ich heute überhaupt nicht mehr; jede hat ihr eigenes Leben, und ist damit viel erfolgreicher als ich. Ich weiß nicht, aber ich glaube, ich habe lieber ein, zwei gute Freunde als ein Dutzend. Und zu viel Gesellschaft mag ich nicht wirklich.
Aber ansonsten würde ich dasselbe empfehlen wie die anderen: Kurse bei der Kreisvolkshochschule, Partys, Vereine, Buchgruppen... Je nachdem, was es in deinem Umkreis so gibt.


Liebe Grüße, Kathi.

16.07.2018 10:57 • x 1 #8





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