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Novembergrau
Ich weiß nicht, ob dieses Thema schon angesprochen wurde.

Es wird ja häufig gesagt, dass die meisten sozialen Ängste und Befürchtungen wie die werden mich nicht mögen oder sie werden mich auslachen meistens Einbildungen sind oder eine übertriebene Katastrophisierung, die einen vor sozialen Interaktionen blockieren. Aber gibt es hier viele Leute, dessen Ängste legitim sind, weil sie tatsächlich Probleme mit der Kommunikation haben? Zum Beispiel durch Asperger oder schlechte soziale Kompetenz und Erfahrungen?
Wie geht ihr damit um?
Mich macht es total fertig. Ich wünschte er wäre nur Einbildung. Aber die Erfahrungen, die ich immer wieder mache, zeigen mir, dass sich meine Befürchtungen bewahrheiten...

10.06.2017 09:32 • 11.06.2017 x 3 #1


6 Antworten ↓


psy-marie
hört sich jetzt leicht dahergesagt an aber... vll einfach mal immer weider einreden dass es total egal ist was andere menschen denken.. das hat mir sehr viel im leben bisher geholfen

10.06.2017 09:38 • x 1 #2


A


Legitime Angst vor Menschen?

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V
Im allgemeinen (also das, was man so als zwischenmenschliche Kommunikation bezeichnet) und nicht Spezialfälle wie Rede halten oder ein Job mit Kundenkontakt bin ich der gleichen Meinung wie psy-marie. Manche Menschen reden schnell, manche langsam, manche haben hohe, manche tiefe Stimmen, manche reden im Dialekt... Ich rede sehr langsam, da ich den Satz erst zig mal im Kopf prüfe und schaue auch kaum in die Augen, wenn ich denjenigen nicht wirklich gut kenne. Wenn es jemanden nicht passt wie ich rede muss er mir ja nicht zuhören.
Mit Menschen, die andere wegen ihrer Art zu reden runtermachen will ich erst garnichts zu tun haben. Das zeugt von der geistiger Reife eines Volkschülers oder noch weniger. Mich können auch einige Leute nicht ausstehen, aber das macht nichts. Lieber 1 wirklich guter Freund als 100 schlechte. Ich bin wie ich bin, wenns jemanden nicht passt ist das deren Problem.

10.06.2017 09:58 • x 2 #3


kopfloseshuhn
Ich glaube ja, dass ALLE unsere Ängste im Grunde legitim sind.
UNd sie alle haben einen wahren Hintergrund.
Man kann krank werden, einem kann ein Ufo auf den Kopf fallen, man kann beim essen ersticken und man kann allergisch reagieren. Nur um mal ein paar Dinge zu nennen.
Die Frage ist am Ende doch nur, wie gehen wir damit um?
Menschen, die nicht alle Angstkanäle offen haben, die in sich gefestigt sind, die Selbstbewusst sind, die denken vielleicht kaum darüber nach. Die leben einfach. (bewundernswert, oder?)
Und man kann nicht gemocht werden. Naja so ist das halt. Also ich magh ja auch nicht alle Menschen und so stelle ich es jedem frei, mich auch nicht zu mögen. So ist das nunmal im Leben.
Und menschen, die Selbstbewusst genug sind, die sagen dann halt pffff dann halt nicht und gehen weiter in iihrem Leben.

versteh mich nicht falsch, ich bin eigentlich auch nicht selbstbewusst genug für so etwas. Es ist nur mein oberflächlicher Umgang damit. Ich sage mir ist halt Geschmacksache egal ob mich jemand toll findet (komischer Geschmack) oder nicht....
Ich bin auch nicht gerade gut in Sachen Small Talk oder so. Ich kann damit echt nichts anfangen. Und daher auch in sozialer Interaktion ein wenig .... begrenzt.
dafür aber in der Lage, gute tiefe Gespräche zu führen und zuzuhören und Ideen einzubringen.

Und so wirst du auch deine Fähigkeiten haben und deine Stärken.

Und manchmal manchmal bildet man sich das auch ein, dass andere über einen lachen und fokussiert sich total darauf, was andere denken könnten...dabei tun sies gar nicht....

Liebe Grüße

10.06.2017 10:18 • x 1 #4


J
Also ich hatte schon Erlebnisse, bei denen mir meine sozialen Ängste zum Verhängnis geworden sind. Dass mich z.B. jemand auf mein Stottern aufmerksam gemacht hat, das war zufällig eine Sprachtherapeutin. Gott, war mir das peinlich, als die mit ihrer Diagnose psychogenes Stottern ankam! Man merkt mir auch an, dass ich sehr schüchtern und verängstigt bin - auch dazu gab es reales Feedback. Es ist also nicht Einbildung, leider. Schlechte soziale Kompetenz habe ich auch diagnostiziert bekommen: Ich hatte mich testen lassen, um an einem entsprechenden Training teilnehmen zu können. Ich wurde als ideale Kandidatin für das Training (das aufgrund zu geringer Zahl an Interessenten dann leider nicht zustande kam) eingestuft.

10.06.2017 10:32 • x 3 #5


W
Ich hatte früher mehr Probleme damit und wähle nun auch bewusst aus mit wem ich Gespräche suche.
Prinzipiell kann ich mich auch mit anderen Leuten unterhalten, aber einfühlungsarmen Wortführern werde ich vermutlich nicht mein Innerstes öffnen, so dass sie nie meine persönlichste Seite kennenlernen werden.

Gegenüber anderen Mitmenschen versuche ich rücksichtsvoll zu sein und ihre Situation zu verstehen.
Meine (hoffentlich ausrechend) gute Arbeit bleibt für mich ein Standbein meines Selbstwertgefühls.

Zitat:
Es wird ja häufig gesagt, dass die meisten sozialen Ängste und Befürchtungen wie die werden mich nicht mögen oder sie werden mich auslachen meistens Einbildungen sind oder eine übertriebene Katastrophisierung, die einen vor sozialen Interaktionen blockieren.
Die meisten einfühlungsfähigen Menschen die schon selbst solche Gedanken hatten werden diese Sicht nicht teilen und werden von allein aufmerksamer und sensibler wenn sie auf jemanden treffen die sich mit persönlichen Erfahrungen und Meinungen deutlicher zurückzieht.
Ich würde und könnte nicht darüber lachen wenn jemanden solche Ängste plagen, gerade weil ich weiss dass genau solche Befürchtungen jemanden von Freude und Persönlichkeitsentwicklung abschotten.

Zitat:
Ich wünschte er wäre nur Einbildung. Aber die Erfahrungen, die ich immer wieder mache, zeigen mir, dass sich meine Befürchtungen bewahrheiten...
Das hört sich erst einmal nicht gut an und ich möchte Dir gern Mut machen. Sicher gibt es auch Merkmale nach denen man Menschen unterscheiden kann bei denen einem so etwas passiert und bei denen es nie vorkommen kann. Manche Menschen entwickeln sich, entweder nach Jahren, nach Fremderlebnissen, nach Erfahrungen im eigenen Freundeskreis oder wenn sie deutlich spüren dass sie unsensibel waren und den Keim für Empathie und tiefes Verständnis schon in sich tragen.

Wenn Du möchtest kannst Du gern ein paar Situationen schildern in denen Du Dich enttäuscht fühltest und vielleicht erkennen wir hier Anhaltspunkte um nicht jeden Kontakt zu vermeiden oder finden sogar Chancen für sensible Rückfragen um die Besseren von ihnen zum Umdenken und zur Rücksichtnahme zu bewegen.

LG

10.06.2017 10:39 • x 1 #6


S
Hallo Novembergrau,


das Thema was Du hier angesprochen hast, ist nach meiner Meinung, ein Multikausaler Vorgang von verschiedenen Faktoren, die immer individuell ausfallen.


Charakter, Genetik, seelische Vulnerabilität, Hypersensibilität, Borderline, ADHS, Asperger, Hormonstoffwechsel, und persönliche Erfahrungen.
Das alles ist immer individuell ausgeprägt.


Ich finde das Du und auch andere User, eingeschlossen mich selbst, darunter extrem leiden und deswegen kann man das Ganze, auch nicht nur, durch die Brille der Sozialen Phobie sehen.
Dazu gehört wesentlich mehr.
Darum ist das auch extrem schwierig, weil das eben halt keine ( Soziale Phobie ) an sich ist, die man mit Übungen reduzieren oder ganz verschwinden lassen könnte.









LG Schwarzes-Leben02

11.06.2017 14:11 • #7





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